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man Vicinal- und Feldwege im besten Zustande sehen kann, scheint oft alle Ordnung aufzuhören, sobald man die Wege im Walde betritt. Daß es löbliche Ausnahmen hievon gibt, darf man zur Ehre mancher Gemeinde nicht übersehen, allein in der Mehrzahl der Fälle liegt ein dringendes Bedürfniß zur Verbesserung der Gemeindewaldwege vor. Woher die bisherige Vernach- läßigung kommt, soll hier nicht weiter besprochen werden, wenn nur bald geholfen, die jetzige Zeit benützt und von den waldbesihenden Gemeinden und Stiftungen berücksichtigt wird, wie Vieles gute Waldwege zu Verbesserung des Waldzustandes, so wie zu Erhöhung des Holz- und Geldertrags der Waldungen beitragen, wie groß dagegen der schaden ist, welcher durch ver- nachläßigte Waldwege dem Waldbe- stände erwächst, wie von den Holzfuhrleuten nach allen Seiten hinausgefahren und dadurch auch der Boden verdorben wird, besonders durch die harten und nassen Stellen, welche entstehen, wenn keine geordneten Wege angelegt sind. Wir wollen ganz davon absehen, welcher bedeutende Gewinn den Ge-
meindekassen dadurch entgeht, das; die
Holzkäufer um so weniger für das anzukaufende Hol; bezahlen können, je mehr sie wegen schlechter oder gar nicht vorhandener Wege an Kosten für Fuhr- vder Trägerlohn bezahlen müssen; — wir wollen nur die Frage stellen, ob eS für die Angehörigen einer Gemeinde von keinem Vortheile ist, wenn sie ihr Holz aus dem Gemeindewald mit der Hälfte und noch weniger Aufwand an Zeit, Menschen - und Thierkraft beziehen können, und ob es nicht zu wünschen ist, daß die furchtbaren Quälereien der Zugthiere, so wie die unsinnigen Flüche der Fuhrleute im Walde aufhören. Der produktionsfähige Boden, welchen geordnete, nicht zu breite Waldwege in Anspruch nehmen, ist für die Holzzucht nicht gänzlich verloren, in so fern den an den Seiten der Wege wachsenden Bäumen größerer Ernäh- rungs- und Wachsthumsraum zu statten kommt.
Den Verwaltern von standes- und grundherrlichen Waldungen bemerke ich noch weiter, daß viele Fälle nachgewiesen werden können, in welchen der Aufwand für die Herstellung eines ständigen Holzabfuhrweges durch den Mehrerlös von einem einzigen Jahresschlag gedeckt worden ist.
2) Die Anlegung von Pflanzschulen.
Hierin liegt eines der wirksamsten und sichersten Mittel zur Hebung der Wald- kuitur, zu vollständigerer und ausgedehnterer Benutzung des Waldbodens. Gemeinden, welche über 100 Morgen Waldfläche besitzen, können schon mit Nutzen Pflanzschulen unterhalten, und man darf wohl für je tOO Morgen Waldland Morgen zu Saat- und Pflanzschulen bestimmen. Die Kosten sind im Vergleich zu den damit verbundenen Vortheilen so gering, daß kein Waldbesitzer länger dieses vortreffliche Mittel zu einer vollkommenen Wirthschaft entbehren sollte. Es gibt viele Fälle, zumal im Schwarzwald, wo von Wild kein Schaden zu befürchten ist und deßhalb die Pflanzschulen ohne Umfriedigung hergestellt werden können. Wo also in der nächsten Zeit größere Waldkulturen, z. B. durch Abtretung von Weiden rc, zu vollziehen sind, versäume man doch nicht, sogleich kleine Plätze von gutem Boden und günstiger Lage auszusuchen, gehörig bearbeiten zu lassen (wie in der Obstbaumschule der Boden bearbeitet wird) und Saatbeete mit denjenigen Holzarten anzulegen, welche demnächst angepflanzt werten sollen*).
Unterhalt der Waldbesitzer eine eigene Pflanzschule, so ist er nicht ge- nöihigt, ans fremden Pflanzschulen die schlechteren Setzlinge, öfters den Ausschuß, welche überdieß durch den Transport noch mehr verdorben werden, zu kaufen, oder wichtige Pflanzungen zum Nachtheil der Wirthschaft zu verzögern, am Ende ganz zu unterlassen.
3) Die Ausführung von Pflanzungen in den Waldungen und außerhalb derselben. Dadurch kann in diesem Frühjahr von jetzt an eine große Zahl von Menschen, Männer und weibliche Personen vom 15jährigen Alter an, beschäftigt werden. Man darf nur schleunigst die Waldungen der Gemeinden in dieser Hinsicht untersuchen, und man wird finken, daß noch manche des Anbaues und der Bepflanzung bedürftige oder würdige Stellen vorhanden sind. Hier ist ein weites Feld für forstliche Regsamkeit und Beschäftigung der Armen eröffnet.
Es sind nicht blos öde Flächen, welche mit passenden, in Pflanzschulen erzo-
'-*) lieber dre Anlegung von Saat- und Pflanz- schnle» kann jeder Forstmann, der ein Buch über Waldbau gelesen hat, nähere Auskunft geben. Auch können wir uns in tiefer Beziehung auf Mittheilungen im Hohenheimer Wochenblatt Nr. 44 von 18tö beziehen,
genen Holzarten bepflanzt werden können, sondern besonders in den Schlägen und in den bis dahin vollzogenen Kulturen, an Wegen und außerhalb des Waldes sind noch viele Hunderttausende von Holzpflanzen zum Vortheil der Waldbesihcr und des allgemeinen Wohles zu setzen. Besonders möchte ich auf diejenigen Laubholzbestände aufmerksam machen, welche schon lange Zeit als AuSschlagwaldungen be- handelt werden-, und wo eine Menge alter, einen kräftigen WiederauSschlag versagender Stöcke vorhanden ist, welche ausgegraben und durch junge Pflanzen ersetzt werden sollen.
Wenn eS auch Regel ist, zur Pflanzung nur solche Pflänzlinge zu verwenden, welche zu diesem Zweck besonders angezogen worden sind, sey es nun in Saar- und Pflanzschulen oder auf freien Plätzen im Walde, ;. B. in ehemaligen Stumpenlöchern, so gibt es doch auch viele, unter günstigen Verhältnissen erwachsene, zum Versehen brauchbare Pflänzlinge in den Waldungen, die, bei Mangel von Pflanzenvorräthen in den Pflanzschulen, zu den in den nächsten Jahren vorzunehmenden Pflanzungen verwendet werden können. Man hüte sich aber, solche Pflanzen für diesen Zweck auSzuheben, welche bis jetzt sehr gedrängt und im Schatten gestanden sind.
Nicht selten können Gemeinden solche Stellen in den Waldungen oder außer, halb derselben aufweisen, wo die bisherigen Anbauversuche, namentlich Saaten, mißlungen sind. Diese ungünstigen Verhältnisse lassen sich in unserem Lande fast allenthalben überwinden, dadurch insbesondere, daß die Auspflanzung mit einer größeren als der gewöhnlichen Sorgfalt vollführt wird. Man sorge unter solchen Umstanden für Bereitung von guter Dung- oder Füllerde, verschaffe sich junge, gesunde, besonders in der Wurzelbildung kräftige und dem Standort angemessene Pflanzen, sehe dieselben in die mit Kulturerde theilweise gefüllten Pflanzcnlöcker mit Sorgfalt fest ein und der Erfolg wird ferner kein ungünstiger seyn. Als Dungerde empfiehlt sich Dammerde, Kompost und Rasenasche, welch letztere durch Verbrennen von getrocknetem Rasen zuvor gewonnen werden muß, und wieder eine nutzbringende Beschäftigung für Waldarbeiter zuläßt.
Die Punkte 4, 5 und 6 sind nicht für den Oberamtsbezirk Nagold geeignet.
7) Die Durchforstungen find auf
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