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Nasser ist keine iVlsnZelwsre

Verschwenden darf man es aber nicht!

Eine leichte Drehung am Wasserhahn und schon strömt ein quellklarer, starker Strahl her­nieder, um uns Stadtmenschen dienstbar zu sein. So sind wir es jahrein-jahraus gewohnt. Wer denkt schon daran, woher das Wasser in solcher Menge kommt, welcher umfangreiche technische Apparat notwendig ist, uns den täg­lichen Wasserbedarf in Küche und Bad sicher­zustellen! Es ist deshalb zuweilen gut, sich zu vergegenwärtigen, daß die Wasserversorgung unserer Städte aus vielen, oft mehrere Weg­stunden entfernt liegend/« Quellen gespeist werden muß, daß Wasserstuben von riesigen Ausmaßen, Pumpwerke n. a. m. notwendig find, damit wir unserem Wasserhahn zu jeder Zeit jede beliebige Menge Wasser entnehmen können.

Die Wasserwerke unserer Schwarzwaldstädte verfügen nun glücklicherweise über hinreichende Quellzuführungen, infolgedessen ist es in den meisten Haushaltungen zur Gewohnheit ge­worden, mit Wasser verschwenderisch umzugehen. Unsere Vorfahren, die mit Eimer, Kübel oder Krug ihr Wasser noch am Markt­brunnen holen mußten, hätten für die heutige Wasservergeudung bestimmt nicht das geringste Verständnis. Freilich, wir Glücklichen können es uns eben leisten! Halt! Ganz stimmt das

nicht. Gerade jetzt, während der Spätsommer­monate, wenn die Ergiebigkeit der Quellen nachzulassen Pflegt, haben wir die verdammte Pflicht, mit Wasser sparsam umzugehen. Das sind wir der Gemeinschaft schuldig! Was­ser ist deshalb noch lange keine Mangelware. Wenn jeder ein wenig Disziplin hält, haben alle noch mehr als genug.

Die MtsamenHamster", die ausgerechnet jetzt das gesteigerte Bedürfnis empfinden, ihre gewiß schönen und nützlichen Hausgärten stun­denlang, oft bis in die Nacht hinein mit /Schlauch oder Regner zu erfrischen, oder die auf ihre Wasserhahn - Kühltcchnik so stolzen Hausfrauen, die nur durchDauerberieseln" Speisen und Getränke glauben frischhalten zu können, und auch die anscheinend so gemein­schaftsfreundlichen Zeitgenossen, die jetzt mit verdoppeltem Eifer daran gehen, den gewiß lästigen Staub auf den Straßen durch Abspren­gen zu binden, mögen es sich gesagt sein lassen, daß gerade sie ganz besonders gemeint sind, wenn die öffentliche Aufforderung ergeht, mit Wasser sparsam zu sein.

Die Polizei hat in diesen Tagen ein wach­sames Auge. Wasservergeudung im Spätsom­mer wird ohne Nachsicht bestraft. Das geht in Ordnung. Und wer das nicht verstehen will, soll sich nicht Wundern, wenn ihm alsEr­ziehungsbeitrag" ein gepfefferter Strafzettel ms Haus fliegt oder für eine Weile die Wasser­leitung gesperrt wird.

cker 8^. 1943

Am Sonntag, 26. September, findet in Böblingen gemeinsam mit dem Sportamt KdF." der diesjährge Wehrkampftag der SA- Standarte 414, Calw, statt. Wie im Vorjahr umfaßt der Teilnehmerkreis Politische Leiter, SA, sämtliche Gliederungen der NSDAP, und deren angeschlossene Verbände.

Die Aufstellung der Mannschaften zu den Wettkämpfen geschieht an Hand der Wett­kampfbestimmungen. Dieselben können von den Führern oben angeführter Gliederungen und angeschlossenen Verbänden bei der SA» Standarte 414 in Calw angefordert werden.

Meldestellen sind: Sturm 1/414 Haupt- truppführer Drckmann, Unterreichenbach; Sturm 2/414 Sturmführer Schmid, Birken­feld; Sturm 3/414 Sturmführer Mauthe, Neuenbürg; Sturm 4/414 Haupttruppführer Meck, Herrenalb; 'Sturm 5/414 Obertrupp­führer Bolz, Wildbad; Sturm 6/414 Ober­truppführer Keck, Altensteig - Fünfbronn; Sturm 7/414 Sturmführer Würth, Nagold; Pi.-Sturm 414 Obertruppführer Oberst, Calw.

Meldestellen für Betriebssportgemeinschaften SportamtKdF." Calw. lWettkamPfbestim- mungen sind bei denKdF."-Dienststellen er­hältlich.)

Die Meldungen sind bis spätestens 8. Sep­tember 43 bei oben angeführten Meldestellen abzugeben. *

Rilling, Obersturmbannführer K-Führer der Standarte 414.

Seeger, Kreissportwart

Erfolge unserer HI.-Schiitzen

Nachdem der Fernschießwettkampf um dekt Ehrenpreis des Reichsjugendführers im Ge­biet Württemberg nunmehr abgeschlossen ist, wurden die Ergebnisse im Jugendsport Ver­öffentlicht Die beiden Siegereinheiten des Bannes Schwarzwald (401) schnitten hierbei hervorragend ab. Die Mannschaft des Fähn­leins 9/401 Calw-erwies sich im Luftgewehr­schießen mit 2608 Ringen als zweitbeste des Gebietes 20, während die Mannschaft der Ge­folgschaft 27/401 Nagold mit dem KK.-Gewehr 1478 Rrngc säioß und auf den 6. Platz kam.

Wir sehen im Film:

7 Jahre Glück" im Volkstheater Calw

Der patentierte Pechvogel Theo Lingen hat es sich in den Kopf gesetzt, nach 7 Jahr« Pech sieben glückliche Jahre zu verbringen. Was nun aus diesem löblichen Vorhaben wird, Leigt das überaus amüsante Bavaria-Lustspiel7 Jahr« Glück", das nach einem flotten Rezept von dem erfolgreichen Autor und Spielleiter Ernst Marischka zu einem quicklebendigen Film gemixt wurd». Ein Schuß Leichtigkeit und ein Schuß Seligkeit, ein Spritzer Liebe und eine Prise Romantik das alles gut gemischt mit Humor und mit einer kräftigen Dosis Tempo und Schwung zusammengequirlt ergibt einen Film, den jeder mit behaglichem Schmunzeln und befreiendem Lachen erleben wird. Eine sorgfältig abgestimmte Besetzung, deren Zugkraft auf zwei Lustspiclgrößen des deutschen Films liegt, Theo Lingen und Hans Moser, sowie deren glückliche Ergän­zung durch das reizende Liebespaar Hannelore Schroth und Wolf Albach-Retty sind besonders glückliche Voraussetzungen für einen überwältigenden Lnstspielerfolg.

-Hungens" im Tonsilmtheater Nagold

Spiegel der Zeit und des Lebens zu sei», ist beute die große Aufgabe des deutschen Films. Mit diesem schönen Jugendfilm ist dieUfa" ihr nahegekommen. Das Filmband zeigt die Erlebnisse von 13 Jungen im Alltag, in der Kameradschaft Gleichgesinnter und Gleichaltri­ger. In ihrer engen und doch so weiten meer- umrauschteri Welt tut sich unendlich viel. Ans

Kindern werden sie zu Jungen, wie sie sein sollen. Prächtig wie sie eine feste Gemeinschaft gegen alles Morsche und verdächtig Bieder- sinnige bilden, das da glaubt ihnen im Wege stehen zu können. Das ist Jugend, wie sie heute ist, wie sie lebt, kämpft und siegt! Der Zauber der Landschaft an der Kurischen Neh­rung fügt sich als starker Stimmungswert in das von urtümlichem Frohsinn beseelte, mensch­lich schlichte Spiel ein. RA. Stemmle führte die Regie. Die jungen Darsteller wurden ans den Reihen der HI. ausgewählt.

Dienstnachricht. Die Pfarrei Hochdorf, Dekanat Nagold, ist dem zweiten Stadtpfarer Walter an der Petruskirche in Stuttgart übertragen worden.

Die Befähigung zur Ausübung des Inge, nieurberufes haben in d er Abteilung Maschinen­bau Hans Huber aus Effringen und in der Abteilung für Luft- und Kraftfahrttechnik Philipp Schlecht aus Neuweiler durch er­folgreiches Ablegen der Abschlußprüfung an der Staat!. Ingenieurschule Eßlingen a. N. erworben.

1 Ei in der 53. Bersorgungszeit. In der 53. Versorgungszeit vom 23. 8. bis 19. 9. 9143 wird auf den Bestellschein 53 der Reichseier- kkcte, sofern dieser rechtzeitig bei einem Geschäft adggeben worden ist, für reden Versorgungs­berechtigten 1 Ei auf den Abschnitt a ausge­geben.

Wie ei« Iexgnis beschaffen fein «utz

Vor dem Arbeitsgericht in Gladbeck klagte ein Volksgenosse auf Änderung des ihm von seinem Arbeitgeber ausgestellten Zeugnisses. Das Gericht gab dem Klageantrag statt und verurteilte den Beklagten im Sinne der Klage. Di« Begründung des Urteils ist grundsätzlich

' und aufschlußreich, da sie fest und klar um­reißt, wie ein Zeugnis beschaffen sein muß rind was darin enthalten sein muß. Es heißt da:

Das Zeugnis muß eine Gesamtbeurtei- lung des Gefolgsmannes darstellen. Daraus ergibt sich für den Unternehmer, daß er mit besonderer Sorgfalt zu Prüfen hat, ob zu be­anstanden gewesene Einzelvorkommnisse für die Bewertung im ganzen von Bedeutung und für das von ihm zu entwerfende wahrheits­getreue Gesamtbild wesAltlich sind. Nicht die subjektive Auffassssung des Unternehmers ist allein ausschlaggebend, sondern die Vermerke über Führung und Leistung müssen einer sach­lichen Beurteilung, wie sie ein verständiger und sozial denkender Mann über das Gefolgschafts- Mitglied aussprcchen würde, entsprechen. So ist es z. B. unzulässig, daß der Gefolgschafts- fuhrer nach einem Prozeß, durch den ihm das Amtsgericht im Urteil die Ausstellung eines Zeugnisses aufgibt, diese Ausstellung mit den einleitenden Worten vornimmtrAuf Grund des rechtskräftigen Urteils des Arbeitsgerichts wird nachstehendes Zeugnis ansgestellt." Aus Verärgerung über einen einzelnen Vorfall das allgemeine Urteil über Fleiß und Leistung zu trüben, entspricht nicht der Aufgabe des Zeug­nisses.

in Itiirr«

Um den bestehenden Mangel an betrieb­lichen Unterführern zu beheben, hat es die Deutsche Arbeitsfront im Rahmen ihres Lei­stungsertüchtigungswerkes übernommen, besonders ausgelesene Kräfte in kurzer Zeit mit dem'erfor­derlichen Rüstzeug zu versehen, das den fachlichen und menschlichen Anforderungen gerecht wird, die an den Unterführer gestellt werden.

Aus Gründen der Verivaltungsvereinfachung ist es erwünscht, das; Steuern nicht in bar und durch Scheck, sondern durch Postschecküber­weisung, Banküberweisung oder Steuerzahlkarte entrichtet werden. Die Verwendung einer Steuer­zahlkarte ist gebührenfrei.

Wie das Oberkommando des Heeres bckanntgibt, wird auch für solche Kriegs sach schaden und Ntttzungsschäden, die deutschen Staatsangehörigen in den besetzten ostwärts der Reichskoinmissariat« gelegenen Gebieten der UdSSR, seit dem 22. Juni 1941 entstanden sind, in entsprechender Anwendung der Kriegssachschädenverordnung Entschädigung ge­währt.

»

In der gestrigen Freitagnächmittagsziehung der 5. Klasse der S. Deutschen Reichslotterie fielest drei Gewinne von je 200 000 Mark ans die Nummer 316 485 und drei Geivinne von je 100 009 Mark auf die Nummer 277 739.

Den Betrieben werden die Arbeitsentgelte und sonstigen Bezüge, die sie Arbeitern und Angestellten auf Grund der Notdienstverordnung zu zahlen haben, auf Antrag vom Arbeitsamt erstattet, soweit durch Heranziehung zum kurzfristigen Notdienst für den Arbeiter oder Angestellten im Betrieb mehr als 24 Arbeitsstunden im Monat ausgefallen sind.

cke/r /Vac/röafsse/-rsr/rcks/r Freudrnstadt. Die schwedische Dichterin Clara Nord ström, die sich so ganz als Deutsche fühlt und Deutschland wie ihre Heimat liebt, wohnt schon seit einer Reihe von Jahre» im Kreis Freudenstadt und zwar steht ihr Heim inBaierSbronn. Ihre beiden Söhne stehen im deutschen Heer. In den Lazaretten hat sie sehr oft vor den Verwundeten aus eigenen Werken gelesen und ihnen viele Stun- den der Aufrichtung geschenkt. Die Dichterin steht mitten im deutschen Schicksalskampf und glaubt un- erschütterlich an Deutschlands großen Sieg, wie st« in einem offenen Brief kundtat.

Es Herbstelt schon im Garten

lenser Csliver Oartenfreunci benektet über 6ie jetrt anfLlIenäen Arbeiten

Heuer kommt alles früher als in sonstigen Jahren; bereits kündigt sich der Herbst an, ge­ordert durch die Trockenheit der letzten Wochen. Mancher Garten hat darunter notgelitten.

Nun werden viele Beete bereits abgeräumt: die Ernte landet schließlich im Keller. Nach dem Abräumen der Hülsenfrüchtebeete sucht man das Krönt nach etwa noch vorhandenen Schoten ab; die Früchte werden in der Küche verwendet; sie eignen sich keineswegs als Saat­gut. Das Kraut der Hülsenfrüchte wird als wertvolle Gründüngung im Herbst untergegra­ben. Eine besondere Behandlung verlangen die Kohlstrünke; sie sind Träger von Schädlingen und Krankheiten und werden nicht etwa auf den Kompost geworfen, sondern unbedingt ver­brannt. Bei der Ernte der Kohlköpfe sehe man darauf, daß nur die jeweils reifen Köpfe ge­erntet werden, die sonst Platzen würden; alles andere bleibt zunächst noch stehen und wird erst später geborgen. Tomaten bringen jetzt wie im Vormonat noch Haupterträge. Auch hier muß die Ernte so rechtzeitig erfolgen, daß die Äpfel nicht vorher Platzen, was nach Regen gern der Fall ist.

Blüten, die jetzt noch erscheinen, werden unterdrückt; sie können keine Früchte mehr ausreifen. Treten vorzeitig Herbstfröste ein, so nehme man die Tomaten grün ab und reife sie in einer warmen Küche nach; auch unter Glas im Frühbeet kann die Nachreifung geschehen. Unter Umständen werden auch die ganzen Pflanzen ausgerissen und an einem warmen Ort aufgehängt, wo sie ebenfalls Nachreifen. Wo Endiviensalat zum . Bleichen gebunden wurde, sorge man für zeitige Verwendung; gebleichte Endivien faulen sehr schnell.

Im September werden noch Spinat, Feldsalat, Winterkopfsalat, Möhren u. a. zur Überwinterung ausgesät; auch Weiß- und Rot­kohl sowie Wirsing werden ins freie Land oder

in leere Kasten für die Überwinterung aus­gesät. Dies kann noch bis Mitte September ge­schehen; auch spätere Aussaaten haben manch­mal noch Erfolg gehabt. Für den Feldsalat wähle man ein Beet, das möglichst unkrautfrei gewesen ist, damit man später mit dem Aus­jäten von Unkraut wenig Mühe hat. Feld­salatsamen muß nach der Aussaat festgewalzt oder festgedrückt werden, da er sonst unregel­mäßig aufgeht. Spinat gedeiht am besten auf einem abgeernteten Kartoffelstück. Dieses wird nicht umgegraben, sondern lediglich durch­gehackt. Die Erfahrung hat gezeigt, daß Spinat in nur oberflächlich gelockertem Boden den Winter besser überdauert, weil seine Wurzeln in dem festeren Untergrund einen besseren Halt finden.

Wintersalat braucht nicht vor Mitte Sep­tember ausgesät zu werden; zur Vorsicht kann man in kleinen Zeitabständen mehrere Genera­tionen heranziehen. Er soll sich jedenfalls im Herbst nicht zu weit entwickeln, weil er sonst im Winter unter der Witterung mehr leidet als kleine Pflanzen; auch schießt er im Früh­jahr leichter in Samen. Übrigens gedeiht Win­tersalat nicht überall gleich gut; die Erfahrun­gen mit ihm sind lokal recht verschieden. Man pflanze ihn übrigens in Furchen aus, damit er windgeschützt ist. Sämtliche Gewächse, die über­wintern sollen, müssen sich bis zum Einbruch der Kälte gut bewurzelt haben; man darf sic also nicht zu spät verpflanzen. Bei dein Her­richten der Beete für Winterpflanzungen dünge man mit verrotteten! Stallmist, mit Kali- magnesia und Thomasmehl; Stickstoff gebe man womöglich erst im Frühjahr.

Im Obswarten beginnt die Kernobsternte. Erdbeeren können noch gepflanzt werden. Bei Himbeeren werden die abgetragenen, verzweig­ten Ruten herausgeschnitten, um für die jun­gen Licht und Platz zu schäften. U.

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l.'!8. Foo'etzung'

Der ist ja so gut. Das hat Onkel Karras immer gesagt. Der vergibt dir sicher."

Dann komm zur Mutter, Elisabeth- Vir aber will ich das eine versprechen: Nie werde ich ver­gessen, Haß du in der dunkelsten Stunde meine» Lebens zu mir gekommen bist!"

Iuvorgekommen

Leise fallen gelbe, glutrotgesprenkelte Blätter zur Erde nieder. Dieses Gleiten macht müde und traurig.

Das empfand auch Oberstleutnant von Falken­berg, der langsam an der Havel entlanqschritt.

Herbst!

Bald würde der Winter kommen. Noch aber leuchteten in den Gärten Astern, Georginen und Dahlien.

Die Augen des Offiziers schweiften über das Wasser der Havel. Eine frische BAse wehte zu ihm herüber. Sie tat seiner heißen Stirn wohl, Sein Herz rebellierte in Zorn und Empörung. Noch nicht eine Stunde war vergangen, da er von Berlin zurückgekehrt, wohin er ans Befehl der Königs hatte kommen müssen.

Der König war sehr gnädig gewesen und hatte seinen Vorschlag mit Beifall ausgenommen. Und der Dessauer hatte gelacht.

Unser Freund wird sich wundern, fädele Er nur alles richtig c!n, und dann werden wir ihm dieses Maul vernähen, daß er seine Freude dran haben soll."

Das war alles leicht gesagt! Aber Befehl war Befehl! In dieser Beziehung verstand der König keinen Spaß.

Zwei Herren kamen dem Sinnenden entgegen. Erst als der junge Leninant von Schernikau in strammer Haltung vor ihm stand, sah Oberstleut­nant von Falkenberg auf. Der Herr in Zivil neben dem Offizier erregte sein besonderes Inter­esse. In des Oberstleutnants Augen blitzte es auf.

Das Glück grüßt mich in ganz besonderer Lie­benswürdigkeit, ging es ihm durch den Sinn, das

war doch-gleich würde er wissen, ob sein«

Vermutung richtig war.

Recht so. Leutnant von Schernikau, daß Er hier an der Havel Erholung sucht. Wie ich sehe, hat Er Besuch."

Leichte Verlegenheit malte sich auf dem Gesicht des jungen Offiziers.

Erlauben Herr Oberstleutnant gnädigst, mein Freund, der Junker von Retzow."

Ueber das freundliche Gesicht des Vorgesetzten legte es sich wie eine Maske.

Cs freut mich sehr", sprachen seine Lippen, aber in den Augen stand kühle Abwehr. Er nickte den beiden noch einmal zu und schritt dann wei­ter, jedoch schneller als zuvor.

Leutnant von Schernikau schielte über die Schul­ter noch einmal zurück.

Sehr rosige Laune scheint er nicht zu haben."

Friedrich von Retzow lachte.

Ich teile deine Ansicht. Aber uns soll e? wenig kümmern. Ich freue mich aus den Spaß."

Ich weih nicht, wäre es nicht besser, wir blie­ben unter uns?" ,

Sei doch kein Spielverderber, es ist doch mal was anderes."

Na ja."

Ich verstehe nicht, daß du Bedenken haben kannst."

Warum willst du, daß ich ausgerechnet dies« Neulinge kommandiere?"

Warum? Ich Hab dir's doch gesagt. Den Pan­zer kenne ich von Cossenblatt her^ Sein Groß­vater ist dort Nachtwächter. Und den Sabin"kenn« ich auch, aber nur so par distance."

Na schön, sollst deinen Willen haben."

Oberstleutnant von Falkenberg hatte die Stirn in zornige Falten gelegt. Der Retzow war also schon am Werk! Und just der windigste unter den Offizieren maßte sein Freund sein. Wie er­schrocken er ihn angesehen hatte. Cs war doch verdammt schwer, Komödie zu spielen. Ueber» Haupt, wozu sollte er das tun? Das ging gegen leine Ehre. Freilich mußte man den Feind aus Schleichwegen zu ertappen suchen. Aber hier nein, das wäre zuviel Ehre für diesen Mann. Es mußte auch anders gehen. Der König sollte mit ihm zufrieden sein.

Verwundert blickte Leutnant von Schernikau auf die Ordonnanz.

Hat Cr seinen Auftrag auch richtig ausgeführt? Wiederhole W?"

Herr Oberstleutnant von Falkenberg ersucht den Herrn Leutnant von Schernikau, sofort zu ihm zu kommen."

Schön, mein Sohn, dann troll Er sich.

Nachdem sich die Tür hinter der Ordonnanz ge- schlossen, schritt der junge Offizier erregt aus und ab. Seine Ahnung hatte ihn also nicht betrogen. Die Freundlichkeit des Alten hatte einen bitteren Beigeschmack gehabt. Er hatte es sofort gefühlt. Ob der lange Osenberg nicht dichtgehalten hatte und ihr letzter Streich bis an die Ohren des Ge­strengen gedrungen war? Verdammt noch mal, wenn dem so wäre? Aber das kam von diesem vielen Saufen. Der Lange hörte nicht eher auf, als bis er unter dem Tisch lag. Dann kramte er jedem sein Herz aus. Das konnte ja nett werden! Seufzend unterbrach er seinen aufgeregten Gang. Da war nichts zu andern. Also los desto eher hatte er seine Standpauke weg!

Und dann standen sie sich gegenüber.

Dem jungen Offizier wurde es unbehaglich un­ter den forschenden Blicken des Vorgesetzten. Lang­sam stieg eine verlegene Röte in sein Gesicht. Nun kam es auch schon.

Er ist und bleibt doch ein Windhund. Wie konnte das wieder einmal passieren? Er ist doch alt genug, um zu wissen, was Er.dem Kleide des Königs schuldig ist. Er ist doch kein dummer Junge mehr!"

Der Leutnant zuckte zusammen, doch wagte er es nicht, dem Erzürnten in die Augen zu sehen. Vielleicht wäre ihm doch leichter geworden, so aber ließ er sich überrumpeln und gestand, was Oberstleutnant von Falkenberg gar nicht wissen wollte.

Um dessen Lippen glitt ein Lächeln, das ab»U ioiort wieder verschwand.

(Fortsetzung folgt.» . - -