Zugleich sagen wir allen denjenigen, welche dem Verblichenen die letzte Ehre zu seiner Ruhestätte gaben, unsern herz­lichen Dank, und bitten höflich, auch unser ferner in Liebe zu gedenken.

Im Namen der Hinterbliebenen die Wittwe:

Anna Maria Rauser.

Nagold, den 23. Januar. Wir ertheilen unsern Freunden und Bekann­ten die höchst traurige Nach­richt, daß unser guter Sohn !und Bruder, I akob Heinrich, Buchbinder, erst 17 Jahre alt, in der Schweiz, wo er seit 4 Monaten in Ar­beit stand, am Nervenfieber sanft ent­

schlafen ist. Es war uns nicht ver­gönnt, in seiner letzten Stunde ihm nahe zu scyn, in fremder Erde ruht sein Körper, doch uns tröstet die Hoff­nung , ihn dereinst wieder zu finden, wo keine Trennung mehr statt findet.

Wundarzt Bischofss Wittwe, mit ihren drei Söhnen.

Nagold. Am Samstag dem Zo. Januar das sechste Casino auf der Post dahier.

Heber die Benützung des BicrbranertcigS beim Brvdbacken

Der rengnirte Hr. Stadtrath Essig in Leonberg bat der K. Centralstelle des landwirtbschaftlichen Vereins in Stuttgart Proben von HauSbrod cingesendtt, bei wel­chem er einen Tbeil des Mehls durch Bierbrauerteig er­setzt hat, und wodurch es ihm gelungen ist, ein wirklich schmackhaftes und nahrhaftes Brod um einen bedeutend billigeren Preis, als das gemeine Hausbrod derzeit kostet, zu liefern. Dieser Bierbrauerteig (Treberteig), welcher sich bekunntlich beim Einmaischen sammt den Trebern ausscheidet und großentheils oben im Maischbottich auf den Trebern liegt, während ein kleinerer Theil davon sich auch unter dem Seihboden niederschlägt, besteht mei­stens aus Kleber, vermischt mit etwas Bierwürze und noch unverändertem Stärkmchi, ist also seiner Zusammen­setzung, so wie seinem Ursprung aus Gerste nach ganz geeignet, ebenso gut als NahrungSstoff für Menschen ver­wendet zu werden, wie er langst allgemein als vorzügli­ches Viehfutter, besonders aber zur Mästung der Ochsen gebraucht und geschätzt wird. Nach Angabe von Hrn. Essig kann man ein Drittel, die Hälfte oder selbst zwei Drittel des sonst erforderlichen Mehls beim Brodbacken dadurch ersetzen. Im ersteren Fall, was ein sehr schmack­haftes, gutes Brod gab, stellte sich bei ihm die Rechnung auf folgende Weise: 18 Pfd Hausbrodmehl zu Sh^ kr.,

1 fl. 34h(. kr., 21 Pfd. Teig zu Vz kr., 14 kr., Backer- lobn zu '/z kr. per Laib 8 kr., zusammen 1 fl. 56^ kr. Hievon erhielt er 16 Laibe zu 2 Pfund 8 Loth, zusam­men also 36 Pfund, und das Pfund Brod käme somit ^ auf 3h^ kr. oder der scchspfüntige Laib auf 19 hl, kr. j Ueber das dabei zu beobachtende Verfahren bemerke Hr. I

Essig: Die Masse wird etwas gesalzen und stärker gehe- felt, als das andere Brod, und ist der Teig so viel möglich reif zu macken; auch ist derselbe flüssiger, als der gewöhnliche Teig, und fleißiger zu bearbeiten. Wir neh­men keinen Anstand zur jetzigen Zeit der großen Thcurung, diese Benützung des Bierbrauerteigs als etwas sehr Be- acktenSwerthes zu bezeichnen, denn da nach den neuesten Erhebungen in Württemberg jährlich ungefähr 1 '/, Mil­lionen Simrr Mal; in den Brauereien verbraucht werden, jcdeS Simri aber beiläufig 2 Pfund Teig liefert, und nach den Lconberger Erfahrungen aus 7 Pfund Teig man 4 Pfund Brod erhält, so könnten durch Benützung sammtlichen Brauereiteigs zum Brodbacken jährlich in Württemberg über 1,700,000 Pfund Brod mehr gewon­nen werden. Da hiebei 9 Pfund Mehl durch 21 Pfund Teig ersezt werden, so verwerthen sich, wenn das Brod- mehl Sh^kr. per Pfund kostet, 3 Pfund Teig zu 6'.4 kr., während gegenwärtig 3 Pfund Teig bei ihrer Verwen­dung als Viehfutter, wenigstens in der Gegend von Leon­berg , nur mit 2 kr. bezahlt werden. Zwar kommen diese Brauereiabfälle in der Umgegend von Stuttgart etwas höher zu stehen, indem man hier das Simri Tre­ber sammt Teig bis zu 11 kr., Treber ohne Teig biS zu 8 kr. bezahlt, wonach die 2 Pfund Teig, die das Simri Mal; gibt, bis auf 3 kr., somit 3 Pfund Teig auf 4hl, kr. zu stehen kämen, aber selbst unter solchen Um stauten wäre die Benützung dieser Abfälle zu Brod immer noch um die Halste vortheilhafter, als ihre Ver­wendung zu Viehfutter.

In Rohrdorf, Oberamts Nagold, wurde bereits nach obiger Methode ein Versuch gemacht, siehe den Chro­nik-Artikel aus Rohrdorf im heurigen Gesellschafter.

Wöchentliche Frucht-, Brod-, Fleisch-, Viktualien- unv Holz-Preise.

Nagold, den 23. Januar 1847.

Frucht-Gattungen.

MittelflreiS.

Verkauft wurden:

Erlös.

Dinkel, alter, . .

. . 1 Sch.

ss.

kr.

Schss.

Sr.

ss.

Dinkel, neuer,. .

10

24

>15

1197

26

Kernen....

22

12

3

66

36

Haber ....

7

58

1l

_

87

48

Gersten. . . .

15

44

29

6

470

48

Muhlfrucht . .

. . .

Waizen. . . .

... 1 Sr.

3

7

3

9

21

Bohnen . . .

. . »

2

54

4

11

36

Roggen . . .

. . *

2

28

2

4

49

38

Wicken.

. . . »

_

Erbsen....

. »

Linsen ....

. . »

--

Linsen-Gerssen .

. . . »

Roqqen-Waizen.

....

Brod-Preise.

4 Pfd. Kernenbrod . . 20 kr.

4 Scknvarrbrod ... 18 1 Weck - 4 Lth. Qtl. 1 Fleisch-Preise.

1 Pfd. Ochsensseisch . . 8 >

1 . Rindfleisch ... 7

1 . Hammelfleisch . . 6 .

1 . Kalbfleisch ... 7 »

1 , Schweinefleisch.

abgezogen . . . 10 » unabgezogen . . 11 » Fett-Preise.

1 Schweine-Schmalz . 28

1 Rindschmalz ... 26 .

1 , Butter.19 .

1 . Lichter, gegossene . 22

Rcdigirt, gedruckt und verlegt von G. Zaiscr,

1 Pfd. Lichter, gezogene 20 kr. 1 Pfd. Seife . . . . 15 kr.

Holz-Preise. Bödseiten, 1' breit:

raube .... 4043 balbsaubere.... 48 blinde . . . Iss. g Bretter, 1' br. . . 2638 910" br. . . 19 »

Rabinenschenkel . . 1415 »

Latten.58 .

Kl. Buchenholz: vr. Achse . . 14 ss. 24 » gessüßt . . . 14 S. 24 . Kl. Tannenholz: vr. Achse . . 8 ss. 36 .

gessößt ... 8 fl. 36

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