freite er um Vevele. Vevele war fast entschlossen, kein Anträge zu willfahren; cS hatte zwar keine Neigung zu dem Schultheißen, aber das einsame Leben war ihm verleidet, und dann erfreute cs sich in dem Gedanken, den mutterlosen Kindern eine freundlich liebende Mutter zu seyn. Da kam der Schloßdauer und stellte seinem Kinde vor, daß der Schultheiß ein Grobian sey, der seine Frau hart gehalten habe, und dann sagte er wieder, daß für Vevele nur ein feiner Mann passe. Der Schultheiß erhielt eine abschlägige Antwort. Sein Antrag war aber im Flecken bekannt geworden; die jungen Burschen, die dem strengen Mann gern einen Streich spielten, streuten ihm des NachtS Lpreu von seinem Hause bis zu dem Hause Melchiors. Der Schultheiß faßte fortan einen besonder» Haß gegen den Melchior und Vevele, dieses aber zog mit seinem Vater wieder nach Haus in die Einsamkeit.
Hätte nur Vevele seiner eigenen Eingebung gefolgt und den Schultheißen geheirathct! Aber es war bestimmt, es sollte sein trauriges Schicksal erfüllen.
(Die Fortsetzung folgt.)
Nachruf einem Sänger.
Sohn, lebe wohl!
Ruh sanft >m kühlen Grabe!
Wir gehn auf Erden noch am Pilgerstabe,
Und inner unfern Tritten tönt es bohl.
Ein Augenblick,
Und wir sind auch bei denen,
Die sich nach rneser Erde nicht mebr sehnen. Die selig leben nnn im Himmelsglück.
Leb Gatte wohl!
Du bist so froh geschieden:
Doch gönn' ich dir den stillen, ''anften Frieden. Geduldig trag ich, was ich tragen soll.
Ein Wiedersehn,
Dieß tröstet mich benn Weinen.
Gott wird uns bald auf ewiglich vereinen,
Wo sanften Schatten Hinimclspalmen wehn.
Leb Bruder wohl!
Dem Sängerbund entgangen,
Blickt er dir nach »nt innigem Verlangen,
Von heißer, reiner, treuer Lieb- oou.
blos von den Normalschülern unterrichtet gewesen, so genau mit allen Elementarübungen bekannt waren, als seyeu sie im Institut selbst erzogen worden. Am 30. Dezember sangen 700 Kinder ihre Chöre in der Musskhalle mit einer Energie, einer Einheit, die jeden Zuhörer überwältigte: in den Schulchoren sangen Kinder von 5 Jahren die zweistimmigen Solos mit einer solchen Präzision, daß neben dem Bcifalljauchzen der Menge manche Zuhörer darüber in Thränen ausgebrocken sind Die höhcrn Klassen sangen Kompositionen von Cherubim, Marcellv, Kent, Händel und Beethofens Hallelujah mit einer Kraft, einem poetischen Ausdruck, den man nur selten in dem Maße selbst in höhern Kunstinstitute» vernommen. Am Ente des nach, sten März werden 2 — 3000 kleine Langer zusammen gebracht, die nur durch die Normalschüler, d. h. auf inti- rekte Weise musikalischen Unterricht von diesem Institute genossen.
Der größte Hund der Welt.
Dieser ist seit ein paar Wochen in London zu sehen. Er ist eine Art Bullenbeißer, ist an der vordern Kopfseite vier einen halbe» Schuh und an der Rückseite drei Schuh hoch; ein Männchen und das gntmüthigste Thier von der Welt. Seine Farbe ist ganz schwarz bis auf die Ohren, welche weiß sind, auch der linke Hinterfuß ist weiß. Er verzehrt täglich fünf Pfund Brot und zwei Pfund Fleisch, und würde gewiß zweimal so viel bcnötbi- qen, wenn es ihm vergönnt wäre, Bewegung zu machen. Herr Smart, einer der Lieferanten seltener Thiere, hat 300 Pfund Sterl. für diesen Hund geboten, allein sein Besitzer, ein schottischer Bauer, läßt ihn nicht für 1000 Pfd. ab, da ihm die Neugierde der Beschauer bis jetzt noch täglich 30 Pfd. eingebracht hat. Merkwürdig ist es, daß dieser Hund statt des Abenbrodes Bier bekommt und eine hübsche Quantität vertragen kann. Via» sagt hiervon rühre die Sanfimuth dieses Thieres her, und Carter hätte des Abends seinen Löwen oft Bier cingegosscn, wenn diese ihm zuweilen zu muthig erschienen. Das Letztere wird wohl Niemand glauben.
Nun singt dein Mund Mit Danken und mit Preisen Im EngelSliederkrauz die heil'gen Weiten.
Dort schließen wir mit dir den neuen Bund!
Graze.
Musikschule in Schottland.
Im Jahre 1843 wurde von den Stadtmagistraten, den Richtern und Präsidenten der Gerichtshöfe, der dohen und nieder» Geistlichkeit in Edenbnrg eine Sing sch ule gegründet und Herr Mainzer, ein Deutscher, zum Direktor derselben ernannt. Im Jadr 1845 wurde diese' Normalschule eröffnet. 150 Sckuler meldeten sich im ersten Jahr; im zweiten Jahr stieg die Zahl derselben auf 500 und in diesem Augenblick bilden die verschiedenen Klassen einen Sängerchor von 1500 Normalsckulern. Diese kommen von den verschiedenen Schulen der Stadt zur musikalischen Normalschule, und da die Methode einfach ist und der Unterricht angenehm gemacht wird, entsteht eine Lust und Liebe für Musik, die sich in allen Schulen verbreitet. Die Normalschüler bilden in ihren Schulen l Klassen, und theilcn ihren kleinen Kameraden dasjenige! mit, was sie in der Normalschule erlernt haben. Zum ^ Erstaunen hat man bis fetzt gefunden, daß Kinder, die j
Gemeinnützige s
K i r s ch b a u m ; u ck t.
Auf Sauerkirschen veredelt, tragen alle Kirschen reichlicher, jedoch ist diese Veredlung für Süßkirschen eigentlich nickt geeignet, insofern man nämlich beabsichtigt, dauerhafte Baume davon anzuziehen.
Unreinliches Getreide oder brandiges, mit anklebendem Schlamm oder Staub behaftetes kann mit Schnee ganz gereinigt werden. Matt vermischt es mit demselben und läßt es durch die gewöhnliche Drcschwindmühle ab. Brand- und Staubtheile bleiben am Schnee hängen, dieser stiegt schwarz und beschmutzt ans der Windmühle und das Getreide ist gereinigt.
Die weißen Würmlein
auf dem Kothc von Blumenstöcken entfernt man leicht, indem man Wasser anfqießt und die schwimmenden Thier- ! chen sammt dem Wasser abgicßt. Dieß geschieht als ! erste Gußarbcit nach trockenem Zustande. Dann streue man etwas Tabakasche oder Schnupftabak darauf. Be- j darf selten erner mehr, als zweifachen Wiederholung.