fertigt ist und darthut, daß die Heirath jedesmal vor einem Diener der Kirche statifand. Sie bewohnten drei verschiedene Quartiere von Glasgow, und der Verstorbene verlcbie'abwcckselnd einen halben Monat in einer derHaus- haltungen. Die Frage, welche der Frauen am ersten mit ihm getraut worden, wird leicht durch die betreffenden Kirchenbücher zu entscheiden seyn; aber die Frage, für welche der drei Familien der Wille des Verstorbenen in Hinsicht der versicherten Summen sich entschieden hat, wird mehr Schwierigkeiten darbieten.
Eine Leiche als Mörder.
Vor einigen Wochen starb in einem bei Gerdaunen in Preußen gelegenen Dorfe ein Bauersmann, dessen Hütte nur seine Frau mit ihm als Bewohnerin theilre. Die Leiche wurde bis zur Beerdigung auf ein Hängewerk in eine Nebcnkammer des Häuschens, wie man solches überall in Bauernwohnungen findet, gelegt. Die Wittwe fürchtete sich, mit der Leiche ihres Mannes unter einem Dache zu bleiben, und begab sich daher zu dessen in demselben Dorfe wohnenden Bruder. Am andern Morgen begibt sich die Wittwe nach ihrem Wohnhause. Sie findet die Thüre offen, zu ihrem Schrecken den Kasten erbrochen. Ihre Baarschast ist weg! Sie wankt bestürzt in dieKam- mer und ist dem Zusammenstürzen nahe, als sie hier auch die Leicke vermißt. Die im Fußboden angebrachte Kcller- thüre ist offen. Sie faßt Muth, zündet Lickt an und steigt in den Keller hinab. Was findet sie hier? Zwei Leichen; ihren Schwager tott neben ihrem Manne und daneben ein Paar Speckseiten. Die Untersuchung führte mit ziemlicher Gewißheit auf folgende Dermutbung: Der Schwager wollte den eigenmächtigen Erben spielen. Nachdem er das Geld batte, gelüstete ihn auch nach den Speckseiten, die über dem Hängewerke, worauf die Leiche ruhte, auf einem Brette lagen. Er stieg auf daö Hängewerk, um >ie beqemer zu erlangen; dieses konnte die doppelte Last nickt tragen, die Stricke rissen und die beiden Brüder fielen auf die darunter befindliche Kellerthüre, welche morsch und in vorrosteten Angeln bald nackgab, so daß der Sturz noch weiter in die Tiefe ging und zu der einen Leiche noch die zweite hinzufügte. Der Todke halte auf eine fürchterliche Weise noch sein Hausreckt gehandhabt und das rechtmäßige Eigenthum seiner hinicrlassencn Frau beschützt.
Der Kaiser von Oestreich und die Nngarn
Der Kaiser Franz hatte Ungarn besucht, vielleicht um durch seine persönliche Erscheinung der Liebe für das angestammte Herrscherhaus einen persönlichen Anhaltspunkt zu geben, oder die Erinnerung an die patriotische Zeit wieder zu wecken, als Maria Theresia auf dem Landtag in Preßburg erschienen war, um, ihren kleinen Sohn, dem nachmaligen Kaiser Joseph, auf dem Arme, die edelsten Magyaren zur Aufopferung für ihr Haus und ihre gereckte SaLe zu entstammen. Die reichsten Edelmänncr des Landes bewirtheten den Kaiser, führten ihn in ihren Besitzungen herum und gaben ihm jeden Maßstab zur Be- urrheiliiug ungarischer Zustande in die Hand. Es war bei einem jener Edel eure, als der Kaiser nach eingenommenem Diner eine Spasierfahrt zu machen wünschte. Zu diesem Zwecke stand ein leickker, offener Wagen vor dem Schlosse, mit seckS regungslos stehenden Hengsten bespannt. Der Kaiser stieg in den Wagen, der ungarische Baron
I setzte sich ihm zur Seite und ergriff selbst die Zügel, um ! die Pferde zu lenken. Die Peitsche schwingend und mit 1 eigcnthümlichen Rufen spornte er die Pferde an, immer ! wilder wurde ihr Lauf über die weite Haide, so daß die lagernden Roßhirten vergnügt nachsahen, der Kaiser aber sich einer gewissen Angst nicht erwehren konnte. In rasender Schnelligkeit flogen sie hin, der Kaiser stand erschrocken im Wagen auf, wurde aber von der Bewegung desselben wieder auf seinen Sitz geschleudert. Da er nun dem Baron die schlaffen Zügel aus der Hand nehmen wollte, stand auck dieser auf und warf, da die sechs Hengste eben am Wildesten forkstürmten, die Zügel weit weg aus dem Wagen, daß sie im Sand der Haide nachschleppten. Zu. gleich wurde einer jener in Ungarn zahlreichen, schilfbe- wachsencn und tiefen Teicke sichtbar, auf wclcven die Pferde losstürzten, so daß keine Möglichkeit schien, sie zum Stehen zu dringen, ehe sie das Wasser erreichten. Nun wollte der Kaiser aus dem Wagen springen, der Baron jedoch, ruhig sitzend, hielt ihn zurück, und im Augenblicke, als die Pferde an den Rand des Ufers gelangt waren, ließ er einen scharfen Pfiff laut werden — und plötzlich standen die Pferde regungslos still, wie aus Er; gegossen. Sehen Ew. Majestät, sagte der Baron zum Kaiser, der sich den Angstschweiß von der Stirne wischte, so sollten sie es mit uns Ungarn halten; die vollste Freiheit ohne Zügel, und auf Einen Pfiff würden wir ihnen stehen.
Gemeinnützige s Zweite Ernte beiin Blumenkohl.
Wenn man den Käs des Blumenkohls abschncidet, mackt man den Schnitt vorsichtig, so daß ein Röschen unten am Stocke stehen bleibt. Die Wunde wird mir trockenem Sand bedeckt und das Röschen entwickelt einen zweiten Kopf.
Das Innere der Schornsteine.
Schornsteine, deren innere Leite mir einer etwas starken Schichte von gutem Mörtel, mit etwas Salz, unter Beimischung vyn so viel Kalk und Lehm, als erforderlich, belegt werden, sollen nickt nur >m Innern ganz rein bleiben, keinen Ruß ansetzen, sondern auch frei von aller Gefahr, Feuer zu sangen, bleiben.
Sicherheit der Nelken vor den Mäusen.
Ende Oktobers oder Novembers nehme man Wack- bolderreisig, hacke solches etwas klein und übersae damit sehr kick die Nelken. Diese Stacheln fürchten die Mäuse so stark, daß sie die Senker und Stöcke nicht antasten.
Meerrettig zu trocknen.
Schneide ihn im Herbste oder Frühjahre in ganz dünne Scheiben und lasse ihn schleunig trocknen. Pul- verisire ihn hierauf und schlage ihn durch ein feines Haarsieb. Bewahre ihn, seines flüchtigen Salzes wegen, in Wachspapier oder in Boutcillen auf. Quelle ihn vor dem Gebrauche mit kaltem Wasser an. Hiedurch erhält er sogleich seine Stärke.
Kurs für Goldmünzen, den 15. November 1847.
Württemberg. Dukaten 5 ff. 45 kr. Andere Dukaten . . 5ff. 3ö kr. Neue Louiöd'or . . . 11 fl.—kr.
Friedrichsd'or ... 9 fl. 45 kr. Holl. 10Gulden-Stüikc 9 fl. 57 kr. Zwanzigfranken-Stücke 9 fl. 30 kr.