Der ^Ve!»rni»cktl»vrlvl»t
A»S dem Führerhauptquartier, 13. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: In Noworossijsk wurden durch den konzentrischen Angriff von Truppenteilen des Heeres-und Landverbänden der Kriegsmarine weitere Teile deS gelandeten Feindes vernichtet. Die Sowjets erlitte- hohe blutige, Verluste. Mehrere hundert Gefangene wurdSn eingebracht. Nm Süd- und Mitt«lab>chnitt der Ostfront hält . das erbitterte Ringen an. Durch Gegenangriffe an zahlreichen'Stellen wurden vorübergehende Erfolge der Sowjets zunichte gemacht.
Im Raum von Salerno schreitet ein eigener Angriff im nördlichen Kampfabschnitt fort. Ter Feind wurde nach heftigen Abwehrkämpfen auf die Stadt und den Küstenslreisen zurückgeworfen. Südöstlich Salerno versuchte der Feind seinen Landekopf zu erweitern und die Höhenstellung östlich der Küstenniedcrung zu durchbrechen. Tie Kämpfe sind noch im Gange. Hierbei brachte eine Panzerdivision bis zum 11. September 26 Offiziere und 1400 Mann als Gefangene ein, vernichtete 58 meist schwere Panzer und erbeutete zahlreiche schwere und leichte Waffen. Deutsche Kampf- und Schlachtflugzeuge versenkten im Golf von Salerno zwei große Handelsschiffe und ein Torpedoboot, beschädigten mehrere Kriegsund Handelsschiffe zum Teil schwer und erzielten Bombeuvolltresfer inmitten der Ausladungen. Schnellboote versenkten einen Truppentransporter von 10 000 BRT. Im Seegebiet von Korsika und Elba vernichteten schnelle deutsche Kampfflugzeug« einen feindlichen Zerstörer, Fahrzeug« eines deutschen Geleits drei italienisch? Schnellboote, di« das Geleit anzugreifen versuchten. Die Entwaffnung des italienischen Badoglio-Heeres ist im wesentlichen abgeschlossen. Die Zahl der entwaffneten Soldaten hat eine halbe Million überschritten. Sowohl in Italien als auch in Südfrankreich und auf dem Balkan erklärten in den letzten Tagen immer zahlreichere Truppenteile des italienischen Heeres und besonders Verbände der faschistischen Miliz ihre Bereitschaft zur Fortsetzung des Kampfes auf deutscher Seite. Sie wurden zum Teil bereits für Sicherungsaufgaben, wieder eingesetzt. Hier- bei schlugen sie zusammen mit deutschen Truppen in Norbostitalien Ueberfälle von Banden ab. Di« gesamte Ostküste des Ädriatischen Meeres mit dem Kriegshafen Bola befindet sich nunmehr in deutscher Hand. Auch im Abschnitt Mentone- Genna stehen überall deutsche Truppen an der Küste des Ligurischen Meeres. Nachdem bereits vor einigen Tagen gegen starken Widerstand italienischer Badoglio-Truppen der befestigte Mont-Cenis-Tunnel in schwungvollem Angriff genommen wurde, besetzten deutsche Truppen am 11. September abends Fort und Hospiz auf dem Kleinen St. Bernhard.
Wie durch Sondermeldung bekanntgegeben, führten deutsche Fallfchirmtruppen und Männer des Sicherheitsdienstes, und der Waffen-ff eine Unternehmung zur Befreiung des von den Badoglio-Anhängeru in Gefangenschaft gehaltenen D u ce durch. Der Handstreich ist gelungen. Der Duc« befindet sich in Freiheit. Die von der Badoglio-Regierüng vereinbarte Auslieferung an die Anglo-Amerikaner ist damit vereitelt.
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Drei Defaitisten hingerichtet
Berlin, 13. September. Am 7. September sind der 49 Jahre alte Erich Febramdt und der 60 Jahre alte Richard Buchwald, beide Kellner aus Königsberg, sowie der 61 Jahre alte Kaufmann Erich Ruchin aus Metz hingerichtet worden, die der Volksgerichtshof wegen Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung zum Tode verurteilt hat. Febrandt und Buchwald haben durch ungewöhnlich zersetzende Aeuße- rungen in einer Gastwirtschaft, Ruchin durch defaitistische Aeußerungen gegenüber Ge- kchäftsbekannten die Kampfmoral der Heimat- sront zu untergraben versucht.
Dr. Tbrodor Trip, von 1S07 bi« 1010 Gouverneur von Kamerun und dann von Deutsch- Südwestafrika, beging in Baden-Baden seinen 80. Geburtstag: nach dem Verlust -er Kolonien war er ein Jahrzehnt Präsident der Deutschen Kolonialgesellschaft.
Italienische Trappen ans deutscher Seite
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Berlin, 13. September. Im Verlauf der Ent- wafsnungsaktion der italienischen Verbände in Nord-Griechenland stimmte der Kommandierend« General eines italienischen Armeekorps .unter dem Eindruck deS von ihm als schimpflich empfundenen Verrates des Badoglio- Regimes'einer ehrenvollen Kapitulation zu und verpflichtete sich, weiterhin für die Aufrechterhaltung der Ordnung zu sorgen. Im Raum von Korinth erklärte sich ein großer Teil der italienischen Verbände zur Fortführung des Kampfes an der Seite Deutschlands bereit. Auch auf dem Peloponnes konnte die Entwaffnungsaktion der italienischen Truppen reibungs; los durchgeführt werden. Mehrere Einheiten, darunter vor allem faschistische Schwarzhemden
verbände, erklärten sich bereit, weiterhin dem deutschen Verbündeten die Treue zu halten. Ein italienisches Miliz-Regiment bekannte stch in Heller Empörung über Badoglios Verrat spontan zur nationalen faschistischen Regierung.
In Montenegro setzten die deutschen Truppen- den Vormarsch zur albanischen Küste 'ort. Zahlreich« Schwarzhcmdenbataillone schlafen sich den deutschen Truppen, an, um gemeinem mit ihnen den Kampf fortzusetzcn. In einer albanischen Hafenstadt an der adriatischen Küste gelang es einer deutschen Kompanie, in raschem Zugriff sieben italienische Schiffe sicherzustellen, die sich selbst versenken wollten. Die beabsichtigte Sperrung des Hafens wurde dadurch verhindert und der Hafen in deutsche Hand gebracht.
Landungsversuch bei Noworossijsk teuer bezahlt
Im 8ück- iinck Ulittelastseimitt cker Ostfront cknuera ckie Slchveren Kämpfe an
Berlin, 13. September. In Noworojsijik verengten Truppen des Heeres und der Kriegsmarine den von den Bolschewisten im Hafengelände gebildeten Landekopf noch weiter. Nach Vernichtung der Westgruppe griffen sie das feindliche Widerstandsnest auf der Ü-Boot- Mole an und rieben dessen Besatzung auf. Im Ostteil des Hafens dauern die erbitterten Kämpfe noch an. Das Landungsunternehmen kostete den Feind bisher über 400 Gefangene, mehr als 800 Tote und zahlreiche Landungsboote, deren Besatzungen mit den durch Artillerie und Flak zusammengeschossenen Fahrzeugen untergingen. Hinzu kommen noch die beträchtlichen Ausfälle des Feindes an Menschen und Waffen im Seegebiet zwischen Noworossijsk und Gelendschik sowie auf der Küftcnstraße durch fortgesetzte Luftangrisse gegen den feindlichen Nachschub. An den übrigen Abschnitten des Ku- ban-Ärückenkopfes scheiterten erneute bolschewistische Vorstöße ebenfalls unter empfindlichen Verlusten für den Feind, der u. a. sieben Panzer einbüßt«.
An der Front westlich der Linie Marinst o l—K rasnodar — Meisk o je—I sjum führten die Bolschewisten unter Bildung örtlicher Schwerpunkt« zahlreiche Angriff« mit Kräften bis zu Regimentsstärk«. Nufere Truppen schlugen alle Vorstöße in harten Kämpfen ab und verbNserten durch Gegenstöße ihre Stellungen. Im Raum von Charkow konnte sich der Feind gegen unseren Widerstand ebenfalls nicht durchsetzen. Im ganzen südlichen Abschnitt der Ostfront, in dem allein 83 Sowjetpanzer vernichtet
wurden, griff die Luftwaffe an den Brennpunkten der Schlacht in die Erdkämpfe ein. Bombentreffer vernichteten über 70 motorisierte und bespannte Fahrzeuge, fünf Batkeriestellungen und mehrere Munitionslager des Feindes.
Weitere barte Kämpfe entwickelten sich im mittleren Abschnitt der Ostfront an der Desna und südwestlich Kirow. Auch hier unterstützten Kampf- und Sturzkampfflugzeuge die Abwehr durch Bombenangriffe gegen feindliche Bereitstellungen und Truppenansammlungen.
Im Nordabschnitt der Ostfront blieb es bis auf rege Stoß- und Spähtrupptätigkeit im Abschnitt Welish-Welikuje-Luki und Artilleriestörungsfeuer sowie eigene Luftangriffe gegen feindliche Truppenansammlungen im Wolchowgebiet ruhig. An der Weißmeer-Front waren schnelle deutsche Kampfflugzeuge gegen SchissSziele in den Gewässern der Fischer- Halbinsel eingesetzt. Zwei unserer Jagdflieger stellten dabei zehn Sowjetjäger zum Luftkampf, trieben sie bis in den Raum südwestlich Murmansk zurück und schössen ohne eigene Verluste fünf von ihnen ab.
Nachts bekämpften Kampfslicgcrver- bände von neuem den sowjetischen Nachschub auf der Küstenstraßc südöstlich Nöwo- rossijsk sowie den frontnaheu Bahn- und Straßenverkehr deS Feindes im südlichen nnd mittleren Abschnitt der Ostfront. Die gut in ihren Zielen 'liegenden Bomben verursachten starke Brände und Explosionen in Bahnhöfen. Be- triebsanlagen, Flugplätzen, abgestellten Zügen, Flakstellungen und Munitionslagern.
verlskl uns rloelr nickit?
Einmütige VillednuvK äes Verrats — Oer ckeutseste 8etiutr xikt Italien ckie linste
Von U-Kriegsbericiirer kraar Oito V/recke
rck.?L. Erst seit wenigen Wochen halten wir uns hier auf, seitdem die Ereignisse auf Sizilien und der Sturz Mussolinis eine großangelegte Verschwörung gegen die Kriegführung der europäischen Völker unter deutscher Führung erkennen ließen.
Nach dem vollendeten Verrat vollzieht sich alles sehr rasch in dieser düsteren, inhaltsschweren Nacht. Dumps rasseln Panzer Mer glatte, wohlgebaute Landstraßen und durch die Gassen schlafender Städte. Rumpeln? beziehen Pak und Infanteriegeschütze Stellung an Brücken und Bahnübergängen. Dann ist es ioweit. Hier wie in all den anderen italienischen Städten, in denen sich heute nacht dasselbe abspielt, finden nur kurze Gespräche mit den Offizieren einer Armee statt, di« sich nur von den Anglo- Amerikanern entwaffnen lassen soll.
Größtenteils vollzieht sich die Uebergabe der Waffen, Befestigungen und militärischen Anlagen reibungslos. Allerdings nicht ohne Ausnahme. Ehe der Morgen graut sind mit weitrollendem Nachball auf dem Marktplatz ein paar Schüsse gefallen. Die ehernen Münder unserer Panzer haben gesprochen, da — und da — es blitzt und kracht, dann herrscht wieder Schweigen und am Morgen lächelt die Sonne über einigen
'Schutthaufen. Als der Tag graut, ist von einem Widerstand nirgends mehr di« Rede.
Sollen wir noch von den Menschen in der Stadt sprechen die den schier unzähligen Fahrzeugen und Geschützen nachstannen, den besorgten Frauen, die von uns wissen wollen, gb es weiterhin Brot geben wird. Einmütig ist die Ablehn ungdesSchr-lttesderRegie- rüng Badoglios. Einmütig ist bei Geschäftsleuten und Arbeitern, die wir heute auf den Straßen treffen, da fast alle Arbeit ruht, die Ablehnung kommunistischer Elemente.
So geht der Tag zu Ende. Morgen kehren diese Menschen vertrauensvoll an ihre Arbeit zurück, weil sie — das spüren wir deutlich — in wenigen Stunden w i ede r e r t r a u e n geschöpft haben. Die. Spannung der letzten Wochen ist nun gelöst, sie wird sich allmählich legen. Noch sind die Leitworte des Faschismus an Häusern und Wänden nicht verschwunden, kaum, daß sie teilweise übermalt sind. Sie fordern vom italienischen Volk „Glauben, Gehorchen, Arbeiten und Kämpfen". Seine besten Kräfte wenden sich mit Freude der neuen faschistischen Regierung zu. Ebensosehr gehört dieses Vertrauen nun dem deutschen Soldaten, der jetzt — wieder einmal — mit seiner starken Hand den Schutz dieses Landes übernommen hat.
Begeisterte Kundgebunge« der Schwarzhemden in Oberilalien
Berlin, 13. September. Aus Chiasso berichtet der „Bund", daß die Befreiung Mussolinis in ganz Italien großen Eindruck gemacht habe. Irden von den Deutschen besetzten Gebieten sei es überall zu faschistischen Kundgebungen gekommen. Viele von der Clique Badoglios festgenommene führende Faschisten seien von den Deutschen befreit worden. Wie in Chiasso aus Italien eingetroffene Reisende berichten, hat die durch den italienischen Rundfunk bekanntgegebene Befreiung Mussolinis die Politische Lage mit einem Schlag verändert. Tn Genua sei am Sonntag die Faschistische Partei wieder ge- gründet worden, andere Städte seien dem Beispiel gefolgt. Die Faschisten schließen sich wieder zusammen und übernehmen die Führung deS Politischen Lebens. Zahlreiche Beamte der Regierung Badoglios haben ihr Amt bereits nieder- gelegt und einige von ihnen sind insolg« rücksichtslosen Vorgehens gegen holie faschistische Würdenträger von den nenerstandeneii faschistischen Sektionen festgenommen worden. An fielen Stellen kam es zu Jiibelknndgebnngen und -Umzügen der Schwarzhemden, die di« Leitung des Politischen Leben? w-eder in die Hand nehmen.
Italiener b eiden interniert
llrstitderlciit unseres Norresponaentell
rck. Ankara, 14. September. „Um Jrrtümern vorznbeugen", lassen die Engländer über die Sender im Nahen Osten laufend die Nachricht, durchsagen, daß die Kapitulation des Badoglio-' Regimes auf die Lage der bei Kriegsausbruch internierten Italiener sowie auf ihren Besitz keinen Einfluß habe.
Fünf neue Ritterkreuzträger
ö»b. Berlin. 13. September. Der Kiibrer verlieb das Ritterkreuz an tzabiieuiuiiker - Oberfeldwebel Kasvar Harschctdt. ZugOihrer i» einem Grena- dicrregiiiixnt, Oberfeldwebel 'Alfred Matern, Zugführer in einem Ansiiierresimcnt, Feldwebel Johann Eisgrubcr, Führer eines Pionier- zugcö in einem Grenadierregiment, Feldwebel Walter Fasel, Zugführer in' einem Füsilierregiment, Oberfeldwebel Glunz. Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader.
I» Leipzig trafen sich die Gauamlsleiter für K o m in u n a l v o l i t t k per NSDAP., zu einer Dienstbesprechung über L u s t k r i e g S f r ag e n. Staösleitcr Dr. Patutschnick betonte, die Lösung -er durch den Luftkrieg aufgeworfenen Fragen sei die gegenwärtige Kernaufgabe der Kommunalpolitik schlechthin.
I» einem Aufruf an öle iu den Niederlanden wohnenden Italiener gibt die faschistische Landesgruppe ihre Neiigrilnöiiug in den Nieder»
»u« «Iler
Sechsnndzwanzig Jahre unterwegs. Nur mit dem schlichten Vermerk „Zurück!" versehen, erreichte dieser Tage nach sechSundzwanzigjahriaer Reise eine Postkarte wieder ihre» Absender in Kirchhain. Br batte sie im Jahre 1917 an seine Quartiergebcr- samilie in Schirmeck im Elsa» aus dem Heimaturlaub gesandt, doch ist sie nie angckonrinen. ES wäre immerhin interessant, festzustellen, wo da« noch autcrhaltene Schwnlmer Trachtenbildchen in des Wortes wahrstem Sinne „gesteckt" haben mag.
Grotzfeuer in schwedischem Hüttenwerk. Bei einer Brandkatastrophe in der Goldschmied-Hütte -er Gnldsmedhytte AG. in Lindesberg wurden 4M 0M Hektoliter Kohle im Werte von t.5 Millionen Kronen vernichtet. DaS Feuer brach au« bisher unbekannter Ursache in der groben Lagerhalle au« und griff auch bald auf die -rauben gelagerten Kohlenmcuacn über.
Sicbenlinge in Mexiko. Eine Mexikanerin bracht« Sievenlingc, sechs Jungen und eiwMiid» chen, zur Welt. Dieser „Rekord" wurde, wie ein Mitarbeiter der mexikanischen Zeitung „El Universal" berichtet, von Fra» Brigida Guierrez. der Fra« eines Landsvirts bei Samara, ausgestellt.
Der Rundfunk am Mittwoch '
Neichspcogramm. 15.30 bis 18 Uhr: Kleines klast sifches Konzert. IS bis 17 Uhr: Musikalischer Bilder- bogeir. 17.13 bis 17.30 Uhr: Bunte Melodienfolge. 30.20 bis 21 Uhr: Unterhaltungssendung „Das Posthorn schalle". 31 bis 22 Uhr: Die bunte Stunde mit grober „Solisteyvarade". — De»tschl»uhsc»d«r. 17.15 bis 18.80 Uhr: Lieb- und Orchestermufik. 20.1» bis 21 Uhr: Kammermusik. 21 bis 22 Uhr: Ouver- türeu, Arien und Chöre aus romantischen Opern.
Väter unä 8 ö 1 ine
izo. Geburtstag cies ersten Zöllner Zcllillers
Als Schiller, der einst voreilig bei sich selbst schwor, Stuttgart werde ihn bei Tage nicht mehr erblicken, im Herbst 1793 seine Schwabenheimat aufsuchte, schenkte ihm seine Lotte am 14. September 1793 in Lndwigsburg sein erstes Lind, einen Sohn, der den Namen Karl erhielt. Söhne großer Männer haben es im allgemeinen schwer, insbesondere, wenn sie das Talent des Vaters geerbt haben und beruflich in die Fußtapfen ihres Erzeugers treten. Bei Karl von Schiller machte sich dieses schwere Erbe kaum bemerkbar; er ergriff einen bürgerlichen Beruf und trat nicht aus fernen Bezirken heraus.
Dagegen hatte, wie Goethes einziger Sohn August, der jüngere Sohn Schillers, der am tl. Juli 1796 geborene Ernst sehr stark darunter zu leiden, daß er im Schatten seines großen Vaters stand. Schon daß er durch sein AeußereS, durch Wuchs, Haltung, Gesicht, Gang und Stimme dem Vater so überraschend ähnlich sah, forderte er zum Vergleich heraus. Er besaß auch große GeisteSgaben nnd war von einem unbändigen Ehrgeiz besessen. Selbst seine Mut- ter hatte gehofft, „er werde die Bahn des geliebten Vaters zu betreten versuchen". „Darum heiße ich Schiller", meinte Ernst einmal im Hinblick auf seine Arbeiten und seine Pläne. Aber je älter er wurde, desto mehr wurde er davon überzeugt, daß er seine eigentliche Laufbahn, die der Justiz, verfehlt hatte. Seme Äeföroernng ging in langsamem Tempo vor sich und er brachte es nur zum preußischen Appellationsgerichtsrat. Als solcher starb er am 19. Mai 184l in Vilich bei Bonn. Er ruht neben seiner Mutter, die 1826 in Bonn einem Schlaganicill erlegen war, auf dem Bonner Friedhof.
Außer den beiden Söhnen hatte Schiller zwei Töchter: die am 1l. Oktober 1799 in Jena geborene Aaroline, die stch 1838 mit dem schwarzenburgischen Bergrat Innot m Rudolstadt verheiratete und am 19. Dezember 1650 in
Würzburg starb, und die am 25. Juli 1804 in Weimar geborene Emilie, die wie ihr Bruder Ernst dem Vater sehr ähnlich sah und am 25. November 1872 als Gattin des bayerischen Kammerherrn Adalbert von Gleich en- Nuhwnrm aus Schloß Greifenstein in Mainfranken starb.
Der Sohn Karl, des Vaters „Goldsöhnchen", widmete sich dem Forstfacss Wie sein Bruder Ernst fand auch er keine Verwendung im wei- marifchen Staatsdienst, aber sie bot sich in der Heimat seines Vaters. Seine erst« Anstellung im württembergi'chen Forstdienst fand er in AltS- ha nsen. Von 1822 bis 1833 war er Revierförster mit dem Wohnsitz in R e i che n b er g bei Backnang und später amtierte er in Rottwei.l und in Lorch. Das einzige Kind aus feiner Ehe mit Luise Locher, der Tochter des Ober- amtsarzües in Gaildorf, war der am 28. Dezember 1826 in Reichenberg geborene Sohn, der nach dem Großvater den Namen Friedrich erhielt. Als am 8. Mai 1839 das Schiller-Denkmal in Stuttgart enthüllt wurde, durfte der zwölfjährige Friedrich die Hülle von Thorwaldsens großartiger Schöpfung fallen lassen. Ans Neigung trat dieser Enkel Schillers in den Militärdienst ein fauch sein Vater war 1813 zu den Waffen geeilt). Er wurde Offizier im österreichischen Heere und machte 184N49 den Feldzug gegen die aufständischen Ungarn mit. Als Rittmeister vermählte er sich mit der Tochter des Festungskommanvanten auf Hohenasperg, Mathilde von Alberti. die ihm einen Knaben gebar,-der aber schon im Jahr feiner Geburt starb. Karo Freiherr, von Schiller, sein Sohn Friedrich nnd seine Schwiegertochter Mathilde liegen in einem Grab auf dem Fangelsbachfriedhof in Stuttgart. Nicht weit davon befindet sich das Grab der Gattin Karls.
Als der Enkel Friedrich Schillers nnd Sohn Karl von Schillers, der Major a. >D. Friedrich Freiherr von Schiller, am 8. Mai 1877 das Zeitliche segnete, starb die Nachkommenschaft des Dichters im Mannesstamme a»S. Schissers Sobn Ernst hatte aus seiner Ehe mit der ver
witweten Magdalena von Mastiau, geborenen Pfingsten, einer Rheinländerin, keine eigenen Kinder, nur eine von ihm sehr geliebte Stieftochter, die aber vor ihm starb. Der Ehe der Tochter Schillers, Karoline mit dem Bergrat und Hütteninspektor Junot war ein Sohn Felix entsprossen, der aber 1844 einem Nervenfieber erlag; weitere Kinder waren dieser Ehe nicht gegönnt. So blüht des Dichters Blut nur noch durch seine Tochter Emilie, verehelichte von Gleichen-Rußwurm, fort. Das einzige Kind von Emilie, Heinrich Ludwig von Gleich en-Nuß- wurm, ein begabter Landschaftsmaler, war der Vater des jetzt noch hochbetagt lebenden Urenkels Friedrich Schillers, des bekannten Schriftstellers Alexander Freiherr von Glei- chen-Rußwurm, der sich meist auf seinem schönen Besitztum in Wasserburg im Bodensee aufhält. Da aber dieser Urenkel kinderlos verheiratet ist. wird die unmittelbare Nachkommenschaft Friedrich Schillers erlöschen. Doch fließt durch die Kindeskinder der Geschwister des Dichters auch heute noch Schillerblut nicht nur im Schwabenlande, sondern auch in nnd außerhalb Deutschlands. Im übrigen gilt des Dichters Wort:
Von des Lebens Gütern allen > Ist der Ruhm das höchste doch,
s Wenn der Leib in Staub zerfallen,
l Lebt der große Namen noch.
I Willielm Ueimor
Zweierlei „Wachen"
Als Bismarckim Juni 1852 nach Ofen kam, wurde er im Kaiserlichen Schloß einquartiert, fühlte sich dort aber keineswegs wohl. Nachts war an Schlafen nicht zu denken, denn vor seinen Fenstern dröhnten die Schritte der auf und ab patrouillierenden Wache. Verzweifelt schrieb Bismarck einen Brief an seine Frau, in dem er sich über die Aufnahme in Ofen bitter beklagte l und schließlich hinzufügte: „Mögen bei Dir vi« Engel Wache halten — bei mir tut'S «in Grenadier, der sich verpflichtet fühlt, mich wach »« halten..." ,
Die Flugblätter
Lin Lrlebnis am Kaacke cies Krieges i dieser Nacht war wieder einmal der Feind die Heimat gekommen. Mit Feuer und Tod. er hatte auch einen großen blutigen Zoll c entrichten müssen.
ic Flakb a t t er i e ging wieder an ihre» ig. Während aber beim Reinigen der Ge- ,e und Geräte die Augen noch heimlich schimen vom Erlebnis der Nacht, und die Männer er und wieder einander erzählten, wie die u Jeindmafchinen herunter mußten, war auf Feld mitten in der Stellung der Bauer l lange beim Mähen, und das Gespann
Stunden zuvor der Krieg gewesen mit Tod Vernichtung.
imal aber schien es, als werde die fast seier- Rnhe dieses Bildes doch vom Atem des ;es getrübt: ein Berg von Flugblättern lag lischen den Halmen und der Bauer mußte gen, um das Hindernis wegzuräum t. ^ stieg also ab, aber er warf kaum einen Blick >ie bunten Dinger. Er räumte sie weg. als sie nicht von vielen haßerfüllten Menschen Nutze ersonnen, durch drei Farbdruckpressen fen und den weilen Weg über Land uno"' : bierhergekommen. Er schob sie ganz einfach - Seite, nicht anders, als er wohl einen Sjein äumen mochte, der beim Pflügen stören te. Später würde .ex sie abliefern, inn war «S oaö alte Bi'id wieder des mähen.' Bauern, der unberührt vom Gege'ker der de das Notwendige tut: Brot zu schaf- ür sein Volk.
r einen Herzschlag lang durchfuhr wohl i der Flaksoldaten das Sinnbildbafte kurzen Geschehens. Es mochte ihnen in den l kommen, wie ihr Volk so in Kampf und nt zufammensteht und sich wehrt mit den len und gleichermaßen mit der Kraft der e . Dann tat ieber weiter seinen Dienst;
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