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Zunge sprechen zu hören glauben könnte. Freilich fehlt der redenden Stimme Leben und Seele, sie anikulirt nur die Worte und spricht sie mit jener Unsicher heil und Kühle aus, die uns bei Taubstummen auffällr; es sind aber doch immer vollkommen menschliche Laute. Der Erfinder macht kein Geheimniß aus der mechanischen Vorrichtung, mittelst welcher er so Auffallendes erreicht. Er hat die Sprach- organe auf das Genaueste durch Gummielastikum nachge­bildet Lippen, Zunge, Nase, Gaumensegel die Lunge erseht ein Blasebalg, und die Bewegung dieser einzelnen Theile, ihre stärkere oder schwächere Zusammenziehung, daS Erweitern oder Verengern der Stimmritze erzeugt den Ton der menschlichen Stimme. Sogar singen kann dieser wunderliche Automat, was freilich etwas unver­ständlich und näselnd klingt. Am deutlichsten hörc man es beim Lachen, daß wir eine seelenlose Maschine vor uns haben.

Bei Stralau, anweit Berlin, hat eine Mutier ihr eigenes Kind nach furchtbaren Qualen gcrodret. Unter Anderm hatte sie Wespen eingefangcn, und mir dem ar­men, noch nicht zweijährigen Wesen in eine Kammer ge­sperrt, damit sie es zerstechen sollten!

Während des Aufenthalts des Königs von Preußen in Düsseldorf übersandte ein Maler Sr. Maj. em Bild zum Ankauf und hatte der ziemlich hohe» Preisbestim- ruung die Bemerkung beigefügr, daß diese Summe dazu dienen solle, nach einem 10jährigen Brautstände die Hei- rath mit einem geliebten Mädchen möglich zu machen. ^ Der König befahl darauf, sofort das Bilo anzukause» und den geforderten Preis ohne Abzug dem Maler zu­zustellen.

Am See von Genf in der Schweiz trug sich folgende Geschichte zu: Es passirten diesen Weg achtzehn Schmugg­ler, jeder mit einem Sack Schießpulver von Bern beladen. Der letzte in der Reihe machte die Bemerkung, baß sein Sack immer leichter würbe; er untersuchte ihn, fand, daß er ein kleines Loch habe uni. erblickte, wie sich ein Pulvcrstrei- sen auf dem zurückgelegten Wege forlzog. Wenn auch der Verlust zu verschmerzen gewesen wäre, so wurden doch durch diese Spur die Schleichwege der Pascher verralhen und diese selbst kamen in die augenscheinlichste Gefahr er­tappt zu werden. Er schrie halt und nach diesem Ruf setzte sich jeder seiner Kameraden auf seinen Sack, um einen Schluck Branntwein zu trinken und sich den Schweiß von der Stirn zu trocknen. Unterdeß lief der Letzte so weit zurück, bis die Pulverspur aushörte. Nach einem viertel­stündigen Laufe erreichte er diesen Ort und um jede Spur zu verwischen, zog er sein Feuerzeug aus der Tasche, schlug Feuer an und zündete den Anfang des Pulvcrstreifens an. Eine Minute später hörre er emen furchtbaren Knall und ein majestätischer Donner hallte an den Bergwänden wie­der und zog sich in den Schluchten fort. Die siebzehn Pulversäcke waren in die Lust geflogen und die Schmugg­ler lagen umher todt und gräßlich verstümmelt.

Pforzheim, den 10. Oktober. Es wurde auch hier der Versuch gemacht, zum Broddacken Aepfel zu verwenden, und ist derselbe ganz nach Wunsch ausgefallen. Äon 6 Pfd. Mehl und 4 Pfd. Aepfel erhielt man 10 Pfd. Brod, welches, hinsichtlich seines angenehmes Geschmacks, l alle Erwartungen übertraf. !

Wahrend der Reise der Königin von England in j Schottland erschien unter vielen anderen Bittstellern auch > ein junger Mann, der um eine Audienz bitten wollte und!

zwar blos, weil er eine wirklich auffallende Aehnjichkeit mit dem Prinzen Albert hat. Er wurde natürlich ange­wiesen , ließ sich aber nicht abschrecken, sondern brachte sein Gesuch schriftlich vor. Er verlangt wegen seiner Aehn- lichkcit mit dem Gemahle der Königin einen Jahresgchalt von 3400 Thlr. und ein Hoffräulein zur Frau.

Nach einem Berichte aus St. Omer war neulich der Graf Adolph de Gomer in dem Walke bei seinem Schlosse Wolpbus auf der Jagd, als er einen kleinen Jungen auf einer Eiche sah, der dürre Zweige abbrach und sammelte. Der Graf ries ihm zu: Ich habe schon lange versprochen, auf dich zu schießen, und jetzt will ick's tbun. Der Kleine bat weinend um Gnade und gelobte, nie wieder einen Baum zu besteigen. Umsonst; der Gras schoß und der Knabe stürzte in seinem Blut gebadet zur Erde. Nahe Arbeiter hoben ihn auf und machten Anzeige, worauf die Untersu­chung gegen den Grasen eingeleitet wurde.

In diesen Tagen wurde bei Rauschenberg, nabe am Wupperbetle, wo der Graf v. Furstenberg ein Muh- lenwerk erbauen läßt, das Gerippe eines vorsündsluthlichcn RiesentbiereS, vielleicht eines Mammurhs oder eines ande­ren Geschöpfes ausqcgraben, von den unkundigen Arbei­tern aber theils zerschlagen und wieder in den Grund­mauer-Graben geworfen. Nur ein Zahn ist durch Zufall durch einen sinnigeren Landmann gerettet worden.

Die Geschichte eines neuen Robinsons

Coulier erzählt die Geschichte eines Irländers, der sich auf einer der Galapagos-Jnseln nahezu 20 Jahre aus- gebalien, meist allein, nur zuweilen in Gesellschaft einiger entlaufener Matrosen. Er batte aus mehreren Schiffen an der amerikanischen Westküste gedient, wiederholt Tbeil an revolutionären Auftritten in Chili, Peru und Columbia genommen, und befand sich endlich au Bord eines Wall­fischsängers, der an den Galapagoö - Jni'eln kreuzte; hier zettelte er wiederholt Verschwörungen an, und da auf keine Sicherheit zu hoffen war, so lauge er sich an Bord be­fand, so wurde er endlich am Südende der Albemarl-Jnsel ans Land gesetzt.

Hier fehlte es sehr an Wasser, und Pat wäre ver- muthlich aus Elend umgekommen, wenn er nicht aus einer Kaktusarr und den Süchten des Kobibaums den Saft ans­gepreßt hätte. Dieß rettete sein Leben. Nahrung batte er genug, denn Tauben und Terapins oder Landschilbkrö» tcn gab cs in Menge. Nach einigen Monaten führte ihn der Kapitän eines amerikanischenWallfischfängers aus Mensch­lichkeit fort, und landete ihn aus sein eigenes Begehren auf der sogenannten Karls-Insel, auf der es an herrli­chem Quellwaffer nicht fehlte. Er wurde an einer Bucht ans Land gesetzt, von wo eine vollständige natürliche Allee in die Berge hinein führt; nahe an dem Gipfel der letz­teren ist eine Strecke vortrefflichen Landes, vier oder fünf Acres, fast allenthalben von hohen Bergen eingeschloffen; in der That führt nur ein einziger Paß dahin. Hier baute er sich eine Hütte und brach einen Theil des Bo­dens um, so daß er bald eine Menge süßer Bataten, Mais, Melonen, Schweine und Hübner hatte, von denen er Jahre lang an die Schiffe verkaufte; auch grub er einen Brun­nen und erhielt der hohen Lage ungeachtet in geringer Tiefe gutes Wasser.

Seine Kleidung bestand aus einer Mütze von Nob- benfell, die er auf sein buschiges rorheS Haar drückte, eck

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