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Munde, und sinkt ermattet in tiefen Schlummer, um 6 j Uhr erwacht, trinkt und ißt es, und spricht wie eine Ge- ! sunde. Um 8 Uhr Abends begibt es sich wieder zu Bett, ^ bis um I Uhr NacktS derselbe grauenvolle Akt beginnt.,. Ließ war seit 6 Jahren. Der oben genannte Arzt wurde nun, da er bereits drei Epileptische völlig geheilt zu hack den im Rufe stand, am 15. Juli nach Irnsing abgerufen und beobachtete diese Erscheinungen nach dem ganzen Verlauf. Die Kur auf orginelle Weise, psychologisch und materiell, strenge begonnen, war in 4 Wochen vollendet, und wir sehen sehr ein gesundes vernünftiges Mädchen vor uns. Die Krankengeschichte welche daS Nähere dar- lhut, liegt dem k. Land. - Physikate Abensberg vor. So die Bayr. Landbötin.
In Lommatzsch in Sachsen hatte sich ein mit dem Schießgewehr wohlvertrauter Burger aus der Apotheke zu Meißen Schießbaumwolle zu sechs Schuß kommen lassen, welche er auch schon in 6 Portionen abgetheilt erhielt. Man ladete eine Doppel- (Jagd) Flinte, und die beiden ersten Schüsse, welche die Schrotkörner allerdings weiter forttrugeu, als dieß mit demselben Gewehr früher beim Schießpulver gewöhnlich war, gingen glücklich von statten. Beim dritten Schuß jedoch, wozu die Ladung von derselben Person mit der möglichsten Sorgfalt und Kraft aufgesetzt worden war, zersprang daS Doppelgewehr in mehrere Stücke mit der größten Gewalt, so daß man mehrere Theile desselben, namentlich ein Schloß, trotz des eifrigsten Suchens nicht wieder fand, die übrigen aber in bedeutender Entfernung. Der Schütze dankte seine Rettung nur dem Umstand, daß er das Gewehr auffallend kurz hielt.
Am 24. Okt. ist in Paris der erste Schnee gefallen, doch hat ihn die milde Herbstsonne bald wieder geschmolzen.
In Tyrol ist jetzt nicht gut seyn, es regnet Tag und Nacht und die Thäler bilden durch den Austritt der Gewässer große Wasserflächen. Die Etsch hat einige Landstraßen so überfluthet, daß sie ohne die größte Gefahr nicht passirt werden können.
Die U e b e r s ch w e m m u n g der Loire übertraf die im Jahre 1789 um einige Fuß. Im Thalc von Orleans sind 10 Gemeinden verwüstet, die Hausthiere sind meistens in den Fluthen umgekommen und die in den Scheunen aufbewahrtcn Getreidevorräthe sind vernichtet. In der Stadt Roanne standen 112 Häuser bis an die Dächer unter Wasser und etwa 200 sind ein- gestürzt. Der Sturm hat viele Kähne umgeworfen, worauf Menschen sich befanden. Der Jammer und das Elend sind entsetzlich.
In Berlin ist der älteste Sohn des Kabinetsministers von Bodelschwingb i» Folge eines Duetts gestorben. Er batte einen schlimmen Hieb ins Handgelenk bekommen, dcmungeachret verheimlichte man die Wunde, bis Nerven- ficber hinzu kam und keine Rettung möglich war.
Auf dem Markte in Stettin werden Veilchensträuße feil geboten. Am 25. Okt. hatte man daselbst ein schweres Gewitter, das einige Stunden anhielt. Die Luft war vorher ungemein schwül und warm.
Nachstehendes Gedicht wurde der Redaktion übersendet, um cs ms Blatt aufzunchmen; indem diesem Wunsche, entsprochen wird, werden unsere freundlichen Leser
ersucht, daraus den Beweis zu entnehmen, daß es auch bei uns Personen unter dem Volke gibt, welche sich der Dichtkunst befleißigen. Wir geben es wörtlich, wie es uns zukam: ^ ,
' ^ s Ein erdichtetes Lied
für einen Auswanderungslustigen nachAmerika.
Von Sackzeichner Mitsch endörfer in Neubulach, Oberamts Calw.
Nun nchni' ich den Stab in meine Hand,
Und reis' damit dnrch's Vaterland, Weil ich mein Auskommen nicht . mehr finde da,
Drum reis' ich nach Amerika.
Ich war zufrieden in meinem weiland Stand,
Und liebte auch mein Vaterland, Darzu auch meinen Wohnungsort, Nun aber ist mein Nahrungszweig schon fort.
Es sieht entgegen einer theuren Zeit, Da mich zu leben nicht mehr freut: Und Mancher hätt' sich 'was erspart. Am Ende geht's ihm auch noch hart.
Wie Mancher würd' bis Frühjahr gehen,
Wenn man ihm würd' zur Seite stehen.
Er reis'te nach Amerika,
Er bliebe keine Stund' mehr da.
Und wenn ich komm' wohl an das Meer,
Dann sprich ich zu dem Schiffs- kapitain:
Ach, mein hcrzliebster SchiffSkapitain, Führt mich doch über's Meer dahin:
Und rafft der Tod mich darauf ab, Find' ich im Wasser auch mein Grab. Und bringt er mich lebend nnn dahin, Daß ich mit frohem, heitrem Sinn, Kann danken meinem lieben Gott, Der mich bewahrt' vor Krankheit und vom Tod.
Und wann wir kommen in Terai (Amerika) an.
Dann such' ich einen biedern Mann, Der auch noch ist vom deutschen Blut, Und auch noch für mich sorgen thut.
Weil alle bieb' ist bei uns kalt, Drum such' ich dort mein'» Aufenthalt :
Weil man nickt übt Barmherzigkeit, Darüber trag' ich manches beid; Um's Wunder bleib ich nimmer da. Ich reis' nach Südamerika.
Auf, Brüder, auf! nun laßt »ns geh'n.
Der Herr, der wird uns auch be>- steh'n;
ES sev auf Erden und im Meer, Die Reise wird uns nicht zu sckwer: Ich fürcht' auch kein'» ,Indianer nicht,
Und leb' nach meiner Christenpflicht.
Pariser (Ha»nerstreiche.
Von einem Deutschen.
Die Schlechter sind m Paris des Morgens am frühesten wacb, schon bei Tagesanbruch findet man die Gesellen bei ihrem Geschäft.
An einem Morgen um 3 Uhr, als cs nock dunkel war, war ein Schlachter ker Faubourg Montmartre schon fleißig, die Stücke zu hauen, einzutheilen, kurz alles zum Verkauf vorzubertiten. Plötzlich erschallt von der Straße her am eisernen Gitter seines Ladens eine flehende sanfte Stimme. Ach lieber Herr, schützen Sie mich, lassen sie mich nur auf einige Augenblicke herein, ich werde sonst arretirl und will lieber sterben. Der Schlachter geht zum Gitter und sieht zwei niedliche Hände zwischen den eisernen Stangen, dazu ein wunderlieblickes Gesicht. EinFlcischcr- knecht kann auch sehr gefühlvoll seyn; dieser war cS im hohen Grade, denn er öffnete die Thür, ließ daS Mädchen eintreten und fragte nach der Ursache ihrer Angst. Zwei meiner Freundinnen haben mich mit in eine Tanzgesell- schasl genommen, erzählte sie, haben mich auf dem Heimwege verlassen, und nun kann ich mich nicht zurecht finden und fürchte von der Patrouille aufgegriffcn zu werden. Der gefühlvolle Schlachter beruhigt sie mit der Bemerkung, eS würde bald Tag werden, dann könne sie ruhig nach Hause gehen. In diesem Moment aber vernahm man von weitem Männertritte, wie die einer Patrouille; unter Thränen bat die Geängstigte, sie in das Zimmer neben dem Laden treten zu lassen, welches ihr auch bewilligt ward. Der Schlachter blieb bei seiner Arbeit. Nach ungefähr 5 Minuten traten zwei Männer mit dem gebie
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