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den bei Oscherslcben, welcher bei der Taufe seines En­kels nach Vorlesung des apostolischen Glaubensbekenntnis­ses dem Geistlichen auf die Miche Krage «ii; Nein, das glaub' ich nicht mehr, antwortete, ist jetzt auf Anzeige des Pfarrers alsReligionsspötter" vor das Patrimonialge- richt in Hötensleben gestellt worden. Richard ist Schulze in Wackersleben, einem seit lange sehr rationalistisch ge­sinnten Dorfe, welches einst David Strauß zum Pfar­rer zu berufen die Absicht gehabt haben soll. Er ist ein schlichter Bauer, interessirt sich aber auf das Lebhafteste für die religiösen Fragen. Sein Amt versieht er mit einem Eifer, welcher mehrmals von der Regierung zu Magde­burg öffentlich belobt worden ist. Das Dorf Wackersle­ben zeichnet sich durch eine seltene Mildrhattgkeit gegen die Armen aus.

In einem neuen französischen Buck lesen wir folgenden rührenden Zug von der schönen Menschlichkeit des Papstes: Eines Tags drängte sich ein kleiner Knabe durch die Schwei­zergarden bis zur Person des Papstes und überreichte dem­selben eine von ihm selbst in kindlichem Ton der Unschuld abgefaßte Petition; dieselbe lautete: Heiliger Vater, ich habe eine arme liebe kranke Mutter, ich selbst bin noch zu jung, ibr Leben und das meinige zu erhalten. Unser harter Haus­besitzer will uns auf die Straße werken, wenn nur ihm nicht die vier Thaler bezahlen, die wir ibm noch für die 'Meitze schuldig sind. Ach, wie glücklich würden uns vier Tbaler machen! Heiliger Vater, leih mir nur die vier Tba- ler und wenn ick einst groß bin, will ick sie dir wieder geben. Dwse Bittschrift rührte Pius sichtbar. Er ließ so­fort dem Krnde zehn Thaler einhändigen. Nein, ich brauche blos vier Tbaler. rief der kleine Römer mit vor Freude strahlenden Augen. Pius neigte sich zu dem Kinde nieder, legte die Hand auf sein Haupt und sagte mit gerührter Stimme: Nimm nur, vier sind für dich, sechs für deine Mutter, und bis du groß bist, will ich eure Hausmiethe bezahlen,

Am 7. August wurde ein Schwarm Walisische in nicht tiefe Bai an der irischen Küste gedrängt und von den Ar- beiiern, welche mit Uferbauten für die Eisenbahn beschäf­tigt waren, bemerk:. Zwei am Ufer liegende Boote fuh­ren alsbald mit euiigen der Kühnsten ab, denen es auch gelang, die Wallfische noch weiter nach der Uiuiefc zu treiben. Jetzt aber begann der Kampf. Die Arbeiter, der Wallfisch­jägerei, wie sich denken laßt, wenig kundig und mit Din­gen, wie hebebäumen, Eisenbahnschienen, Stange» u. dergl. bewaffnet, wären sicher ihren Feinden unterlegen, wenn nicht die Dampfmaschine ihnen immer neue Kamvfgenossen zu- geführt hätte. Inzwischen füllten sich alle umliegenden Hü­gel mit Zuschauern, um dieses ungewohnte Turnrer ;u be­trachten. Nach 5 Stunden endlich trug die Ueberzahl der Arbeiter den Sieg davon. Bier Wallfische wurden gefan­gen und werden mit ihrem Thrane den Schweiß der Sie­ger glänzend belohnen.

Man schreibt uns aus Frankfurt: Bor einigen Tagen entflog von einem Gute, welches der Baron Karl v. Roth­schild in unserer Umgegend besitzt, ein schwarzer Schwan (der zu einem Paare gehörte, welches vor einiger Zeit von Herrn v. Rothschild für 1200 fl. angekauft worden war.) Sofort wurde in de r öffentlichen Blättern eine Belohnung für VieWiedereiiibringung des Flüchtlings verheißen. Und nun meldet ein Mainzer Blatt, daß ein Jäger das Glück gehabt bade, am Rheine einen schwarzen Schwan, eine so ganz außerordentliche Seltenheit zu schießen, und daß er

dieses Prachtexemplar sofort dem zoologischen Kabinette in Mainz zum Geschenke gemacht habe. Ein lheuerer Schuß!

Unrecht Gur gedeiht nicht, sagt ein Sprüchwort, das sich aber nicht immer zu bewähren scheint. Ein Wag­nerlehrling in Wien erbrach unlängst den Koffer eines bei demselben Meister in Arbeit befindlichen Gesellen und ent­wendete daraus eine Baarschaft von 5 fl. C.-M., die ex bis auf 12 Kreuzer vergeudete. Mit diesem Geldreste machte er einen Lottoeinsatz und gewann, während er bereits we­gen des bald entdeckten Diebstahls in Untersuchung war» eine Terne.

Von den 8 kühnen Schwimmern, die jüngst von Wien nach Preßburg (zu Land 10, zu Wasser 12 Meilen ent­fernt), unter Begleitung von Rettungsnachen für einen et­waigen Unfall, geschwommen sind, hat der Eine die genannte Stadt in sieben Stunden schwimmend erreicht; ein Zweiter ist bis nahe an die ungarische Gränze, nach Haimburg, gelangt. Die 6 Andern stiegen schon nach einigen Stun­den ermattet an das Land.

Die Vergeltung.

(Fortsetzung.)

Der vierundzwanzigste Mai des JahreS 1812 war abermals ein Tag des Jammers und der Verzweiflung für die armen Bewohner von B.. Weinend und hän­deringend eilten viele derselben dem weiten Platze zu, der sich vor dem alten Schlosse und der Wohnung des Forst­meisters Herbster Hinsicht, und der heute mit mehreren Leiterwagen bedeckt und vielen Gensdarmen zu Fuß und zu Pferd umgeben war. Man war eben im Begriff, die armen Unglücklichen, welche sich bei der allgemeinen Ent­waffnung geweigert hatten, freiwillig ihre Waffen abzuge­ben, nach der nahen Festung E. abzufuhren, wo sie die Strafe für ihre Vergehen abbüßen sollten. Immer dichter drängte sich die Menge an die Wagen heran, die jedoch noch leer waren, und die Gensdarmen hatten Mühe, die Herandrängenden zurückzubalten, als aber jetzt die Thüre des Gefängnisses sich öffnete, und die Gefangenen mir Ketten an Händen und Füßen geschlossen heraustraten, da stürzte hier ein Weib mit drei kleine» Kindern an der Hand, einen Säugling an der Brust, es war die Frau des ebenfalls verurtheilten ForstlauferS, auf einen derselben zu, und ihn festumklammernd ertönren ihre Klagclaute weit über den Platz dahin, dort drückte ein Vater, eine Mutter ihren Sohn, eine Geliebte den Geliebte» an die Brust, daß die Gensdarmen selbst ihre Rührung nicht ver­bergen konnten und stumm dabei standen bis der Polizei- Kommissär, auf einen Wink des am Fenster stehenden Intendanten, gebot, aufznbrcchen, und mit lautem Jam­mergeschrei und Wehklagen folgten Viele noch dem trau­rigen Zuge zur Stadt hinaus, unablässig den gewaltsam Hinweggeführten mit rhranenten Blicken den letzten Schei­degruß zuzurufen.

Auch der Forstmeister Herbster hatte von seinem Fen­ster aus die rührende Scene der Trennung mit angesehen; hatte gesehen, wie der Polizei-Kommissar, als er den Be­fehl zum Aufbruche ertheilre, einen fast triumphirenden Blick nach seinem Fenster geworfen, und stand jetzt da mit vor Zorn zitternden Gliedern, und funkelnden Augen, dann aber ging er rasch im Zimmer auf und ab und rief: Schändlich! niederträchtig! Das also hat es geholfen, daß wir uns gestern gebückt und gebettelt bei diesem Men­schen, daß er jetzt heute, am Hellen Tage, gleichsam zum

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