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Die Britenbomber über Berlin im Fener der Nachtjäger
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r6. Berlin, 25. August. Bei der Erwähnung des starken britischen Angriffs auf Berlin verzeich- nete der gestrige Wehrmachtbericht zum erstenmal eine Neuorganisierung der deutschen Luftverteidi- gnngsiräfte. Die vorsichtigen Formulierungen des Oberkommandos der Wehrmacht lasten ermessen, daß diese zurückhaltende Mitteilung mehr als etwa nur eine strategische Umgruppierung von Flakverbänden oder Nacht idgeschwadern verrät. Man darf sie wohl als Bestätigung dafür ansehen, daß nun die allmähliche Brechung des feindlichen Bombenterrors mit konzentrierter Kraft in Angriff genommen worden ist.
Schon der 17. August niit seiner vorher nie erreichten einzigartigen Abschußzahl von 101 „Viermotorigen" innerhalb von drei Stunden verschaffte dem Feinde einen Eindruck von der systematischen Verstärkung der deutschen Luftabwehr. Das Ergebnis von Berlin hat nun die Erfahrung bestätigt, daß Engländer und Amerikaner ihre Zerstörungen in deutschen Städten ständig teurer bezahlen müssen Berlin kostete die Angreifer nicht weniger als 60 Flugzeuge. Dieser im Verhältnis zu der eingesetzten Bomberzahl erhebliche Abschußerfolg liegt wesentlich über der Durchschnittskurve früherer Abwehrleistungen.
Wie der Wehrmachtbericht, andeutet, gelang es über Berlin den Feind an der planmäßigen Durchführung seiner beabsichtigten Angriffsmethoden zu hindern. Er konnte seine Zerstörungspläne nicht nach jenem Muster verwirklichen, das,er verschiedentlich in Westdeutschland erprobte. Von englischer Seite selbst wird dazu bemerkt, daß man „nie zuvor so viele Nachtjäger auf einmal versammelt" erlebt hätte. Außerdem seien verschiedentlich „zwölf Gürtel von Scheinwerfern und Flakbatterien zu durchmessen gewesen". Schon wenige Stunden nach dem Angriff überraschte London durch die Erklärung, daß 58 britische Bvmber und ein Nachtjäger nicht von Berlin zurückgekommen seien. Man kann annehmen, daß einige weitere Abstürze über dem
Kanal und der Ausfall an beschädigt heimgekehrlen Flugzeugen diese Bilanz noch weiter zu ungunsteN der Engländer verändern.
Die schwedische Presse berichtet ii» größter Ausmachung über den Angriff aus Berlin, obwohl bisher wenige konkrete Nachrichten vorliegcn außer den sehr hohen Abschußziffern. Der erste Augenzeugenbericht des Berliner Vertreters des „Aston- bladet" besagt: „Als Gesamturieil kann fcstgestellt werden, daß Berlin den Angriffen mit der größten Ruhe begegnete. In dem Stadtteil, den ich nachts zu besuchen Gelegenheit Halle, herrschte jedenfalls mustergültige Disziplin. Unmittelbar nach dem Angriff waren Bergungs- und Feuerlöschmannschäften in voller Tätigkeit, uikd die Zivilbevölkerung nahm intensiv an den Ausräumungsarbeiten teil. Alle halfen allen, nicht bloß mit Säuberung der Bürgersteige von Glasscherben und Schutt, sondern auch durch Aufräumen beschädigter Wohnungen, Wegschaffen von Waren aus Läden usw.
In dem von mir bewohnten Haus wurden nicht nur regelmäßig Untersuchungen in den verschiedenen Wohnungen während die Angriffes selbst durch- gesührt. Während das Haus noch unter Explosionen zitterte, organisierten auch die männlichen Einwoh
ner, ohne geringste Spur von Panik, Patrouillen, die nach Ende des Angriffes bei der Aufräumung sowohl bei uns als auch im Nachbarhause helfemssollten. Die beinahe unglaubliche Ruhe und der einzig dastehende Zusammenhalt haben natürlich zum großen Teil ihren Grund darin, daß man von maßgebender Stelle rechtzeitig die Bevölkerung der Reichshauptstadt aus alle Eventualitäten aufmerksam gemacht, und in der Organisation des Widerstandes durch die verschiedensten Maßnahmen vorbereitet hatte."
Britische Städte beschossen
v I s L r d e I > e d » »vreir» « 0 I I e » p e» <1 e o « e L kV. Stockholm, 25. August Nach englischen Berichten operierten in der Nacht zum Dienstag über Ostengland deutsche Luststreitkräste Am Dienstag, heißt es, hätten deutsche Flugzeuge englische „Frontlinien"-Städte am Kanal beschossen. London befindet sich in verschärfter Alarmbereitschaft und der englische Nachrichtendienst bereitet erneut aus die Möglichkeit ver- fchärster Gegenaktionen vor.
Abberufung Standlei-s aus Moskau
vlsürvelicdi noreres «oklerpovoeorea
tr. Stockholm, 25. August Nach einer Associated- Preß-Meldung in „Stockholms Tidningen" gab ein offizieller Sprecher in Washington bekannt, daß Botschafter Stand ley von seinem Posten in Moskau in der nächsten Zeit abberufev werde.
Ein Schwede fragt Amerika
/Von 8 ven He 6 in
Der große schwedische Forscher Sven Hedin zeigt in einem neuen Buche „Amerika im Kampf der Kontinente" ttz. A. Brockbaus, Leipzig) die große Gefahr auf. die vom Osten droht.
Ehe ich von meiner Einstellung zur Sowjetunion spreche, zunächst ein paar Worte von meiner erste» persönlichen Bekanntschaft mit dem alten Russischen Reiche. Ich bin kein Fremder in dem größten Kontinent der Erde, in dessen westlichen Grenzgebieten sich die unübersehbaren Horden zu Beginn des Sommers 1941 sammelten, um über Europa herzufallen und seine Völker mit
Reichsführer ^ Himmler Reichsminister -es Änrrern
Or. krick Keicksprotelrtor in Löhinen uns Mähren - Hier! Reickovrriüster
Berlin, 25. August: Der Führer hat den Reichsprotrktor in Böhmen und Mähren, Konstantin Freiherrn von Neurath auf seinen Antrag von diesem Amte entbunden. Zum Reichsprotektor in Böhmen und Mähren hat der Führer den Reichsminister des Innern Dr. Wilhelm Frick ernannt und ihn von den Acmtern des Reichs- und Preußischen Ministers des Innern, sowie des Generalbevollmächtigten für die Reichsverwaltung entbunden. Freiherr von Neurath nnd Dr. Frick bleiben weiterhin Retchsminister. Den leitenden Staats
Gegenaktion unserer Truppen südlich Charkow
2äker VVi6erstan6 6er Sovjets xebrocken - Lrkolx vürttemberxiscder ksn-er
Berlin, 24. August. Im Süden der Ostfront hielten die Bolschewisten am 23. August ihren starke» Druck an, Mius, bei Jsjum und im Raum vom Charkow aufrecht. Dir andauernden feindlichen Durchbruchsversuche lösten jedoch westlich Kuiby- schcwo und südlich Charkow energische Gegenaktionen unserer Truppen ans, die nach Brechyi zähen feindlichen Widerstandes an Boden gewannen.
Die erneuten Angriffe der Bolschewisten an der Mins-Front hotten das Ziel, die seit Tagen umkämpste Einbruchsstelle in Richtung auf die hinter unserer Front verlaufende Rollbahn zu vertiefen Unsere von Panzern und Fliegern unterstützten Jnfanterieverbände gingen jedoch nach ihren erfolgreichen Abwehrkämpfen zum Gegenangriff Über. Der Feind wehrte sich verzweifelt, um die mit so schweren Verlusten bezahlte Schleuse in unsere Hauptkampflinie nicht zu verlieren.
Bei.Jsjum, dem zweiten Schwerpunkt an der Südfront, wurde der Feind durch Artilleriebeschuß und Bombenangriffe auf bereitgestellte Stoßverbände gezwungen, die Fortsetzung seiner Angriffe bis zum Nachmittag zu verschieben. Dann erst ging er unter Einsatz zahlreicher Panzer zum Angriff vor. Zwar gelang cs ihm an einigen Punkten, in unsere vordersten Stellungsteile hineinzustoßen, doch riegelten die Grenadiere die Einbruchsstellen bald ab. Für die Härte der Kämpfe zeugte die Tatsache, daß in wenigen Stunden wieder 133 Sowjetpanzer vernichtet werden konnten. Zusammen mit den Abschüssen des Vortages verlor der Feind somit in 48 Stunden allein im Bereich des am Brennpunkt eingesetzten deutschen Korps 266 Panzer. Die Hauptstöße richteten sich gegen eine schwäbisch- bayerische Panzer-Division, die aber im Gegenangriff starke feindliche Kräfte zurückwarf. In den Nachbarabschnitten, kam es ebenfalls zu schweren Kämpfen. Sowohl die rechts liegenden niedersächsischen Grenadiere wie die links benachbarte würt- ' e m b e rgisch e Panzer-Division zerschlugen die feindlichen Angriffe und brachten dabei 65 Sowjet- panzer zur Strecke.
Von ungewöhnlicher Härte waren auch wieder die seit Tagen hin- und herwogenden schweren Kämpfe im Raum von Charkow. Westlich der Stadt versuchte der Feind erneut nach Süden durch- zubrechcn, um die bei Charkow kämpfenden deutschen Truppen abzuschnüren. Eigene schwere Panzer, Flak und Sturmartillerie vereitelten diese
USA -MiUlärsegelflngzeug nolgelandet
Lissabon, 24. August. Ein amerikanischer viermotoriger Bomber, der ein Segelflugzeug im Schlepp hatte, überflog am Montag gegen 18 Uhr das -mittelportugiesische Küstengebiet. Aus der We von Eieira de Leiria, etwa 120 Kilometer nördlich von Lissabon, riß das Schleppkabel, und das Segelflugzeug landete im Gleitflug in der Nahe des genannten Ortes. Es war von drei amerikanischen Unteroffizieren bemannt, die sich den portugiesischen Behörden stellten. Das Segelflug- »«>ig wurde beschlagnahm.
Absichten. Schon bei den vortägigen Kämpfen hatten die Sowjets an dieser Stelle 64 Panzer verloren und am 23 August büßten sie. unter den Abwehrschlägen weitere 21 Panzer und Panzerspähwagen ein. Sechs davon vernichtete eine einzige Flakbatterie, den letzten auf kürzeste Entfernung vor dem vordersten Geschütz. Trotz schwersten Beschusses durch sowjetische Artillerie und Salvengeschütze sowie heftiger Bomben- und Tiefangriffe hielten unsere Panzertruppen dem starken feindlichen Druck stand. Am Vortage wurde dadurch die planmäßige Räumung der Stadt ermöglicht, nun aber auch die Voraussetzung für die erfolgreichen Gegenangriffe im Süden der Stadt geschaffen. Der. Gegenschlag unserer Truppen traf den Feind schwer, j sprachen.
sekretär im Reichsministerium des Innern Hans Pfundtner hat der Führer aus seinen Antrag in den Wartestand versetzt. Zum Reichs- und Preußischen Minister des Innern, sowie zum Generalbevollmächtigten für dir Rricksverwaltung hat der Führer den Reichsführer U und Chef der deutsche» Polizei Heinrich Himmler ernannt.
Der Reichsarbeitsdienst scheidet auS dem Geschäftsbereich des Reichsministers des Innern aus. Der ReichSardeitsführer untersteht als Chef einer obersten ReichSbehörde dem Führer unmittelbar. Dem Reichsarbeitsführer Konstantin Hier! hat der Führer Titel und Rang und Befugnisse eines Reichsministers verliehen.
Die Ernennung des neuen Rcichsprotektors hat zur Folge, daß der dem U-Oberstgruppensührer und Generalobersten der Polizei Daluege erteilte Auftrag, die Geschäfte des Reichsprotektors vertretungsweise zu führen, beendet ist. Den Staatssekretär beim Reichsprotenor in Böhmen und Mähren Karl Hermann Frank hat der Führer zum Staatsmlnister ernannt und ihn im Rang de» Reichsministern gleichgestellt.
Der Führer hatten Reichsministern Freiherr von Neurath und Dr. Frick, dem U-Oberstgruppen- führer und Generalobersten der Polizei Doluege sowie dem Staatssekretär Pfundtner in beson- deMi Handschreiben seinen Dank für die dem deutschen Volke geleisteten großen Dienste ausge-
Wieder schwedisches Hoheitsgebiet durch Briten verletzt
2vei kluxreuge rtürrteo bei klotlancknnx ab - Lesatzuaxowitxlieäer interniert
v r a d » d e r I c v l iiarere» N o r l e s » o o 0 e a » « a
bv. Stockholm, 25. August. Die Engländer haben bei ihren systematischen Ueberfliegungen schwedischen Gebietes bei Luftangriffen auf Deutschland in der Nacht zum DienStag über Schweden zwei große Bomber verloren.
Der schwedische Generalstab gibt bekannt, eine Anzahl „fremder" Flugzeuge sei über West- und Südschweden eingeflogen. Zwei davon, die sich später als englische herausgestellt hätten, seien „nach Notlandung verunglückt". Die erste Maschine stürzte bei Landskrona ab und brannte völlig auS, wobei nach Ansicht der Bevölkerung noch Brandbomben an Bord waren, denn eS entwickelte sich ungeheure Hitze und tagheller Feuerschein. Zwei Besatzungsmitglieder, die mit Fallschirm ab- gesprungen waren, wurden interniert. Sie berichteten weitere sechs seien bereits über Deutschland abgesprungen. Die Maschine war bereits über
deutschem Gebiet angeschossen worden und hatte sich nur noch mit Mühe bis Schweden geschleppt. Andere mögen auch über der Ostsee verunglückt sein. Die zweite aus schwedischem Gebiet Vorgefundene Maschine stürzte zwischen Istad und Simrischämm, dicht vor der Küste, ins Wasser. Sieben Besatzungsmitglieder retteten sich mit einem Gummiboot. Es handelt sich hierbei um ein viermotoriges Flugzeug, das auf zehn Meter Wassertiefe liegt und geborgen werden soll. Die neun in Schweden internierten Insassen der beiden englischen Maschinen setzten sich bezeichnenderweise aus sieben Kanadiern, einem Walliser und einem Engländer zusammen. Man fand u. a. eine Brieftasche mit tausend Schweizer Frank — ein Beweis dafür, daß diese Maschine» sonst über die Schweiz statt über Schweden zu fliegen pflegten. Einige der feindlichen Flieger waren durch Flakseuer über Berlin verletzt worden.
Deutscher Hilfskreuzer „Thor" in Japan
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Tokio, 25. August. Die gemeinsame deutsch-japanische Seekriegführung hat dazu geführt, daß der Feind nirgends mehr die unangefochtene Seeherrschaft besitzt, wie dies im ersten Weltkrieg auf dem größten. Teil der Weltmeere der Fall war. Es ist dem Gegner weder gelungen, die ständige Bedrohung seiner eigenen Seeverbindungen abzuwenden, noch zu verhindern, daß deutsche Handelsstörer vom ersten Kriegstage an bis heute in der Weite der Ozeane erfolgreich operieren. Das jüngste Beispiel dafür ist der deutsche Hilfskreuzer „Thor", der unter seinem Kommandanten, Ritterkreuzträger Kapitän zur See Günther Gumprich, eine lange Unternehmung erfolgreich durchführte und anschließend in einem japanischen Hafen eingelau- sen ist. Von unseren japanischen Verbündeten wurde
sen
der
aus
Besatzung des deutschen Hilfskreuzers ein über- Her-Hcher und kameradschaftlicher Empfang zu
teil. Unseren Männern gibt der Aufenthalt in Japan Gelegenheit zur Erholung von der langen und erfolgreichen Kaperfahrt.
Die Ankunft des deutschen Hilfskreuzers „Thor" in Japan wird von der gesamten japanischen Presse mit größten Schlagzeilen veröffentlicht. Genau wie das Erscheinen eines japanischen U-BooteS im letzten Jahr in Europa sei die Ankunft des deutschen Kriegsschiffes, wie weiter betont wird, ein Beweis dafür, in welchem Maß eS den Deutschen und Japanern möglich war, ^rotz aller angeblichen Feindbeherrschung der Meere die Seeverbindung miteinander aufrecht zu erhalten. Japan habe in den Seeschlachten, insbesondere bei Hawai und Ma- laia, die Stärke seiner Marine der Welt deutlich vor Augen geführt, während nunmehr hier in Japan auch einBeispteldestradittonellen deutschen Handelskrieges zu erleben Hei.
dem Fluch zu geißeln, der das Los der russischen Intelligenz der Jngern, Karelier. Balten, Polen und unzähliger anderer Völker war, wenn Deutschland durch den Krieg Mit den Westmächten hinlänglich erschöpft wäre
Am 17. August 1885 trat ich zum erstenmal durch das Erlösertor. Worka Spasitelja. durchstreifte die engen Gassen des Kremls und lauschte dem göttlichen Klang der Silberglocken Iwans des Großen. Am 10 April 1935 war ich zum letztenmal in der ruhmreichen Stadt der Großfürsten und Zaren. In dem halben Jahrhundert dazwischen bin ich oft dort gewesen und konnte nicht durch Moskau reisen, ohne immer wieder die historischen Sammlungen, das Innere der Uspensij- kathedrale, den Palast der Zaren zu besichtigen, wo Iwan der Schreckliche 158l seinen Sohn erdolchte und wo das Echo zahlloser Taten unmenschlicher Grausamkeit und bestialischer Tortur verhallte. Ich sah, wie von dem holprigen Pflaster des Kremls die Funken sprühten, als Budjennys stattliche Ko- 'saken aus ihren stahlbeschlagenen Rosse» daherge- sprengt kamen, und ich saß aus Einladung des Volkskommissars Tschitscherin unter der Zuhörern im „Großen Theater" als Feldmarschall Bud- jenny von der Bühne aus eine donnernde Rede darüber hielt, welch furchtbares Verhängnis über jeden Feind Hereinbrechen werde, der es wagen sollte, seinen Fuß über Sowjetrußlands Grenzen zu setzen.
Von Petersburg bis Wladiwostok, von Jrkutsl bis Taschkent, von Jekaterinburg bis Sewastopol habe ich wohl fünszehnmal das Russische Reich durchkreuzt. Acht Monate <1885/86) war ich in Ba- lakhanij bei Baku. Im Schlitten bin ich durch die oststbirffchen Wälder gefahren, sechs Jahre bevor die Transsibirische Eisenbahn fertig war, und habe herrlich geschlafen in ärmlichen Bauernwohnnngen in Sibirien, in der kirgisischen Steppe zwischen Orcnburg und dem Aralsee und in Turkestan. Aus all diesen Fahrten habe ich die russischen Bauern und das ganze einfache, anspruchslose, arm« russische Volk liebgewonnen, diese gastfreien, aufrichtigen, ehrlichen und gutmütigen Menschen, die nichts verlangen, als in Ruhe gelassen zu werden um im Schweiß ihres Angesichts ihren Kohl ,zu bauen und ihre Aecker zu pflügen Sie getrauen sich nicht einmal, frei zu reden, wenn man unter vier Augen mit ihnen spricht. Sie wissen, daß selbst die Wände Ohren haben. Man hat ihnen ihr Vieh und ihre Aecker geraubt, und oft genug haben sie ihre Nachbarn und Kameraden, ihre Söhne und Brüder spurlos verschwinden sehen. Mit ihrem Henker Svsso Dschugaschwili oder Jvssts Wissario- nowitsch Stalin haben Churchill und Roosevelt einen Bund geschloffen, zu dem einzigen Zweck, Deutschland zu vernichten.
Der vornehmste Tempel der griechisch-katholischen orthodoxen Kirche Rußlands, Jsakskij Sobor. die JsaakSkathedrale in St. Petersburg, war ehemals hinter ihren Fassadcnsäulen von finnischem Granit mit prachtvollen Ikonen in Gold, Silber und Emaille geschmückt, und vor dem Muttergottesbild und der Heiligenbilderwand, dem Ikonostas, leuchteten die flackernden Flammen der Wachskerzen. Alle diese Pracht, die die Religiosität und Frömmigkeit der Russen versinnbildlichte, wurde von den Bolschewisten ausgetilgt. In dem gewaltigen Tempelraum unter der goldenen Kuppel — bas erste, was man von Zar Peters Hauptstadt erblickt, wenn man ihr vom Finnischen Meerbusen her naht — sind zwischen den Säulen auS Malachit und Lapislazuli die melodischen Stimmen der Chorknaben, ihre Vespergesänge an den großen Festtagen der Russischen Kirche verstummt, und die Kathedrale wird nunmehr als. Amtslokal verwandt, und zwar von den Besboschniko oder Gottlosen. Mt dieser teuflischen Gesellschaft macht nun Amerikas Christenheit gemeinsame Sache gegen das christliche Europa. Wir Schweden, die wir den Vereinigten Staaten durch die für unser Volk so unglückliche Auswanderung gegen zwei Millionen Menschen schenkten — nach dem, was Theodore'Dioosevelt und Henry Ford mir sagten, die Besten unter deü Bürgern der Vereinigten Staaten — wir, ihre Landsleute und Verwamsten in Schweden, haben recht, mit Angst und Unruhe der für die ganze. westliche Kultur so gefährlichen Politik zu folgen, die in ihrer neuen Hei- mat betrieben wird. Wir, wenigstens die meisten von uns, fragen, ob es möglich ist, daß das Volk Amerikas eS wirklich mit feiner Würde vereinen kann,, gemeinsame Sache zu machen mit Verbrechern, die eine solche Schuld auf sich laden.
Und im gleichen Bündnis mit der „Gesellschaft der Gottlosen" ist das Volk vereint, da« ln der