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Schwarzwald - Heimat
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„Ae mehr Männer und Frauen stch für de« Ariegseinsatz znr Verfügung stekle«, desto hör- ter kann der Führer »«schlagen."
Dr. Goebbels
Wir stehen unter dem Gesetz des totalen Krieges. Das bedeutet, bah alles, wag dem Krieg« dient, gut ist, und alles, was stch ihm entzieht »nd an ihm vorbeidenkt, schlecht und verderblich. Wir alle gehören letzt dem Kriege, mit allem, was wir an Kräften des Herzens, des Hirns und der Fäuste einzusctzen haben. Wir alle haben kein eigenes Leben mehr, sondern wir gehen auf im Dienst am höheren Leben des Avises und seiner Behauptung gegen den Ausbruch eines furchtbaren VernichtungStvMenS und de» Mischen WelthasfrS.
Es gibt auch, was den Einsatz der einzelne» anyeht, keine Grenzen mehr zwischen Front und Heimat. ES gibt nur noch da» eine Mvß« G »- setz der Pflichterfüllung und dessen, VaS über die bloße Pflicht noch weit hinanSgeht. Wir alle sind Soldaten svr DeutstÄand « seinem schwersten Kampfe, und die Mamtiwe de» Einsatzes, der Wicht, der Kameradschaft und de» Opfers hat die kämpfende Front, haben die Sol. säten des ersten Grabens, des vorderen Bunker» über uns alle aufgerichtet.
Daß jeder und jede in der Heimat, dle fähig find zu irgendeinem Dienst, zn irgendeiner Arbeit, ,m Kriegseinsatz stehen, ist längst keine Forderung mehr, sondern ein« selbstverständliche Pflichterfüllung. Der Führer braucht die Kraft, »eu Einsatz jedes einzelnen und er darf nicht rur, sondern er muh jeden einzelnen und seine straft um Deutschlands willen ganzundohne Vorbehalte fordern. Denn es geht um die »anze Entscheidung, Und: desto härter kann der Führer Zuschlägen! '
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Kundenzühlung für Stft und Gemüse in Ealw
Nach einer im Anzeigenteil der heutigen Nummer der „Schwarzwald-Wacht" erscheinenden Bekanntmachung haben alle Calwer Verbraucher und solche, die auf die Calwer Einzelhandelsgeschäfte angewiesen und im Besitz einer rosa oder blauen Nährmittelkarte sind, in der Zeit vom 13. bis spätestens 16. 9. den Abschnitt Nr. 29 der Nährmittelkarte 53 durch eine der Verkaufsstellen (Lebensmittelgeschäfte, Obsthandlung und Gärtnereien), die seither schon in nennenswertem Umfang den Handel mit Obst und Gemüse betrieben haben, abtrennen zu lassen. (Der Verkauf von Eigenerzeugnissen durch Gärtner scheidet hier ausü
Mit dieser Kundenzählung ist so wenig wie bisher eine starre Bindung der Verbraucher an bestimmte Geschäfte beabsichtigt. Deshalb ist auch von der Anlegung einer Kundenkartei Abstand genommen worden. Das ganze Verfahren dient lediglich dem Zweck der Gewinnung einer besseren Grundlage für die Streuung von Obst- und Gemüsemangelware innerhalb der Verteilerschaft. Die Verteiler dürfen die Abgabe von Obst und Gemüse an die Verbraucherschaft keinesfalls von der gleichzeitigen Abtrennung des Abschnitts Nr. 29 abhängig machen. Die Hausfrauen müssen unbedingt für rechtzeitige Abtrennung der Abschnitte im eigenen Interesse besorgt sein, da das Gesamtkontingent für die Stadt Calw davon abhängig ist.
Fallschirmagenten melden!
Der Feind versucht mit allen Mitteln, die smnere Front unseres Volkes z» erschüttern und damit unseren schwer käuw- wnden Soldaten den Rückhalt zu nehmen. Er M vereinzelt dazu übergegangen, Agenten hrrch Flugzeuge absetzen zn lasten. Jede Person M verpflichtet, alle Wahrnehmungen über das Auftreten von Fallschirmagenten sofort der Nächsten Polizeistelle zu melden. Wer diesen Agenten in irgendeiner Form hilft, begünstigt den Feind. Er stellt sich damit außerhalb der Gemeinschaft und wird ohne Ansehen der Per- ön und ohne Rücksicht auf die Beweggründe iner Handlungsweise mit aller Schärfe znr Rechenschaft gezogen. Der Reichsführer ss teilt «er»» mit, daß verantwortungslose Element«, i« vor eimger Zeit erkannten Fallschirmagenten durch Gewährung von Unterkunft und Verpflegung geholfen haben, sofort erschösse» »ord«« find.
Fünft« Wchrmacht-Mkchersammlung Reichsleiter Rosenberg ruft znr Spende auf 18. und IS. September beginnt die fünfte Vücheriammlung der NSDAP, k«« t« »«»tsche Wehrmacht". Der Beaus- agt« des Führers für die Ueberwachuna der samten geistigen und weltanschaMLen Schu- wra und Erziehung der NSPM., ReichS- lert« Alfred Rosenberg, h« zur Erofs» nimg dieser Büchersammlung einen Aufruf sen, dem sich auch die Reichsleiter unb hrer der Gligperungen und Verbände der artet angeschlossen haben.
Für unsere Soldaten, deren LesebednrsniS i« Leu drei Wehrmachtteilen weiterhin steige und »cht mehr ausreichend befriedigt werden könne, sendet sich der Reichsleiter an alle die VvlkS- rioffen, die heute noch in der Lage find, au» re» eigenen privaten BuchbAänden einzeln« ände an die Wehrmacht.abzugeben und bittet j, auch im kommenden fünften Aüegsjahr iüe jüchersammlung 'der NSDMß. für M utscht Wehrmacht" nach Kräften zu urttsr- „ZA weiß , saßt ReiHtzMer Rosenber^
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den guten Witte» und vt« Öpse rber/rtj ch a ft der Volksgenossen, denen auch heute noch die Hergicke von guten Michern flir die Wehrmacht möglich ist. Ich spreche jedoch die zuversichtliche Erwartung Ms, daß für die früheren Spender, die trotz ihres gute» Willens diesmal nicht mehr unter den Gebenden kein können, andere eintreten werden, die bereit sind, diese Lücken schließen zu helfen. Entscheidend wird hierbei nicht d« Ge- ^nckzah^sondrrn die Güte der einsatzfähigen
Fettverdilligung auch für Umquartiert«
Der Reichsarbeitsminister hat im Einvernehmen mit den beteiligten Ministerien die Fet t- verbilligungsaktion für die minderbemittelte Bevölkerung, die die Empfänger von FamMenunterhalt bereits umfaßt, auch auf die Empfänger von RäumungSfamil ie rinnt erhall ausgedehnt. Für sie gelten die gleichen Einkommensgrenzen, die für den Bezug der ReichsverbilliguußSscheine bei anderen Fa- milirnunterhaltSempfangern vorgesehen find. Bei der EmkommenSberechnung von Empfängern von Räuuumasfamilienunterhalt bleiben »doch die Mietbeihilfe für die frühere Wohnung, oje zusätzliche laufende Beihilfe sowie die Beihilfen zum Schulbesuch und zu Familienkeim- sahrten außer Ansatz. Personen, die aus Gründen der Lustgefährbung oder infolge von Fliegerschäden umquartiert werden, erhalten die ReichSverbilligungsscheine von der Ausgabestelle des Aufnahmeortes. ' ' i-
„Ist Löschwasser da?"
Wie war doch die Sache mit Oeschel- bronn ? Der Mangel an ausreichendem Lvsch- wasser führte zu dem Verlust von 203 Gebäuden mit wertvollem Inventar, mit Getreide, Vieh und anderen Nahrungsmitteln. Gerade zur Erntezeit ist es dringend notwendig, sich von dem Vorhandensein genügenden Lösch- Wassers zu überzeugen, auch darüber, ob Master und Behälter, Teich oder Graben in gutem Zustand, also schlick- und schlammfrei sind. Die verbesserten motorisierten Löschgeräte stellen an die Wastervorräte wesentlich höhere Anforderungen als die alten Handdruckspritzen. Wassereimer und Hanb-Feuerlöschgeräte gehören in jedes Bauernhaus, in jede Scheune, um ein entstehendes Feuer schon beim Ausbruch zu ersticken! Deutscher Bauer: Schütze deinen Hof und deine Ernte! .
Aus den Mlchbargemeinden
Gültlingen. Obergefreiter Karl Härlin, Beobachter in einer Art. - Abteilung, Sohn deS verst. Karl Härlin, ist mit dem E. K. I. Klasse ausgezeichnet worden. Härlin befindet sich zur Zeit auf Urlaub.
Unterreichenbach. Unteroffizier Rudolf Schö- ninger wurde für Tapferkeit vor dem Feinde mit dem Eisernen Kreuz I. Kl. ausgezeichnet.
Herrenalb. Major Hubert Mönch, Gruppenkommandeur in einem Kampfflieger-Geschwader, der von seinem 121. Feindflug nicht zurückgekehrt ist, wurde mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet.
Pforzheim. Am 10. September 1933 wurde das 12 Kilometer von Pforzheim entfernt gelegene Goldschmiedsbauernoorf Oeschelbronn von einem verheerenden Feuer heimgesucht. Benachbarte Feuerwehren wurden sofort zur Hilfe gerufen und im Laufe des Nachmittags trafen dann auch von größeren Städten Badens und Württembergs Motorspritzen ein. Der Wassermangel wurde von Minute zu Minute bedrohlicher; Löschwasser war keines vorhanden und kaum heranzuschaffen. Wohl legten die Motorspritzen drunten an der Enz an, allein die Kupplungen der Schläuche paßten nicht und die Entfernung von der Wasserentnahmestelle bis an die Brandstätte war zu weit. Als das Großfeuer schlimmste Ausmaße angenommen hatte, war der Wassermangel am größten, die Wehren spritzten Gülle in die zischende Glut. Man mußte förmlich zusehen, wie das Feuer ein Haus nach dem andern vernichtete.
Das Riesenfeuer wütete die ganze Nacht hindurch und war erst andern Tags soweit eingedämmt, aber nur deshalb, weil einige Gebäude gesprengt worden waren, um den gierigen Flammen Einhalt zu geboten. Ui-mer Pioniere waren zur Sprengung aufgi-bolen. Dem Großfeuer fielen 86 Wohnhäuser und 300 sonstige Gebäulichkeiten zum Opfer, auch Frucht, und Futtermittel usw. Der verursachte Schaden ging in die Millionen.
Gemmrigheim, Kr. LudwjgSbuvg. Kronenwkrt Ernst Rommel erntete dieser Tage eine Kartoffel der Sorte „Flava" mit dem stattlichen Gewicht von 1000 Gram m.
Mrlteinbttg, dar Mitgrötzte OWiimlmd Sealschlmd;
Zctiwäbiscste Obstgärten und ksumscbulen ciurcb alle Mrbunderte
Der Obstbau in Württemberg kann ans ein hohes Alter zurMblicken.^ Es ist nicht unwahrscheinlich, daß wir heute noch Obstsorten haben, 8e schon durch di« Römer M uns gelangt sind. Zur Zeit Karls des Großen, der sich die Einführung des ObstiboueS sehr angelegen tsin ließ, wurden in Württemberg an mehreren Orte» Obstgärten angelegt, wie wir denn auch aus de» karolingischen Zeit verschiedene urkundliche Nachweise über Baumanlagen besitzen. Von den Klöstern aus verbreitet« stch der Obstbau rasch m alle Gegenden des Landes, so daß man ihn im 9. Jahrhundert urkundlich erwcchnt findet in Riet (Kreis Vaihingen), SchwaigernsKr. Heilbronnj, Bückingen (Kr. Heilbronnj, Wiesensteig sKr. Göppingen) und anderen Orten.
Die erste bestimmte Förderung erfuhr der Obstbau durch das Generalrefkript vom 34. Mai 1663, das befahl, daß jeder Bürger, der sich ver- '^t, ein bis zwei Apfelbäume auf
die Ällmand oder an die Lanostraße zu sehen habe. Weiter« Bestimmungen zur Förderung der Baumpslanzunaen auf Allmanden, Gütern nnd an Wogen wurde» erlassen durch di« Gene- ralreskvipte vom 31. August 1714, 11. Juli 1742, 22. Februar 1756 und 8. Dezember 1792. Den Abschluß dieser alten württembergischen Obst- ichutzgefetze bildeten die Reskript« des Königs Friedrich l. vom 18. Sept. 1806 und 23. Juni 1803, di« anordneten, daß sämtliche Landstraße n mit Obstbäumen belebt uns die Obst- vaumWcht überhaupt in allen Teilen des Landes, soweit ihr nicht etwa durch Lage und Klima natürliche Hindernisse im Wege stehen, verbreitet und auf alle Weise gefördert werden. Besonders aber sollen in denjenigen Oberamtsbezirken, in denen noch keine Baumschulen vorhanden sind, solche angelegt werden.
Eine der ersten Baumschulen in Württemberg war die bei Birkach von Herzog Karl angeleüe Obstbaumschule. Sie ging 1829 mit einer Fläche von 25 Morgen an die landwirt- Ac^tMe Anstalt Hohenheim über und wurde bald daraus durch 42 Morgen Ackerland vergrößert. Ms sehr glückliche Neuerung erwiesen sich dir 1650 b«> der Gartenbauschule Hohenheim eingerichteten Lehrgäng« imObstbau, die mit staatlicher Unterstützung alljährlich bei sehr reger 'Beteiligung abgehalten wurden.
Ei» großes Verdienst um die Hebung des MwMMen Obstbaues kommt Schillers Vater, Kaspar Schiller zu, der als Major und Hosqar- teninspektor m den Diensten des Herzogs Karl Eugen stand. Schon in ÜudwigSburg legte er, während er noch Major war, «ine klein« Baumschule an, aus der er über 4000 junge, meist schon mit den besten Gattungen okulierte Äepfel- und Birnbäume auf die Solitud« mitbrachte. An einer Lebensbeschreibung, die er 1789 verfaßte, bemerkt er, in den ersten elf Jahren seiner Tätigkeit habe er rund 22400 Stück «i Obstbäu- me«, Pappeln, Kastanien Und Strauchhölzern ab- geben können.
Auch im 19. Ncchrhunbert bat sich die staatliche Fürsorge für den Obstbau in der verschiedensten Weise betätigt, namentlich durch das Wirken der Zentralstelle fkir die Landwirtschaft, durch StaajSbsitrÄe zur Anlage von Gemeinde- und Bezirksbaumschulen u. a. Groß« BeMenftr um die Hebung und Fördermra deS Obftb.mS haben sich auch die BezixkSotzstvK»Meine sowie der WO gegründete Wurtl, OwWkäuver- ei iz^MoMir. Nchen dLr.fikMkW Baumfchrch m Mstgüd bis zu» Acht 1922 M
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mit Filialanstalt Unterlenningen errichtet durch den um die Förderung des württembergischen Obstbaus hochverdienten Pomologen Eduard LucaS si 1882). Sein gleichnamiger Enkel ist im Sommer 1943 im 70. Lebensjahr als Vorstand der Staatl. Obstbauschule Schlachters bei Lindau gestorben. ^ '
Im nationalsozialistischen Reich erfuhr der Obstbau stärkste Förderung. Wurden 1932 noch ganze 130 000 Mark für diesen Zweck ausgewor- sen, so erhöhte das Deutschland Adolf Hitlers die Rcichsbeihilfe im Jahr 1934 bereits auf 305 000 Mark, im folgenden Jahr sogar auf SOOOOO Mark. Alljährlich erfolhte nun diese Reichsbeihilfe als Zuschuß^ für Obstneu- pflanzungen. Dank dieser Unterstützung hat sich der Bestand an Obstbäumen in den letzten Jahren stark vermehrt. Einen Rückschlag brachten dann die vergangenen strengen Winter, doch dürfen wir uns in Württemberg, gemessen an anderen Gauen, noch glücklich - schätzen. Denn wie das Statistische Reichsamt seststellte, gehört Württemberg zu den Gebieten, die am wenigsten Frostschäden aufzu- weisen haben. 18 Prozent nur beträgt der Rückgang des württembergischen^ Obstbaumbestandes in den Jahren 1938 bis 1943. Württemberg ist damit zum zweitgrößten Ob st bau Inland Deutschlands geworden; bisher stand es hinter den Alpen- und Donaugauen und hinter Bayern an dritter Stelle.
Ein neuer Abschnitt in der Entwicklung des württembergischen Obstbaues und zur Wieder- auffüllnng der Obstbaumbestände ist im Schwabenland - mit der Anlage von Gemein- schaftspflanzungen begonnen worden. Um die Kosten und die Arbeiten auf möglichst viele Schultern zu verteilen, führt man dorfweise Obstbaumpslanzungen durch. Eine größere Zahl der meist kleinen Grundstücke, die sich für den Obstbau eignen, werden zu großen Obstplantagen zusammengefaßt, ohne daß aber die einzelnen Eigentumsrechte angetastet werde». Roch einfacher ist die Heranziehung der sogenannten Allmandteile zu Obstbauanlagen. Bis zur Beendigung der Herbstpflanzzeit 1942 wurden insgesamt 960 Hektar mit 73 955 Bäume» bepflanzt, und zwar 67417 Apfelbäume, 4137 Zwetschenbäume, 4066 Kirschbäume und 2204 Birnbäume. Dieses württembergische Beispiel hat die Gaue Baden, Hessen und andere süddeutsche Gaue angeregt, ebenfalls Gemeinschafts. Pflanzungen durchzuführen.
An der Spitze des Gaues Württemberg steht der Kreis Balingen mit 25 GemeinschaftS- vslsnzungen in 38 Gemeinden. Von jeher hat «er der Obstbau eine ziemliche Bedeutung gespielt. Der Unterländer wird «S zwar nicht glauben, tuch auf dieser Hochakb, deren mittler« Höhe zu 772 Meter berechnet ist, noch Obst in nennenswerter Meitge und annehmbarer Gift« gedeiht. Aber es ist so. Bekannt sind die Kirschenwälder von Weilstetten, Heselwangen undLaufen a.E. Sogar derWein- bau hat früher eine Rolle gespielt, hat sich hoch Herzog Christoph sehr anerkennend darüL« ausgesprochen, denn « ßhrieb im Jcchr Wl infolge eines am 2. August ur Stuttgart meder- ngeuen HaaelwetteB chaenhändig an d« nd stineK ZimmKrS: „BahlinseL hat j>ts mer ZGMvM aöbÄ atz Stuttgart mit viSen NMtz «k «8K Heller H uMe- gangen ob Eva» Mev WmvdvWängen."
Smrr ^inrerg««
„Er brachte mir ein Schreiben, in vem mir ver Auftrag wurde, die Angelegenheit ders Jjirg Säbln schnellstens und gewissenhaft zu erledigen. Uebrigens ist besagter Sabln in Begieituna Friedrich Panzers hier in Beeskow eingetroffen und dürfte bereits viel Freude und Glück tn» Fischerhaus gebracht haben."
Jetzt sprang Rudolph Dieterich von seinem Stuhl aus,
„Der tausend, von allem, was Sie gesagt haben, ist dieses dar Allersckönste!"
Dann lief er zur Tür, riß diese aus und rief? „Bertha! Frau, komm schnell einmal her!"
Als diese atemlos angerannt kam, sah sie erstaunt aus ihren vergnügten Mann, der sich behaglich die Hände rieb.
„Weiht du, Bertha, wer da drüben auf dem Kietz Einkehr gehalten hat?"
Verdutzt blickte Frau Dieterich von einem zum anderen.
„Wie soll ich dar wissen", meinte sie endlich, „höchstens — aber — ach Unsinn, da» ist )a unmöglich." »
„Ei sieh, Mutter, wie klug du bist, hätte gar nicht gedacht, daß du so schnell auf die richtige Fährte kommen würdest."
„Laß doch diesen Unsinn", verwies Frau Bertha ein wenig ärgerlich ihren Mann.
Doch der lachte: „Frage nur den Herrn Kom- missariur. Er hat mir diese Neuigkeit soeben verkündet. Zuletzt erst, sozusagen als Leckerbissen."
Fragend sah Frau Dieterich den Kommissariur von Sternemann an.
„Ts ist so, verehrte Frau Dieterich, Jörg Sabin befindet sich bei seiner Mutter."
Frau Bertha schlug die Hände zusammen.
" „Du lieber Gott, und unser Kind Ist so ganz ahnungslos!" >
Die Blicke der beiden Ehegatten trafen stch, dann ging ein Lächeln über Rudolph Dieterichs Gesicht. „Schicksal, Mutter, lügen wir uns drein."
Dem Kamnilssl-rius ward es eigen ums Herz.
.Herr Dieterich, r»rl> eicht kann ich Ihnen noch «inen Wink geben. In dem Schreiben aus Potsdam steht, daß dem JLrg Sabin eine hoffnungs- ftohe, erfolgreiche Karriere in Aussicht steht."
„Wie soll ich da» ve»stehen?"
-So v el ich von Friedrich Panzer gehört habe, steht Jörg Sabin unter besonderem Schutz, denn der König selbst hat ihn auf sieben Tage in die Heimat geschickt."
„Was Sie nicht sagen!"
„Es ist so. Da Ich annehme, daß Jörg Sabln hier Einkehr halten wird, so bitte ich Sie, Herr DIetertcb. mir von seiner Anwesenheit Mitteilung zu, machen. Ich möchte so von ungefähr meine Aufwartung machen und dem jungen Manne ein paar gute Worte sagen, denn ich — ich stehe in seiner Schuld."
,Las freut mich, freut mick ungemein, um so mehr, da Sie er sind, der dies« Bitte ousspricht."
Der Kommissariur hatte einen frohen Glanz in den Augen. Cs war doch schöner, .ein stceuden- bringer zu sein, al» Leid auf die'5)>i'^ der Menschen zu häufen. Er stand auf.
„Da Sie mir so liebenswürdiges Entgegenkommen zeigen, danke ich Ihnen. Ich will Sie nun nicht länger von Ihrer Arbeit abhalten."
„Damit ist «» setzt ohnehin aus und vorbei. Da» werden Vt« ja verstehen. Herr Kommlssarlus."
Der lächelt« zustimmend und ließ sich, zufrieden über den Au»gang d«r Unterhaltung, von dem Ehepaar hlnau»d«gl«it«n.
Nachdem der Koinmissartus gegangen war. lies Rudolph Dieterich aufgeregt Im Zimmer aus und ab
„In Potsdam müssen sich besonder» Dinge ereignet haben, verlaß dich braust"
„Mag sein, Mann, das interessiert mich nicht, ich muß immerzu daran denken, daß Agnes zu Mutter Sabin gegangen ist — di« zwei sehen sich wieder, und den Retzower hat sie fortgeschickt, Mir war es ganz lieb . .
„Mir wahrhaftig auch. Ich verstehe deine Sorge. Du überlegst, wie wir uns jetzt zu dem Jörg stellen sollen?"
,Za, das ist es."
„Eine schwierige Frage, Mutter. Ich. meine, es ist am gescheitesten, wir lassen alles auf uns zukommen. Wie habe ich alle» betreff» der Zukunft unseres Kinder ausgesonnen und zurechtgestutzt, und wie Ist alle» ander» gekommen. Der Jörg scheint mir ein Auserlesener zu sein,-denn wahrlich, wunderbar hat sich sein Geschick vor unseren Augen entwickelt. Ich bin begierig, den Jungen zu sehen — doch entschuldige, ich halte es hier drinnen nicht au», ich muß ins Freie. Es ist zu viele» auf mich eingestiirmt. Draußen kann ich mich besser bedenken." Und Rudolph Dieterich nickte seiner Frau zu und schritt davon, während sie ihm mit ratlosem Gesicht nachsah. Es war doch alles nicht so einfach: Agnes war ihr einziges Kind . . .
Aufatmend stand der Domänenpächter auf dem Hofe und streichelte die beiden Hunde, dle mit freudigem Gekläff an ihm emporsprangen.
Das dunkle Gewölk am Himmel zerriß, der Mond trat hervor.
Da entdeckt« er eine zusammengekauerte Gestalt auf dem Mauerrand am Torbogen.
Es war Hannes, der zu ihm herübersah.
Langsam schritt Rudolph Dieterich auf den Knecht zu. .Hast wohl Dienst. Alter?" fragte er freundlich. ,
,Ha. Herr, aber er ist nicht schwer, und vergeben» Hab« ich noch nie gewartet. Ich Ntze gern hier !n diesem Wink»!." —— '
.Hanne», der Jörg ist doch dein Freund?"
„Das soll wohl wahr sein. Ich bin ihm gut von ganzem Herzen, denn nie habe ich aus seinem Munde ein böses Wort gehört. Ich bin nur ein Knecht, aber ich fühle doch, wie es gemeint ist. Dem Jörg wird noch einmal alles vergolten werden, das weiß ich gewiß."
„Dann wird es dich besonders freuen, daß dein Glaube schon in Erfüllung gegangen ist. Der Jörg nämlich — soll hier sein."
.Herr!"
(Fortsetzung ivlgr.i