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Dioittuvs rur«j I-sdsa

Die vier Musikanten

Von äo»ek l^rleäricd per Kon lg

Es kommen aus dem Tirolischen vier junge Musikanten, ihr Land Ist ihnen eng geworden, sie wollen auch anderswo den Leuten ausspielcn. wo es lustige Fuhrleute und Winzer gibt, wohlhäbigt Bauer», die ein Silberstück nicht anschauen Drüben im Oesterreichischen io haben sie vernommen, stehen grohe Wirtshäuser 'an den Straßen, es kann ein hoher Heuwagen in das Tor einsahren, und die Hauslaube ist weit wie ein Tanzsaal Dort muß für Musikanten ein reicher Tisch gedeckt sein; so sind sie dahin unterwegs

Der Weg geht auch an dem Untersberg vorüber Sie täten ihn vielleicht nur ehrfürchtig betrachten und sich vor ihm verpeigen, wenn eS hellichter Tag wäre, so aber dämmert es schon, wie sie an der Brücke in Niedcralm rasten Da ist der Berg eine dunkle Burg, und sie ragt hoch in den Himmel hinaus Sterne sind wie Lichter aus ihren schwar­zen Giebeln

Aus einmal sagt der übermütige Geigenspieler:

Um Mitternacht bringen wir dem Kaiser Rot- hart ein Ständchen "

Ter wird uns mit einem Schatz belohnen" freut sich der KlarinettbläserMir ist es recht", stimmt der Trompeter zu.-«nutz'man sein Geld wenigstens nicht kreuzerweis zusammcnbetteln "

Aber der Harmonikaspielcr verweist es ihnen: Was redet ihr da? Lasset den Kaiser schlafen und frevelt nicht!"

Aber schon haben die drei einen Gefallen an Ihrem raschen Wort; ist so ein Wort nur einmal aitSgesprochen, so lebt es aus eigenen Gnaden und ist zuletzt stärker als ein junger Harmonikaspieler Kann er Geige, Klarinett und Trompete allein lassen, da er immer mit ihnen gewesen ist? Unten In Niederalm schlägt die Kirchenuhr Mitternacht da spielen die vier Musikanten droben aus dem Untersberg ihr erstes Stück, Wie sie damit zu Ende sind, da kommt ein schönes Fräulein aus dem Mondlicht, ist die Tochter des Kaisers und heißt sie eintreten in den Berg.

Es schlägt jedem Musikanten das Herz bis an den Hals hinaus, wie sie den alten Kaiser inmitten der edlen Herren sitzen sehen Sein langer Bart ist wie ein Geflecht aus rotem Sternlicht, und sein Aug' glänzt eher wie eine Sonne. Ta sind die Männer zuerst wohl etwas zaghaft, aber bald legen sic ihr scheues Getu ab und spielen ihre. Tänze aus vier lustigen Herzen herauf, nicht anders als vor weinseli'gen Bauern in einem Landgastdaus Und ihre Musik hallt in dem hohen Saal wie niemals noch, daß sie sich verwundern: Ja sind das wir Musikanten aus Tirol? Und sie merken auch, wie der Kaiser einigemal nickt, als hätten sie zu seiner Freud' ausgespiclt

Er winkt noch mir der Hand zu ihnen hin, ehe sie in einen anderen Saal geführt werden Dort ist das Mahl kür sie ausgetragen, sie essen von goldenen Tellern und trinken aus goldenen Bechern, aber jeder schaut trotzdem um sich und späht, wo er den Brocken Gold aus der Waich schlagen soll, der ihm zum Lohn geschenkt sein wird

Wie die Tochter-des Kaisers sie wieder aus dem Berg geleiten will, haben sie noch immer nicht den Schatz, nach dem ihr Herz brennt. Schon sind sie draußen unter dein Sternenhimmel, da gibt sie jedem einen Zweig und spricht:

Der Kaiser läßt euch danken."

Der Mondschein ist so hell, daß sie wohl sehen wie sie vier Zweige empfangen haben, müssen eben von einen, Strauch genommen worden sein, noch hängen die Blätter an ihnen und bewegen sich im sanften Nachtwind

Ist mir ein sauberer Geizhals, der Herr Kaiser", schimpft, der Geigenspieler und wirst den Zweig fort

Um dir paar Stunden tut es mir leid" klagt der Klarinettbläser,hätten sie besser unter einem Baum verschlafen "

Und auch er wirft,verdrossen den Zweig in die Nacht hinein

Kommen wir also doch wieder auf die Kreu­zer zurück", spottet der Trompeter sich selber aus

Was ist Ihm so ein grüner Zweig, der bald dürr sein wird? Andenken an den geizigen Kaiser Rot­bart mag er keines haben: und sein Zweig fällt den anderen nach

Nur der Harmonikaspieler denkt sich: Ist ja wohl nicht der Lohn, aus den wir gehofft haben ist aber doch eine Gabe des Kaisers; und wenn der Äst auch vertrocknen wird, ich kann ihn immer anschauen für einen kaiserlichen Dank So legi er ihn zu anderen treuen Tinqen in seinen Rucksack zu einer Hondvoll Erde aus Tirol zu einem Stück Tuch von des Weibes Gewand, zu einem Linnen

wo bleibt die Martinsgans so lang? Bauer, mein Bierfaß Hai einen hohlen Bauchl" So hörte man den Entenwick das ganze liebe Jahr hindurch rächzen. kläsfen und drohen, und wer nicht mausge- schwind bei der Hand war. mit dem. waL aus ihm epreßl werden sollte, der konnte schauen, wie er eilen Leibes davon kam

Die Bauern taten darum auch nichts lieber, als ihrem Ritter, diesem Unhold aus dem Weg zu gehen Sahen sie den Entenwick mit dem Jagdspieß dader- reiten, streckten sie sich slugs in eine Ackerfurche und bibberten und beteten, bis er vorbei war Und muß­ten sie hinaus aus sein Bcrgschloß. um die Herbst wolle oder sonst ein Gefälle aufzuliefern, und hör­ten sie ihn im Turmhaus mit seinen Knechten schlemmen, schlampampen und tümmeln. so verhiel­ten sie sich bei Gott nicht länger, als es die Not er­heischte. und erst, wenn sie das Burgtor wieder im Rücken hatten, getrauten sie sich wieder rechtschassen zu schnaufen

Freilich, nicht immer konnte es einem gelingen, sich rechtzeitig in eine Staude zu drücken, und das biedere Bäuerlein, der Windwechel. der da jetzt

flecklein von des Kindes Hemd Und er zieht nicht unglücklicher mit seinen murrenden Brüdern hin- ein ins österreichische Land

Wie groß aber ist an einem Sonntag sein Glück, da er die lieben Dinge vor sich ausbreitet, daß er mit ihnen sein Heimweh lindern kann! Da ist der Zweig des Kaisers zu Gold geworden und sein Herz jubelt über das Mirakel, mehr noch als über bas unverhoffte Gui

Er braucht nun nicht mehr ein armer Musikant zu sein und weiß dazu noch, eine Gnade ist über ihm.

scheu den Händen, da vor ihm buckelte, und dann fing er sein böses Spiel an

Du hast da ein sauberes Paar Ochsen", sagte er hinterhältig von seinem hochbeinigen Gaul her­unter

Meine zwei einzigen Herr Nitierl" antwortete demütig der Windwechel

Lüy nil das Blaue vom Himmel herunterl" So sauste ihn sogleich der Entenwick an

Bei allen Heiligen, es ist wie ich sag!"

Halt dein Maul, sonst laß ich meine Reitsuchtei weiterredenI" schrie jetzt in Hellem Zorn der Ritter

Da wußte Ser Windwechel, was es geschlagen batte Stumm wie ein Hund blinzelte er mit sei­nen wässerigen Aeuglein zu seiner Herrschaft em­por

Einer von den Ochsen da ist mein!" fuhr der Ritter unwirsch fortDas Feld da kannst du mei­nethalben vollends umackern Aber noch vor Abend, hörst du. noch vor Abend will ich euch zwei aus mei­nem Schloß sehen!"

Wohl. wohl. Euer Gnaden", bröckelte unterwür­

fig der Windwechel hervor Nur der Pferde­schwanz hat es noch gehprt. Der Ritter hörte cS schon nicht mehr.

Ja. der Windwechel war pünktlich zur Stelle. Der Entenwick hatte es vom Söller mit angesehen, wie drunten der Bauer den Ochsen über die Zug­brücke trieb und letzt stand er mit seinen Gesellen im Burghof

^Aus der Stell' wirb er geschlachtetI" besah! der Ritter seinen Knechten und lochte dazu, daß es schallte Dem Windwechel. das hörend, tat bas Herz web Noch einmal strich er dem treuen Tier­lein über die glatte Hau! Dann sah er vor sich hin aus den Erdboden wie einer, der noch was zu erwarten hat, abc> bi rechl weiß, was es sein wirb Der Strick »- er sich »u» selber um den Leib gebunden hatte, mng traurig ein Stück an ihm hernieder

Was stehst du noch da und hast Maulaffen seil?" So störte ihn letzt grob der Entenwick auf.

Gnädiger Herr Rittet!" bettelte der Wind­wechel und ichaute dabei in seine leeren Hände hin­ein Aber sonst wagte er kein Sterbenswörtlein ziu sogen

E>. freilich", hohnlachle der Entenwick,bald häti ich meine Schuldigkeit vergessen I" Und damit griff er hinein i» den breiten Baum, der weithin den Burgboi uverjchatlele Eine grüne Kastanien- srucht brach er herunter und di^e. langte er spöttisch dem Bauern tunTa. du Fötzel Und nun sind wir wieder aut gleich "-

Der Bauer ichuüie aut die rauhe Frucht in seiner Hand Das tollte er sin ieuien schönen Ochsen haben? Eine Bitternis stieg ar» in seinem Herzen. Stacheln batte diese Frucht um und um Stacheln. Noch keinmal halte er so was Kurioses gesehen. Drunten im Tal wuchsen derlei Bäume nicht Solch fremdländisches Gewächs gab es nur droben in den Burghöfen

Und mit dem Kaltanienaptet in der Hand schritt er dann wieder den steinigen Burgwey hinab WaS sollte er damit anjaugen? Sollte ei ihn seinem Weib heimbringen und ihr sagen:Schau an, das hat mir der Entenwick sür meinen Ochsen gegeben!"

Schon ein paarmal war er draus und dran, die Kastanie in einen Busch zu schleudern aber irgend etwas in seinem Inwendigen wollte das nicht zu- lassen Immer wieder mußte er stehen bleiben und: das grüne, stachlige Ding beäugen.

Schließlich kam er darüber völlig in ein Grübeln hinein:'Wenn so ein Slachelapjei nun aus Eisen wäre, überlegte er. dabei vielleicht »n der Größe von meinen zwei Fäusten? Und wenn dann noch ein tüchtiger Handgriss dazu käme? - Haha! Und er lachte grimmig vergnügt über seinen schönen Einsall Er drehte sich aus einmal mitten im Weg um und reckte die Faust, die die Kastanie umschloß, drohend gegen daS Burgbaus -

Und im Frühjahr daraus Hub im ganzen Schwa- benland das große Bauernlärmen an ^Der Wind­wechel wollte da auch dabei sein Er hatte doch verschiedenes mit dem Entenwick auszumachen. Uni/ so lies er denn hin zum LorsschmiedAm Eisen fehlt es dir nicht. Schmieh" sagte "er '..Ms-' dann ist es schon gut!" Und sodann erklärte er dem Meister die neue Sache die er >m Kops hatte. Gradaus wie jo ein Kastanienapjel!" Und damit wies er dem Schmied die nun schon dürre Frucht hin

Der Schmied hatte das schon begriffen Ter kuriose Einsall vom Windwechel ircute ihn Er lat sein Bestes dazu, und wie der Mndwechel ein paar Tage hernach sah, was der Schmied zustande gebracht hatte, war er zufrieden

Den Bauern, die sich zusammcngeschworen hat­ten. gefiel das neumodische Gewasfcn über die Maßen Solch ein Malesizkolben müsse ihnen auch her. sagten sie So einer wäre recht um den gro­ßen Herren den Grind zu lausen Und bald wim­melte es bei jedem Hellen Hausen von Morgen­sternen.

Der Windwechel aber schlug dem Entenwick. als der aus seinem lichterloh brennenden Bcrgschloß herausstürzte, mii dem seinen, ohne erst lange um Vergunst zu fragen, den Schädel ein

Oie Kastanie und der Morgenstern

Von kLsrl kurlrert

In seinem halbverfallenen Burghaus irgendwo in Schwaben, hauste der Ritter Entenwick Der war ein ganzer Saufhals, konnte eine Spansau ans einen Sitz dinunterzwingen. und die paar elenden Dörfer und Einschichten die ihm fronen und zin­sen mußten, hatten es übel unter seiner unbarm­herzigen Fuchtel

Bauer, schass' mir ein feiste? Kalb in die Ku (hell Bauer, meine Mehltruhe ist leer! Bauer

leine Gerltenstoppet pslügie, verschreckte sich schier grausam als er den Entenwick urplötzlich mit drei, vier Fagdgesellen daberstäuben iah. und am lieb­sten in ein Mauseloch hätte er sich verkrochen Ter Entenwick der seinen Kumpanen zeigen wollte wie er mit diesen Bauernsötzeln. wie er seine Grundholden mit Vorliebe benamste umzuspringen pflegte weideie sich erst ein wenig an dem vertaner len Bauersmcnschcn. der. das Hütlein verzagt zwi-

Oie Zadel vom friedfertigen Messer

Von ?su> 6 u r Ir

Ein Messer beschloß, tn sich zu gehen und fried­fertig zu werden, sein Leben der Betrachtung zu widmen und alle die guten Eigenschaften des Hol­zes anzunehmen, »das eS sonst verächtlich geschnitten hatte Es wollte genau so nachgiebig, formlos, sriedr- voll und jedem fremden Willen untertan sein wie das Holz, das nach dem Grundsatz zu leiden pflegt: Der Klügere gibt nach!

Das Messer ergab sich also der Betrachtung, befliß sich einer breiten Ungeschlissrnheit und nahm sich ängstlich davor in acht, irgendeinem Ding web» zu tun

Ein hnllnäckiger Schleifstein drehte sich eines Tages sausend tn seiner Nähe und flüsterte ihm er­regt und kurz-tmig zu:Wie ist eS mit uns beiden. Messer? Wollen wir nichl nähere Bekanntschaft machen und miteinander tanzen? Du bist aus Mangel an Unterhaltung und Reibung schon ganz stumpfsinnig gewordenI"

Das Messer blickte starr auf seinen Firmenstempel wie der Versunkene aus den Nabel und sprach end­lich vor sich hin:Versuche mich nicht, Hartschädel! Ich habe dich erkänntl Du suchst nur meinen Um­gang, um dich an mir zu reiben und mich scharf zu machen Ich habe mich jedoch vor allen Scharf­machern zurückgezogen und nicht mehr wie du >ene unselige Lust am Funkensprühen, dak duGeist" benennst und das im Grunde nichts weiter ist als ein Eingriff in die wohlerworbenen Reckte anderer! Es ist nicht gut, wenn in der Welt alles aus der Schneide steht! Ich tue Buße für meine frühere Be; tätigung, die Rücksichtslosigkeit war, und ergebe mich der beschaulichen Betrachtung. Der Friede und das Mitleid sind in mir eingezogen. Ich fühle schön, wie sich meine Gefühle, meine Moleküle, anders lagern und ihre gefährliche Härte und Angriffslust ver­lieren. Entferne dich und laß dich woanders an jenem Rad weiter drehen, das du Weltgeschichte zu nennen pflegst!"

Der Schleifstein blieb vor Erstaunen einen Augen­blick stehen. Tann aber sab er sich einen Schwung

und psiss spöttischAuch gut! Bleibe also redlich und nähre dich ttn Landei Wundere dich aber nicht, wenn du bald zum alten Eisen gehörst! Wir haben nämlich zur Zeit die Zeit des Stahls und veS Steins, nicht die des Holzes I"

Damit begann der Schleifstein zu sausen und bas Eisen zu suchen DaS friedfertige Messer aber ver­sank weiter in die Betrachtung des Firmenstempels und fühlte mit der Wonne der Verwitterung, wie seine Moleküle sich immer ruhiger und einfacher lagerten und endlich einschliefen ES dauerte nicht lange, so war daS Messer rostig geworden, zerfressen von Ruhe. Mitleid und Unge- schlissenheii, und eS wurde zum alten Eisen gewor­fen, genau wie der Schleifstein eS ihm vorausgejagt hatte I

Seltsame Medizin

Es war einmal ein reicher Dickwanst, ein Faul­pelz. ein Dummkops und ein Fresser Der murde täglich dicker von seinem guten faulen Leben Er wäre gerne ein wenig dünner gewesen, denn er konnte kaum noch gehen Er fragte allerlei Aerzte und Quacksalber, wie er dünner werden könne, aber alle Mittel halfen nichts, weil er von seiner Faul­heit und seinem Fressen nicht ablieb Da' hörte er eines Tages von einem weisen Arzt, der alle Kran­ken heile und von dem noch ckte einer ungeheili eni- -lassen worden Er ließ den Arzt holen und sagten Mein Lieber, ich bin zu dick, Vas siehst du. Mach mich dünner."

Ihr müßt Euch bewegen", sagte der Arzt.

Das kann ich eben nicht", sagte der Faule.Einen solchen Rai konnte mir mein Kutscher auch geben."

Und weniger essen und schlemmen, Herr, wollt Ihr auch nicht?"

Wenn eS mir schmeckt dann esse ich", sagte der' andere.Und eS schmeckt mir recht häufig."

So pniß ich denn ein anderes Mittel finden", sagt« der Arzt,aber ich muß zuvor in den Sternen lesen und in meinen Büchern nachschlagen, wie Ihr zu heilen seid. Ich komme morgen wieder."

Am anderen Tag kam der Arzt wieder, aber srbr

traurig und ganz gedrücktIch schwiege gern, lieber Herr", jagt- er,aber es ist Pflicht, daß ich rede Bringt Euer Vermögen tn Ordnung, versöhnt Eure Seele mit Gott, bestellt Euer Hau? und macht Euer Testament Ihr braucht kein Mittel mehr gegen den großen Umfang Eures Leibes In sieben Tagen seid Ihr ganz von ihm befreit. In sieben Tagen müßt Ihr sterben."

Um VeS Himmels willen!" schrie der Dicke und sprang ausIst das Euer Ernst?"

Vollkommen I" sagte der ArztUnd die Sterne und meine weisen Bücher lügen nicht Heute in sieben Tagen ist die Kataklipsts Eures Lebens.'das heißt, findet Ihr den Tod "

Und keine Hilfe?" stöhnte der Dicke.

Wißt Ihr ein Mittel gegen das Schicksal?" sagte der Arzt und ging.

Am achten Tage danach kam ein schlanker junger Mann in die Wohnung des Arztes, lies schnell die Treppen chinaus, trat vor den Arzt und sagte:Du Lügneri Du Leutebetrügerl Du Nichtswisserl Jetzt hast du mir solche Angst eingejagi- ich habe mein Testament gemacht, ich habe gebeichtet, und ich habe Tag und Nacht gezittert und gebebt vor dem Lode Und heute ist schon der achte Tag und ich bin keines­wegs tot und cs ist mir gar nicht zum Sterben zu­mute."

Der Arzt lächelte nur.Und seid Ihr dünner ge­worden?" sagte er.

Jawohl I" rief der Maiin,wie eine Zaunlatte. Wer sieben Tage lang Todesangst aussteht, wie ich, dem fällt das Fleisch von den Rippen."

-So ist'S", sagte der Arzt.Die Furcht, das war eben die Medizin, dte ich Euch verordnte. Sie hat ihre Pflicht getan."

War das so gemeint?" sagte der andere.Und ich dachte. eS sei Euch Ernst, und ich müßte wirklich

sterben."

Sonst hätte es auch nichts geholfen", sagte der

Aber Ihr hättet doch wenigstens ein bißchen mit den Augen zwinkern können", sagte der dünne Dicke.

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Morre vom Mandern

Von bl aller ttückersrlork

Nirgends kann man sich besser und genußreicher ln das Buch der Well- und Erdenwunder Verliesen, als auf der Wanderschaft

«

Gerade beim Wandern muß man seine Aufmerk­samkeit aus alles richten, da sich der Sinn der Welt und des Daseins hier am vielfältigsten ossenbart.

Ausgeschlossener, wacher und Heller Sinn ist 5eS WaiidersegcnS sicherste Gewähr

«

Nichts segnet so die Wanderseel« wie der rege, srohe Austausch zwischen dem Drinnen und Draußen.

«

Der sicherste Glückssinder ist der freudig suchend« Wanderer.

Bedenke. Wanderer: Dein wahrer Wettergott ist dein eigenes Herz!

WaS wir uns froh erwandert haben, wird al« Leuchtkraft bleibend aus uns strahlen.

Sollen erwandern uns allerhand.

Vor allem Heimat und Vaterland.- >

Einer, der sich zu ketten weiß '

Da neiltch trefs' ich en Mann os der Bahnhof- straße der am hellerlichien Dag in'n Unterhosen - und Hemd 's Berge! 'runierkommi Ich hali'n an und frag:Harn Se. mei Gulfter. Se Ha m wohl, vergessen. Ihre richl'gen Hosen onzeziehen?"

I wo. ich war beim Dokd'r un Hab' mich unter­suchen lass'n, weil mr'sch schon de ganze Woche nich scheen war; un da hat der Dokd'r gesagt, 'S wär' rne Grippe in Anzug. Da hab'sch mein« Hosen und 'S Jackett glei dort im Vorsaal häng'» lassen." _ ^

Herausgegeben im Aufträge der RS.-Presse Wüich- trmb«g von KanS Re» hin«, Mm a D. i