rakter dieses Mannes waren gerade das Gegentheil dieser Bezeichnung. Aber Fritz war ein viel zu guter Sohn, er liebte seine ui jeder andern Hinsicht schähenswerthen Eltern so sehr, und wusste sich von ihnen, vorzüglich von seiner Mutter, so überschwenglich geliebt, daß er über diese geistigen Miasmen der neuern Zeit lieber gänzlich schwieg, als dass er durch srcimüthige Besprechung seines politischen und socialen Glaubensbekenntnisses auch nur die kleinste Verstimmung in den Frieden seiners elterlichen Hauses gebrockt hätte. Wenn er von seinen Waldstrcue- reien heimkehrend die guten Alten in der Geisblatt- und Rosenlaube vor der Hausthüre im Blumengarten traulich zusammensitzen sah, den kräftigen Vater im grünen Haus­rock, mit dem grunsammtnen Käppchen auf dem rechten Ohr, behaglich seine Pfeife schmauckend, die stattliche, et­was beleibte Mutter, knapp und schier vornehm angethan, das Strickzeug in der Hand, da lackte ihm das Herz im Leibe, und wenn er in die freundliche Ordnung und fried­liche Behaglichkeit des Hauses trat, begrüßte ihn der Geist einer schönen Häuslichkeit so wohlthuend, daß er sich je­desmal gelobte, Alles zu vermeiden, was auf den sanft er­hellten Lebensweg dieses Paares einen verdüsternden Schat­ten werken könnte.

Reizend war wirklich der Anblick, den am Nachmit­tag der Sommcrsonntage der Blumengarten vor dem Forst- Hause bot. Unter dem schattigen Dache einer Linde sa­ßen der Förster und seine Gäste, ein Paar Pastoren und Schullehrer, Verwalter und der Doktor, der viel erfahrene und gesprächige Landarzt, welcher im Dorfe wohnte. Sie spielten Schafskopf, rauchten Tabak, tranken Bier, lasen die Zeitung und kannegießertcn nack ehrlicher deutscher Weise, an der, uns von den Vätern überliefert, wir fester halten, als an jeder andern. Die Frauen der genannten Männer saßen bei der Frau Försterin in der Geisblatt- laube und tranken Kaffee, und sprachen mit großem Ei­fer und noch grösserer Ernsthaftigkeit von der Gottlosig­keit, Faulheit und Schlechtigkeit ihrer Dienstmäzde und vom Stolz und der Unzucht der jungen Mädchen im Dorfe, und endlich von der schlechten Wirthschaft dieser und je­ner Frau Nachbarin, versteht sich alles in der besten Ab­sicht, wie sich von so ehrbaren Frauen auch gar nicht an­ders erwarten ließ. Die glatten, großen, klugen Jagd­hunde liefen abwechselnd von den Männern zu den Frauen; Rosen- und GciSblatt dufteten aufs Lieblichste, und in der nahen Waldhccke schlugen Fink und Rochkchlcken. Kaum weniger gemächlich war die Scene an langen Winter­

abenden , wenn der Sturm draußen in den hohen Bäu­men rasete. Dann saßen der Förster und seine Freunde am warmen Ofen, einem kleinen Ungeheuer, von dem Um­fange der Loge des Portiers in großen Städten, rauchten Tabak, tranken Bier, karteten oder erzählten sich Abenteuer und Erlebnisse, und zwar meist solche, in denen zuweilen etwas Jägerlatein vorkommt, eine klassische Sprache, von welcher einzelne Redensarten und Anklänge allerdings von vielen Kathedern erschallen, die aber dock irgend einen ei­genen Lehrstuhl hat. (Fortsetzung folgt.)

Abenteuer eines alten Soldaten-

Der ehemalige preußische Hauptmann von Rhaden, fand vor der Schlacht von Waterloo in einem geplünder­ten Dorfe ein wunderschönes Mädchen, das um ihreLieb- liugskuh, welche ihr von Soldaten weggenommen wurde, heiße Thränen vergoß. Der ritterliche Jüngling entriss die Kuh den Plünderern, gab sie dem Mädchen wiedei und empfing von ihr einen Ring und den Schwur ewiger Liebe. Als er aber, von einer Wunde genesen, auf den Flügeln der Liebe wieder in das Dorf c lte, um seine Schöne wieder zu sehen, fand er sie in den Armen eines Ankern und erhielt nichts als das naive Gcständniß, daß es ihr nicht um ihn, sondern um ihre Kuh zu thun gewesen scy.

Gemeinnützige-.

Haar pommade zu verfertigen.

Frischer Rindertalg wird in kleine Würfel geschnit­ten , mit Wasser durchgeknetct und dann in einem reinen Topfe mit Wasser über Kohlen allmahlig zum Sieden ge­bracht. Man rührt die Masse öfter um, nimmt den Schaum ab, und gießt Alles nach einer Viertelstunde durch ein reines Tuch. Das durchgcseihcle Fett entfernt man vom Wasser, wenn eS erkaltet ist. Hierzu setzt man ei­nige Tropfen Kürbis- oder Mandelöl; liebt man Wohl­gerüche, so kann man noch einige Tropfen Bergamott- oder ein sonstiges wohlriechendes Oel hinzusctzen. Man lasse jedoch die Pommade nicht zu alt werden, weil sie sonst ranzig und ein Gift für die Haare wird.

Kurs für Goldmünzen, den 16. Nov. 18-16.

Württemberg. Dukaten 5 fl. 45 kr. Andere Dukaten . . 5 fl. 34 kr. Neue Louisdwr . . . Itfl.kr.

Friedricbed'or . . . 9fl. !46kr.

soll. lOGulden-Stücke 9 fl. 52 kr. Zwanzigfranken-Stücke 9 fl. z26 kr.

Frnch tpr

eise.

Brvd- Lk Fleischpreise.

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gattung.

Allenflaig, ! Frendenstadt,

den !8. Nov 1845, den 14. Nov. 1846,

rei Scheffel. ler Scheffel.

Tübingen, den 13. Nov. 1846. ver Scheffel.

Calw,

den 14. Nov. 1846, ver Scheffel.

In Altenffaig: 4P.Kernenbr.20kr Weck 4 LQ. 1

In Tübingen: 4P.Kerncnbr.4Ar. Weck 4L.O.1.

Dinkel, alt.

neuer Kernen . Roggen . Geruen . «aber . Mühlfrucht Bohnen . Wicken . Erbsen . Linsen .

fl. kr. 10 36

15 28 k 36

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JnFreudenfladt: 4P.Kernenbr.20kr. Weck 4L. IQ. 1 Ochsenfleisch 9 Rindfleisch . 7 Kalbfleisch . 8 Schwil.abgez.11 » unabgez.12»

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Nedigirt, gevruckt und verlegt von G. Zaiser.