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wnehmer.
von der Re- das sind 500 imien-Ziehung 2 000, zwei hlr.
üons-Loos bei rünktliche Ein-
iebel,
am Main, ungsplan ein- llungen, sowie
n 14. Novbr. n und Freun- mit die trau- i eö dem Herrn ee guteSchwe- wphie Neef, u einem Herz- lt abzurufen, en um stille
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Der Bauer aus dem Gäu.
Der Gäuer Bauer ist ein Mann In gegenwärt'ger Zeit,
Der tanzen, trinken, essen kann,
Zu seiner Hellen Freud l
Der Gäuer Bauer ist ein Kerl!
O Städter, armer Tropf!
Ja, ja die Bauern sagen äll:
Der hat kein Halm im Schopf! Geht nur nach Haßlach, Bvndorfhin Und seht die Scheunen an.
Und fraget dann in Jesingen,
Was Korn wohl gelten kann?
Geht auch nach Unterjetiingen,
Und auch zum Kuppinger Blau,
Und fragt dann auch in Sindlingen Des Drittels-Pächters Frau.
Geschweige denn von Gärtri!gen Mit seinem dicken Schulz,
Und von dem Pfarrort Möziugen, Und dem morast'geu Sulz.
Heida! da muß getrunken scyn,
Daß blitzt und dampft und krackst! Und kommt er Sonntags in die Statst Und sieht die Städter an,
Dann denkt er gleich, o je! wer hat Den Armen was gelhan?
Die sehen aus, daß Gott erbarm! So elend und so bleich,
Und sieben Suppen, keine warm,
Ist Siadtleuts Brauch im Reich.
Wie dauern ihn die Bäcker doch Zu Nagold, Herrenberg,
Die ziehen jetzt am eisern Joch Des Gäuer Bauern Jörg.
Die Metzgerknecht sialiren sehr Dem Gäuer Bauern Hans,
Und schwänzlet um ein Nindle her Und um en Kälbles Schwanz.
Die Wirth, das sind allein noch Leut In den miserablen Städt':
Za gehet nur von Ort zu Ort,
Im ganzen Gäu-Revier,
Gewiß, ich gebe euch mein Wort, Die Scheunen brechen schier!
Und außerdem noch Geld wie staub. Und Pferd und Kuh im Stall,
Der Banernbursch holt jetzt die Braut Im Goldland jeden Fall.
Den guten sechsnndvierz'ger Wein, <Was will er denn vom Most?) Trinkt heust der Gäuer Baust allein Zur guten Mittagskost.
Zum Schlafetrunk noch obendrein, Zieht er zu Markt bei Nacht,
DerGäuertrinkl keinSchopp' aufBeut Und wenn er hundert wött.
Uns kälbert ja der Schlegel Holz Jetzt auf der Buhne gar,
Drum sind wir auch so mächtig stolz. Und lhun so sündlich rar
Und freuen uns, juchei! juchei! Ganz königlich, fürwahr.
Daß jetzt die Metzger um die Säu UnS schmeichlet wunderbar.
Jetzt Bauer aber halt dein Maul, Hast gnug dein stob auspumpt Bist sonst doch kannibalisch faul Wenns auf dein Blaul ankommt.
Tags- NerriglkLite«.
Die Zeitungen leben gegenwärtig nur von Wasser und Brok. Die Ueberschmemmungen im südlicken Frankreich und die Unterstützungen der Verunglückten, so wie die Zufuhr und Preise des Getreides machen den Hauptinhalt der Zeitungen.
In Annab erg hats einen Tumult gegeben, der von den Posamcntirern ausging. An 600, Andere sagen 3000, Menschen aus der ganzen Umgegend rückten vor daS Haus eines Fabrikanten Eisenstuck und wollten eine Drillirmaschine, die gar nickt vorhanden war, zerstören. Der Stadtrarh von Annaberg hat zu einer Bürgcrwacke ausgefordert. Mehrere Tumultuanten sind schon Ungezogen.
Die russische Regierung hat nun auch die Öffentlichkeit cingeführt, vor der Hand im Prügeln und verspricht sich davon große Theilnahme des Volkes. Die Prügel sollen nach dem neuen Strafcoter öffentlich und mit möglichster Feierlichkeit den Verbrechern zugctheilk werden.
Bei der jetzigen Nolh kommt eS in Berlin und Posen oft vor, daß sich Leute freiwillig zum Arrest melden und, nickt angenommen, stehlen, um nur Obdach, Nahrung und eine warme Stube zu erhalten. Das Schlimme aber dabei ist, daß sich Viele auf diese Weise weniger an die Noch, als an Verbrechen und Schande gewöhnen und es mit diesen leicht nehmen.
Am 9. November ergriff eine 80jährige Dame auS einer ehrenwerthcn Familie zu Lüttich, welche gewöhnt
war, Abends vor dem Schlafengehen ei» Glas Liquen r zu trinken, aus Versehen eine mit Vitriolsaure gefüllte Flasche statt der Gen,ever - Flasche, schenkte ein Glas voll ein und leerte dasselbe auf einen Zug. Gleich fiel sie u nter heftigem Schrei zu Boden und starb ungeachtet aller ärztlichen Hülse eine Stunde später.
In Berlin erfolgte an, 12. November eine furchtbare Erplossion von etwa 15 Psd. Sckießbaum- woll e, die nickt nur im Innern alle» zertrümmerte, sondern die Balken des Kellers selbst mehrere Fuß über den Flur des Hauses und der Wohnstube emporhob. Ein Kaufmann, Verfertiger dieser Wolle, sein Werkführer und der Hausknecht, eben in diesem von innen stark geheizten Keller mit dem Verpacken beschäftigt, wurden an den Händen und im Gesicht sehr bedeutend verbrannt.
In der Nackt vom 2. auf den 3. November bemerkten die Wächter in der Silbergrube von Jdria Feuer; sic meldeten cs sogleich, und der Bergschaffncr Georg Szrrazsai eilte mit sechzehn Bergleuten in die Grube und fand nnt ihnen den Tod. Zehn wurden als Leichen her- ausgcbrackt, Sztrazsai mit fünf Bergleuten kam nicht wieder zum Vorschein. Um ferneres Unglück zu verhüten, wurden die entstammten Schachte und alle Oeffnungcn vermauert und Wasser eingelassen. Man bemerkte seit längerer Zeit, daß die Luft auf 40 Grad Warme gestiegen war, und es mag ein Sclbstverbrcnnungsprozeß eingetreten scyn.
Die gymnastische Fertigkeit eines norddeutschen Land- mauns ward in diesen Tagen der Anlaß zu einem in seiner Art seltenen Abenteuer in Rom. Ein ausgezeichneter Schwimmer, W. aus B, wettere mit einem Engländer, er wolle von Ponte Molle bis zur Brücke der Engels - bürg gestiefelt und angckleidet wie er war hinunterschwimmen. Die Entfernung von der einen bis zur andern B-ücke beträgt zwei gute italienische Meilen. Die Wette ward gegenseitig versichert. W ftürzre sich in den reißenden Fluß, theilte mit gewandten Armen seine gefährlichen Strudel und erreichte zum äußersten Erstaunen des am Ufer zusammcngelaufcnen Volks die Nahe der Kircke San Giovanni de'Fiorentini jenseits der als Ziel bestimmten Engelsbrücke. Da eilten Männer in Barken herbei, ihn aufznfischcn, weil sie glaubten, er habe sich, um Selbstmord zu begehen, in die Tiber geworfen, gierig auck nach der für solche Erretter stets gewissen goldenen Rettungsmedaille. Allein unser Landsmann schlug mit den Händen um sich, seine Reise noch weiter fortzuschen! Vergeblich , er ward ans Gestade gezogen und in eine nahe Soltatenwacke gebracht. Auf seine bestimmte Erklärung, daß er keineswegs fick zu ertränken, sondern Spasscs halber diese Wasserrcise gemacht habe, gericlh der ibn verhörende Unteroffizier mit allen Anwesenden vor Staunen außer sich, erklärte ihn für wahnsinnig und schickte ihn mit Begleitung nach dem Tollhause an der Longara. Hier saß unser guter Deutscher fünf Tage, jeden Morgen besuchte ihn ein Arzt in der Erwartung, neue Proben der vermeinten Narrheit von ihm zu erhalten. Da diese ausblicben, so setzte man ihn am sechsten Tage wieder auf freien Fuß.