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Glasscherben in den Fenstern sind zerbrochen, die Mauern zerfallen. Die Thür, durch welche der Beschauer eintritt,

führt in das Billardzimmer des Kaijers, welches armse­lig ist. An die inneren Wände haben d:e Besuchenden ihre Namen gemalt oder gekritzelt; alles im Hause sieht arm­selig und schmutzig aus. Das folgende Zimmer ist unge­fähr 15 Fuß lang und eben so breit; dorr pflegte Napo­leon zu speisen, und da starb er auch. Zehr steht aus der Stelle, wo der gefangene Kaiser seinen letzten Alhemzug aushauchte, eine Art Drehmaschine, und der Boden ist mir Stroh und Streu bedeckt. Das Biblivthckzimmer siebt noch abscheulicher aus; es ist nun ein Hühnerslall. Das Badezimmer, Schlafzimmer und Krankenzimmer bilden zu­sammen einen Stall, und wo Napoleons Leiche stand, da Wiehern nun Pferde und brüllt das Rindvieh. Der Staat hat Longwood verpachtet, und verwendet nicht einen Hel­ler von dem Pachizinse, diese welthistorische Wobnung vor dem Ruin zu bewahren. Der Pächter, welcher Napoleons Sterbezimmer auf diese Weise umgewanvelt hat, ist ein englischer Offizier.

Die Zeitung von Calcutta erzählt von einer ungeheu­ren Boa-Schlange, die in den Garten von Sialdab dem Publikum zur Schau ausgestellt ist. Das riesige Tbier, wie man vorher noch kein zweites gesehen bat, wurde von Jägern an der Küste von Houglp, wäorcnv es der Ver­dauung pflegte, getövtet. Was das höchste Erstaunen er­regte, war ein großer Eber, den man noch vollkommen unverdaut im Bauch der Schlange fand. Wenige Tage vorher war ein kleines Kind verschwunden und man fürch­tete, daß es von der Schlange aufgefressen sep. Erst die Oeffnung ihres Leibes zeigte statt des Kindes den erwähn­ten Eber. Die Schlange ist 6 Mekres lang und ihr Um­fang beträgt in der Mitte des Bauches einen halben Metre.

Wimpfen, den 2. September. Kaum hatte man sich von dem Schrecken durch den am 17. August l. I. Nachts zwischen 11 und 12 Uhr stattgefundenen Brand er­holt, so wurde man heute Morgen zwischen 1 und 2 Uhr abermals durch Feuerlärmen aufgeweckt. Es brannte näm­lich zu Wimpfen im Thal das Gasthaus zum Anker und ein Wohnhaus nebst Scheuer ab, wobei auch noch 1 Hahn und 18 Hühner mit verbrannt sind. Die Scheuer war un­glücklicher Weise ganz mit Früchten und Viehfutcer ungefüllt, welche alle nebst vielem anderem Hausratb verbrannt sind. Ein großes Unglück ist es übrigens für die Eigenthümer der Gebäude, daß dieselben ihre Mobilien nicht versichert hatten.

Einen recht zweckmäßigen Privatgoriesoienst beim Ein­bringen des ersten Erntewagens hielt Hr. Kurrioni in Ru­dolstadt. Der Wagen fuhr hoch aufgebaur und schön ge­schmückt in die Stadt ein, dann aber sogleich wieder zum andern Thor hinaus nach Schlei; zu den Abgebrannten,

Paris, 31. August. Der Graf Alfred v. M on- tesquiou, Offizier der Ehrenlegion, mit einer reichen Amerikanerin verheirather, Vater von sieben oder acht Kindern, wurde todl in seinem Bene gefunden. Es war wieder ein Selbstmord: er harte sich einen Dolch ins Herz gestoßen. Er har 150,000 Fr. im Spiel verloren, und da eine Spielschuld nach den Gesetzen des Jockcy-Clubbs und der fashionabeln Gesellschaft binnen 24 Stunden be­zahlt seyn muß, in Ermangelung der nölhigen Fonds fal­sche Wechsel gemacht, die er noch vor dem Verfalle selbst einlöscn wollte. Als jedoch die Fälschung früher entdeckt

Am 27. August fand in Breslau die Hinrichtung der 5S Jahre alten Giftmischerin M. E. I. Dästig- aus Hundsfelh durch das Beil statt, wohin die rechtskräftig erkannte Todesstrafe des Rades durch die Gnade Sr. Ma­jestät des Königs unter Beibehaltung der Schärfung durch Schleifung zur Richrstakte abgeändert worden war. Die Delinquentin wurde um 5 Uhr aus dem Jn- quisitoriat auf einem Leiterwagen in Begleitung eines Geistlichen abgeführt, erst am Ende der Vorstadt auf die Schleife gesetzt und so zum Hochgerichte gebracht, ohne einen Augenblick während des langen Transportes ihre feste Haltung und die in dem unverändert bleibenden Ant- liz ausgedrückte Kaltblütigkeit zu verlieren. Anscheinend der Unterstützung von zwei Erekutions-Gehilfen kaum be. dürftig, bestieg die Hochbejahrte die Treppe zum Schaffst, entkleidete sich hier selbst ohne zu wanken, und befestigte selbst den Rock mit einer Schlinge um den Leib. Punkt 6 Uhr fiel ihr Haupt unter dem tödtlichen Schlage! Einige Tausend Personen, in ziemlich gleicher Anzahl Männer und Frauen, wohnten dem furchtbaren Schauspiele bei. Die Verbrecherin, welche mit ihrem Manne in großem Unfrieden lebte, hatte demselben Anfangs eine Quantität Gift beigebracht, welches nur heftiges Erbrechen verur­sachte. Ungefähr vier Wochen später wiederholte sie den

Versuch, dueßmal mit dem gewünschten Erfolge. Sie war übrigens während der lehren Zeit ihrer Untersu­

chungshaft fast ganz blind. Die ihr an dem Tage vor der Hinrichtung gereichte bessere Kost ließ sie sich noch wohl schmecken und wählte sich auch selbst den Geistli­chen, Diakonus Weiß, und einen der Gefängnißwärter als Begleiter zum Richtplatz

Münche n, den 27. August. Der aus einer Münch­ner Strafanstalt kürzlich entwichene berüchtigte Sträfling Hünervogel sandle dieser Tage an die Direktion der Anstalt einen Nehbock mit einem Schreiben, in welchem er sagt, daß er aus schuldiger Dankbarkeit für seine kosten­freie Atzung in einer so theuren Zeit beifolgenden Nehbock übersende und nur bedaure, daß derselbe nicht fetter sey.

In Baden-Baden ist schon wieder demHazardspiel ein Opfer gefallen; ein junger Mann hat sich mit einem Messer die Halsadern geöffnet. Verluste im Spiel wer­den als Ursache dieser Thar der Verzweiflung angegeben !

Abschiedslied.

So lebe wohl! nur bricht das Herz.

Die Abschiedsstunde macht mir Schmerz. Sie scheidet mich von treuer Lieb,

Drum ist mein Aug so roll und trüb. Im Aberwahn rufst du noch mir.

Und meine Seele weilt bei dir!

Mein Herz bleibt ewig, ewig Dein!

Do lebe wobl! Gedenke mein!

Gedenke mein in stiller Nacht,

Und wenn der junge Tag erwacht, Nietn letzter Seufzer zu dir spricht: Geliebtes Herz, vergiß mein nicht!

O weine nicht vor tiefem Schmerz, Und heb das Auge himmelwärts; Trennt sich auch hier das süße Band Dort ist der Liebe Heimathland.

C. G.

wurde, erstach er sich.

Die Vergeltung.

(Fortsetzung).

O! Sie garstiger Mensch! rief Amalie, tief gekränkt, während ge ihr Auge zu Boden senkte, und eine Thräne

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