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Auch die Heimat muß den Krieg gewinnen! Auch sie muß ihre Kraft bis zum äußersten entfalten! Denn diejer Krieg ist eintotaler ; er verlangt die totale Heranziehung aller Volksgenossen und daher von jedem einzelnen den restlosen Einsatz äußersten Leistungswil- lens. So mancher wird in diesem Zusammen­hang die Frage aufwersen, ob er der Notwen­digkeit kriegsmäßiger Höchstleistungen denn auch gesundheitlich und körperlich gewachsen sein werde. Diese Frage ist jedoch nur aus ei­ner Einstellung heraus zu beantworten, die der Härte des Krieges entspricht.

Der Frontsoldat wird vom Feinde auch nicht gefragt, ob er an jedem Tag und zu je­der Stunde die Kraft habe, den Kampf fort- ufnhren. Wo der Feind sich zeigt, muß ge- ämpft werden. Und wie der Frontsoldat über ich hinauswächst und seine Kraft zu immer reuen, oft schier übermenschlich erscheinenden Leistungen steigert, muß auch jeder einzelne n der Heimat die Kraftreserven mobilmachen, »ie in ihm ruhen. Unsere Kräfte müssen wir n überzeugtem Selbstbewußtsein dort schöp­fen, wo sie Herkommen: aus uns selbst! Nur ausgesprochene Miesmacher wissen von solchen Kräften nichts. Dennoch sind sie da. Zeder verfügt über Kraftreserven, die unent- deckt und vielleicht noch unentwickelt harren, eingesetzt zu werden. Jedes große Erlebnis, 'elbst em vermeintlich unerträgliches, löst die Kräfte aus zu seiner Meisterung. Und große lnforderungen für eine große Sache steigern iese Kräfte.

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Die Kraftquellen, die den Sieg vom Him­mel Herunterreißen können, gilt es zu öffnen. Zu dieser Gemeinschaft der Härte muß das ganze Volk zusammenwachsen. Notwendig ist dazu, daß sich jeder für diese Gemeinschaft reif macht durch körperliche und seelische Selbst­zucht, die sich gerade in dunklen Tagen am be­sten bewährt und selbst die Not als kräftespen­denden Ansporn gewinnt.

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»enden Ansporn gewinnt.

Glaube indessen niemand, daß lediglich gute Vorsätze zu fassen. Es vielmehr darauf an, daß sich die Härte im Alltag der Arbeit praktisch offenbart, insbeson­dere auch in der Abwehr vonSchäden, die unsere Kräfte lähmen könnten. Dies be­trifft vor allem: gesundheitlich leichtfertiges

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Nachlässigkeit in der Abwehr von Krankheits schaden, leichtsinnige Verschleppung von Krank­heitskeimen in Betrieb, Familie und Freun­deskreis; unnötige Krankmeldungen; Gleich­gültigkeit in der Anwendung von Schutzvor­richtungen gegen Unfälle; großtuerische Nicht­beachtung von Unfallverhütnngsvorschriften!

Wer durch solche Pflichtlosen Nachlässigkeiten an vermeidbaren Erkrankungen oder Unfällen schuldig wird, ladet Vergehen auf sich, die zur unnötigen Ausscheidung von Arbeitskräften führen und dadurch der deutschen Wehrkraft im Kriege Schaden zufügen zum unmittelba­ren Nutzen des Feindes! Die Front aber muß sich in ihrem Einsatz auf die Heimat ver­lassen können!

v.e Spende an den Opfersonntagen

-Sie Durchführung der Opfersonntage für da- Kriegs Wtnterhilfswerk ist für das kommende Winterhalbjahr ln einigen Punkten geändert wor­den. Für die Gestaltung der Speisekarten an den Opfersonntagen gelten nur die allgemeinen Bestim­mungen für die Speisenabgabe. Die Gaststät­ten dürfen genau wie an den anderen Sonntagen ihre Speisekarten aufstellen, nach Möglichkeit soll jedoch an den Opfersonntagen immer auch ein Ein­topfgericht aus der Speisekarte angeboten werden. In der Zelt von 10 bis 17 Uhr wird an den vpfersonntagen wie in den Vorjahren zu dem SpetsenpretS eine Spende für das KrlegS- WHW. erhoben. Die Spende wird durch Quittung eingezogen. Die Höhe der Spende wird aber im Gegensatz zu den Vorjahren nicht mehr vorgeschrie­be». Die Gaststätten werden also nicht mehr in Prciskategorien zu diesem Zweck einaeteilt. Der Gast bestimmt selbst über die Höhe feiner Spende. Eine Spende ist zu zahlen ohne Rücksicht darauf, »b ein Hauptgericht oder nur eine Nebenspeise ein­genommen wird. Der erste Opfersonntag ist in die­sem Jahr der 12. September 1948.

Zur Erfassung des wohuraume»

Durch di« Wohnraum-Versorgungsverordnung werden alle verfügbaren Räumlichkeiten für Fliegergeschädigte dienstbar gemacht. Auch dabet sol­len aber Härten nach Möglichkelt vermieden wer­den. Deshalb hat der Reichswohnungskommissar durch Ausführungserlaß einige der hier in Betracht kom­menden Einzelfragen geregelt. Danach kann in der Belegung von Wohnraum eine erhebliche Unbillig­keit dann vorliegen, wenn die Unterbelegung durch Todesfall naher Familienangehöriger, insbe­sondere durch Kriegseinwirkungen, eingetreten ist. In Fällen dieser oder ähnlicher Art soll den Be­troffenen nicht ohne weiteres zugemutet werden, alsbald fremde Personen in ihre Wohnungen auf­zunehmen, es ist ihnen vielmehr eine angemessene Frist zur Umstellung auf die veränderten Ver­hältnisse zu gewähren. Auch bann, wenn die Unter­belegung lediglich durch den vorübergehenden Weg­fall eines Benützers, z. B. infolge Untermieter­wechsel, eingetreten ist, soll eine Zuweisung nicht erfolgen. Das gleiche kommt in Betracht, wenn die ernstliche Absicht besteht, nahe Familienangehörige in die Wohnung aufzunehmen und wenn durch Ueberwachung sichergestellt werden kann, daß dies nicht lediglich zum Schein erfolgt.

Keine Ortsgruppe ohne Hilfsstelle

nsg. Von den 541 HilfsstellenMutter und Kind', die im Gau Württemberg - Hohenzollern ln eigenen Räumen untergebracht sind konnte die NS.-Volkswohlfahrt allein während des Krieges 120 in planmäßigen, Aufbau mit Möbeln und Ge­räten vorbildlich ausstatten. Ir, der Regel umfaßt die Hilfsstelle ein Beratung?- und ein Wartezim­mer und wo Bedarf und Möglichkeit vorhanden find, sogar einen BehandlungS- und Geräteraum. Der Ausbau der bestehenden und die Errichtung neuer HilfsstellenMutter und Kind' in eigenen Räumen gebt stetig weiter. Dies ist gerade im Kriege unbedingt notwendig, erweist sich doch die Bedeutung der HilfsstelleMutter und Kind", die arbeitsmäßig bei jeder Ortsgruppe der NSDAP, besteht, aus der von Jahr zu Jahr gewaltig anstei­genden Besucherzahl.

zooo Kinder in fünf Erholungsheimen

UZ8. Die NS.-Volkswohlfahrt de» Gaues Würs- temberg-Hohenzollern besitzt seit März 1938 zwei besonders zur Aufnahme von Kleinkindern einge­richtete Erholungsheime im Schwarzwald und im Schurwald. Die Unterbringung erholungs­bedürftiger Kinder aus den Kindergärten der NSV. iu diesen Heinien im Mat 1942 waren 2000 Kinder dort je sechs Wochen in ihrer Gesundheit öAästigt worden hatte sich so bewährt, daß die NS.-Volkswohlfahrt des Gaues Württemberg- HohenzoNern im Sommer 1942 mitten im Kriege drei !??Are Kleinkindererholungsheime auf der Schwäbischen Alb, im Schwarzwald und in Ober-

»mo»t reeskö,,, SÜSm«»,,

Birnen. Aepfel, Traube«. Beeren? Süßmost keltern, niemals gären! Dem Gärmost entgegen, tvlrkt Süßmost zum Segen.

errichtete. In »lesen fünf Heimen waren knapp einem Jahr weitere tausend Kleinkinder untergebracht, so daß also bis heute 30 00 Klein- kindergartenkinder aus unserem Gau in einem NSV.-Kleinkindererholungshetm aufgenom­men worden waren.

Ls fehlen nur noch hundert

USA. Dank der Einsicht und Tatkraft der Gemeinden bestanden im Gau Württemberg-Hohenzollern schon immer viel Kindergärten. 520 dieser Kin­dergärten übernahm die NSV. in ihre Führung und Obhut, erweiterte die Fassungskraft und brachte ihre Einrichtung auf den bestmöglichsten Stand. Dazu wurden im Gau 573 schöne, große

Kindergärten von der NSV. neu geschaffen. Wenn sich nun in absehbarer Zeit die Gesamtzahl de, NSV.-Kindergärlen in Württembxrg-Hoheuzollerv nur noch um weitere hundert solcher von den Milt- lern und ihren Kleinkindern gleich freudig begrüß­ten sozialen Einrichtungen der Volksgemeinschaft erhöht haben wird, besteht durchschnittlich in jeder Ortsgruppe der NSDAP, ein NSV.-Kinder- garten.

I» Itiirre

Von dem Geburtsjahrgang 1925 der weiblichen Jugend, der zunächst nur zum Teil erfaßt worden ist, soll jetzt ein weiterer Teil erfaßt, gemustert und zur Erfüllung der Dienstpflicht beim weiblichen Arbeitsdienst herangezogen werden.

Der Reichssinanzminister hat in einem Erlaß be­stimmt, daß alle Vorschriften und Anordnungen, die bisher zugunsten der Hinterbliebenen von Gefallenen bei der Kinderbeihilfe, bei der Einkom­mensteuer und bei der Erbschaftssteuer ergangen sind, auch für die Hinterbliebenen der Opfer von Luftangriffen unter der Zivilbevölkerung gelten.

Aus den I^achbargemeinden

Rohrdorf. Soz.-Rentner Johann Georg Rösch hat ein längeres Kranksein gut über» standen und darf heute wieder recht erholt sei­nen 82. Geburtstag begehen.

Leouberg. Weil er seinen Pflichtdienst bei der Stadtwacht gröblich vernachlässigt hatte, wurde ein Volksgenosse von hier anstelle einer Freiheitsstrafe zu einer Geldstrafe von 20 verurteilt. Das Urteil des Amtsgerichts fiel lediglich mit Rücksicht auf die besonderen Lei­stungen des Angeklagten in seinem Beruf so milde aus. Zwei ausländische Arbeiter, welche eine Raucherkarte entwendet und damit einen üblen Handel getrieben hatten, erhielten Geldstrafen von 25 und 50 zugemessen.

Pforzheim. Mittags ereignete sich auf der Dr. Fritz-Todt-Straße an der Kreuzung der Jspringer Straße ein schwerer Verkehrsun­fall. Ein Lastkraftwagen fuhr mit übermäßi­ger Geschwindigkeit durch die Todt-Straße. Aus der Kreuzung der Jspringer Straße verlor der Fahrer vermutlich die Geistesgegenwart. Der Lastkraftwagen prallte gegen ein Haus, über­schlug sich und wurde zertrümmert. Der Füh­rer des Wagens erlitt eine Brustkorbquetschung und andere Verletzungen, die beiden Beifahrer ebenfalls schwere Verletzungen. Bei dem Len­ker besteht Lebensgefahr.

Bunker-Schwestern am Mittelmeerwal,

In -as entbehrungsreiche Leben -er Männer bringen einige frohe Stunden Entspannung

Einer Anregung der DRK.-Gebietsfiihrerin für Südfrankreich folgend, tst lebt für den Mittel­meerwall eine Einrichtung getroffen worden, die sich im hohen Norden bereits bewährt bat. In kurzen Zeitabständen werden DRK. - Schwestern die Soldaten in ihren Bunkern und KamvMän- den besuchen und mit einer frohen Kaffeestunde ein wenig Sreude und Abwechslung in das ent- bebrmigsreiche Dasein jener Männer tragen, die die Wacht am Mittelmcer halten.

In den Hellen und freundlichen Raumen des Soldatenheims in der Stadt am Fuße der Pyre­näen herrscht an diesem sonnenüberfluteten Morgen geschäftiges Getriebe mit all jenen unverkennbaren Begleitumständen der Vorbereitung auf ein fest­liches Geschehen. Schwester Elisabeth, die gute Fee dieses Hauses, gibt die Erklärung für das Schaffen

Jener Stützpunkt aber, der das Glück des ersten Besuches der Bunker-Schwestern genoß, hatte sich zu Ehren der Gäste herausgeputzt wie eine bräut­liche Schöne. Nach der Begrüßung mußten die Bunker-Schwestern zunächst natürlich die Bunker besichtigen und das ganze dichtmaschige Netz der Be­festigungen, die sich wohl dreißig, vierzig Meter über dem Spiegel des Mittelmeeres an den schroffen Felshöhen oer Pyrenäen entlang ziehen. Inzwischen aber kochte schon das Kaffeewasser. Und bald war die Kuchentafel gedeckt und lud Schwestern und Soldaten zu fröhlichem Beginnen.

So gut wie an diesem Nachmittag ha! .a Kaffee und Kuchen bisher nur tm Urlaub geschmeckt, und überhaupt, seitdem die beiden Schwestern in ihrem feldgrauen Kreise weilen, fühlen sich alle Männer

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Rote-Kreuz-Schwestern verabreichen durchrelsen-en Soldaten Erfrischungen

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und Werken, Backen und Packen.So oft kommen dte Soldaten zu uns nun besuchen wir sie ein­mal in ihren Bunkern und Stellungen am Mittel­meerwall und wollen ihnen dort ein paar stöbe Stunden bereiten. Wir haben Kuchen gebacken, neh­men Kaffee mit, auch Spiele haben wir bet uns und Bücher. Ich freue mich schon auf die erstaun­ten Gesichter."

Kuchen und Kaffee, Spiele und Bücher wel­ches Landserherz würde sich da nicht freuen? Kein Wunder, daß Schwester Elisabeth überall da, wo sie mit einer Kameradin erscheint, mit Jubel emp­fangen wurde. Das begann schon bei der Bahnfahrt zu den einzelnen Stützpunkten. Da gab es tausend Fragen und tausend Einladungen. Vom Kompanie­chef bis zum letzten Grenadier wetteiferten sie alle in der verklärenden und allsschmückenden Schilde­rung ihrer Stützpunkte, die für einen Besuch der Schwestern wie geschaffen wären und unbedingt besucht werden müßten. Und die beiden Schwestern sagten lachend zu allem ja und versprachen allen, sobald wie möglich auch zu ihnen zu kommen.

irgendwie an die Heimat erinnert. Deutsche Worte aus dem Munde einer deutschen Frau. Heitere und besinnliche Gespräche, zwischendurch einmal einige Volkslieder, die auch unter südlichem Himmel das liebe, vertraute Antlitz Deutschlands zu beschwören vermochten.

Als sich endlich die Abschiedsstunde näherte, durften alle Soldaten, die irgendeinen Wunsch oder ein Anliegen hatten, das die Schwestern in der Stadt mit den Einkaufsmöglichkeiten erfüllen konn­ten, mit ihrer Bitte herausrückcn. Alle Wünsche wurden von den Schwestern entgegengenommen mit dem Versprechen, sie beim nächsten Besuch zu er­füllen. In den Bunkern des Stützpunktes sah man an diesem Abend lauter glückliche Soldaten, die ein stilles Leuchten in ihren Augen trugen. Einige lasen bereits in den Büchern, die die Schwestern zurückgelassen hatten, andere wieder benützten schon die Spiele, während nicht wenige Kameraden ein­fach in der Abendsonne dasaßen und über den schönen Nachmittag nachsannen.

Von Kriegsberichter Werner von Eisbergen.

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(43. Fortsetzung»

Plötzlich kam eine wundersame Ruhe über sie. Was es auch sei, was ihr der zerschmetterte Junge da zu ihren Füßen beichten würde, den Stachel hatte der Herrgott schon genommen, denn sonst mürbe kt« kklilobetb nickt an .ftuas Seite sehen

Ick) habe es schon immer gefühlt, Hug, daß zwischen dir und mir noch eine Wand steht, die erst hinweggeräumt werden muß, auf daß wir tn Wahrheit Mutter und Sohn werden können."

Wie du das sagst", meinte Hug erschauernd, als wüßtest du um den tiefsten Abgrund meiner Seele."

Das fühlt die Mutter immer, mein Kind."

Mütter mein Gott Mutter" jammerte Hug,ich weih nicht einmal, ob ich das Recht Habs, dir diesen teuren Namen geben zu dürfen."

,Hug, versündige dich nicht!"

Da sei Gott vor! Aber du weiht ja nicht, war heute alles auf mich eingestllrmt ist."

So sag es mir."

Fester umspannte Hug die Hand der Mutter, dann kam es dumpf und schwer aus seinem Mund: Ich habe Jörg an die Werber verraten, ich. . N

Ganz still war es. Die alte Frau rührte sich nicht, auch ihre Hand zuckte nicht, sich aus der

Umklammerung des Unglücklichen zu lösen.-

Das also war es!

Und das andere, Hug?" kam es endlich über die Lippen der alten Frau.Ich begreife, daß ich das andere wissen muß, um das erste zu ver­stehen."

An der Landzunge hinter der Walkmühle habe ich heute den Torschreiber getroffen. Cr hat Wil- helmine Radtke gemordet. Er behauptet, ich wäre Wilhetmines und sein Sohn. Heimlich hätten sie mich hier in das Fischerhau« eingeschmuggelt. Aber ich glaube es nicht!" stieß er plötzlich erregt hervor.Ich kann es nicht glauben, nie und nim­mer kann ich das. Cr ist ja wahnsinnig. Aber dann wieder ist es mir, als hätte er doch die Wahrheit gesagt, denn sonst sonst hätte ich so

sticht an Jörg handeln können.-Furchtbar

war es mit diesem Manne. Mit Gewalt hat er mich halten wollen. Zu ihm gehöre ich, meinte er. Aber ich bin geflohen, ich konnte es nicht er­tragen, Gemeinschaft mit diesem Manne zu haben. Wie ein Irrer bin ick umhergerannt, und dann dann wollte Ich mit dieser Qual ein Ende machen. Da war es Herr Dieterich, der mich vom letzten Schritt zurückhielt. Ihm habe ich alles gesagt. Er hat mich an dich gewiesen. Er glaubt an dick und deine Liebe, ebensosest wie Elisabeth es tut."

Und du, Hug?" kam es ganz leise über di« zitternden Lippen.

,Zch ich", stammelte er,ich-"

Ja du, H?.g!"

Scheu sah er auf die Frau, die er bisher Mut­ter genannt, und die sein Herz noch immer so nannte.

Ich wage nicht zu hoffen. Aber ich fühle, wenn du mich verdammst, dann habe ich unwiederbring­lich Kostbares verloren."

Wie könnte eine Mutter verdammen?"

Mutter, du sagst Mutter? Du bekennst dich zu mir,trotz allem?"

"Ja, Hug, ich bekenne mich zu dir. Ich bin deine Mutter und bleibe es. Vielleicht hat jener die Wahrheit gesprochen. Es ändert an unserem Ver­hältnis nichts. Ich verstehe alles. Sie wollten dich mir nicht lassen. Gerade jener Mann wollte es nicht. Aber er war schlecht, Hug, und ich habe nur Gutes in die Tiefen deiner Seele gelegt. Daß du Jörg verraten hast, geschah im dunklen Drang deines rebellischen Blutes, weil du glaubtest, Jörg zu hassen."

Oh, daß du das sagst, Mutterl Ja, ich glaubte Ihn zu hassen, ich hasse ihn aber nicht, habe ihn nie gehaßt."

Das weiß Ich. mein Junge. Und Mutter hast du mich auch genannt. So bekennt sich dein tief­stes Wesen zu mir, kraft des Guten, das ich von klein an in dein Herz gelegt. Was auch kommen mag, Hug, ich bleibe deine Mutter."

Und Jörg?" fragte Hug tonlos.

Hier liegt auch Gutes und Böses dicht beiein­ander. Wäre Jörg hiergeblieben, dann hätte der Verdacht, in den er geraten, ihm schweres Unheil bringen können. So aber ist dies gnädig an ihm oorubergegangen. Jörg wird dich verstehen und wird dir auch verzeihen, wie ich es getan habe."

Mutter!" schrie Hug, und noch einmal:Mur- ter!" Er fühlte in tiefem Glück, wie zitternde Hände über feinen Kopf strichen und wie die Mut­ter dann Elisabeths Hand in die seine legte.

Daß Elisabeth zu dir fand, Hug, ist mir ein Beweis dafür, daß der gütige Herrgott da droben deine Reue in Gnaden angenommen hatl Wie ckürfte ich da gegen ihn sein?"

Da beugte sich Hug in tiefer Ehrfurcht vor der Größe dieser alten Frau, die er Mutter nennen durste.

Der Heimat zu

.Halt, Jörg, so halte doch, es ist unglaublich, was du für Schritte machst."

Gutmütig lächelnd blieb der Angeredete stehen und wandte sich an seinen Begleiter, der in ge­machtem Zorn mit den Armen herumfuchtelte und mit wenigen Sätzen an feine Seite gelangte.

Wenn dein» Beine auch etwas länger find als die meinen, so besitzest du trotzdem nicht das Recht, mir ellenlang voraus zu fein."

Gib Frieden, Freund. Ich weiß selbst nicht, wie es kommt. Ich möchte wohl verschnaufen, verstehst du, ich möchte, aber die Beine müssen ihren eigenen Willen haben, sie laufen ganz von selbst."

Und dazu schneller und immer schneller", brummte der andere, zwinkerte aber Jörg doch vergnügt zu.Es geht mir ja genau so, Junge, Nnr meine Bein» haben wieder einen anderen Willen, möchten gern vorwärts, können aber lei­der nicht jo recht, habe mir bei dem Klettern ein» anständige Schramme geholt."

Jörg lachte.Mutztest du ausgerechnet bei der Lore ins Fenster steigen wollen? Solche Heimlich­keiten werden stets bestraft."

(Fortsetzung folgt.)