Aus dem Führerbauptquartier, 11. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gab am Samstag bekannt:
Im Raum von Noworossijsk wurde eine starke Laudungsgrnppe der Bolschewisten im wesentlichen schon vor Erreichen der Küste durch Artilleriefeuer zerschlagen. Mit Resten gelandeter feindlicher Kräfte sind noch Kämpfe im Gange. Drei Kanonenboote und elf Landungsboote wurden von Verbänden des Heeres und der Kriegsmarine versenkt oder in Brand geschossen. Südwestlich Mariupol, das nach völliger Zerstörung aller kriegswichtigen Anlagen planmäßig geräumt wurde, rieben deutsche und rumänische Truppen eine an der Küste des Asowschen Meeres gelandete Kräftegruppe der Sowjets auf. Westlich Kraßnodarmeiskoje schlossen deutsche Panzerverbände die Masse einer sowjetischen Schützendivision ein und vernichteten einen feindlichen Divisionsstab. Im Kampfgebiet von Charkow und südwestlich Konotop wurden starke feindliche Angriffe in erbitterten Kämpfen abgeschlagen und örtliche Einbrüche bereinigt oder abgeriegelt. Im mittleren Frontabschnitt dauern an derDesna und südwestlich Kirow die schweren Abwehrkämpfe an. Westlich Wjasma scheiterten hartnäckige Angriffe der Sowjets. Vorübergehend in unsere vordersten Stellungen eingedrungene feindlich« Kräfte wurden im Gegenstoß geworfen und dabei zahlreiche Waffen vernichtet oder erbeutet. Die Sowjets verloren gestern an der Ostfront 203 Panzer. Die Luftwaffe setzte zahlreiche feindliche Panzer außer Gefecht, vernichtete rund 200 mit Truppen beladene Fahrzeuge und zerstörte mehrere Nach- schnblager der Sowjets.
Im hohen Norden schossen schnelle deutsche Kampfflugzeuge einen feindlichen Küstrnschoner in Brand. Während der Nacht wurden Nachschubverbindungen und Truppenunterkünfte des Feindes an verschiedenen Frontabschnitten mit Bomben aller Kaliber belebt. Die Entwaffnung des italienischen Badoglio-Heeres steht vor ihrem Abschluß. Wo örtlich noch Widerstand geleistet wird, sind unsere Truppen in energischem Vorgehen. Die italienische Besatzung auf der Insel Rhodos hat nach einem Angriff durch Sturzkampfflieger kapituliert. Wie durch Sondermeldung bekanntgegeben, haben die um Rom stehenden königlich-italienischen Gardeverbände tn Stärke von zwei Panzer- und fünf Infanteriedivisionen unter dem Eindrück der energischen deutschen Maßnahmen ihre Waffen uiedergelegt. Unsere Truppen sind in Mailand. Turin und Padua einmarschiert. Die Seefestung Pola wurde übergeben. Im Raum von Salerno stehen deutsche Truppen in erbittertem Kampf gegen starke britisch-nordamerikanische Kräfte. Die Höhen ostwärts der Küsteniederung werden gehalten. Im Gegenangriff wurde verlorenes Gelände zurückgewonnen, wobei der Feind empfindliche Verluste an Menschen und Material erlitt. Die Luftwaffe versenkte bei Angriffen gegen Schiffsziete und gelandete Truppen im Golf von Salerno mehrere Transporter und Landungsboote. Zahlreiche Schiffe wurden schwer beschädigt.
Wenige feindliche Flugzeuge flogen gestern in den Küftenraum der besetzten West gebiete ein. Ein Flugzeug wurde abgeschossen.
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13 Punkte der Versklavung
kortostruilg von 8sito 1 Meinung nach für den Schutz und die Inter- essen der alliierten Streitkräste zur Weiterfüh- rung des Krieges notwendig sein mag. Die italienische Negierung verpflichtet sich ihrerseits, jede Verwaltungsbehörde oder Behörde anderer Art hinzunehmen, die der Oberbefehlshaber für notwendig erachtet; vor allem wird der Oberbefehlshaber eine alliierte Militärregierung in den Teilen des italienischen Gebietes errichten, in denen er eine derartige Maßnahme im mili- torischen Interesse der alliierten Nationen für erforderlich hält.
11. Der Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte hat das volle Recht, die Maßnahmen zur Entwaffnung, zur Demobilisierung und zur Abrüstung durchzuführen.
12. Ander« Bedingungen, politischer, wirtschaftlicher und finanzieller Natur, di« Italien zu erfüllen haben wird, werd«« zu einem späteren Zeitpunkt übermittelt.
13. Die Bedingungen des gegenwärtigen Waffenstillstandes werden nicht ohne die vorherige Zustimmung des Oberbefehlshabers der alliierten Streitkräfte veröffentlicht werden. Der Text wird offiziell in englischer Sprache abgefaßt."
Die Schlacht im Raum
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Aus dem Fährerhauptquartier, 12. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: In Noworossijsk wurde der im Westteil des Hafens gelandete Feind nach erbittertem Kampf vernichtet. Im Ostteil dauern die Kämpfe noch an. An der übrigen Front des Kuban-Brückenkopfes blieben feindliche Angriffe ohne Erfolg. Im Südabschnitt der Ostfront -wischen Asow- schem Meer und DeSna wurden zahlreiche starke Angriffe der Sowjets in harten Kämpfen -er-, schlagen. An mehreren Stellen warfen eigene Infanterie- und Panzerkräfte den Feind in erfolgreichen Gegenangriffen zurück. Im mittleren Frontabschnitt wurden starke örtliche Angriffe abgewiesen, durchgebrochene Kavallerie- und Panzerkräft« von ihren Verbindungen abgeschnitten. Im Nordabschnitt verlief der Tag im allgemeinen ruhig.
Im Raum von Salerno dauert die Schlacht mit den gelandeten feindlichen Kräften an. Die Luftwaffe bekämpfte mit starken Verbänden die britisch-nordamerikanische Lan- dungSflotte. Kampfflieger vernichteten einen
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Kreuzei und zwei Transporter und erzielten Bombentreffer auf einem weiteren großen Kriegsschiff sowie 18 Handelsschiffen. Batterien des Uakregiments 57 versenkten in der Nacht zum 9. September einen feindlichen Kreuzer. einen Zerstörer sowie einen mit Truppen und Gerät vollbeladenen Transporter und acht Landungsboote. Ein -weites großes Transportschiff wurde in Brand geschossen. Ten von Kalabrien nach Norden vororinaendea feindlichen Kräften setzten unsere Nachhuten energischen Widerstand entgegen. Kühne Gegenstöße zusammen mit nachhaltigen Sprengungen und Verminungen lassen den Feind nur langsam Boden gewinnen. Bei Tarent gelande.te Engländer stießen auf starken Widerstand der dort eingesetzten deutschen Sicherungsabteilungen.
Bei Nachtgefechten im Kanal versenkten Sicherungsstreitkräste der Kriegsmarine zwei britische Schnellboote und schosse» ein weiteres in Brand. Im Küftenranm der besetzten West- gebiete und über dem Atlantik wurden gestern sechs feindliche Flugzeuge vernichtet.
Eisenhower: Bittere Kämpfe stehen in Italien bevor
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dv. Stockholm, 13. September. Der USA.- Oberbefehlshaber im Mittelmeer, General Eisenhower, erklärte gestern: Obwohl sich die Angelsachsen jetzt mancherlei günpigere Umstände verschafft hätten, ständen bittere Kämpfe in Italien bevor. Starke deutsche Streitkräfte seien dort zum Kampfe bereit. Es gelte, soviel wie möglich aus italienischer Sabotage s!j Vorteil zu ziehen. Tie Auslieferung der italienischen Luftstreitkräfte sei leider durch deutsche Gegenmaßnahmen erschwert oder unmöglich gemacht.
Die gedämpfte Tonlage dieser Aeußerungen kann als gutes Merkmal für die feindliche Beurteilung der Gesamtlage an den Südfrvnten gelten. Die englisch-amerikanischen Berichte verzeichnen weiterhin starken deutschen Widerstand mit
zahlreichen Gegenangriffen bei Neapel. Was bleibt den „Besiegern" Italiens, wenn sie zugegebenermaßen nur noch auf italienische Sabotage ihre Hoffnungen setzen, weiter übrig, als der Rückgriff auf ihre alten Terrormethoden gegen das von Verrätern verkaufte Land? Ein „verheerender Bombensturz" wird angekündigt. Die amerikanische „United Preß", die diese Drohung verbreitet, beschränkt sich ausdrücklich nicht auf die Ankündigungen von Luftangriffen gegen deutsche Truppen, nein, sie spricht von Vorbereitungen zu riesigen Bombenangriffen „g« g fn Italic n". Wenn also nach italienischen und neutralen Zeugnissen angeblich ganz besonders die Luftkriegsschreaen die Badoglio- Clique zur feigen Unterwerfung veranlaßt haben — gerade diesem Schrecken entgeht das italienische Volk keinesfalls.
Die plumpen Täuschungsmanöver der Verräter
VfB Stuttgart i« Göppingen geschlagen Zwei Fußbaüsiege der Neulinge Äm Kudballfport gab es diesmal nur zwei Meisterschaftsspiele. So wie acht Tage zuvor, waren a»ch diesmal Sie beiden Aufsttegsmannschaften Zuffenhausen und Göppingen erfolgreich und bewiesen, dag sie in dieser Spielzeit für jeden Gegner gefährlich werden. Der SB Zuffenhausen siegte aus eigenem Plav gegen SV Feuerbach mit 5:4 (1:1), wobei Ochott mit drei Treffern der erfolgreichste Torschütze der Platzmannschaft war. In Göppingen gewann der Sportverein gegen öeü BfA Stuttgart mit 3:1 (2:0). Wohl waren die Stuttgarter im Feldfpiel leicht überlegen und zeigten die elegantere Svielweise. energischer und schneller, wie auch üurchschlagökräftiger war jedoch die junge Göppiiiger Mannschaft und dos gab schlich (ich den Ausschlag. Nur durch einen Elsmeter kam der BfB zu seinem Ebrcntrrsscr.
Tschammerpokal-Svicle: Schwetnfurt 05 — 1. FC Nürnberg 2:4: Kickers Offenbach — SV Saarbrücken 1:2.
EtztinMr TSV gewinnt das Marktplatzturnier Zum nennte» Male wurde in Ehlingen das Marktplatzturnier im Handball durchge- führt. Es war, wie seine Vorgänger, ein sportlicher Erfolg aus der ganzen Linie. Zu den Entscheidungen batten sich wiederum über 8000 Zuschauer ein- gefunden. Siebzig Mannschaften waren an dem Turnier beteiligt und 120 Spiele mutzten auSge- tragen werden, bis die Endsieger ermittelt waren. In den Tnrnierspielen der besten Bannmannschaf- tcn Württembergs setzten sich die Banne Ludwigs» bürg und Reutlingen für die Entscheidung durch. Ludwtgsburg' gewann mit 4:8. In der B-Jngen- kamen unter fünf Teilnehmern Ltzltnger TSV und TG Ehlingen ins Endspiel. Erst tn der Verlängerung gewann der TSV mit 8.2. Bet den A-Jugendmannschafte» drangen TV Ob- weil, -er Gebtetsmeister, nnd die Mannschaft der Lustwaffenhelfcr ins Endspiel vor das mit einem 4:3-Stea für Obweil endete. Zum Endspiel der Frauenmannschaften setzten sich, nachdem TV Bad Cannstatt in der Vorrunde von TG Eb- lingcn überraschend ausgcschaltet worden war, TG Stuttgart und TG Etzlingeii durch. Hier kamen bi« Stuttgarterinnen mit 8.0 zu einem Überlegenen Erfolg. Sechs Mannschaften der Ga-u- klaffe der Männer führten ihre Runöenspiele am Samstagnnchmittag durch. Hier war die Ueber- raschung. Satz die favorisierten Mannschaften von TG Stuttgart und TGB Holzheim durch den E b» linger TSV ausgeschaltet wurden. TG Stuttgart unterlag dabei im Endspiel gegen den Etz- linger TSV mit 3:4.
-X- Die nach Badoglios Anweisungen arbeitenden italienischen Zeitungen besaßen die erstaunliche Frechheit, die deutsche Enthüllung zu dementieren, daß die am 8. September bekanntgegebene Kapitulation schon am 3. September unterzeichnet wurde. Die am Sonntag in London veröffentlichten Waffenstillstandsbedingungen bestätigen jedoch in vollem Umfange die deutsche Darstellung, denn in ihnen heißt eS ausdrücklich, der Waffenstillstand sei am 3. September von Vertretern Eisenhowers und Badoglios unterschrieben worden.
Das Schicksal Italiens wäre — wenn die Alliierten die Rechnung nicht ohne Deutschland und die an keiner Seit« weiterkämpsenden Italiener gemacht hätten — ein entsetzliches. Dennoch wagte Viktor Emanuel am Sonntag in einem „Aufruf an sein Volk" zu behaupten, er habe „zum höchsten Wohl ^Italiens" gehandelt. Seine und Badoglios feige Flucht aus Rom bemäntelte er mit der Ausrede, er habe „um der Sicherheit der Hauptstadt willen und um v ll und ganz in der Lage zu sein, seine Pflichten als König zu erfüllen, seine Regierung an «inen anderen Punkt des nationalen Gebietes verlegt". In Wirklichkeit sind die. beiden Verräter, als sie merkten, daß ihr Verbrechen nicht in vollem Umfang gelang, schleunigst in den Schutz der Amerikaner desertiert.
In Sofia fand am Samstag di« feierliche Eides leistuna der von der bulgarischen Nationalversammlung gewäblte» Regenten: des Prinzen Korill des Ministerpräsidenten Vilofs und des Kriegs Ministers Michofs vordem Sobrani« statt.
Oesuackter Or. Ksko über ckie Verlogenheit
Berlin, 12. September. Das Auswärtige Amt veröffentlicht aus den letzten Tagen des Verrats Viktor Emanuels und Badoglios folgende Tatsachen:
1. Am 1. September 1943 fand eine Unterredung zwischen dem Außenminister Guarig- l r a und dem deutschen Geschäftsträger in Rom, Gesandten Dr. Rahn, statt. Der deutsch« Geschäftsträger berichtete darüber am gleichen Tage telegraphisch folgendes: „Bei meiner heutigen Unterredung erklärte Guariglia: „Die Regierung Badoglio ist wie bisher entschlossen, nicht zu kapitulieren und den Krieg an der Seite Deutschlands fortzusetzen."
2. Am 3. September meldete der deutsche Geschäftsträger folgendes: „Marschall Badoglio bat mich heute zu sich und erklärt« mir, angesichts der feindlichen Landungen in Kalabrien lege er Wert darauf, mir zu versichern, daß Volk und Heer trotz der Erschütterungen der letzten Zeit fest in der Hand der Regierung eien. Er bitte um mein Vertrauen. Wörtlich ügte er hinzu: „Ich bin der Marschall Badog- io, und ich werde Sie durch Taten davon überzeugen, daß es nicht richtig war, mir zu mißtrauen. Natürlich ist die Friedenssehnsucht im Volke und vor allem bei den Frauen groß. Aber wir werben kämpfen und niemals kapitulieren." Badoglio verabschiedete sich mit dem bezeichnenden überbetonten Bestreben, den Eindruck der Zuverlässigkeit und Ehrenhaftigkeit zu erwecken. Am gleichen Tag, am 3. September, Unterzeichnete er die Kapitulation."
3. Am 4. September hatte der deutsche Geschäftsträger eine Unterredung mit dem Oberkommandierenden der italienischen Wehrmacht, General Ambrosia. Der deutsche Geschäftsträger berichtete darüber: „General Ambrosia führte lebhafte Klage darüber, daß deutscherseits ihm nicht mehr das der deutsch-italienischen Kriegskameradschaft entsprechende Vertrauen entgegengebracht werde. Er sei, so betonte General Ämbrosio mit vollstem Nachdruck, nach wie vor von dem festen und aufrichtigen Willen zu gemeinsamer Weiterführung des Krieges erfüllt."
4. Am 8. September wurde der Vertreter des Reiches, Gesandter Dr. Rahn, von König V i k- torE m-a nuel zu seinem offiziellen Antrittsbesuch empfangen. In dem telegraphischen Bericht des Gesandten heißt eS folgendermaßen: „Bei meinem heutigen Antrittsbesuch sprach KönigViktorEmanuel zunächst über die allgemeine militärische Lage. Er verfolge mit Aufmerksamkeit die Kämpfe im Osten, bewundere den Kampfgeist der deutschen Truppen, deren soldatische Tradition, Organisation und Bewaffnung die italienische Armee leider nie
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erreicht habe. Was die Lage in Italien betreffe, so hoffe er. daß sich die Äeichsregierung inzwischen von dem guten Willen und der Bundes- treue der Regierung Badoglio und der italienischen Armee überzeugt habe, und daß die in den letzten Tagen sich wieder anbahnende, vertrauensvolle Zusammenarbeit bald militärische Früchte trage. Italien werde niemals kapitulieren. Er sei überzeugt, daß einige kleine Schönheitsfehler in den nächsten Tagen verschwinden würden. Badoglio sei ein braver, alter Soldat, dem es auch gelingen werde, durch elastische Taktik den Druck der Linkskreise, die nach zwanzigjähriger Ausschaltung glaubten, ihre Stunde sei wieder gekommen, in geeigneter Weise abzufangen. Zum Schluß betonte der König noch einmal den Willen, an der Seite Deutschlands, mit dem Italien auf Gedeih und Verderb verbunden sei, den Kampf bis zum letzten fortzusetzen." Diese Erklärungen wurden von dem König am 8. September mittags, also am gleichen Tage abgegeben, an dem nachmittags durch die Amerikaner die bereits am 3. September abgeschlossene Kapitulation der italienischen Wehrmacht bekanntgegeben wurde.
5. Als dem deutschen Geschäftsträger am 8. September, 17.45 Uhr, durch den amerika nischen Rundfunk die Kapitulation der italie nischen Streitkräfte als vollzogene Tatsache be kannt wurde, setzte er sich telephonisch mit dem italienischen Generalstabschef, General No- atta, in Verbindung. Dieser erklärte dem Ge schäftSträger auf die Frage, was diese Rund sunkmekduna zu bedeuten habe, wörtlich: „Diese Neuyorker Meldung ist eine unverschämte britische Propagandalüge, die ich mit Entrüstung zurückweisen muß." Am 8. September, kurz nach l9 Uhr, bat der Außenminister Guariglia den deutschen Geschäftsträger zu sich. Dieser berichtete über die Unterredung: „Außenminister Guariglia empfing mich heute abend kurz nach 19 Uhr und teilte mir in Gegenwart des Botschafters Rosso mit: „Ich habe Ihnen zu eröffnen, daß Marschall Ba- daglio sich angesichts der aussichtslosen militä rischen Lage gezwungen gesehen hat, um einen Waffenstillstand zu bitten." Ich erwiderte: „Das ist Verrat am gegebenen Wor t." Guariglia: „Ich Protestiere gegen daS Wort Verrat." Ich: „Ich klage nicht das italienische Volk an, sondern diejenigen, die seine Ehre verraten haben." Anschließend verließ ich ohne Gruß das Außenministerium."
Die Berichte des Gesandten Dr. Rahn, der bekanntlich ein Württemberger ist, zeigen die plumpe und unverfrorene Verlogenheit des Königs Viktor Emanuel und seiner nächsten Mitarbeiter.
Von Natten-Lieferungen befreit
Stockholm, 12. September. Der Londoner Korrespondent von Svenska Dygbladet betont die Größe und Schwierigkeit der Versorgung Italiens durch die Alliierten, besonders da-n, wenn es den Deutschen gelingen sollte, Norditalien mit seinen großen Weizenfeldern und Industrieanlagen erfolgreich zu verteidigen. Die italienische Ausfuhr nach Deutschland habe keinerlei bedeutenden Umfang gehabt, dagegen sei Deutschland von Lieferungsverpflichtungen von weitaus größerer Bedeutung befreit. So habe Deutschland jährlich zwölf Millionen Tonnen Kohle an Italien geliefert, was beim Fortfall der Lieferung eine jährliche Ersparnis von 300 Lokomotiven und 15 000 Eisenbahnwagen bedeutet. Auch das rumänische Oel könne jetzt voll Deutschland zugute kommen. Diese Oelliefe- rung nach Italien würde eine Ersparnis von 20 000 Eisenbahnwagen bedeuten. Deutschland habe an die italienische Industrie, die in dieser Beziehung völlig von Deutschland abhänge, stihr- lich 500 000 Maschinen und Werkzeuge geliefert, , ferner Italien mit 10- bis 15000 Tonnen
Kupfer, 3000 Tonnen Nickel und 1000 Tonnen Zinn jährlich beliefert. Deutschland habe zu H v. H. den Gummibedmf Italiens gedeckt. Die Holzmasse aus Skandinavien, die über die deutschen Bahnen lief, habe 1000 Eisenbahnwagen beansprucht.
Acht neue Ritterkreuzträger
sab. Ans dem Führerbauptquartier. 11. September. Der Führer verlies das Ritterkreuz an Hauvt- I'mann Rudolf von Birnau (geboren 1815 i» Stuttgart als Sohn des Obersten Rudolf von Bünau), Kommandeur einer PanzeraufklarungsaS- teilung. Hauvtmann der Reserve Helmut Kiesling, Batatllonskommanüeur in einem Grenadier- regiment, Oberleutnant der Reserve Rudolf Venningen:, Komvaniefützrer in einem Grenadler- regiment, Oberfeldwebel Paul Baumann, Zugführer in einem Grenadierragiment, Obefeldwebel Hans-Georg Haas«. Zugführer in einem Grcna- dterregiment, Feldwebel Hermann Hartman«, Zugführer ist einem Pionierbataillon, tt-Stanbar- tenfübrer Helmut Becker. Regimentskommandeur tn der ss-Panzergrenadierdiviston „Totenkovf", und Leutnant Kort». Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader.
Stuttgarts großes Leichtathletik-Sportfest Am Ende der diesjährigen Leicbtathletikwettkampf- zeit trafen sich am Sonntag in der Ltuttgarter Aöglf- Hitler-Kampfbahn die Mehrkämpfer der Altersklassen z» einem letzten Start. Wen» man berücksichtigt. Sah auch von den „Alten Herren" «in grober Teil beim Heer sieht, muh die Beteiligung, noch mehr aber die Leistung -er Wettkämpfer als recht gut bezeichnet werden. Bei de» nach Jahnel-Wer- tnng durchgeführten Dreikämpfen der Allgemeinen Klaffe und der Altersklassen 1 und 2 konnte» sich drei Teilnehmer der Altersklasse 1 vor Grö hinge r, dem Besten der Allgemeinen Klaffe, placieren. Die Leistungen des 85jährtgen Halach (TB Stuttgart) — 100 Meter 11,8. Weitsprung 6,22 Meter und Steinstoßen beidarmig 18,29 Meter — sind hervorragend, Dr. Münzt nger (Stuttgarter Kickers) lies über Ivb, Meter die beste Zeit mit 11,8 Sekunden und kam mit Hass au er (Reichs- baü»-SG Stuttgart) in der Gesamtwertung auf de« zweiten Platz. Mit 15,84 Meter erreichte Grübln- ger (Heubach) die Veste Leistung im Steinftobc» beidarmig. Die Dreikämpfe Ser Altersklaffen S und 4 wurden in der seitherigen Form nach der 20- Punkte-Wertung -urchgefithrt. Sieger der Altersklaffe 8 wurde Volpp (Eßlinger TSV) mit SS Punkten, bei der AltersklcM 4 konnte sich Hautz- mann (Stuttgarter Kickers) mit 73 Punkten gegen Schnee (TSG GaisSnrg) nach hartem Kampf behaupten.
Auch bei dem Svortsesi der Frauen zeigte es sich, daß es -je Altersklaffe 'sehr wohl mit den aktiven Sportlerinnen aufnehmen kann. Ganz besonders dann, wenn durch die Jahnel-Wertung der gerechte Leistungseffekt festgestellt wird. Wie let- stungsmäßig so war auch in bezua^ auf die Beteiligung die Veranstaltung ein voller Erfolg: es nahmen rund 10V Sportlerinnen aus 25 Vereinen teil. DaS Diskuswerfen gewann Gertner (TB Stuttgart) mit 88,22 Meter. Im Hochsprung erzielt« von Gaisberg (TB Bad Cannstatt) mit 1.80 Meter eine schöne Leistung. 13.1 Sekunden benötigt« Di«tl (TB Stuttgart) als Beste im 80-Meter- Hürdenlauf. Fräulein Weidmann (NSG Stuttgart) siegte im Kugelstoßen mit 10,80 Meter und im Speerwerfen mit 38,45 Meter. Ueber 100 Meter in 1S.1 und über 200 Meter tn 27,2 siegte Gsell (SG Böblingen). Die viermal-100-Meterstaffel gewann überraschend Etzltnger TSV in 5S,6 vor TB Stuttgart. Der Dreikampf wurde in drei Klassen nach Jabnel-Wertnug ausgetrage». Siegerin wurde Hahn (TV Bad Cannstatt) von der Altersklasse 3, die mit 38 Jahren SO Meter in 7,9 Sekunden lief, im Weitsprung 3,96 Meter erreichte und im Ballschocken auf 17Z7 Meter kam. Auch dt« zweite und dritte Siegerin stellte die Altersklaffe 8. Erst an vierter Stelle folgte als erste Sportlerin der Klaffe 1 Fräulein Groß (Crailsheim).
Bühler Gaumeister im Einerstreckenfahre» Die Rabrennveranstaltung, Sie der Radfahrer- verein Stuttgart am Sonntag im Stuttgarter Schloßgartcn zugunsten des Kriegsivinterhtlfswerk- burchführte. gestaltete sich zu einem schönen Erfolg. 2000 Zuschauer erlebten sehr interessante Rennen. Dabei gab es gleich tm einleitenden Flieger» fahren eine Ueberraschnng, da Bühler hinter Rohr-Fluor n nur den zweiten Platz belegte. Zum Hauptfahren über 30 Runden (48 Kilometer) traten 18 Fahrer an. wobei eS Bühler gelang, sich -für seine vorausgegangenr Niederlage zu revanchieren. Von Sen zehn Wertungen brachte er acht an sich und wurde dadurch mit 48 Punkten Sieger vor Rohr. Als bester wiirttembergischer Teilnehmer holte er sich mit diesem Erfolg zugleich auch Sie Gaumcisterschaft im Einerstreckenfahren. Obwohl die besten wiirttembergischen Jugendfabrer nicht zur Verfügung standen, da sie an den deutschen Jngendmeisterschafte» in Erfurt teilnabme«, brachte auch der Jugend Wettbewerb über 20 Runden interessante Kämpfe. Sieger wurde dabet Bender (Zriffenhansen).
Sie bringen sich in Sicherheit
cr. Genf, 12. September. Die Gattin des italienischen Kronprinzen Umberto, Prinzessin Maria JosL, ist mit ihren vier Kindern-in zwei Automobilen nach Ueverquernng des St.-Bern- Hard-Passes am Donnerstagabend in Martiyny im Kanton Wallis eingetrosfen. Nach einstün- digem Äusenthalt reiste die Prinzessin mit ihrem Gefolge nach Montreux weiter. Auch die Tochter und Schwiegertochter Badoglios befinden sich, wie wir bereits meldeten, in der Schweiz, und zwar ebenfalls am Genfer See.