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ckte Christel eine nach zu viel ge- Hscl und Streit Zaune zu bre- h seine Stimme a bösen Worten ne kräftige Faust ! , dann brauchte f Stimme nur sei. > Hand aus seine ^ e wurde im Nu in die empörten well ruhig, eben 'as Mädchen in >n er sich dessen er kam ihr mit oohl bei Andern küßte sie nicht nlichkeitcn gegen icht von andern id bildete so die wache Mädchen, gerichtet, sah er rbcn wollte, so ian nahm allge- u seiner zweiten cht längst bei ihr l seyn, wenn ihn hatten. Erstlich Nachbars, des en kleinen Hausweit eingelassen, er sie heirathe, chen hatte. Aber ausopfernde An- iner strafwürdi- w ihre Bcihülfe c Älariclis, dieß bietenen Malen iden. Er konnte rcn, Gcheimniß, lebt, daß sic seien» er tln- dcn- e, und Niemand nd Gefahren zu lchcn Beistandes hig. Er kennte ja er hatte sie ^ ar schon gemiß- Ergebenbeit sich r sie nun nicht ne Verhältnisse, eine andere als . Aber er hielt ^ Wesen an sich tcn Last werden lauheit machten unmöglich ; daS er war dcßhalb eitet. Er trug er chsi durch >
einen Gönner in der Residenz verschafft hatte, im Bunde seiner Beinkleider; den größten Thcil seines Geldes halte er in einer Gebirgshöhle wohl verwahrt; auf einem nahen Dorfe stand bei einem Bauer, mir dem er viel Geschäfte machte; ein Pferd, sein Eigcnthum, das aber für ein Ei- genthnm des .Bauer» galt, und der es für das Futter auch zu seinen Arbeiten benutzen durfte, dessen sich Tins aber auch zu seinen größere» und geheimen schnellen Reisen bediente. Bei diesem Bauer hingen auch mehrere neue städtische Kleidungsstücke, welche TinS in seinem Dorfe niemals trug, die ihn aber in wenig Minuten in einen Menschen von ganz anderem Aussehen umzuwandeln geschickt waren.
Es war natürlich, daß unter solchen Umständen Tins eine eheliche Verbindung in der nächsten Zeit mit dev hübschen Christel scheute, so sehr er auch das Mädchen unverkennbar liebte. Man glaube inzwischen nicht, daß er gar nicht an eine solche gedacht hätte. Im Gegentheil war er fort und fort mit Plänen für seine Zukunft beschäftigt, in denen Christel eine Hauptrolle spielte, von denen aber nie ein Laut über seine Lippen kam. Dieser rohe, gemeine und rachsüchtige Mensch barg in seiner Brust eine merkwürdige Fülle von romantischer Schwärmerei. Dieß ist 'ei Landbewohnern von vorzüglichen geistigen Anlagen keine ganz ungewöhnliche Erscheinung. Ihre Phantasie ist meist um so ungezügelter und abenteuerlicher, je weniger ihr reicher und emporstrebcnter Geist gebildet und geregelt ist. Kräfte, die durch Unterricht, Bildung und humane Behandlung nicht in die edlen Schranken des Schönen und Schicklichen gebannt sind, stürzen ercentrisch in's Maß- und Ziellose hinaus.
Kolbentins hatte sich in Bezug auf Christel einen abenteuerlichen Plan gebildet. Er halte genugsam gesehen und erfahren, daß das Geld in unfern erbärmlichen gesellschaftlichen Zuständen fast der einzige Schlüssel zu Ehren, Auszeichnungen und Glück sey und sein gänzlicher Mangel alles moralischen Grund und Bodens verführte ihn zu dem Glauben, eS gebe gar kein anderes Mittel, um glücklich zu seyn, als Geld. Ueber alles Andere lachte er. Nicht vergebens waren Religion, Tugend und Moral in seinem Beiseyn von sogenannten Gebildete» schändlich verhöhnt und verspottet worden; Tins hatte sich daraus eine Lehre gezogen. Seine schwärmerische Liebe zu dem schöne» Schcnkmädchcn, die wirklich sein ganzes Her; mit einer stillen, aber gewaltigen Liebesgluth erfüllte, trieb und stachelte ihn nun fort und fort, mehr Geld zusammen zu bringen. Was Rache und Bosheit begonnen hatten, das vollendete die Liebe. Er hatte sich nun eine gewisse, ziemlich hohe und bedeutende Summe festgesetzt, die er sorgst zusammen bringen wollte, und es fehlte ihm in der That nicht sehr viel mehr daran. Mit diesem Gelde wollte er sich in einem andern Staate ein Landgut kaufen, und sich sein Haus auf das Schönste und Bequemste einrichten. Die Frauengemächer sollten an Pracht, Lurus und Ueberfluß den Zimmern auf dem heimischen Schlosse "icht nachstehen. Er wollte Herr seyn, und die geliebte Christel als Herrin einführen. Sie sollte eine vornehme Frau werden; er wollte ihr das glücklichste Loos von der Welt bereiten, und seine aufgeregte Phantasie ergötzte sich stundenlang mit der üppigsten Ausmalung aller Einzelnsten. Kutsche und Pferde wollte er ihr halten. Diener und Dienerinnen, alle schönen Vergnügungen vornehmer
Leute wollte er ihr bereiten. Und mit furchtbarem Ernst hielt er darauf, daß diese Blume mit ihrem vollen Blü- thcnstaube und unberührt in das Paradies verpflanzt werde, das er ihr ;n fcvaffen so emsig bemüht war. Deßhalb bezahlte er keinen Kreuzer an der ans seinem Grundstück haftenden Schuld; deßhalb ließ er keinen Nagel einschla- gen, keirken Ziegel entziehen. Hier war seines Bleibens doch nicht. Seine, der Marielis schuldigen Verbindlichkeiten wollte er erst dadurch lösen, daß er ihr einen Mann verschaffte und ihr eine, ihren Verhältnissen angemessene Aussteuer gäbe, und er hatte sich bereits nacy einem passenden Subjekte umgesehen und war mit ihm einig geworden. Von Christels Liebschaft mit dem Försterfritz hatte er keine Ahnung; daS Einverständniß dieser beiden war seinem scharfen, aber vielbeschäftigten Auge entgangen. Die Umstande machten die Liebenden eben so vorsichtig, wie er selbst war.
Das Forsthaus an de'- Fasanerie war von außen und innen ein reinliches, hübsches und bequemes Gebäude. Ein freundlicher Blumengarten breitete sich vor demselben aus, ein großer Gras- und Gemüsegarten schloß sich an j den Hof an und dehnte sich bis an das Gestänge der Fa- j sanerie. Dort bluhercn die ersten Frühlingsblumen , und die letzten Herbstblumen zögerten, als schieben sie nur ungern. Heer wuchs das saftigste Gras für die Kühe der Frau Försterill, und man sah diese wohlgenährten Thiere oft darin weiten Alle mögliche» Gemüse standen hier in üppiger Fülle und erwarteten das Messer der Köchin. Wohin das Auge siel außcrdalb und innerhalb des Hauses, cs labte sich an Ordnung, Reinlichkeit, Zierlichkeit. Die gebietende und schaffende Hand einer Kammerjungser der gnädigen Frau war nirgends zu verkennen. Der .Förster Stephan Hendrichs stand in dieser Beziehung seiner Frau nicht nach; sie waren beide ein sehr schätzens- ' werthcs Ehepaar unv hauen ihren Sohn in ihren Grundsätzen des Fleißes, der Ordnung und der Pünktlichkeit erzogen. Nur in Bezug ans die sogenannte Vornehmheit j und den blinden, unbedingten Gehorsam gegen die Guis- ^ Herrschaft harte er von denen seiner Eltern sehr abweichende i Ansichten, die er jedoch des lieben Hausfriedens wegen im Forsthanse niemals laut werden ließ. Der junge Mensch war eben von den abscheulichen Thorheitcn der neuern Zeit, wie seine aristokratisch gesinnte Mutter sich auszndrucken pflegte, augestcckt worden. Eine bange Ahnung von seinen verkehrten Gesinnungen hatte die gute Frau Försterin allerdings, haue sie aber die ganze Verderbtheit ihres Sohnes gekannt, sie wäre sicherlich vor Gram und Kummet gestorben. Denn Fritz war sv gottlos , ja so verrucht, zu glauben, daß der gnädige Herr nicht nur nicht ans besserem Stoff gemacht sey, wie der geringste seiner Bauern, sondern daß er wegen seines Stolzes, seiner Brutalität, seiner Gewaltthatigkeiten und zügellosen Ausschweifungen schlechter scy, als der schlechteste seiner Bauern. Fritz hatte sich um keinen Preis in der Welt dazu verstanden, das Kammermädchen der gnädigen Frau aus der Hand des gnädigen Herrn als Frau zu nehmen, selbst wenn dieses Mädchen nicht so schnip- plsch und naserümpfend gewesen, selbst wenn man ihr nicht angesehen hatte, wie sie mit dem gnädigen Herrn stand. Sogar das Beiwort „gnädig" für den Gutsbesitzer war für den wackern und freisinnigen Jägerburschcn ein wahrer Grau <, denn die Gcmüthsart und der Cha-