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sflittwoek, 8 . September 1 S 4 3 Kummer 21 V

Schwerpunkt -er Kämpfe im Donezbeeken

Oie seil ^Voclien tobenäe 8cli1ac1it irn Kaum von (ükarkow kostet ciie Sowjets scbwere Verluste

Berlin, 8. September.Stalin muß, ob er Lill oder nicht, versuchen, die bratschen Streit- kräfte vor Beginn der Schlechtwetterperiode in> Osten za schlagen." Dieses Urteil fällt der diplo- malische Mitarbeiter der Londoner Sonntags, zeitungPeople". Trotz der militärischen An­strengungen. meint der Korrespondent weiter fühlen die Sowjets in wachsendem Maße die furchtbaren Verluste. Die Aussicht aus einen weiteren Kriegswinter sei sür sie schaurig. Im Süden der Ostfront verschob sich der Schwer­punkt der feindlichen Angriffe mehr ins Donez- decken. Dort standen unsere Truppen erneut in sehr schweren Abwchrkämpsen. Die fortgesetzt mit starken Kräften und zahlreichen Schlachtflieger, oerbänden angreifenden Bolschewisten wurden- immer wieder im Abwehrfeuer oder im Segen- stoß unter Abschutz zahlreicher Panzer blutig ab- geschlagen. In anderen Abschnitten sind die Kämpfe noch in vollem Gange.

Durch die neuen schweren Angriffe der Bol­schewisten am Nordrand des Donezbeckens har sich die Kampfzone bis an den seit Wochen heitz umstrittenen Issum-Bogen ausgedehnt Auch dort stießen die Bolschewisten mehrfach mit starken Kräften vor, doch wurden sämtliche An­griffe bis auf eine sofort abgeriegelte örtliche Einbruchsstelle in harten Kämpfen abgewiesen

Südlich und westlich Charkow griff der Feind ebenfalls unter Zusammenballung seiner Verbände an einigen Punkten mit Infanterie. Panzern und Schlachtfliegern an. Auch diese Vorstöße wurden von den deutschen Truppen im Zusammenwirken mit der Luftwaffe in h,n- und herwogenden Kämpfen abgeschlagen. . Was die nun seit Wochen tobende Schlacht im Raum von Charkow Tag für Tag von unseren Sol­daten verlangt, übersteigt fast die Kraft der Grenadiere, und dennoch zerbricht an hnen im­mer wieder der Ansturm der bolschewistischen Divisionen und Panzerbrigaden. Jeder Angriff wird mit Gegenangriffen beantwortet. Jedem Einbruch folgen Stöße in die Flanke und in den Rücken der eingebrochenen Bolschewisten Jedem Panzerkeil werfen sich Grenadiere, Panzerjäger und eigene Panzer mn unerschüt­terlichem Mut entgegen und zerbrechen ihn. In der Tiefe des Kampffeldes wogt das Ringen hin und her, eingeschloffen und durchgebrochen, um­faßt und dennoch standhaft, trotz aller Ermü­dung jeden Augenblick zur Abwehr ooer zum Gegenstoß bereit, so bilden unsere Divisionen eine elastische, aber feste Front gegen den un­aufhörlichen Druck der Bolschewisten. Jeder Meter Boden, den der Feind zu gewinnen ver­mag, kostet ihn Ströme an Blut und Massen an Material.

Von gleicher Härte sind die Kampfs im mittleren Abschnitt der Ostfront. Be­sonders am Südflügel, im Raum westlich Sswesk, wo seit 26. August erbittert gerungen wird, sowie südwestlich und westlich Wjasma hatte der Feind sehr schwere Verluste. Diese zwangen ihn am 6. September zur Umgrup­pierung und Auffrischung seiner schwer mitge­nommenen Verbände. DaS hatte eine Abschwä­

chung der bolschewistischen Angrissstätigkeil zur Folge. Dennoch traten die Sowiets im Laufe des Tages fast an der ganzen Front zu Einzel­vorstößen an. die ledoch überall bluiig scheiter­ten. Dabei wurde in einem Waldstück eine etwa fünfhundert Mann starke feindliche Gruppe, die zahlreiche schwere Infanteriewaffen und leichte Artillerie mit sich führte, zum Kamps gestellt und trotz zähen Widerstandes eingeschloffen. Sie sieht ihrer Vernichtung entgegen,

Im nördlichen Abschnitt der Ostfront herrschte stellenweise lebhafte örtliche Kampftätigkeit. An der Newa, vor allem aber an der Lugabucht, ver­suchten die Bolschewisten vergeblich, Stoßtrupps mit Booten an Land zu setzen. Mehrere Lan­dungsboote wurden mit ihren Besatzungen ver­senkt und fünfzehn weitere durch Artilleriefeucr zum Abdrehen gezwungen. Der feindliche Ver­band zog sich im Schutz künstlichen Nebels zu­rück Eins der fliehenden Fahrzeuge geriet auf eine Mine und flog in die Luft. Eigene Stoß­trupps drangen dagegen in die feindlichen Stel­lungen ein und sprengten mehrere Bunker und Kampfstände.

Gesandter Neubacher ausgezeichnet

-cknd. Führerhanptquartier, 7. Sept. Der Füh­rer überreichte auf Vorschlag des Neichsmini- sters des Auswärtigen von Nibbentrop dem Ge­sandten Dr. Hermann Neubacher sür seine hervorragenden Leistungen im Dienste deS Rei­ches das Ritterkreuz des Kriegsverdienstkrcuzes.

Hermann Neubacher wurde in Wels lOber- donauj als Sohn eines Lehrers geboren. Seit

1943 ist er Sonderbeauftragter der Neichsregie- rung sür wirtschaftliche und finanzielle Fragen in Griechenland Neudacher ist Teilnehmer des Weltkrieges 1914/13 und letzt SA.-Obergruppen- führer. Er gründete 1925 denOesterreichisch- Deutschen Volksbund", der sich für den Anschluß einsetzte, nnd führte ihn als Obmann bis 19^18 Seit 1925 war er Leitungsmitglied der ..Oester- reichisch-Deutschen Arbeitsgemeinschaft" und seit 1927 Mitbegründer und Leitungsmitglied der Delegation sür den österreichisch-deutschen Wirt- schaftszusammenschluß Dezember 1934 übernahm er die Landesleitung Oesterreichs, im März 1935 wurde er stellvertretender Landesleiter

Wieder Schweizer Gebiet überflogen

. Bern. 7. September. Amtlich wird mitgeteill: In der Nacht zum 7. September wurde der sthweizerische Luftraum zweimal in mehrere» Wellen von einer großen Anzahl fremder Flug­zeuge überflogen. Die Flugabwehr trat an verschiedenen Orten in Aktion In Dotzeil sKan- ton Thurgaul platzte ein Sprenggeschoß aus dem Dorsplatz, wobei eine Person verwundet und Sachschaden angerichtet wurde

Eichenlaub für General gorn

cknd. Führerhanptquartier. 7 Sept Der Füh­rer verlieh das Eichenlaub an General der In­fanterie Hans Zorn. Kommandierender Gene­ral eines Panzerkorps, als 291 Soldaten der deutschen Wehrmacht. General der Infanterie Zorn fand bei den Kämpfen an der Ostsront den Heldentod

Kriegsschauplatz 8üdttaiien

via LLmpta io 6er Stlsislspitrs Itaiiaou / Von uimerem militsriscben lAitsrbeiter

Die fortgesetzten Bombardements der britisch­amerikanischen Luftwaffe hatten bereits genügend Hinweise dafür gegeben, daß eine Landung in der Spitze Süditaliens in Aussicht genommen war. Die Gegner, die auf ^veitreichende Seeopeia- tionen verzichtet haben, sind von Sizilien aus auf dem kürzesten Wege, nämlich in der Straße von Messina selbst, auf italieni­schem Festland gelandet, nachdem sie vorher mit schwerem und schwerstem Geschützfeuer die Stellungen italienischer Truppen sturmreif ge­schossen haben. Wenn überhaupt eine Landung möglich war, so deshalb, weil durch die Länge und Beschaffenheit der italienischen Küsten eine

Beim Angriff auf Stuttgart gestellt

.^bseliösse im leoorelllriseiieo teuer lies rerspreuxleuI^els"

Von Lrisxsdsi'iotitsr Hans Hardert, il . rsed

6ob. ?L. Höchstbereitschaft ist befohlen. Unsere Jagdflieger sitzen in ihren Mefferschmilt- und Focke-Wulf-Jlugzeugen. Angeschnallt und in vol­ler Ausrüstung erwarten sie den Startbefehl. Es ist bekannt, daß ein stärkerer Verband vier­motoriger Bomber sich die Stadt Stuttgart als Angriffsziel gewählt hat. Es gilt, den zu erwartenden Bomberverband zu fassen und zum Luftkampf zu stellen.

Die Flimzeugwarte haben die letzten Hand­griffe an Bordkanonen und Maschinengewehren getan und stehen nun in kleinen Gruppen bei­einander. Unter ihnen ein Stuttgarter, der jetzt a,n zu Hause, an seine Frau und seine drei Kinder denkt, voll Sorge um sie und voll Zorn gegen die Mordbrenner.

Es ist ein echt schwäbischer Zorn, der sich ln kräftigen Flüchen äußert, und eine heimliche Sorge, die er wohl nun den guten Abschußwün­schen fürseine Maschine" anvertraut.

Startbefehl! Vielhundertpferdig dröhnt es auf, rasen die Jagdflugzeuge über das Rollfeld, heben vom Boden ab und verschwinden im Luft­raum. In wenigen Minuten müssen sie aus die Bomber stoßen.

Die Männer an den Steuerknüppeln fiebern. Einer hat sie zuerst entdeckt.Dakommendie

Hinhaltende Verteidigung in Kalabrien

Onnckiiax im Riikicsa «1er «leutscti-ilalieniscVeo Verteickixuaxssträkte -ersktilnxen

sofort eingesetzten Abwchr- L.

Berlin, 7. September. An der Nordküste Ka­labriens verstärkten sich die gelandeten Briten am 4. und 5. Septmber weiterhin durch Zu­führung von Truppen und Material. Mit den uachgefuhrten Kräften versuchte der Gegner nach Osten in das Gebirge einzudringen, doch liefer­ten hier die deutsch - italienischen Sicherungen, deren Widerstand durch das zerklüftete Bergland erleichtert wurde, den vorgehenden Briten schwere, für den Feind verlustreiche Gefechte. Der Gegner wollte seine an der Nordküste vor- ^ckenden Verbände durch Landungen im Rucken der Verteidigungslinien unterstützen, wobei er zugleich deutsch > italienische Einheiten von ihren rückwärtigen Verbindungen abzu­schneiden hoffte. Bereits am 3. September hatte er mit zwei Kriegsschiffen und zahlreichen Lan­dungsbooten einen solchen Versuch bei Scilla

unternommen. Im feuer scheiterte die Gruppen, die auf See und am Strande schwere Verluste erlitten.

Auch an den folgenden Tagen führten Briten und Kanadier mehrere solcher Unternehmen durch. Die deutsch-italienischen Truppen be­schränkten sich weiter aufhinhaltendeVer- teidigungskämpfe und erschwerten durch umfangreiche Sprengungen und Feuerüberfälle das Vordringen der feindlichen Verbände. Der Gegner folgte in dem geräumten nördlichen Küstenstreifen den ausweichenden Nachhuten nur langsam nach und suchte im Gebiet von Palmi Boden zu gewinnen. ÄuS dieser Stadt nach Nor­den vorstotzende Kräfte wurden am 6. September im Kamps gestellt und blutig zurückgeschlageit. Auch bei Calanna wurde der Gegner aufgehalten.

USA bestätigen: Deutsche Schlagkraft unzerstörbar

Ouktterror iiire eiarize Hokkauax - Vaxe LpeKuIntiooea Raosevelt» o r s d t d e r I ch t unserer It o r r e s p o u <1 e o t e o bv. Stockholm, 8. September. Das eigentliche Schema der weitergehenden Washingtoner Ge- yeimverhandlungen die von Roosevelt verlangte UM von Churchill weitgehend zu gestandene An­gliederung Englands an di« USA. in Gestalt ausgebauten Bündnissystems zwischen den ^ ^ ksird in London wie in Neu-

Andeutung behandelt. Eng- Churchills Andeutungen weit­gehend überrascht worden.

.2" der USA.-BundeShauPtstadt ist soeben -^^?E"tureu ein neuergroßer Plan" d" angeblich aus Roosevelt» oachster Umgebung stammt. Er sichtDentfch-

landS Besiegung sür 1944" und die Japansfür Ende 1945, Anfang 1946" vor. ES wird zwar, wie schon vor einigen Tagen in einer vielbeach­teten Washingtoner Reuter-AuSlaffuna, aus­drücklich zugegeben, daß keinerlei Aussicht be­stehe, der Schlagkraft der deutschen Wehrmacht auch nur im geringsten beizukommen. Diese Schlagkraft werde sicher fortbestehen. Abernach Ansicht wohlunterrichteter Kreise" gebe eS nach wie vor die Möglichkeit eines Zusammenbruches an der deutschen Heimatfront infolge de» Luft­kriege». Hierauf also zielen »ach wie vor dll wahren Hoffnungen unserer Feinde, die je­doch durch die mannhafte Haltnng de» dentsche» Volke» zunichte gemacht werde».

Bomber!", schreit er in sein Kehlkopfmikro­phon. Und schon sind sie heran. Eng geschloffen fliegen die Viermotorigen, wohl wissen«, daß der Kampf für den angreisenden Jäger so am härte­sten wird, wenn der Bomberverband yls waffen­starrender Igel in der Luft hängt. Aber unsere Jäger fragen nicht viel nach Gefahr für die eigene Person und Rücksichtnahme auf sich selbst. Wie die wilde Jagd fahren sie in den Haufen, aus allen Rohren feuernd.

Der schon angeschlagene Verband gerät isis Durcheinander. Da hängt schon die erste Oualm- sahne in der Luft. Sechs, sieben Fallschirm« pen­deln aus der stürzenden Maschine Schon hängen zwei Jäger hinter einem zweiten Bomber, der so­fort ins Trudeln gerät und ohne Fallfchirmaus- stieg nach unten geht.

Der Kampf nimmt heftigere Formen an. Im­mer härter werden die Luftgefechte. Wieder eine Focke-Wulf, die hinter einem Bomber kurvt und im Feuerstoß nun Feuer in den Rumpf schickt. Aber er ist zäh, will und will nicht lallen Noch ein paar Angriffe fliegt der Jäger, dann stürzt auch dieser Viermotorige. Ueberall ent­wickeln sich heftige Luftkämpse, der Verband oer Bomber ist ziemlich zersplittert. Auf weite Ent­fernung tobt der Kampf, über den Wolken, un­ter den Wolken. Seine Spur ist gekennzeichnet durch eine Reihe von feindlichen Fallschirmen die in langer Kette über dem Gelände hängen

Zehn Bomber sind während dieser Luftkämpfe schon abgeschoffen, da gelingt es einem ^ eil deS Bomberverbandes, sich in die Wolken zu retten. Aber auch diese werden von unseren Jägern wieder gestellt. Jede Wolke hat ein Ende. Stär­ker tobt der Kampf. Die Jäger fliegen Angriff auf Angriff, und die Viermotorigen schießen, was ihre Rohre hergeben. Was eS unter diesen Umständen für den Jäger heißt, in das konzen­trische^ Feuer der Bomber hineinzufliegen und Abschüsse zu erzielen, ist kaum zu ermessen.

Immer weiter seewärts verlagert sich das Luftkampffeld. Da Plötzlich tauchen feindlich« Jäger auf. Von den Bombern zu Hilfe gerufen, sind si« über den Kanal gekommen, versuchen unsere Jäger abzudrängen. Während ein Teil sich,mit den feindlichen Jagdflugzeugen herum­schlägt, tobt der Kampf mit den Viermotorigen weiter. Wieder sind zwei Bomber mit langer Rauchfahne abgestürzt. Und immer noch hängen unser« Jäger hinter den feindlichen Pulks, jagen mit heulenden Motoren zwischen ihre Reihen. Noch einer und noch ein Bomber geht trudelnd und dann senkrecht nach unten. Erfolgreiche Mi­nuten sür unsere Jagdflieger.

Eine ganze Reihe der Viermotorigen sind lahmgeschossen, hängen weit hinter dem Ver­band und bleiben immer weiter zurück, verlieren Anhöhe. Außerdem sind zwei der angreisenden Feindläger abgeschossen worden. Als der Bom­berverband die Küste erreicht hat nnd üb«r daS Wasser nach England strebt, zeugen viele Lücken in seinen Reihen von den hervorragenden Lei­stungen der deutschen Säger.

Beziehnnffen ausgenommen

Saloniki, 7. September. Da» äqYPtiscye Außenministerium teilt offiziell die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen mit der Sowjetunion mit. Der AnStanfch der Diplomaten erfolgt bald.

einheitliche und überall gleich starke Verteidi­gung nie durchzuführen war Das ist die geo­graphisch-politische Schwäche Italiens seit icher gewesen, nnd diese Schwäche wirk! sich >n Süd- italien infolge der dünneren Besiedlung beion- derS aus. Dazu kommt, daß infolge der geogra phischen Gegebenheiten auch das Verkehrsnetz ge­wisse Mängel ausweist. In der Stieselfpitze ver­laufen die beiden Eisenbahnlinien in unmittel­barer Nähe der Küsten des Tyrrhenischen und Jonischen Meeres, und sind sowohl Schiffs­geschützen als Bombenwürfen besonders ausge­setzt. Wenn man nun noch weiß, baß sür den Eiscnbahnbau zahlreiche Kunstbauten nötig waten, die bei Bombenwürfen leicht eine Un­terbrechung nötig machen, Io sind die Schwie­rigkeiten der Verteidigung gegen einen feindlichen Eindringling klar erkennbar Auf der anderen Seite kann aber ein entschlosse­ner Verteidiger in den kalabrischen Bergen der Stiefelspitze dem Gegner große Schwierigkeiten bereiten, während im sogenannten Absatz, also im Raum von Tarent bis Brindisi und Otramv, das Land wesentlich ebener verlaust.

Wenn sich jetzt die englischen und amerikani­schen Truppen gegen Reggio, die Hauptstadt der Provinz Kalabrien, gewandt .-aben, so des­halb, weil diese Stadt auch verkehrstechnisch wichtig ist. Reggio ist der Endpunkt er küli» gebauten Eisenbahn an der kalabrischen West­küste. Die Berge des neapolitanischen und >a- lcwrischen Apennins, der hier sein Ende finde!, treten hart an das Tyrrhenische Meer v'e Babn durchbricht in vielen Tunnels die Userfelscn An den Hängen des. Gebirges liegen malerisch die alten Städte mit ihren verfallenen Burgen Dort, wo Ackerbau möglich ist. bringt der Boden Getreide und Wein, Feigen und Oliven hervor Die Pflanzungen umgibt vielfach 'v stachligen Hecken der Opuntienkakrus Zahlreiche Bäche fallen nach kurzem Lauf ins Meer Sie sind gewöhnlich wasserarm und sichren nur zur Re­genzeit wilde und verheerende Wassermassen mit

sich.

Reggio hat als Hauptstadt der Provinz zwe» schwere Erdbeben erlebt. Nach dem Erdbeben von 1783 ist es mit breiten Straßen wieder neu aufgebaut worden. Danach kam aber für Mes­sina und sür Reggio die Katastrophe von 1908, und wieder sank die ganze Stadt in Trümmer. Fast kein Gebäude blieb unbeschädigt. Ueber die Größe der Katastrophe kann man sich eine Vor­stellung machen, wenn man weiß, daß von 35 000 Einwohnern 5000 umkamen Da Vieles Gebiet von Süditalien ausgesprochenes Erd­bebengebiet ist, so hat nach den Erfahrungen von 1908 die italienische Regierung angeordnet, daß die Gebäude mit höchstens einem Oberstock gebaut werden dürfen. Im Hintergrund von Reggio erhebt sich die Höhe des Waldgebirges Aspromonte, dessen Gipfel bis zu 2000 Meter ansteigen.

Als wichtige NaAchubpunkte sind vor und nach der Landung in Suditalicn vor allem die Orte Cotrone, Catanzaro und Cosenza bombardiert worden. Cotrone ist eine anfblühende Hafen­stadt, auf einer Landzunge gelegen. Hier befand sich im Altertum die berühmte achäische Kolonie Krotyn. Hier versammelte einst Pythagoras seine Schüler um sich. Catanzaro liegt eben­falls mitten im Erdbebengebiet. Die Erdbeben baden hier besonders im Jahre 1905 schwere Opfer gefordert. In Cosenza starb -in Jahre 410 der Westgotenkönig Alarich, der nach der Einnahme Roms Unteritalien durchzog, um nach Sizilien überzusetzen. Platen hat ja in meister­licher Form dieses Begräbnis im Busento ge­schildert.

Verkehrsmäßia stark erschlossen ist Som ita­lienischen Stiefel der Absatz in der Provinz Apulien. Von Bari aus führt eine wichtige Eisenbahnstrecke sowohl nach Brindisi und Otranto als auch nach Tarent, einem wichtigen KrieaShasen. Bari ist der erst« Handelsplatz ApuIlenS. ES ist wichtig als Schauplatz der Kampfe der Griechen und Normannen mit de» Sarazenen, dessen Hauvtsestung eS in Unterita­lien war. Brindisi ist eine stille Stadt m

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dem Orient, Griechenland. Aegypten nnd Ost»

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