sicher, und endlich so erzählen Newyorker Blätter kamen sie zu dem entsetzlichen Beschluß, das Loos zu wer­fen, wer den Andern zur Speise dienen sollte. Die Schwä­cher» starben jedoch von selbst, unter der Qual der Ent- dehrunq, so daß es nicht nöthiq war, ihnen das Leben zu nehmen. Nach einander starben neun Männer und ihre Leichen wurden von den Ucbriaen verzehrt. Ein jun­ger Mann aus Syrakus kNewyork), C. S. Staunten, war der erste, welcher starb. Nach einer Wanderung von dreißig Tagen erreichten endlich die sieben Ueberlebenden Kapt. Johnsons 'Niederlassung. Merkwürdiger Weise hat- icn alle fünf Frauen die Schauder der Reise überstanden, wahrend von den elf Männern nur zwei übrig blieben unk einer von ihnen so erschöpft war, daß er von einem Indianer aus den Schultern getragen werden mußte. Ein­mal halten die Unglücklichen anderthalb Tage in einem Schneesturm ohne Feuer zugebrackt, obgleich sie nur drei Betreu hatten. Eine Frau hatte an dem Fleisch ihres Bruders und ihres Vaters den Hunger stillen müssen; Manches, was die Leute von ihren Leiben berichteten, ist zu fürchterlich, um es zu wiederholen. Später versuchten 24 Andere von der Gesellschaft die Reise über das Gebirge, sie gelangten glücklich hinüber, wurden aber wenige Tage von einem Schncesturm überfallen, in dem sie alle umkamen. Die Zurückgebliebenen, etwa 40 an der Zahl, waren fast sämmrlich Frauen und Kinder, sie hatten Lebensmittel genug bis zu Ende Februar. AuS Fort Sakramento und Aerba Buena ist ihnen seitdem Hülfe geschickt Die Geschichte leidet an einigen Unwahrsckeinlichkeiten, vielleicht ist sie einer der vielen amerikanischen Hoare, wenigstens möchte man es wünschen.

Ein kleines Rechen Exempel.

Man kann annebmen, daß in Deutschland 36 Millio­nen Menschen leben und daß jeder Mensch im Durchschnitt wohl täglich 1 Psd. Sckwarzbrod und für 1 kr. Weißbrot» ißt. Wollte man nun weiter annehmen, daß jedes Pfund Schwarzbrot» um 1 Loth und jedes Weißbrot» für 1 kr. um hi, Lotb zu leicht sey, so würden die Konsumenten täg­lich verlieren:

an Schwarzbrod 36,000,000 Loth,

an Wclßbrod 18,000,000

Summe 54,000.000 Loth

oder 1,687,500 Pfund. Setzt man ferner den Preis per Pfund zu 3 kr., so würde dieser Verlust täglich 84,375 fl. und in einem Jahre 30,706,875 fl. betragen. Ein ganz artiges Sümmchen, welches auf diese Weise den Bäckern zuflöße, wenn sie auch nur um 1 Loib und ^ Lotb das Brot» zu leicht machren. Ein Glück, daß die deutschen Bäcker das nicht thun!

kkeber Kartoffel-Krankheit

In Nr. 68 diesss Blaues in dem Publikum ein Vor­schlag zur Verhütung der Karteffeikraukheit gemacht wor­den. Ware die dort ausgestellte Behauptung richtig, wie viele Tkranen der Armut!) würden mit Einem mal gestillt seyn! Aber wer weiß es nickt, daß die Kartoffel mehr als jede andere Pflanze, ihren Nahrnngsstoff großtentheils durch die Blätter und Stengel, also, vo» oben nach unten, ein­saugt? Schneide ich nun den Srcngel ab, so entziehe ick ihr den Hauptnahrungsstoff und kann deshalb auck nur

nenne dieß ein lebendiges Begräbnis. Etz kommt mir auch gerade so vor, als spräche der Arzt zum Kranken: essen darfst du nicht, mußt aber viel trinken und du wirst gesund. Ueberhauvt müssen wir auch in Bezug der Kar- tvffelkrankheit in Demnth zu uns sprechen:Unser Wis­sen ist Stückwerk!" Ich meines Theils sehe sie als eine besondere Zuchtruthe des Herrn und als ein Mahn- und Weckungsmitiel zur Buße an; glaube auch dem Land- wirth und Jedem am Besten geratben zu haben, wenn ick ihnen zuruft, ohne als Sittenprediger auftreten zu wollen, lasset uns in Demuth unsere Knie beugen vor dem Herrn des Himmels und der Erde, auf daß er uns gnä­dig sey und unserer Noch Grenzen sehe; er hat ja gesagt, ick will euch nicht verlassen, noch versäumen. Ewig bleibt es Wahrheit, nur Er allein kann unser Helfer seyn und ewig gilt das Wort Ps. 121, 2:Unsere Hülfe kommt von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat!" Nicht aber von der Weisheit der Menschen. B. in H.

Landwirthschaftliche Regeln und Sprüch- tvörrer.

Ist reinlich für Pferde die Stallung und hell,

Rechne darauf, sie bleiben gesund und kriegen aufs Auge kein Fell.

Auf der Wiese ist der Maulwurf ein lästiges Thier,

Doch nur im Ueberfiuß schadet er dir.

Fohlen und Kälber gedeihen am Besten in freier Lust;

Führ hin sie, doch erst, wenn sich verloren hat Nebel und Dust. Hammel und Schaf verderben auf nasser Weide;

Laste weg sie da! Du verlierest sonst Beide.

Was selbst erzielen du kannst, das kaufe nie,

Dieß gilt von Früchten, wie auch von Kleidung und Vieh.

Solls Gesinde fein fleißig und ehrlich auch seyn,

Daun darf die Mühe der Aufsicht der Herr nicht scheun.

Ans der Scheuer den Spatz, vom Boden di^ Ma»S,

Dre Trödlerin aber Wohl auch aus dem HauL:

Du verkaufst dann der Früchte viele Metzen mehr.

Als wenn von den Dreien umgibt Dich ein Heer,

Pflege den Acker und die Wiese mit Fleiß,

Sicher e> höhst du dann jährlich ihren Werth und ihren Preis.

Jedes Stäubchen und Hälmchen mache zu Mist:

Es bekundet, daß ein tüchtiger Landmaiin du bist.

Willst fremdes Meh zu dem Deinen im Stalle gewöhnen:

Wasch es mit Branntwein der Geruch wird's versöhne».

Mit dem Nachbar lebe stets mir im Frieden:

Wir sterben einst Alle, und lassen die Furch und den Acker hieniedcn. Dem nur werden die Ketten vom Wagen gestohlen,

Der zu faul ist, sie »Abends ins Haus zu holen.

Daß Kälber nichts nützen, im unglücklichen Zeichen geboren:

ES glaubens Bernünstigs nicht, wohl aber die Thoren.

Bor Fuck's und Marder und Iltis wahre den Hühnerslall wohl.

Wie vor Reh und Hasen im Garte, die Bäum' und den Kohl,

Wenn dn nicht »rillst, daß diese verderben Und jene dir raubet ei» klägliches Sterben

Wo Unrath man findet auf Straßen und vor den Thüren,

Lächerlich lst's, dort über Mangel an Düngung noch Klage zu fuhren.

Wird im Früh ahr dein Klee mit Lücken im Felde gesehn.

Sv laß fie nicht bleiben du mußt fie mit Haber besä'n.

Hast du selbst den Samen zum Klee dir gezogen,

Brauchst kein baar Geld dann; wirst auch beim Kauf nicht betrogen.

Hast du in des Saatfeldes Mitte noch Acckcr zu düngen,

Eile! kannst sonst ohne Schaden den Mist nicht unterbringen.

Will Brombeer und Quecke deinen Acker bedecken

Ich weiß nur Ein Mittel dagegen; doch du darfst nicht erschrecken; Grabe tief und entferne die Wurzeln mit Fleiß;

Ein beffrer Acker wird dann deiner Mühe Preis.

!

. ... .... . ! Dne nächtliche Ruhe erkauft sich nicht thener,

auf ungerneßbare, -wenn auck gezunde, kaum zu Schwem- j Wer wohl versichert sein Hans und die Scheuer, futter sich eignende Kartoffeln Rechnung machen. Ich I (Forfttznng folgt.)