— 289
en Kabinette in cheuerer Schuß! ein Sprüchwort, unt. EinWag- toffer eines bei feilen und ent- C.-M., die er Heldreste machte er bereits we- ersuchung war,
ingst von Wien 12 Meilen ent- a für einen eine die genannte ht; ein Zweiter ach Haimburg, einigen Stun-
g
eS 1812 war - Verzweiflung icnv und hän- Plahe zu. der ung des Forst- mit mehreren zu Fuß und im Begriff, die gemeinen Entlasten abzuge- ihren, wo fle Uten. Immer zen heran, die , hatten Mühe, aber jetzt die ie Gefangenen heraustraten, indern an der war die Frau einen derselben )re Klagclaute , Vater, eme liebten an die ung nicht ver- S der Polizei- ,ster stehenden lautem Jam- och dem trauen gewaltsam letzten Scheint seinem Fenint angesehen; ls er den Be-
riumphirenden stand jetzt da flndeu Augen» und ab und t es geholfen, i diesem Men- zleichsam zum
Spott der ganzen Einwohnerschaft, die Unglücklichen hinwegführen laßt, gleich Mördern und Räubern; und hatte er uns nickt versprochen, sie mit einer leichten Strafe hin durckkommen zu lassen, wenn wir uns künftig befleißen wollten, ihm mehr zu Willen zu leben? Und was haben wir ihm seit gestern gethan, daß er so schnell seinen Entschluß geändert? Und was will der heimtückische Polizei Kommissär, daß er heute so schadenfrohe Blicke zu meinem Fenster heraufsendet; ist er etwa beleidigt, daß ich ihm meine Tochter gestern nicht zugeführt auf dem Ball? Ach! Bindelmann, wie hattest Du Unrecht, uns zur Verstellung und Heuchelei zu rachen! Heute ernten wir die Frücktc unserer Leichtgläubigkeit. Hätten wir, wie ick gerathen, die eisernen Gitter ihrer Gefäugnißfenster durchjagen und ihnen Instrumente hineinwerfen lassen, ein Gleiches mit ihren Ketten vorzunchmen, so wären sie entkommen und hätten sich vielleicht so lange in unseren Walkern herum- trciben können, bis eine andere Zeit gekommen.
Alles konnten wir ganz gut, stößt mein Garten nickt an den des Schlosses, und wäre die vergangene Nackt, wo Alles auf dem Ball im Schützenhause versammelt war, nicht ganz geeignet gewesen, diesen Plan auszuführcn?— Jetzt ist'» zu spät; Alles ist verloren, und wer weiß, wenn uns wieder eine Gelegenheit kömmt, uns au unfern Feinden zu rächen? —
So tobte der Forstmeister noch eine Zeit lang in seinem Hause umher, die Velintheilien aufrichtig bedauernd, dock als er endlich sein Gewehr genommen und in tiefere Gedanken dem Walde zugeschritten war, bereitete fick in einem andern Hanse des Städtchens, am südlichen Ende desselben gelegen, eine andere weit fröhlichere, wenn auch gleich eckclhaftere Scene vor.
Dieses Haus, ein alteS ehemaliges Kloster, der Psaf- scnhof genannt, stößt mit seiner breiten Hauptfronte auf einen freien Platz des Städtchens, wahrend seine Neben- und Hintergebäude sich an einen großen, ebenfalls von dem Walte begränzten , Garten anlehnen. In einem dieser Hintergebäude nun, in einem ziemlich geräumigen Zimmer im unteren Stock, in welches man durch einen kleinen Vorplatz, an dessen linker Seite sich eine große, seht aber wenig gebrauchte Kucke befindet, gelaugt, staut eine lange Tafel, über welche ein großes weißes Tuck ausgedreitek war, und um diese herum standen eine Menge alter höl;erner Stühle. Dieses war aber auch Alles, was sich darinnen befand, denn außer einem ungeheuer großen Kackelofen war kein Gerath weiter darin zu erblicken. Zn der an den Vorplatz anstoßenden Kucke aber befand sich außer einen: Herd noch ein alter großer Küchcnschrank und in diesem mehrere Schüsseln mit kalten Speisen, und darunter vorzüglich ein großer Kalbsbraten, ein Paar mächtige Schinken und eine große Schüssel voll Häringssalat, in dem unteren Thcilc desselben aber ein Paar Faß- che» mit Wein, mehrere Flaschen mit Rum, Zucker, Ci- tronen, Taback und Cigarren.
In dem Dordergcbäude des Pfaffenhofes, dessen Eingänge ebenfalls zwei französische Adler mit Blitzen in den Krallen, auf große hölzerne Tafeln gemalt, zierten, befanden sich die Bureaur der Douanen und Accise. den übrigen Raum des Gebäudes nahmen aber die Wohnungen der unteren Beamten dieser Stelle, lauter junge ledige Männer ein, während die Chefs derselben andere Lokale in der Stadt bewohnten. Als nun die Bureaus geschlos-z sei, waren und die Chefs sich entfernt hatten, eilten die!
unteren Beamten in das im Hinterhause befindliche eben beschriebene Zimmer, und bald fanden sich auch noch mehrere andere junge Beamte tbeils von der Regie, dem Stempelburcau und dem Polizei-Kommissariat ein, so daß bald eine Zahl von zehn bis zwölf Personen beisammen waren und an der bis jetzt noch leeren Tafel Platz nahmen.
Anfangs waren die Leurckcn ziemlich stille und wortkarg und man sah cs ihnen an, daß sic allzusammen die Nacht vorher wenig geschlafen unt heule am Tage wohl eben so wenig gearbeitet haben mochten, denn sie waren alle auf dem von dem Intendanten die Nacht vorher gegebenen Ball gewesen und ziemlich hinfällig, als aber endlick der Kontrolleur der Douanen, ein junger, lustiger Kauz, und ehemaliger Kammerdiener des Präfekten von E. —, in das Zimmer trat, seine Gäste, denn er war ker eigentliche Veranlasser des heutigen Kahenjammer- schmauses, in lustiger Weise bekomplimentirte, da fing auch bei ihnen an ein munterer Geist sich zu regen, der bald in ausgelassene Freute und lauten Jubel überging.
Vor allen Dingen, meine Herren! sprach jetzt der Kontroleur, müssen gleich ein Paar von Ihnen sich mit mir in die Küche und den Keller verfügen, denn Sie wissen , daß wir hier eine Zunggesellenwirthschaft führen, auch keine Haushälterin, Köchin noch sonstige Dienerschaft haben, wie wir heute auch eigentlich gar keine brauchen könnten, damit sie uns nickt in die Karte sehen, und uns verralhen, und mir bei meinen Anordnungen ein wenig an die Hand gehen, damit ich alle meine Herrlichkeiten gehörig aufrischen kann.
Sogleich waren auch zwei von den Anwesenden bereit, ikn bei diesem Geschäfte zu unterstützen; im nächsten Augenblicke befanden sie sich auch schon in der Küche, und wahrend nun die beiden Gehülfen den Braten und die Schinken tranckir cn, holte der Kontroleur ein Fäß- ckeu aus dem Schranke, stellte es auf den Herd und steckte den Krahnen hinein. (Fortsetzung folgt.)
Ei e amerikanische Scene.
Im Mai v. I. verließ ein Zug amerikanischer Ansiedler, 60 bis 80 Personen mir 23 Wagen, Missouri um nach Kalifornien auszuwandern. Zm Oktober verirrten ne sich in dem hohen Schnee; die Lebensmittel wurden ihnen knapp und sie schickten zwei Leute von ihrer Gesellschaft aus, die aus Sutlcr's Fort endlich einiges Mehl und Fleisch herbeischafften. Seitdem hatte man nichts von ihnen gehört, bis im Februar d. I. von Kapitän W. Johnson, dem ersten Hause der kalifornischen Niederlassung, ein Bote nach Fort Sakrament» die überraschende Nachricht brachte, daß dort fünf Frauen und zwei Männer, beinahe völlig von Kleidern entblößt und mit erfrornen Füßen, ongckommen scpcn. Sie belichteten, daß die Gesellschaft ein kleines Blockhaus 100 Miies von Johnson's Wohnung erreicht hatte, wo man den Schnee so hoch gefunden, daß die Reise zu Wagen nickt fortgesetzt werden konnte. Aus Furcht, verhungern zu müssen, entschlossen sich sechszchn der Kräftigsten, elf Männer und fünf Frauen, die Niederlassung zu Fuß aufzusuchen. In dürftiger Kleidung und mit kärglichem Lebensmitkclvorrakh begannen sie ihre Reise über die Gebirge, gegen welche Napoleons Zug über die Alpen eine wahre Lustfabrt war. Nach langer Wanderung waren sie in dem spurlosen Schnee , zuletzt völlig in die Irre gerathen, die Lebensmittel gingen I aus, der Hunger stellte sich ein, er ward immer fürchter.