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wegen der westlichen Lage um sechs Stunden später auf und eben so lang später unter» Das, Klim« ist übrigens hier sehr gesund, mehr als im südtz'Ke« Ubeil, wo der Deutsche häufig dev brennenden Sonnenhitze unterliegt; im Winter gibt es zwar auch ziemlich strenge Tage, aber die Kälte ist nicht anhaltend. Das Land ist bei seiner großen Verschiedenheit ungemein fruchtbar und alle Pflanzen schie­ßen schnell und mit üppiger Kraft empor; Waizen, der erst im Dezember gesäet wird, ist schon Ende Juni reif, wo auch schon viele Obstarten zu Markte getragen wer­den; Wurzelreben tragen schon im ersten Jabre Trauben, ich sähe Weinstöcke an Häusern, die in einem Jahre Ru­then von 20 Schuh trieben. Außer den deutschen Pro­dukten gibt es noch viele Euch unbekannte. Hauptsächlich baut man hier Waizen, Gerste, Hafer, sehr viel Welsch­korn und Kartoffeln, Tabak u. s. w. Man trifft unzählige Arten von Waldbäumen an, Obstbäume, als: Aepfel-, Birnen-, Pflaumen-, (Zwetschgen arten aus) Pfirsich-, viele Nußarten rc. Das Obst und der daraus bereitete Most ist von ungemeiner Süßigkeit. Außer vielem Brennholze gibt es unerschöpfliche Steingruben-Anlagen, viel Salze. Die Viehzucht wird im Großen ohne Mühe getrieben, Pferde, Ochsen, Kübe, Rinder, Schafe und Schweine lau­fen im Freien in umzäunten Plätzen, wo sie beinahe das ganze Jahr hindurch hinlängliches Futter finden.

Die Menschen befinden sich in diesem Lande wohl, wenn sie einmal eine feste Stelle baben; eingcwanderte Familien dürfen sich übrigens in der Regel gefaßt machen, für die ersten paar Jahre unvorhergcdachte Mühseligkeiten zu ertragen, denn wer auch noch Geld berüber bringt, muß von unten anfangen, der beste deutsche Handwerker muß hier wieder Lehrling werden, uns er wie der Bauer zu Andern in die Schule gehn; auch nimmt das deutsche Geld schnell ab, da man nicht nach seinem Belieben leben kann, wenn man nicht in seinem Eigentvum ist, wie in Deutschland, und das Reisen kostspielig ist. denn eS han­delt sich hier nicht von 68 Stunden, sondern es gebt hundertweise; Fußreiseil finden keine statt, die Dampfkraft treibt hier den Menschen von einer Stätte zur andern. - Die Abgaben sind sehr gering, auch findet bier kein Standesunterschied statt, Jeder, der Fähigkeit hat, kann Beamter werden; der Arme hat Gelegenheit, sich ein Vermögen zu erwerben; die Kleidung selbst ist gleich, die Magd trägt ihr Kleid, Hut, Sonnenschirm, ja selbst Schleier, wie die Frau, die Landleute unterscheiden sich hierin nicht von den Städtern, auch die Sprache macht im Englischen, welches die Hauptsprache ist, keinen Unterschied; Jedes wird mit thu (zu), so viel als Ihr angeredet, sey es nun Herr oder Knecht, Frau ooer Magd :c.; Pfarrer hei- rathen Bauermädchen, und manche Magd tritt nach dem Tode ihrer Frau an deren Stelle. Schimpsredeu gegen das Gesinde werden nicht gehört, selbst der Lehrjunge wird mit Achtung behandelt, Schläge würden mit Gesängniß bestraft. Es findet kein Zunftzwang statt, heute kannst du schneidern und morgen magst du irgend eine Handlung errichten. Gewöhnlich lernen die Amerikaner mehrere Hand­werker, denn statt Lehrgeld zu bezahlen, erhält der Lehr­ling 60 bis 150 fl. Lohn. Ich kenne Bäcker und Kon­ditoren, die in Deutschland Bauernknechte waren. Militärzwang findet keiner statt, das stehende Heer besteht aus Freiwilligen, die monatlich neben guter Kost und Mon- rur 20 fl. haben; da nur faule und liederliche Bursche in

der Regel eintreten, so stehen sie in keiner Achtung. Im Fall der Roth aber muß jeder Bürger vom I8ten bis 45sten > Jahre das Vaterland vertheidigen, wozu sich jedoch immer eine gehörige Anzahl Freiwilliger einskellen. Jagd und ' Fischfang ist frei. Keine erlaubte Arbeit ist hier eine Schande; der reichste Kaufmann nimmt den Besen in die Hand und kehrt im Nothfall den Fußweg vor seinem Hause, der höchste Beamte und Geistliche schämt sich nicht, auf ^ dem Markte Lebensmittel, als Eier, Butter, Fleisch u. dgl. einzukaufen und im Korbe nach Hause zu tragen. Nur das beschimpft hier den Mann, wenn er seine Frau oder Tochter eine schwere Arbeit verrichten läßt. Das weibliche t Geschlecht wird überhaupt mit äußerster Schonung behan- l delt, so daß z. B. eine Magd ihrer Herrschaft nicht ein- j mal die Stiefel Putzen darf; der Herr versieht dieß lieber ! selbst. Man sieht es aber auch den Fingern dieser Da- ^ men an, die nichts tbun, als Kochen, Waschen, Bügeln rc., j Abends nach sechs Ubr spazieren gehen und hiefür jährlich j 130 bis 200 fl. erhalten. !

Die Kost ist überall ziemlich gleich, Morgens Kaffee mit Butter, Käse, Fleisch und Sprup, Abends statt des Kaffees Thee mit denselben Zugaben, der Mittagstisch be­steht hauptsächlich wieder aus Fleischspeisen, Butter, Kar- i roffeln und Süßigkeiten. Die Kost ist zwar nahrhaft, aber ! ein ewiges Einerlei, keine Suppen, keine Mehlspeisen, wenig Gemüse; meinem Geschmack sagt sie nicht zu, vie­len deutschen Familien gebt cs ebenso, und sie leben deß- halb auf deutschem Fuße; der Amerikaner ißt blos mit Gabel und Messer. Gesellschaftlich ist der Amerikaner ! nicht; wenn er ein Glas Bier, Wein oder Branntwein j trinkt, so geschieht dieß stehend , und er verläßt die Stube § sogleich wieder; das Familienleben ist hier die Hauptsache; doch gute Freunde kommen hie und da zusammen; es wird aber hiebei kein Aufwand gemacht, speist die Familie, so setzt man sich ja selbst bei ganz Fremden auf die überall vorkommende Einladung hin, und ißt ohne Umstände, ohne sich zu beranken. Die Reinlichkeit, Ordnung und Sauber­keit ist aufs Aeußerste getrieben; zerrissene Kleider be­schimpfen nicht, aber ein schmutziges Hemd wird mit Ab­scheu betrachtet, auch der Bauer hat sein gebiegeltes und gefältetes Hemd, und in der ärmsten Familie findet man Alles blank geputzt, Fußreppiche von unten bis oben in Kirchen und Häusern sind etwas ganz Gewöhnliches. In ganz Amerika findet man keine Flöhe. Gewaschen wird rn jeder Woche, damit keine alte Wasche das Haus ver­unreinigt. Hemden und anderes Weißzeug ist baumwol- > len und wohlfeil, leinen dagegen ist thener. Die Häuser ! in Städten sind von Backsteinen aufgeführt, sauber und ^ kommod; auf dem Lande sind sie aus Brettern und innen ! vergppst, arme Anfänger baben auf dem Lande Blockhäu- ' ser, d. h. Balken auf Balken geschichtet. Die Küche be- i steht aus einem Zimmer, in dem das ganze Jahr hindurch i in der Regel auch gespeist wird, man hat hier ganz ei- ^ gene Kochöfcn, die gewöhnlich in der Milte der Stube stehen.

Die Lebensmittel sind ebenso wohlfeil, ja zum Theil noch wohlfeiler als bei Euch, ;. B. 1 Ctr. Mehl 5 fl., t Pfd. Fleisch 6 dis 9 kr., 1 Pfd. Salz l kr., 1 Pfd. Zucker und Kaffee 12 bis 18 kr. Auch ist hier Alles, ! was in Fabriken durch Dampfkräfic hervorgcbracht wird, l äußerst billig, dagegen ist Alles sehr theuer, waS blos i durch die Hände der Menschen geht. Cs ist dieß auch natürlich, denn der Arbeitslohn steht sehr hoch, so daß

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