/ Lus dem Führerhauptquartier, 6. Septeviber. j DaS Oberkommando der Wehrmacht gibt be­kannt:. Die starken Angriffe der Sowiets im sponez Hecken, im Raum von Charkow , sowie südwestlich und westlich Wjasma halten unvermindert an. Die Luftwaffe unterstützte wrrffam die in schwerem Abwehrkamvf stehenden Verbände des Heeres. In der Zeit'vom 2. bis ' b. September verlor der Feind 166 Flugzeuge.

Auf der Kalabrifchen Halbinsel singen die gelandeten britischen Kräfte gegen die , schwachen deutsch-italienischen Sicherurwskräfte nur zögernd vor. Nur an einigen Stellen kam «s zu Gefechten.

In der vergangenen Nacht führten feindliche Bomberverbände Terrorangriffe gegen das Ge­biet der Städte Mannheim und Ludwigs- hafen. ^Die Bevölkerung hatte Verluste. In einigen Stadtteilen entstanden erhebliche Zer­störungen vorwiegend durch ausgedehnte Brände. Nachtjäger und Flakartillerie schaffen, soweit bisher festgestellt wurde,, 37 der angreifenden Bomber ab.

di« letzt« Forderung an uns stellt, wird ver­blass«» ui» schließlich gleichgültig werden ge­genüber unserer Tat und unserer Haltung heute: weil wir Nationalsmialisten sind, die nach einer wahren Erfüllung des Lebens suchen, ist uns eine solche Erkenntnis mitrei­ßendster Ansporn unseres Einsatzes.

Wir sehen das Schicksal unseres Volkes in der Entscheidung. Uns Nationalsozialisten ist das ein alarmierender Ruf zur Tat. Wir erkennen die stärksten Werte rassischer Kraft auf der Waagschale der Geschichte. Uns National­sozialisten ist dies eine starkeBasis unse­res Glaubens an denSietz. Wir wissen die Größe Deutschlands in ihrer härtesten Prü­fung. Uns Nationalsozialisten ist dies eine Erkenntnis die uns anfeuert, weil sie unse­re m E i n > a tz g es ch'i ch t l i ch e n S i n n v e r- l-e i h t. Und wir blicken schließlich deutlicher als alle anderen in die große Zukunft, die sich vor unseren Augen äusbreitet als das voq uns un­endlich hart erkämpfte, aber durch daSHeuer des Krieges auch gehärtete und gestählte Völker- reichder Deutschen!

DieieS neue Land deutscher Größe und deut­schen schöpferischen Glückes sehen wir National­sozialisten strahlen vor unseren Augen, sein Glanz erhellt uns, die wir gläubig erkennen, auch die härtesten Stunden des gegenwärtigen Kampfes, wir mögen uns in diesem Ringen ver­zehren oder in ihm fallen. Unserem Volk die Tore einer neuen Zeit aufzu­stoßen! Das war unser Schwur, als wir Par­teigenossen wurden, dies ist der Sinn, den wir dem Kriege geben, und das ist der Inhalt, mit dem wir nnier Leben erfüllen.

Eichenlaub für Hauptmann Rocholl

änb. Führerhauptquartier, 6. Sept. Der Füh­rer verlieh am 31. August das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Haupt­mann Rolf Rocholl, Bataillonskommandeur in einem Grenadier-Regiment, als 287. Soldaten der deutschen Wehrmacht. Hauptmann Rocholl fand bei den Kämpfen an der Ostfront den Heldentod.

Der Führer verlieh ferner das Eichenlaub an Major Hans Detlef von Cossel, Abteilungs- kommandeur in einem mainfränkischen Panzer­regiment als 285. Soldaten der deutschen Wehr­macht. Major von Cossel fand bei den Kämpfen an der Ostfront den Heldentod.

Hochverräterischer Jude hingerichtet

Berlin, 0. September. Die Justizpressestelle beim Volksgerichtshof teilt mit: Der 62jährige Sigmund Israel Amarant aus Paris, den der Volksgerichtshof zum Tode verurteilt hat, ist am 2. September 1913 hingerichtet worden. Der Verurteilt« hat sich vom Auslände her hochverräterisch gegen das Deutsche Reich und gegen die in Böhmen und Mähren geschaffene Ordnung betätigt und den Feind begünstigt.

Heldentum der Front - Verpflichtung der Äugend

Rviebsjnxellckkiilirer spraeii sum lax cker

Halle, 6. September. Im gesamten Reich war die Jugend zum Tag der Wehrertüchtigung an­getreten, um an der Schwelle eines neuen Kriegsjahres ein verpflichtendes Bekenntnis zur Front und insbesondere zu den Frontsoldaten des Heeres und der Waffen-tt abzulegen. Bei der Reichsveranstaltung in Halle überbrachte der Chefadjutant der Wehrmacht beim Führer, Gene­ralleutnant Schmundt, die Grüße des Führers, die bei der 'gesamten Hitler-Jugend Freude und Verpflichtung zu noch stärkerem Einsatz für den Sieg auslosten.

Reichsjugendführer Axmann brachte bei einer eindrucksvollen Kundgebung auf dem Marktplatz zum Ausdruck, daß an diesem Tage die Gedanken der Jugend ehrfürchtig und in tiefer Dankbarkeit beim Führer und seinen tap­feren Soldaten weilten.Es liegt", so sagte der Reichsjugendführer,im Sinne des Führers, wenn der Tag der Wehrertüchtigung vor allem dem stillen Heldentum der deutschen Heere und der.Waffen gewidmet ist. So bekennt sich die Jugend an diesem Tage beson-

ders zum Heldentum unserer Infanterie in den vordersten Stellungen. Darum verspricht die Jugend alles zu tun, um diesen tapferen Sol­daten einen hochwertigen Nachwuchs aus ihren Reihen zu geben. Es ist unsere Pflicht, durch Haltung und Leistung den kämpfenden Infante­risten in jeder Weise würdig zu sein."

Der Führer hat", so erklärte Axmann weiter, am Tag der Wehrertüchtigung eine Botschaft an seine Jugend gerichtet und ihr zu Beginn des fünften Kriegsjahres seinen Dank ausge­sprochen. Dieser Dank, des Führers ist für uns die Höchste Verpflichtung. Wir wollen ihm beweisen, daß wir ihm durch altung und Leistung Freude machen wollen, r hat den größten Kampf des Reiches für uns ausgenommen. Die Wortführer des Nachkriegs­deutschlands haben eine Hypothek auf die Zu­kunft ausgenommen, damit sie in ihrer Gegen­wart bester leben können. Der Führer hat die­sen Kampf der Gegenwart auf sich selbst genom­men, damit die Jugend der Zukunft in Ehre und Freiheit leben kann."

Der OenersI unä äer

Haler ckem 6eselr ckesselbea

Von Lriegrberictirer Ulan 5 Terrier

. l>Ii. Der Divisions-Kommandeur hatte mit seiner Panzer-Division den Auftrag, einen Ein­bruch des Feindes am mittleren Tonez aufzufangen und- im Gegenstoß einen verloren gegangenen Ort wieder zu nehmen. Seine Divi­sion war schon angetreten, als von der Nachbai­division die Meldung kam. daß die Sowjets mit starken Kräften angegriffen und ein« wichtige Berbindungsstraße bereits besetzt hätten. Da die Nachbardivision nicht über Panzer verfügte, der Feind aber mit starken Panzerverbänden ange­treten war, bestand die Gefahr eines folgen­schweren Durchbruchs. , >

Diese Nachricht erreichte den General, als er eben selbst mit den ersten Panzern anzesahren war, um den Gegenstoß von vorn zu führen. Die Lage war schwierig. Ein Durchbruch des Feindes hätte nicht nur den Erfolg des Gegen­stoßes in Frage gestellt, sondern seine ganze Di­vision gefährdet. Nur blitzschnelles Handeln konnte hier helfen.

Der General befahl, den Ort unter allen Um­ständen zu nehmen. Gleichzeitig entschloß er sich, den Feindeinbruch bei der Nachbardivision mit allen entbehrlichen Panzern zu zerschlagen. Er selbst fuhr sofort voraus, um mit den Kom­mandanten das Unternehmen zu besprechen. In­zwischen waren die Sowjets redoch weiter vor­gestoßen und hatten den Nücktveg des Gene­rals abgelchnitten. Als sein Wagen den Feld­weg erreichte, der zu seinem Gefechtsstand führte, erkannte er auf der Höhe über der rech- len Straßenseite feindliche Geschütze, die ihre Rohre sofort auf ihn einschwenkten. Mit höch­ster Fahrt versuchte er durchzukommen. Dabei erhielt fein Waaen «inen P a k-V o lltref- s e r, er selbst fiel und kvnnte erst' am Äächsten Tag geborgen werden. Es war derselbe Tag, an dem seine Division auf Grund seines letz­ten Befehls den sowjetischen Einbruch endgül­tig abriegelte und den Gegner auf seine Aus­gangsstellungen zurückwarf.

Bei diesen Kämpfen war auch der Ober­feldwebel mit seinem Zug eingesetzt. Er hatte Befehl, eine Höhe zu nehmen und diese unter allen Umständen zu halten. Der Oberfeld-

öekesils: ckie ru stallen

Wedel trat mit seinem Zug an, warf den Feind wie befohlen von der Höhe und wollte sich dar­auf eben mit seinen Grenadieren eingraben, als die Sowjets aus einer Balka vor ihm in Kom­paniestärke zu einem Gegenstoß ansetzten und die Höhe gleichzeitig mit schweren Waffen unter heftiges Feuer nahmen. Der Feind stürmte an, sein Angriff kam dicht vor der Höhe im Abwehr­feuer der Grenadiere zum Stehen. Es. wurde Abend. Verbindung zum Bataillon bestand nicht mehr, da das Funkgerät durch Volltreffer aus­gefallen war. Der Oberfeldwebel war mit sei­nem Zug allein. Sie hoben Löcher aus, suchten für ihre Maschinengewehre geeignete Stellungen und wachten die ganze Nacht hindurch. In der folgenden Nacht wurden die Schützenlöcher wie­der freigegraben und die Waffen gereinigt. Punkt 3 Uhr aber schlug plötzlich massiertes Feuer auf die kleine Höhe. Der Oberfeldwebel wußte: Jetzt kommt es darauf an. Der Befehl lautete: Die Höhe unter allen Umständen zu halten. Also raus aus den Löchern, sobald das Trommelfeuer'nachläßt! Kaum hatten die Gre­nadiere keuchend ihre alten Stellungen erreicht, da war der Feind auch schon nah. Aber wieder schlugen sie dey, Angriff zusammen. Sie hielten bis zum Abend, obwohl die Sowjets immer wie­der anstürmten und die Höhe mit Granatwer­fern. heftig beschaffen.

Der dritte Tag begann wie alle anderen zu­vor: Feuerüberfall, Angriff, Abwehr. Noch hiel­ten sie. Aber da was war das? Motoren­geräusch . . . Panzer! Sie schrien es ein­ander zu:Köpfe runter!" Brüllte der Ober­feldwebel dazwischen.Wir bleiben!" Sie wuß­ten später nicht mehr genau, wie es zugeganaen war, auf jeden Hall waren sechs Panzer. 'Wer ihre Löcher weggerollt, aus denen sie darauf die nachfolgende Infanterie mit ihren Maschinen­gewehren niedermähten. Dann ließ man sie in Ruhe.

Zwei weitere Tage hielt der Oberfeldwebel die Höhe, die, wie er erst später erfuhr, die be­herrschende Stellung für den ganzen Abschnitt des Regiments gewesen war. Dann wurde er mit seinem Zug abgelöst.

Vier neue Ritterkreuzträger

a»b. Kührerhauvtanartier, 6. September. Der Füh­rer verlieh bas Ritterkreuz an Feldwebel Karl Nestle, Zugführer in einem Panzer-Grenadler- Rcgiment lgeborcn am 7. März ISIS in Herzogs- iveiler-Nell-Nnifra. Kreis FreubenstaSt, er fanb vor Orel bc» Heldentod), Unteroffizier Kurt Bade, Zugführer in einer Panzer-Anfklärungsabteilung, Oberjäger Josef Ehtnger, Gruppenführer in einem Gebirgsjäger-Regiment, und Obergefreiten Ernst David, MG.-Schütze in einem GebirgS- iäger-Regiment.

General der Infanterie Siegfried Hänicke, der als Sohn eines Hauptmanns zu Konstanz geboren Kst, eine Zestlang ein Armeekorps am Wolchow geführt bat nnd später zum Befehlshaber eines Wehrkreises ernannt wurde, vollendet morgen das 65. Lebensjahr.

Bon einem Feindflng kehrte der im Einsatz gegen England stehende Ritterkreuzträger Major Kart- Heinz Leebmann, Gruppenkommandeur in einem Jagdgeschwader, nicht zurück.

- V. Harris

- Für den anglo-amerikanischen Bombenterror ist

- der Oberkonunandierende der britischen Bombe»-

- geschwader, Luftmarschall Sir Arthur T. Harris,

- verantwortlich. Er hat durch die von ihm erdacht«

- und organisierte Entartung der Kriegführung

- über alle Völker der Erde ein namenloses Leid ß heraufbeschworen und ist persönlich verantwortlich

- für alle Folgen, die daraus noch.entstehen könne».

- Harris wurde 1892 in Cheltenham geboren und

- entstammte nicht der oberen Gesellschaftsschicht D Englands. Nach dem Weltkrieg wurde Harris ß nach Indien versetzt und erhielt hier ein Geschwa- D der, das die Aufgabe hatte, durch rücksichtslose I Bombenangriffe gegen die indische Bevölkerung die ß aufständischen Gebiete zu sauber». Zum ersten Mal« ^ wandte «r so den Terror aus der Luft Z gegen wehrlose Eingeborene im indi-

- schen Bergland an. So ist die Entstehung des Ge-

- dankenS eines Bombenkrieges gegen die Zivils»«-

- völkerung typisch britisch. Dieselben Methoden wie D gegen Bergstämme in Nordindien glaubte nun D England auch gegenüber Deutschland und Europa

- anwenden zu dürfen-

- Die weitere militärische Laufbahn des englischen ß LnftmarschallS ist bedeutungslos und zeichnete sich V nicht durch besondere Leistungen aus- In Aeqyp-

- ten, Palästina, Kanada führte er Abteilungen der

- Luftwaffe. In den USA. vervollständigte er seine

- Kenntnisse und Ausbildung in der Flugtechnik.

- 1957 wurde er General, >919 Vizeluftmarschall.

- 1940 stellvertretender Chef der Luftwaffe. In die-

- ser Stellung führt« er 1941 eine Abordnung der

- Luftwaffe zur Instruktion nach den USA. Noch

- im selben Jahr wurde er zum Luftniarschall beför-

- dert. Im Februar l94l zum Ckes de« Bomber- ^ kommandos ernannt, führt« er sich in seiner neuen

- Stellung durch die ersten schweren Terrorangrisf« D auf Lübeck, Rostock und Köln «in.

IVeire« »u« allen ^ eit

In fast hundert Jahre» nur zwei Bürgermeister. Die Gemeinde Leezen bei Ncumünster dürste wohl so ziemlich die einzige Gemeinde Tentschlands sein, die tn fast hundert Jahren nur zwei Bürgermeister gehabt bat. Von 184« bis Ende des Sabres ISO? bat der wett über den Heimatkreis hinaus bekannte Bauernvogt H. I. Möller die Geschicke seiner Hei­matgemeinde geleitet, und von da ab bis zum 1. Juni 1S48 hat der frühere Bauer, letziae Alten- tetler Adolf Htldebrandt die BürgermeistergesSäft« geführt, mutzte dann aber aus Gesundheitsrück­sichten sein Amt zur Verfügung stellen.

Bieuenmarder kam ins Znlhtbauü. Vor dem Sondergericht der Gauhauvtstadt Linz- Overdonau stand ein 42jährigcr Wiener, der schon häufig vor­bestraft war, und sich selbst als Bienenzüchter be- tätigt bat. Dieser Mann war zu einer wahren Geibel aller Imker tm Jnnviertel geworden. Er brach fortlaufend in Bienenhütten ein, wo er nicht nur 200 Kilogramm Honig und Bienenwaben, son­dern auch ganze Bienenvölker von kost­barstem Wert stahl. Wenn er von den Bienen gestört wurde, schreckte er nicht davor zurück, au« ganze Bienenvölker zu töten. Das Sondergertcht verurteilte diesen Volksschädling zu drei Jahren Zuchthaus und hohen Geldstrafen.

Die Strafe auf dem Sub. AmDorvate r.Bahn­hof wurde aus einem Benzinbebälter der 34iäbria« Heizer Ferdinand Mögt geborgen, der mit einer defekten russischen Gasmaske versehen in.die Zistern« eingesttegen war, um Benzin »n stehlen. Dut« ein. geatmete Benzingase fand der Mann den Tod.

Sie »erkauft« die Sirchcnstüble. Eine alte Pa- rkser Bettlerin und fleibige Kirchcnaängerin kam auf die Idee, die Kirchenstühle der Kirche St. Marcel. Boulevard de l'Hospttal. zu verkaufen. Achtzig Sessel Satte sie bereits gestohlen, als Ne von ber Polizei erwischt wurde.

Der Rundfunk am Mittwoch "

Reichsvrogramm. 14.1b bis 14.48 Uhr: DaS Deutsche Tanz- und Unterhaltungsorchester. 15.80 bis 1« Uhr: Klaviermusik von Schumann und Liszt, Lieber von Cornelius u. a. 16 bis 17 Uhr: Jan Hoffmann und Adolf Lecker spielen ans. 17.15 bi» 17.50 Uhr: Bunte Melodienfolae. 20.20 bis 21 Uhri Wiener Lexikon", Unterhaltungssenduug mit So- listen, den Wiener Sängerknaven und einem Rund­funkorchester. 21 bis 22 Uhr: Die bunte Stunde. Sprecherin: Hilde Weihner. Deutschlands«»»«. 17.15 bis 18.80 Uhr: Konzertmusik von Georg Schu­mann u. a. 20.16 bis 21.10 Uhr: Fünfte Sendung des Reznieek-Zhklus: Traumsptelsutte. Lieber, Ser«, nade. 21.10 bis 22 Uhr: Auslese schöner Schall-

Traumdeutung als Wissenschaft

^»s kesaxen 8estrecsteosstilcker IM 8«HIak?

Die wissenschaftliche Traumdeutung, die mit Aberglauben und Wahrsagerei nichts zu tun hat, gehört heute zu den wichtigsten Hilfsmitteln des Mediziners nnd Psychologen.

Was Träume eigentlich sind, läßl sich vielleicht an einem ganz einfachen Beispiel zergen: Ein Großstädter sucht auf dem Land inmitten von Hühnern und Kühen ein wenig Erholung. In der ersten Nacht träumt er, eK sei Flieger­alarm Gerade will «r ausstehen und Licht machen da wacht er auf und merkt, daß der Morgen durch das Fenster dämmert und eine k u^ draußen brüllt. Ihr Muhen erschien ihm im »Lraum als Sirenenton.

Man sieht hieran ganz deutlich, wie Dr. H. Frieling in der MonatsschriftNatur uns Kultur" darlegt, wie sich die Elemente des Traumes aus Erlebnissen der Wirklichkeit zu- fammensetzen. Der Traum spricht immer in Bil­dern zu uns. Er übersetzt Dinge, die sich in Wirklichkeit ab'pielen, in seine Bilder­sprache, ganz gleich, ob nun Reize an unser Auge ober Ohr gelangen oder ob wir körperliche Vorgänge spüren. Ein überfüllter Magen kann im schlafe die seltsamsten Angstvorstellungen Leraufbeschwören,' das Gefühl des Beschwingt­sein-Z verleiht uns im Traume wirklich Schwin­gungen, und Beengtsein kann sich vielleicht da- durch auSdrücken, daß wir von einer engen Röhre träumen, durch die wir kriechen müssen.

Träume sind Schäume" s<mt man so leicht­hin. Allerdings fehlt uns im Schlafe der ord­nende Faktor des Verstandes, der im Wachbe- wußtsein alle Wahrnehmungen richtig etikettiert, aber die Träume können an sich vom ganz lo- il'ch lein, selbst wenn der Schauplatz unseres rlebens rasch wechselt und die komischsten Ver­wandlungen von Personen keine Seltenheit sind. Im Traum erscheinen uns Bilder, die wir schon emmal gesehen haben, Vorstellungen tauchen aus i der gtzheimnisvoll-n Tief« des Gedächtnis-

- 8cstl»inineracke ^«It in unserer 8eele

ses auf, die ohne übergeordnete Logik mitein­ander verknüpft werden können.

Wenn aber Träume eigentlich nur einEr- innerungssalat" sind, dann ist es doch Unsinn,, aus ihnen irgend etwas deuten zu wollen! Wie kann eine zusammengewürfelte Vergangenheit etwas Zukünftiges enthalten? Und doch ist die Traumdeutung, wenn sie nur sachgemäß erfolgt, von großer Bedeutung für die praktische Seele »Heilkunde. Wir wollen einm'al Träume, die offensichtlich nur eine* schlechten Bettlage oder Verdauungsstörungen ihr Dasein verdanken, beiseite lasten und uns denen znwen- den, die uns noch nach dem Aufwachen nicht los­lassen wollen, ja uns bei Tage noch quälen kön­nen und dir anscheinend aus unserem Inner» au die wellige Oberfläche des Traumlebens gelan­gen. Au solchen Vorstellungen gehören vor allem Jugendträume, die mit der Ueberwindung eines Drachens" oder sonstigen Untiers zu tun haben. Da tauchen ganze Bündel von-grauen Schlangen auf, vor denen man das Gruseln zu verlernen hat, giftige Echsen wimmeln plötzlich aus dem Sofa und inan trachtet sic zu vcrnich- ten.

Ter Traum offenbart uns oft ein Wissen um uns selbst, das wir im Lichte des kri­tischen Verstandes, bei Tage, gar nicht zu be­sitzen glauben. Und darauf beruht die Traum­analyse des Psychologen. Hierfür zeugen folgende Beispiele aus der Praxis eiües hervorragenden Gelehrten: Bei einer Patientin waren sich die Aerzt« nicht im klaren, ob es sich um ein schweres organisches Leiden oder nur um HY st e> r i e handelte. Deshalb wurde der Psychiater be­fragt, der sich sogleich nach typischen Träumen er. kündigte. Äa, sagte die Patientin, sie habe oft schwere Träume wie zum Beispiel diesen: AIS sie nach HauS kam, fand sie die Mutter erhängt am Kronleuchter im Winde hin- und herbau- melni». Manchmal batte die Leidende auch sie­

genden Schreckenstraum: Oben im vierten Stock war ein Pferd im Zimmer, das raste aus dem Fenster und stülpte auf die Straße, wo es tot liegen blieb. Beide Träume, in denen Mutter .und Pferd Selbstmord begingen, -besagten letzten Endes dasselbe: Das animalische Leben zerstört sich selbst. Diese Deutung des Psychiaters war richtig: es lag tatsächlich ein schwerer organi­scher Fehler vor und keine Hysterie. Die Pa­tientin starb bald nach diesem Nrteilsspruch.

Seltsam war der Traum eines Sohnes von seinem Vater: Dieser war betrunken nnd fuhr ganz sinnlos mit seinem Auto !m Zick­zackkurs daher. Dies war ein sehr ärgerlicher Traum für den Sohn, denn der Vater trank nicht und war gerade mit seinem Kraftwagen sehr eigen. Weshalb nun der Traum dqn guten, geliebten Vater so? Nach sprgfältigem Abtasteil der ganzen persönlichen Verhältnisse kam der Arzt zu folgender Deutung, die als die richtige auch entsprechend einschlug und helfen konnte: Der Vater spielte im Leben des Sohnes eine zu große Rolle,' letzterer kam hierdurch gar nicht zur' Entfaltung des eigenen Wesens. Da griff das Unterbewußte, wenn wir unsere Seelentiöfe so nennen wollen, ein und stürzte den Vater von seinem goldenen Thron.

Eine solch streng wissenschaftliche Traumdeu­tung hat mit Aberglauben, Hexerei oder gar Wahrsagen nichts zu tun. Sie sucht ja nur bas zu erklären, was wir selbst in das Traumbild hineingelegt haben, als die besten Kenner unserer eigenen Verfassung. Es ist natürlich Unsinn, wenn man auf diesem Gebiet bestimmte Re­ff e-ln ausstellen will und etwa behauptet, von Läusen zu träumen bedeute eine baldige Geld­einnahme. Die einzelnen Traumbilder können je nach dem Menschen und seinem Beruf, seiner Umwelt nnd inneren Verfassung ganz Verschie­denes bedeuten. Richtig angelegt und betrieben aber gehört die Traumdeutung zu den wichtig­sten Hilfsmitteln des modernen Medizi­ners und Psychologe».

Wandern die Erdteile wirklich?

Schon vor 25 Jahren erregte die von dem deutschen Forscher Alfred Wegener aufge- stellte Theorie über die Beweglichkeit der Erd- kruste in der wissenschaftlichen Welt Aufsehen. Alfred Wegener machte als erster darauf auf- merksam, daß die Atlantikküsten von Europa und Afrika mit jeneti des ganzen amerikam- schen Festlandes so genau aneinanderpassen, als hätte sie in Urzeiten die Faust eines Titanen llilseinairdergerissen. Die dazwischen liegenden Inseln scheinen Bruchstücke, die bei dieser Naturkatastrophe abgesplsttert wurden, zu sein Gebirgsketten finden jenseits der Ozeane ihre Fortsetzung, die Uebereinstimmung der geo- logischen Struktur, wie der Pflanzen und Der- «elt weisen auf einen früheren Znsammenihang

Genaue geodätische Messungen der Gegenwart beweisen nun, daß sich die Erdkruste noch in ständiger Bewegung befindet. Danach entfernt sich Nordamerika jährlich um 30 Zenti­meter, Südamerika von Afrika um 20 Zenti­meter im Jahr, und MabagaSkar ruckt von Afrika durchschnittlich um nenn Meter un Jahre ab Grönland ist im Laufe der letzten Jahr­zehnte 600 Meter nach Westen geschwommen. 70 Meßstationen, auf der ganzen Erde verteilt, beobachten und registrieren ständig diese Erd- verschiebnngen.

OT. im Einsatz" (Verlag Knorr L H'rtb- Mun-

> Preis 4.80 Mark) betitelt sich das erste offizielle ch über den Einsatz der Organisation Tobt an n Fronten. H a n s S ch u h m a n n. der als egsberichter in Holland und Belgien, in Nrank- s- und Rutzlanb die Lei den verschiedensten Ein­en eingesetzten Frontarbeiter begleitete, schildert e Erlebnisse aus drei Kriegsiachren. Die Bcbeu- g des Buches liegt tn der Verbindung des star persönlichen Erlebens mit den allgemeinen krte- schen Ereignissen. Zugleich aber ist es -in Denk-

bes OL.-Manncs, der vom Frontarbeiter v>»

> Ingenieur überall dort seine Pflicht tut, >»» ,ilt, den deutschen Soldaten zu unterstützen.