Ltywarrtvmo-Wathl

Ocüv/sr Iclydicrtt - ^cryolcisr la^klatt .vsr OsssllsoliclÜSr'' - X^siscuutsdlcitt lür cäsn Xrsis Ocrlw

6ercbsklLrt«Ue der 8ebvsrrv»kdd-^»cbt: O»Iw, 1>eder8irsLe 23, kernruk 251. 8cUuö der ^nreigenannslmie kür die nächst« ^usgube 12 17br rnitlaxs. kostschechhonlo ^nil Llutlgsrl 13 447. koslseldieülacll 36. LrküUungsork 6»Iw. Lerugspreis: Lei XusteUung durch ^eitunxstrüxcr und Lerux ühcr unser« h»nd»gcnlurcn monstlich Uöl. I. <«inseidieLIieü 20 Lpk. Irsgeriohn). Uoslberuxspreis Lid. 1.50 einseblieOIich 18 Rpk. 2citunxsxchühr suriixiich 36 Rpk. ^uslcllxchühr. künrcivcricsuksprci« 10 Rpk.

6e^r. /S26

7-e/e/.2S/

Lslv iw 8cdWLi2>VL>c1

A^LIlHvook, 1. Lepteoiber 1943

^ununer 204

Die hohen Abschußziffern bereiten Sorge

Oail^ ZesleNt ein: Io 6er I^uilverlejäiZuoz ist 6er V^L6ers1aQ6 6er Oeulscliell beispiellvL

Von uoooror üorltver 8 e'd rlttloltuvr

rd. Berlin, 1. September. Der britisch-emeri- kanische Luftkrieg gegen den Kontinent ist in den letzten Tagen unzweifelhaft in eine neue, noch nicht völlig übersehbare Entwicklungsphase getreten» in der der Wucht der Angreifer in wachsendem Maße eine immer wirkungsvollere Abwehrkraft entgegrn- gestellt werden konnte. Die letzten der feindlichen Großaktionen mußten deshalb von Engländern und Amerikanern teurer als je zuvor bezahlt werde«: nicht weniger als 11VViermotorige" verloren die Amerikaner bei ihrem jüngsten Tagesangrifs auf Süddeutschland, dem dann auch seither keine ähn­liche Uuternehmung mehr gefolgt ist.

Mit je 6V Abschüssen büßten die Briten die Zer­störungen in Berlin und Nürnberg, und auch in der Nacht zum Dienstag verloren sie trotz der Wet­terschwierigkeiten, die der komplizierten Abwehr grö­ßere zusätzliche Ausgaben" stellten als den Angrei­fern, nach vorläufigen Feststellungen mindestens 25 Maschinen. Ebenso viele Flugzeuge wurden aus einem 6V Maschinen starken amerikanischen Ver­bände abgeschossen, der am 30. August nach Süd­italien einflog. Selbst die starke Feuerkraft der mit drei bis vier beweglichen MG.-Ständen. ausgerü­steten zweimotorigen amerikanischenMitchell"- und Maraunder"-Kampfflugzeugen konnte hier den be­deutungsvollen Erfolg unserer Jäger nicht verhin­dern der zudem von zahlenmäßig unterlegenen Kräften errungen wurde.

Alle diese Zahlen sind Tatsachen, denn jede von ihnen wird durch gleichviele Trümmer abgeschosse- ner Flugzeuge bezeugt. Ganz anders aber sehen die Zahlen aus, mit denen unser Gegner die gleiche Phase des Luftkriegesrechnerisch" darstellt Sie unterscheiden sich von den nüchternen deutschen Abschußbilanzen, deren Bedeutung dennoch un­übersehbar ist, allein schon durch ihre erstaunliche Höhe. Selbst wenn der einwandfrei arbeitende deutsch^ Flugmeldedienst in einer Nacht mit größ­ter Sicherheit 400 bis 500 einfliegende Fetndslug zeuge ermittelt hat. erfährt die Welt im nächsten Morgengrauen aus London, daß angeblich rund tausend britische Bomber eingesetzt gewesen seien Rach einer solchenKorrektur" fällt dann nach Londons Ansicht auch die deutsche Abschubzahl nicht mehr so schwer ins Gewicht, denndie 60 aus- gefallenen Maschinen", so sagt man dann ml» leich- tem Achselzucken in London oder Washington, waren ja bloß soundso viele Prozent".

Und doch sind die Engländer aus diesem Gebiet nur Anfänger neben den Amerikanern, die nach Roosevelts Vorbild an eine phantastische Zahlen­akrobatik gewöhnt sind. Dafür nur ein Beispiel aus der jüngsten Vergangenheit: Nach wochenlan­gem ..Rechnen" haben die Amerikaner jetzt die Welt mit der Behauptung überrascht, daß von ihren Besatzungen bei jenem verlustreichen Tages­angriss gegen Süddeutschland am 17. August 303 deutsche Jagdflugzeuge abgeschossen worden seien In Wirklichkeit waren es an diesem zuvor nie er­reichten Rekordabschußtag der zum ersten Male die Schlagkraft der neu organisierten deutschen Lustabwehr sichtbar werden ließ nur zwei eigene Flugzeugbesatzungen, die verloren gingen.

Aber Amerikaner und Engländer scheinen ihre Abrundungen" in den Luftkriegsbilanzen selbst für die eigene Oessentlichkeit allzu unbekümmert betrie­ben zu haben. Sonst hätte wohl kaum in der eng­lischen WochenschriftTribüne" vor weni­gen Tagen unter der Ueberschriftwertlose Zahlen" der folgende deutliche Passus gestanden:Wieder einmal" so schreibtTribüne",erweist sich die optimistische Behauptung des Londoner Luftsahrt- ministeriums, die deutsche Luftwaffe sei so gut wie vernichtet, als vollkommen falsch. Noch vor zwei Monaten ist vom Lustfahrtministerium die gesamte Stärke der deutschen Jagdgeschwader aus dem Bal­kan und im Mittelmeerraum als aus 250 Tag- und 90 Nachtjägern bestehend angegeben worden. Im übrigen Europa außerhalb der Sowjetunion be­säßen die Deutschen 820 Tag- und 690 Nachtjäger sowie 150 Bomber, so hieb es. Diese Angaben haben das Luftfahrtministerium nicht daran gehin­dert, später amtlich als auf Sizilien zerstört Allst)

deutsche Flugzeuge und über nordeuropäischem Ge­biet 450 deutsche Jäger zu melden. Nach Rückkehr vom Tagesluftangriff aus Süddeutschland wurde zu alledem von einem Piloten gesagt:Uns grissen über 200 feindliche Jäger an. Es ist Quatsch, zu behaupten, die Deutschen besäßen keine Front- linien-Jagdmaschinen mehr, da man sie alle ab- geschoffcn habe. In Viererformationen fielen sie über uns her und kämpften wie die Teufel"

Die schweren Verluste bilden auch das Thema eines Artikels des Üuftfahrtkorrespondenten der Daily Mail" Es stimme durchaus nicht, so heißt es in diesem Artikel, wenn viele Leute glaubten, Deutschland bombardieren bringe keinerlei Schwie­rigkeiten mit sich und sei eine völlig einseitige An­gelegenheit Die englischen und amerikanischen Flieger seien überzeugt, daß die Alliierten noch einen harten und schweren Weg vor sich hätten In der Luftverteidigung sei der Widerstand der Deut­schen beispiellos. Die deutsche Luftverteidigung

werde von sehr fähigen Händen gelenkt Der Feind müsse eine große Anzahl Nachtjäger besitzen. Die Besatzungsmitglieder britischer und amerikanischer Bomber erklärten, selbst gesehen zu haben, wie bei den letzten Lustangrifsen aus Berlin und Nürnberg fünf und manchmal sogar sechs der mit ihnen flie­genden Bomber auf einmal abgeschossen wurden.

Völlige Ruhe in Dänemark

Berlin, 31. August. Die dänische Regierung hat, wie amtlich mitgeteilt wird, dem König ihr Ab­schiedsgesuch eingereicht und sofort ausgehört, zu fungieren. Die Verwaltung in den Ministerien und Generaldtrektoralen wird bis aus weiteres von den betreffenden Departemenlschess, Generaldirek­toren bzw Direktoren geleitet Vor ihrem Rücktritt erließ die Regierung eine Erklärung, in der sie alle Staatsbeamten aufsorderte, aus ihren Posten .zu bleiben und ihre Tätigkeit zum Besten für Land und Volk sortzusetzen. Die Lage nn Lande ist völlig ruhig.

Keinöptäne um das östliche Nittelmeer

/Von Konteradmiral 6 adow

Seit dem Angriff auf Sizilien am 10 Juli, in gewisser Weise auch schon mit der Landung des Feindes in Nordasrika am 7. und 8. November vorigen Jahres, hatte sich der Schwerpunkt des Krieges mir den Westmächten über­wiegend nach dem Mittclmerr verlagert. Unsere eigene Seckriegsührung im Atlantik wurde dadurch nur insofern berührt, als der Strom des feind­lichen Nachschubs nun teilweise eine neue Rich-

Ueberraschender Vorstoß gegen den Hafen Taganrog

Anhaltend schwere Kämpfe im südlichen und mittleren Abschnitt

Berlin, 1. September. Die Bolschewisten setz­ten ihre Angriffe ini südlichen und mittleren Ab­schnitt der Ostfront fort. Westlich und nordwestlich von Taganrog folgten die starken Augrisssverbände der Bolschewisten aber nur zögernd unseren Trup­pen, deren bewegliche Kampsführung ihnen erheb­lich zu schassen machte. Bei Vorstößen »ach Nord- Westen wurde eine ganz« feindliche Pauzergruppe bei einem deutsche» Gegenstoß vernichtet. Die hin- und hrrwogenden Kämpfe gegen starke Jnsantrrir- un» Panzerverbände, dir von unserer Luftwaffe wiederholt mit guter Wirkung bombardiert wurden, dauern noch an.

Wie wenig die Bolschewisten in der Lage sind, die Planmäßigkeit unserer Maßnahmen zu stören, bewies eindrucksvoll der Vorstoß leichter deutscher Srestreitkräste gegen den Hasen von Taganrog. Die Boote sollten Pioniertruvps an Bord nehmen: die bis zuletzt am Feind geblieben waren, um nach­drängende Bolschewisten durch Zünden vorbereiteter Sprengladungen zu vernichten. Die herankommen­den Schiffseinheiten wurden zwar von Sowjet­bombern entdeckt und angegriffen, aber bald stürz, ten zwei bolschewistische Flugzeuge lm Feuer der Bordflak ab. worauf die übrigen abdrehten. Ob­wohl damit das Urberraschungsmoment verloren ge­gangen war, drang eine Gruppe deutscher Boote in den Hafen ein und Meß dort auf sechs Motorkano- nenbootc. Während des sich nun entwickelnden hef­tigen Feuergcsechtes wurden zwei von ihnen ver­senkt. Die Bolschewisten waren mit der Abwehr weiterer Angriffe und Rettungsaktionen an den sinkenden Booten so beschäftigt, daß sie das An­landgehen einiger Bootsbesatzungen nicht verhindern konnten. Unsere Matrosen griffen noch schnell einige bolschewistische Sicherungen auf und kehrten mit ihren Gefangenen zu ihren Fahr­

zeugen zurück. Beim Rückmarsch wurde die Flot­tille noch einmal durch Sowjelbomber angegriffen, die aber wieder durch Flalseuer zum Abdrehen ge­zwungen wurden. Rach Erfüllung ihres Auftrags trafen sämtliche deutschen Boote wieder in ihrem Stützpunkt ein.

Im mittleren Teil der Lstsront entwickelten sich südwestlich und westlich Ssewsk wieder harte Kämpfe, die noch anhalten.

Das Schwergewicht verschob sich aber mehr nach Norden in dje Abschnitte südwestlich Wjasma und südwestlich Belyj. Die vom Feind zum An­griff angesetzten Verbände waren teilweise so er­heblich, daß ganze bolschewistische Armeen einer ein­zigen deutsche Division gegenüberstanden. So wurde die w ürt tem b e r g i j ch - badische 260. Infante­rie-Division südwestlich Masma von wieder ausge- frijchten Teilen von sieben Schützen-Divisionen, zwei KavallerieDioisionen, drei Panzer-Brigaden und fünf Panzer-Regimentern berannt, ohne daß dieses Massenaufgebot der Bolschewisten die Wider­standskraft dieser Division erschüttern konnte. In fortgesetzten härtesten Kämpfen haben die Grena­diere zahllose feindliche Angriffe starker Infanterie-, Artillerie-. Panzer- und Fliegerverbände abgeschla­gen und die bolschewistische Offensive zum Stehen gebracht. Dabei rieben sie eine sowjetische Schützen- Division, zwei Panzer-Brigaden und drei Panzer- Regimenter auf und schlugen die übrigen feindlichen Sturmformationen schwer zusammen. Die blutigen Verluste des Feindes waren außerordentlich hoch.

Südwestlich Belyj griffen die-SowjetS nach star­ker Artillerievorbereitung in den frühen Morgen­stunden mit etwa fünj Divisionen und 50 Panzern aus breiter Front an. Unter Abschuß von 16 Pan­zern wurde der Feind auch hier blutig zurückge­schlagen.

Churchill entschuldigt sich bei Stalin

^Veitere Kvnressionen kur die Kölsche wieten - Oer Kriegshetzer ist schlechter I»auue

ocsvtdeiicv» oosei«, « o r c « » p o » 0 e » »« »

Hw. Stockholm, 1. September. Nach einem enor­men Aufwand anNrrvenkriegSmittrln" und im Anschluß an eine ganz auf diese Taktik abgestellte riesige AgitationS-Ossrnstve" sprach am Dienstag­abend von Quebec aus Churchill. Von London und anderen Plätzen aus war prahlerisch ange­kündigt worden, Churchill werde, um die dürftigen Ergebnisse der wochenlangen Quebec-Beratungen zu verdecken, irgendein sensationelles Sr- eigni» bekannt geben. Stattdessen lieferte er aber nur ein regelrechtes Gestammel, das ebenso dürftig und verlegen war, wie die Schlußerklärung, die den Mißerfolg der Quebec-Konferenz hatte vertuschen sollen.

Was Churchill im einzelnen sagte, lief vor allem auf ein Ueberfchütten der Sowjets mit Lob und kriecherischen Schmeicheleien aller Art hinaus, auf

Neue Verbeugungen vor Moskau

Oie ,,Hmer" stellt lest: Ohne die 8owjetunion geht es überhaupt nicht

vredtderlevt aassre» lk o r r e r o o » o e » c e o st. Stockholm, 1. Sept. Der frühere sowjetische Botschafter in London, Maisky, der kürzlich zum stellvertretenden Außenkommissar der Sowjetunion ernannt wurde, ist Sonntag abend in London etn- getroffen. Gleichzeitig traf dort auch der britische Außenminister Eden, aus Kanada kommend, wie­der ein. Eden nahm am Montag an einer Sitzung des Kriegskabinetts teil. Er machte am Dienstag Maisky seine Aufwartung. Die gesamte Londoner Presse begrüßte Maisky mit einer Wärme und mit Verbeugungen, wie man sie nur ganz selten in England gemacht hat. Beispielsweise die Londoner Times" hat ihren großen Leitartikel auSschlicß- lich dem Thema der Belobigung des neuen stell­vertretenden Außenkommissars der Sowjetunion und den britisch-sowjetischen Beziehungen gewidmet.

Außer den üblichen Huldigungen für die So­wjetunion gibt dieTimes" ihrer Ueberzeugung Ausdruck, daß e Sohne die Sowjetunion Überhaupt nicht gehe und man aus Tod

und Leben mit ihr in diesem Krieg verbunden sei. DieTimes" schreibt u. a.:Der Krieg in Europa kann nur gewonnen und der Friede gesichert wer­den, falls Großbritannien und die Sowjetunion fest zusammengeschlossen im gemeinsamen Streben nach einem gemeinsamen Ziel stehen". Ohne die Sowjetunion könne der Friede weder in Europa noch in Ostasien von Dauer sein. DieTimes" er­mahnt die englischen und nordamerikanischen Poli­tiker.die Sowjetunion so stark wie möglich an allen wichtigen Verhandlungen zwischen den Al­liierten" teilnnehmcn zu lassen, denn keine Politik, deren Ziel die Bezwingung Deutschlands ist, könne auf die Dauer durchgeführt werden, wenn nicht die Sowjetunion im voraus völlig mit ihr einver­standen sei und wenn die Sowjetunion nicht voll­ständig Mitarbeit«. Dieser Leitartikel derTimes" ist nicht eine Ausnahme, sondern die meisten ande­ren Erklärungen der Londoner Presse, die anläß­lich der Ankunft Maisky» erschienen, liege» «>f gleicher Linie.

ein Gutwettermachen, das ganz zu dem paßt, was man bereits über die neuen Pläne der Plutokra- tten für noch weitere Zugeständnisse an die So­wjets als Ersatz für die Zweite Front weiß. Er versprach, England werde weiterhin be­strebt sein, das nur Bestmögliche für die Sowjet­union zu leisten. Er bekundete den unterwürfigen Wunsch nach einem Zusammentreffen mit Stalin. Wenn diese Zusammenkunft leider nicht zustande gekommen sei. dann sicher nicht deshalb, so ver­sicherte Churchill glaubhaft, weil er und seines­gleichen nicht ihr Bestes versucht hätten. Solange Stalin unabkömmlich sei. solle wenigstens eine Konferenz der Außenminister stattfinden.

Zur Frage derZweiten Front", der Hauptfor­derung der Sowjets, wußte er nur anzufübren, oaß sie natürlich recht wünschenswert wäre und daß er den Wunsch der Sowjets nach Errichtung dieser Front sehr wohl verstehe. .Mir hatten einst", so rief Churchill seufzend aus,eine schöne Front in Frankreich." Sie sei aber zerschlagen worden, und es sei nun schwer, sie wieder zu errich- ten . . . Zum Tröste versicherte er, die von ihm und Roosevelt verantwortete Strategie der Verbündeten habe immerhin das Beste herausgeholt, was prak­tisch möglich gewesen sei.

Zum Schluß warnte Churchill nachdrücklich vor allen leichtfertigen Spekulatio­nen über das Kriegsende. Auch in dieser Hinsicht unterschied sich seine Rede nach Quebec entscheidend von dem, was er sich nach Casablanca leistete. Damals prophezeite er Deutschlands Be­siegung binnen neun Monaten. Noch gründlicher und fühlbarer war der Unterschied im Ton. Chur­chill sonst so herausfordernd und anmaßend, war diesmal offensichtlich schlechter Laune.

Der neue Generalstabschef der Luftwaffe

Berlin, 31. August. Als Nachfolger drS »er- storbrnrn Generaloberst Jeschonnek wurde General der Flieger Günther Körte««, zuletzt Befehlshaber eines LustflottrnkommandoS, ans dir Stelle drS Chefs des Generalstabeö der Luftwaffe berufen. (Ueoer die Persönlichkeit des Generals Aorten stehe Seit« L)

tung erhielt, die alsbald auss Korn genommen wurde. Im Mittelmeer dagegen hieß es jetzt, mit verhältnismäßig schwachen und leichten Seestreit- kräften und im Verein mit der verbündeten ita­lienischen Flotte und Lustwasje einem starken Auf­gebot enlgegenzutreten. In den von beiden Setten gegen die damalige Jnvasionssiotte gerichteten An­griffen wurden bald 600 000 BRT versenkt, wozu weitere Verluste im Verlaus und nach der Feind- besetzung Tunesiens kamen AednlicheS wiederholte sich um die Landung in Sizilien, so daß nach den jüngsten Erfolgen der deutschen Torpedosiiegcr von der neuen JnvasionStonnage. einschließlich der noch im Atlantik in Fahrt befindlichen, reichlich 1,2 Mil­lionen BRT. in Abgang gekommen sind.

In dieser Zeit haben deutsche U-Boote auch im Mittelmeer wiederholt große Schiffe aus den Gelcitzügen und sogar in einem der Landchäsen herausgeschoffcn; auch wurden mehrere feindliche U-Boote versenkt. Während der Landung setzten sich deutsche Schnellboote immer wieder mit größtem Schneid gegen die Angreifer ein und rie­ben z. B vor Syrakus einen kleineren Geleitzug nebst Sicherung fast völlig auf. während gleichzeitig an besonders gesährdetrn Plätzen Minenfelder aus­gelegt wurden WaS der Feind hierbei und in den folgenden Wochen blS zum Höchsteinsatz der verbün- deten Kampsmittel während und nach der Räu­mung an Schissen verlor, muß bei aller Anerken­nung seiner großen Möglichkeiten einen fühlbaren Druck ausüben und beträgt wieder bedeutend mehr als der Neubo»

Wenn eine Erklärung von Roosevelt-Churchill nur einen Verlust von 80 000 BRT.bei der Landung" zugeben will, so ist das ein V e rs ch l e i e ru n gs- trick, der sich weder mit den Wracks rund um Si­zilien noch mit der Ueberfüllung Gibraltars mit schwerkranken Schiffen verträgt Die Härte dieser Kämpfe aus See und in der Luft, dir unter schwer­sten Angriffen durchzuführende Sicherung der eige­nen Nachschub- und Abtransporle über die Straße von Messina stellten sich dem Widerstand der deutsch­italienischen Divisionen im sizilischen Landkrieg würdig zur Seite Was gegen eine solche Ucber- macht und namentlich solche Luftüberlegenheit die sogar das Auftreten von Kreuzern und die An- - Wesenheit von Schlachtschiffen und Flugzeugträgern im sonst unbefahrbaren Küstenvorseld gestattet geschehen kann, das ist geschehen

Es ist vermutlich ein Bestandteil der feindlichen Pläne, auch, tm östlichen Mittelmerr zum Angriff zu schreiten. Die Bearbeitung der Türkei, die Mil- lionenarmee im Nahen Orient, die starke Belegung von Zypern und auch der Luftangriff aus da? Oel von Ploesti sind Anzeichen genug. Die sowjetischen Ernährungssorgen, die den Grund zu der selbstmör­derischen Sommerofsenfive hergaben, legen eine Offensive nahe, um neben einem Einbruch in den Balkan und Südosten die Verbindung über die Meerengen zum Schwarzen Meer herzustellen und sür die sowjetische Versor­gung den äußerst zeit- und tonnageraubenden Um­weg über den Persischen Golf, die Jranbahn und den Kaukasus oder Kaspischen See abzukürzen.

Diesem Durchbruch steht neben der türkischen Neutralität die deutsch-italienische Be­setzung der adriatischen Küste. Griechenlands, Kretas und der Aegäischen Inseln tm Wege. Dieses letztere Gebiet wird von der verbündeten Luftwaffe, von U-Booten und leichten Seestreitkrästen über­wacht, dient dem Transporwerkehr und Nachschub zwischen den einzelnen Positionen, ist mit Minen­sperren gespickt und an allen welentlicheu Punkten scharf verteidigt Das vom Feino ausgezogene Pi­ratenwesen gegen den kleineren Transportverkehr konnte aus Mangel an Fahrzeugen, die ja fast sämtlich beschlagnahmt sind, nicht zur Wirkung kommen. Der harte Widerstand auf Sizilien uno der Verlust an Schiffen dürfte aber auch hier den Terminkalender gestört und überhaupt die Pläne von Casablanca in Unordnung gebracht haben, so daß die neue Beratung in Quebec sich auch damit zu beschäftigen hatte.

Wenn solchem Zweigunternrhmen im östliche» Mittelmeer unter anderem der Durchbruch zum Schwarzen Meer als Ziel vorschwebt, so wäre das neben den Moskauer Nachschubsorgen auch durch die dortige militärische Lage erklärlich. Die eiserne Behauptung des Kuban-BrückenkopfeS stützt sich wesentlich auf die Beherrschung des Nach­schubweges über die Straße von Kertsch, und diese ist trotz massenhafter Stö­rungsversuche der feindlichen Luftwaffe fest in unseren Händen. Feindliche U-Boote, von den südlichen KaukasuShasen aus operierend, konn­ten die Transporte ebensowenig hindern, und die übrige Sowjetflotte trat nach der Landung bei No» worossijsk nur vorsichtig in Erscheinung. Dageae» konnten unsere eigenen Strritkräfte, wir gemeldet, an die 100 000 BRT. versenken. Den Küstenverkrhr - bekämpften unsere Schnellboote i» dauerndem Ei»-,