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.Sichen Nerven und eiserne Zähigkeit sind die teste« Garenten für die Erfolge aus dieser Welt.

Adolf Hitler

Der totale Krieg richtet sich gegen das ganze Polk, seine Bedrohung ist allgemein, und niemand ist von ihr ausgenommen. Jeder einzelne im Volke ist daher auch in die unmittelbare Verantwor­tung und Verpflichtung des totalen Krie­ges gestellt. Jeder einzelne muß mit unerschütter­licher Kraft seiner Nerven und in eiserner Zähig­keit seine Pflicht tun, an welchem Platze in der Front wie in der Heimat er immer auch stehen wäge.

Immer wenn die erhofften militärischen Erfolge unserer Gegner an dem überlegenen Kämpfertum unserer Soldaten zuschanden werden, versucht der Feind, mit einer Neuauflage seinesNervenkrie­ges" und mit einem Agitationsseldzug größten Ausmaßes zu billigeren Erfolgen zu kommen, in der wahnwitzigen Hoffnung, daß da- deutsche Volk von heute sich dazu hergeben würde, selber die Ge­schäfte eines Gegners zu besorgen, der nichts will ÄS die Auslöschung, die totale Vernichtung alles Deutschen! Auch die grausamste Form des Krieges, der Bombenkrieg gegen Frauen und Kinder, richtet sich gegen die Nerven, gegen die innere Wi­derstandsfähigkeit, gegen die moralische Kraft der deutschen Volkes. Aber wir wissen: eS geht im totalen Krieg um die ganze und unwiderruflich« Entscheidung. Darum beißen wir, wenn der Bom­benterror guch uns einmal trifft, dir Zähne um so fester zusammen und halten durch! Unsere Ner­ven werden niemals versagen, und mit eiserner Zähigkeit werden wir durchhalten und um so ver­bissener für den Sieg arbeiten und kämpfen in der festen Gewißheit, daß er uns gar nicht entrissen werden kann! Denn wir haben die besseren Ner­ven und, zu den besseren Trümpfen und Faust- Pfändern, die größere Kraft der Herzen und -es Glaubens.

Die drei Arten der Lustwärnfignnle

Da immer noch Unklarheiten über die ver­schiedenen Luftwarnsignale bestehen, sei noch einmal darauf aufmerksam gemacht, daß es 8 Arten von Luftwarnsignalen gibt:

1. Oeffentliche Luftwarnung, be­stehend aus einer 3maligen Wiederholung ei­nes hohen Dauertones von etwa 15 Sekunden Länge. Jeder Intervall beginnt mit einem ansteigenden und endet mit einem abklingen­den Ton. Dauer des gesamten Signals etwa 1 Minute. Dieses Signal bedeutet, daß feind­liche Flugzeuge zwar eingeflogen sind, daß aber mit einem größeren Luftangriff nicht ge­rechnet wird. Der Abwurf einzelner Bomben ist jedoch rzicht ausgeschlossen. Erhöhte Auf­merksamkeit ist deshalb geboten. Ein allgemei­nes luftschutzmäßigcs Verhalten ist nicht vor­geschrieben. Verkehrs- und Wirtschaftsleben gehen weiter. Dennoch ist es für alle, die nichts zu versäumen haben, ratsam, die öffentlichen Straßen zu verlassen. Das SignalOeffent­liche Luftwarnung" wird nur bei Tag ange­wendet.

2. Fliegeralarm: Etwq 15maliger auf- und absteigender Heulton innerhalb einer Minute. Dieses Signal ist sowohl bei Tag als auch bei Nacht möglich. Es verpflichtet jeder­zeit zu luftschutzmähigem Verhalten.

3. Entwarnung: Dauerton von etwa 1 Minute - Ein SignalVoralarm" gibt es nicht. Was im Volksmund alsVoralarm" bezeichnet wird, ist das SignalOeffentliche Lnftwarnung".

Oachreparaturarbeiten nur bei Zlle-erschäden

- Der Reichsinnungsmeister des Bauhandwerks hat eine Anweisung über die Ausführung von Dachreparaturen erlassen, um auf diesem Gebiet eine einheitliche, Ordnung in den' verschiedenen Reichstem» und die Berücksichtigung der Dringlich­keit der einzelnen Arbeiten zu gewährleisten. Zum Nachweis von Reparaturbetrieben an die Verbrau­cher und zum Ausgleich der Reparaturbelastung der Betriebe sind bei den Innungen Dachdeckerrepara- turdicnste eingerichtet worden. Alle Aufträge laufen künftig über den für jeden Bezirk als Obmann be­siegten DachdcckerMeister, der die Arbeiten von Fall zu Fall an die ihm angeschlossenen Betriebe ver­teilt. Ein unmittelbarer Verkehr von Kunden und ausführenden Dachdeckermeistern ist infolgedessen nicht mehr erforderlich. An Dachreparaturen können 'während der gegenwärtigen Kriegszeit nur solche nusgcführt werden, die der Erhaltung der Sub­stanz ' dienen. Schönheitsreparaturen lind ausgeschlossen. Regenstellen dürfen behoben, Dichtungen gegen Feuchtigkeit ausge- ,bessert werden, aber das Umdccken oder Erneuern cho» Dächern ist verboten. In der Rangfolge der Reparaturarbciten an Dächern steht an erster Stelle die Behebung von Flieger- und Flakschäden, es ,«lgt die Beseitigung von Gefahrenstellen an den Deckungen und schließlich die behelfsmäßige Be­seitigung von Regenstellen, soweit das zur Erhal­tung der Bewohnbarkeit nötig ist.

Arbeitsverhältnis bei Vetriebsbeschäbignng

Nach einer Anordnung über die Erstattung von Kohnausfällen, die infolge von Beschädigung der Betriebe durch Luftangriffe eintreten, er- »scht das Arbeitsverhältnis, ohne daß es einer Kündigung bedarf, wenn innerhalb von 11 Ar­beitstagen nach dem Tage, an dem das schädigende Ereignis eingetreten ist, die Arbeit in dem Be­trieb nicht wieder ausgenommen werden kann, «lritt aber der Arbeiter oder Angestellte innerhalb von drei Monaten nach dem Erlöschen des Arbeits- verhältniffeS wieder in seinen alten Betrieb ein, >o gilt das Beschäftigungsverhältnis hinsichtlich der Rechte, die von der Dauer der Betriebszuge- Krigkeit abhängig find, als nicht unterbrochen. Der Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinsatz hat Wese Frist von drei Monaten jetzt durch eine er­gänzende Anordnung' vom 21. Juli 1943 ver- narrt, und zwar, falls erforderlick, um die

Zeit, in der dem Gesolgschastsmilglied eine Wieder­aufnahme der Arbeit in seinem früheren Betrieb aus Gründen, die es nicht zu vertreten hat, ins­besondere infolge einer Beschädigung des Betrie­bes, noch nicht möglich gewesen ist.

Vergnügungsfahrten mit Pferdefuhrwerken

Der Reichsverkehrsminister hat im Einvernehmen mit den beteiligten Ministern angeordnet, daß Ver­gnügungsfahrten mit Pferdefuhrwerken, die der ge­werbsmäßigen Beförderung von Personen dienen, während der weiteren Dauer des Krieges grund­sätzlich zu unterbleiben haben. Ausnahmen sind nur im Rahmen der Wehrpmchtbetreuung für Verwundete, Erkrankte und Erholupgsuchende zu­lässig. In Fremdenverkehrsgenieinden ohne Bahn­station dürfen Pferdeomnibusse, Pferdedroschken und ähnliche Fuhrwerke für den allgemeinen Personen­verkehr nur zur Beförderung der Erholungsuchen­den und ihres Gepäcks zwischen Herbergsort und Bahnhof eingesetzt und benutzt werden.

Man nehme tei Sa-o und Kartoffelmehl...

Ratschläge der RS-Frau«nschaft

Was kann man heute am besten mit Sago und Kartoffelmehl anfangen und wie verwer­tete man diese Nährmittel wirtschaftlich? Sup­pen, Süßspeisen, Büdding, Sülze, Aufläufe und Grützen, die mit Sago bergestellt werden, erfreuen einmal daS Auge durch die glaskla­ren, durchsichtigen Kügelchen, andererseits sind sie ein einwandfreies, bekömmliches, leicht zu bereitendes Nahrungsmittel für jedermann, das auch Kindern und Kranken sehr zusagt. Wenn jemand auch keinen Appetit hat, so wird ihm eine kühle Sagospeise doch schmecken. Sago müssen wir immer m die kochende Flüssigkeit geben,-niemals kalt zusetzen. Die Kochzeit bei Suppen beträgt 10 Minuten, bei andern Spei­sen etwas mehr.

Wieviel Sago nimmt man nun für die ein­zelnen Speisen? Für Suppen rechnet man auf 1 Liter Flüssigkeit etwa 3040 Gramm Sago, für Speisen ohne feste Einlage auf 1 Liter

100120 Gramm Sago, für Spei­sen mit Frnchtstnckchcn auf 1 Liier Flüssigkeit 80 Gramm Sago. Ein gehäufter Eßlöffel Sago entspricht ungefähr 15 Gramm.

Wie aber wird das Kartoffelmehl verwen­det? Es eignet sich sehr gut zum Dicken von Suppen, Tunken, zur Herstellung von Pud­dings und Flammeris, zum Binden von Klö­ßen und zur Herstellung von einfachem und feinerem Backwerk. Es ersetzt in vielen Fällen, zum Beispiel bei Spätzle, einen Teil des Mch- les. Dabei rechnet man immer ein Drittel Kartoffelmehl und zwei Drittel anderes Mehl. Backwerk, zu dem man Kartoffelmehl mitver­wendet, wird sehr mürbe und locker.

in

Wie der Rcichsinncmninister durch Erlaß fest- stcllt, leistet im Falle einer behördlich angeordneten oder empfohlenen Umquartierung das Reich in Anwendung der Kriegssachschädenverordnung auch Ersatz für Schäden, die bei einem Transport der beweglichen Habe eintreten.

Soweit das Abblafen von Nebel zum Schuhe gegen Kampfmaßnahmen erfolgt, werden die durch derartige Abwehrmaßnahinen unmittelbar verursach­ten Schäden als Kriegssachschäden behandelt, auch wenn der erwartete Angriff nicht erfolgt.

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Der Reichserziehungsminister gibt bekannt, daß der deutsche Spartagin diesem Jahr wieder als deutsche Sparwoche durchgefüM wirb, und zwar in der Zeit vom 23. bis M. Oktober. Die Schulen sollen auf die Bedeutung dieser Veranstaltung hin- yewiesen werden.

Aus den 9^achbargemeinden

Mötzingen. Das seltene Fest der Goldenen Hochzeit dürfen heute Wagnermeister Gottlieb Johann Bertsch und Frau Sofie Karoline, geb. Ehrath, Kirchstraße 17, begehen. Beide Ehegatten stehen im 75. Lebensjahre und er­freuen sich guter Rüstigkeit.

Ebhausen. Die erblindete und sonst auch körperlich infolge ihres hohen Alters behin­derte Barbara Dengler, Drüben im Dorf, wurde 83 Jahre alt. Wir denken an sie und wünschen ihr erträgliche Zeit.

Eine starke Abwehrwaffe der Heimat

Das Opfer von s.okn undOekslt>Va8 jeder Zckaikende davon wi8sen muk

Am 1. September beginnt das 5. Kriegswintero dilfswerk des Deutschen Volkes und läuft bis tl. März 1944. Die erste WHW.-Sammlung ist das Opfer von Lohn und Gehalt auS Gebalt und Lohn für den Monat September 1943 und der nächsten sechs Monate. Wieder werden die Betriebsführer, Behörden nsw. von dem in diesem Zeitraum ver­dienten Lohn und Gehalt den GefolgschastSmN- gliedern als Spende zugunsten des KriegSwinter- bilfswerkeS den Betrag von IS v. H. der Lohn­steuer alsOpfer von Lohn und Gehall" da» stillschweigende Einverständnis de» Lahn- und Ge­haltsempfängers vvraussetzend einbehalten. Dte Freiwilligkeit des Opfers von Lohn und Gehalt ist dadurch »oll gewahrt, daß der Säftckkende. der sich diese WHW.-Spcnde nicht «bziohen lassen will oder kann, dies nur seinem Betriebssichrer zu sagen braucht.

Die monatlichen Beträge errechnen sich nach der am 1. Juli 1943 geltenden Lohnsteuertabekke (Lohnsteuer ohne Kriegszuschlag). Bei Lahnsteuer­freiheit werden mindestens 2S Pfennig manatlich einbehalten. Die einbehaltenen Beträge sind vom Betriebsführer bis zum 15. eines jeden Monats auf das Konto des Gaubeauftragten für daS Win­terhilfswerk zu überweisen. Die Zuordnungen über das Abzugsverfahren sind grtraffen Wochen, um insbesondere Betriebe» mit einer großen Gefolg­schaft die Mehrarbeit zu ersparen, die mit der Ein­holung von Einzekerkliirungen über di« Spendrn- höhe verbunden gewesen wäre.

. Vielfach besteht nun die Auffassung, daß es sich bei den angegebenen Zahlen um Festfätze handle. Dies ist aber schon insoweit unrichtig, als es jedem Lohn- oder Gehaltsempfänger unbenommen bleibt.

bei seiner Zahlstelle den Abzug eines höheren Spendenbetrags zu beaiüragen. ES ist nun einmal so. daß der echte Sozialismus» eine Ange­legenheit des Herzens ist. Der innere Befehl rich­tet sich nicht nach der Höhe des Einkommens, sucht sich auch nicht nach der Haltung des Nebenmenschen auszurichten, sondern gebietet eine Spende, dte wirklich ein Opfer bedeutet. Gerade in den ver­gangenen Kriegsjahren konnte beim Opfer von Lohn und Gehalt die erfreuliche Feststellung ge­macht worden, daß die Zahl der Volksgenosse« ständig gewachsen ist, die der BezeichnungOpfer" dadurch den richtigen Sinn gaben, daß sie ole vor­gesehenen AbzugMtze aus etgenemAntrieb oft um ein Vielfaches erhöhten. Wir deutschen Menschen dürfen wirklich stolz darauf fein, u»

Schicksal hart in den Lebenslauf des einzelnen ein- greift. Damit ist dieses größte Sozialwerk aller Zeiten im Verlaufe des Kriege» im wahrsten Sinn des Wortes zu einer starken Abwehrwaffe der Hei- mat gegen alle die Wohlfahrt unseres Volke» be­drohenden Kriegsauswirkungen geworden. Dadurch, daß wir unsere Spende zum Kncgswinterhilfswerk so bemessen, daß sie für uns tatsächlich ein Opfer bedeutet, verstärken wir die Abwehrkraft.

Auch im Opfer von Lohn und Gehalt der fünften Kriegswinterhilfswerks wird unser unbeugsamer Wille zum deutschen Endsieg einen schönen und ein­drucksvollen Niederschlag finden. Jeder Lohn- und Gehaltsempfänger melde sogleich feiner zahlenden Kasse, in welchem Umfange er sein Opfer »on Loh» und Gehalt erhöht wissen will.

Es gibt zwei gemeinsame Entsendungen

2ur OnterbrinAunZ von lüttem mit Kindern su8 luktZeMlirdeten Oebieten

usg. Durch die NSV. werden aus den luftge­fährdeten Gebieten folgende Entsendungen durch­geführt:

1. Im Rahme« derErweiterten Kinderland- verschickung" werden Mütter gemeinsam mit ihren Kindern entsandt, wenn mindestens ein Kind unter sechs Jahre alt ist. In Sonderfällen werden auch nicht arbeitspflichtige Mütter mit Schulkindern einbezogen. Die Entsendung erfolgt auf drei Monate in bestimmte Aufnahmegebiete. Werdende und kinderreiche Mütter werden bevor­zugt erfaßt.

2. Im Rahmen der. Umquartierung aus Luft­schuhgründen oder wegen Fliegerschäden werden Mütter mit Kindern, sowie alte Leute und sonst nicht im Arbeitseinsatz stehende Personen entsandt, dir sich im Besitz einer Abreisebescheini­gung ihrer Heimatbehörde befinden. Die Entsen­dungen erfolgen in bestimmte Aufnahmegebiete auf Unbestimmte Zeit.

Die Unterbringung erfolgt in ländlichen Be­zirken. Für die Aufnahme stehen Unterkünfte in Gastfamilien zur Verfügung; für kinderreiche und werdende Mütter erfolgt die Einweisung gegebenenfalls in Mutter - und - Kind - Heime der NSV. Für alte und gebrechliche Personen stehen entsprechende Einrichtungen zur Verfügung. Ist die gemeinsame Unterbringung der Mütter mit ihren Kindern in einer Unterkunft nicht möglich, erfolgt die Unterbringung in benachbarten Gast­familien jeweilig in so unmittelbarer Nähe, daß die Betreuung der Kinder durch die Mutter auch weiterhin möglich ist. In der Regel werden die Mütter und Kinder in den Gastfamilien durch die Gasteltern verpflegt. Es wird je-och als selbstver­ständliche Pflicht der Mütter angesehen, daß sie die von ihnen und ihren Kindern bewohnten Räume selbst in Ordnung halten und überall im Hanshalt st Hk ' "

selbst Ha ihren A

and anlegen, um ihren Gastgebern die durch 'ufenthalt entstehende Arbeitsbelastung in

jeder Weise abzunehmen. Die Pflege und Beauf- sichtigung der Kinder obliegt allein den Müttern. Die Entsendung der Mütter ist in keinem Fall« als eine mehrmonatige Erholungszeit ohne Auf­gaben und Pflichten anzusehen. Auch bei der Un­terbringung in Mutter-und-Kind-Heimen, Gaststät­ten, Pensionen nsw. obliegt die volle Fürsorge und Betreuung der Kinder den Müttern selbst. Wer­dende Mütter werden gleichfalls in Familien- pflegestellcn untergebracht. Es ist jedoch Vorsorge getroffen, daß sie in Orte kommen, in denen Ent- bindnngsmSglichkeiten vorhanden sind. Notfalls werden sie sechs Wochen vor und sechs Wochen nach der Entbindung in besondere Mutter-und- Kind-Hcime für werdende Mütter mit entsprechenden Entbindungsmöglichkciten eingewtesen. Für dte Zeit der Entbindung wird die Betreuung durch die NSV. sichergestellt.

Die Gewährung wirtschaftlicher Vorteile ist durch die Entsendung nicht beabsichtigt. Die Mütter müssen daher den Betrag, den sie in - der Heimat für den Lebensunterhalt aufwenden muß­ten, auch im Aufnahmegau selbst tragen und als Zuschuß an die NSV. abführen. Der von den Müt­tern zu zahlende Betrag wird vor der Abreise mit ihnen vereinbart. Die Gasteltern und Heime er­halten die durch die Ailfnahme^entstehenden Aus­gaben vergütet. Soweit Mütter durch die notwen­dige Betreuung ihrer Kinder und durch häusliche Ausgaben in der neuen Wohngemeinschaft nicht genügend beschäftigt sind, können sie sich freiwillig zu ehrenamtlicher Mitarbeit bei der NSV. zur Verfügung stellen Auch für» eine hauptberufliche Arbeit können sie sich freiwillig dem Arbeitsamt halb- oder-ganztägig melden, besonders venn grö­bere Kinder vorhanden sind, die die ständige Für­sorge der Mütter nicht mehr benötigen. Die Kin- der dieser Mütter werden während der Tätigkeit der Mütter nach Möglichkeit in den örtlichen NSV.- Einrichtungen ausgenommen .

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(4O. Fortsetzung

Auch heute, an diesem herrlichen Herbstmorgen, hatte ihn Wilhelmine, die keifend im Haufe herum- lief, vertrieben. Ueber seine ^.Schulter hinweg warf er noch einen wütenden Blick nach dem Hause zurück, dann murmelte er zornig in seinen Bart: Wenn es doch irgend auf der Welt ein Manns­bild gäbe, das ihr die Mucken aus dem Kopf treibt! Das ist ja kaum noch auszuhalten mit ihr. Aber du liebe Zeit, das müßte ein Monstrum von Kerl sein, der Viesen Drachen bändigt!"

Aufatmend strich Wolf Krossen über die schweiß- bedeckte Stirn und verlangsamte unwillkürlich seine Schritte. Allerlei Gedanken gingen ihm durch den Kops: wie es wohl werden würde, wenn er einmal die Augen schloß. Wenn sie doch am Leben geblieben wäre, feine gute Frau, sicher hätte sich Wilhelmine ganz anders entwickelt und hätte viel­leicht auch einen braven Mann bekommen, denn so häßlich war sie ja gar nicht einmal. Nur ihre unfreundliche Art stieß jeden ab.

> Mer das hatte sie von ihm geerbt. Und doch bestand ein Unterschied zwischen den beiden. Der Alte tat es in launiger Weise, die den Stachel nahm. Wilhelmines Art aber verletzte und machte sich die meisten Menschen zum Feinde.

Jetzt ließ der alte Herr Felder und Wiesen links liegen und wollte rechts in den Wald einbiegen, als vor ihm ein Reiter auftauchte, der schnell näher kam. An der Uniform erkannte Krossen einen Kurier des Königs.

Was in aller Welt hatte der hier zu suchen? Der Weg führte doch geradezu nach dem Gutshaus Krossen.

Neugierde erwachte in Wolf Krossen. Er blieb abwartend stehen. Da war der Reiter auch schon heran.

Er pariert« sein Pferd und grüßte den alten Herrn in ehrerbietiger Weise, hatte er doch den Baron erkannt.

Verwundert trat Krossen an den Reiter heran, doch bevor er eine Frage tun konnte, rief der Offizier:Eine Botschaft des Königs an die Baro­nesse Wilhelmine Krossen!"

Verdutzt schaute der alte Herr den Kurier an, dann meinte er:Das muß ein Irrtum sein."

Ein kaum merkliches Lächeln umspielte die Lip­pen des jungen Mannes. Baron Krossen hatte es aber doch bemerkt und seufzte:Er hat gut lachen. Mag Ihm der Himmel in späteren Jahren vor Sorgen bewahren, wie ich sie mit mir Herum­schleppen muß."

Pardon", kam's vom Pferde herunter,ich .

Schon gut, schon gut, junger Mann, also die Botschaft ist wirklich an meine Tochter?"

Jawohl, Herr Baron. Dürfte ich das Schreiben in Eure Hände legen, dann wäre meine Mission erfüllt?"

Jetzt lachte der Alte über das ganze Gesicht. Seine Lippen schoben sich auseinander und ließen zwei Reihen schneeweißer, kräftiger Zähne sehen. Um zwanzig Jahre verjüngt schien plötzlich dieses rotbraune Gesicht. In seinen Augen tanzten lustige Kobolde.

Das könnte Ihm so passen, reit Er nur hin nach Krossen! Da drüben schaut das Haus zwi­schen den Bäumen hindurch. Er kann es ganz deutlich sehen. Bring Er meiner Tochter selbst die Botschaft. Ich habe für heute schon mein Teil weg. Ich sehe nicht ein, warum es andere besser haben sollen." Dann rückte er an seiner Kapp« und ließ den verdutzten Reiter allein.

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Dieser sah eine Weile hinter dem alten Herrn her, hierauf schüttelte er seinen Kopf und tippte sich mit nicht mißzuverstehender Gebärde an die Stirn. Wenn der Alte schon so war, wie mochte dann erst diese Wilhelmine beschaffen sein. Ganz langsam setzte er sein Pferd in Trab, dann aber perstärkte er das Tempo.

Je eher ich diesen Auftrag hinter mir habe, desto besser, ging es ihm durch den Sinn, denn im Kreise seiger Kameraden lief manche» Gerücht von dieser Wilhelmine Krossen.

Die Baronesse aber, um deren Person di« Ge­danken der beiden Männer kreisten, stand in ihrem Zimmer vor dem Spiegel und zerrte wütend an ihrer Taille herum.

Kein vernünftiges Wort ist mit dem Vater zu reden, dachte sie. Läßt mich einfach stehen und läuft in seinen Wald. Ein starkes Stück ist das! Ich kann mich mit dem Gesinde herumärgern. Die Minna ist doch zu nichts zu gebrauchen. Wie hat sie wieder die Spitzen an den Aermeln ge­fältelt!

Sie trat einen Schritt näher an den Spiegel, heran und musterte kritisch ihr Gesicht. Ihre Lip­pen preßten sich zu einem schmalen Spalt zusam- men. Kein Schönheitsmittel der Welt konnte ihr die Jugend zurückgeben. Und so brennend gern hätte sie gewpßt, was es heißt, zu lieben und geliebt zu werden.

Ein Bild stieg vor ihren Augen auf. Gestern abend war es gewesen, als sie, nach der Köchin Aus'chau haltend, um das Haus gegangen war. Da hatte sie gesehen, wie Franz die Minna, da» dumme Ding, in seine Arme genommen und das Mädel geküßt hatte, daß ihr ganz schlecht wurde. So voller Glück hatte seine Stimme geklungen, als er sagte:Nicht mehr lange, mein Mädchen, dann haben wir so viel erspart, daß wir einen Hausstand gründen können!"

Einen Hausstand? Das war ihr, der Herrin, wie Feuer ins Blut gesprungen. So ein dummes Ding! Der wollte sie schon solche Flausen aus dem Kopf treiben.

Den ganzen Morgen hatte sie nach einem Grund gesucht und ihn auch endlich gefunden. Die Aermelspitzen sollten herhalten, dem Mädel den Tag zu vergällen.

Mit dem Vater war aber nichts zu machen ge­wesen. Mögen die zwei heiraten, hatte er gesagt, ich habe nichts dagegen.

Ich aber desto mehr, war Wilhelmine ausge­braust, die liederliche Person kann ja nicht einmal mein Äeua in Ordnung batten.

Gortletzunq jolgt.)