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AuS dem Führerhauptquartier, 20. August. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
An der MiuSfront entbrannten erneut heftige Kämpfe. Bei ISjum schlugen unsere Truppen in erbittertem Ringen schwere Angriffe der Bolschewisten ab, schlossen in kühnem Gegenangriff zwei sowjetische Bataillone ein und vernichteten sie. Im Kampfraum südwestlich Bjelgorod dauert die Schlacht mit. unverminderter Heftigkeit an. An den übrigen Frontabschnitten vereitelten unsere Truppen, von der Luftwaffe. wirksam unterstützt, alle sowjetischen Durchbruchsversuche und fügten dem Feind hohe Verluste zu. Am gestrigen Tage verloren die Sowjets 486 Panzer und 81 Flugzeuge. In den Gewässern der Fischerhalbinseln wurde ein feindliches Bewachungsfahrzeug von schnellen deutschen Kampfflugzeugen versenkt.
Ein starker Verband deutscher Kampfflugzeuge griff in der Nacht zum 19. August erneut den Hafen von Biserta an und tras mit Bomben aller Kaliber elf große Schiffseinheiten. Dabei wurden acht Transporter mit zusammen 33 000 ART. schwer beschädigt, ein Handelsschiff von 5000 ART. sank sofort. Deutsche Jäger schossen am gestrigen Tage im Verlauf heftiger LuftIämpfe im füd- italienischen Raum 28 brikisch-nordamerikanische Flugzeuge, darunter IS viermotorige Bomber, ab.
Ueber den besetzten West gebieten wurden im Lause des 19. August zwölf feindliche Flugzeuge- durch Jagd- und Flakabwehr vernichtet. In der vergangenen Nacht verlor der Feind bei Störflügen im westlichen und nördlichen Reichsgebiet nach wirkungslosen Bombenabwürfen ein weiteres Flugzeug.
Bei der Versorgung Siziliens und der späteren Rückführung der dort kämpfenden Verbände haben sich zum Transport' eingesetzte Einheiten der Kriegsmarine unter Führung dH Fregattenkapitäns Freiherrn von Lieben st ein in unermüdlichem Einsatz besonders bewährt.
die uns in der näheren und weiteren Zukunft geboten sind. Wenn alles das, was wir in Vorbereitung und in der Reserve haben, offen ausgesprochen werden könnte, würde vermutlich auch der Zweifler eines Besseren belehrt sein. Aber das Interesse des Landes verbietet es, von der Zukunft, ja sogar von wesentlichen Bestandteilen der Gegenwart zu sprechen. Es wird schon sowieso mehr davon geschwätzt, als der Sache dienlich ist. Aber gerade in solchen Augenblicken, in-denen sich die Ereignisse dtamatisch zufammendallen und eine Zuspitzung der anderen folgt, ist es notwendig, daß das ganze Volk mit einer jouveränen Sicherheit aus den Führer fchaut, in dessen Hand es sein Schicksal gelegt hat. Wenn die deutsche Führung schweigt, >o hat sie noch immer einen Gruno zum Schweigen gehabt. Niemals aber war dieser Grund in einer inneren Unsicherheit zu suchen. Aber nicht nur das deutsche Volk, sbndern auch die feindliche Kriegführung ist von Wissensdurst geplagt. Es hat aifo gar nichts mit Ziererei zu tun, wenn das in mancher Beziehung erlösende Wort im Augenblick unausgesprochen bteibt. Daß eine solche Zeit den Gerüchtesabrikanten das Feld freigibt, ist eine bedauerliche Tatfache, die im nationalen Interesse in Kauf genommen werden muß Es ist eine bessere Sache, lausend Kilometer seinoiichen Raumes in Händen zu haben, als ein halbes Dutzend Churchill - Roojevelt - Konserenzen. Das eine ist eine Tatsache^ das andere nur ein Ausdruck von Absichten und Wunschbildern. Ob diese sich aber erfüllen werden, das hängt ganz von uns ab. Im Kriege entscheidet nie eine Seite allein oder höchstens nur dann, wenn die andere die Waffen niedertegt. Das kommt für Ms nicht nur nicht in Frage, im Gegenteil, wir schaffen Tag und Nacht, daß wir nie einen Mangel daran haben werden. Und was die Bereitschaft an- langt, die Wassen zu tragen und-zu führen, so ist diese im deutfchen Volke gottlob gänzlich unbestritten. Was kann uns pajperen, wenn wir tapferen Herzens bei diejem Entschluß verbleiben? Der Feind mag Not und Unglück über unsere Städte bringen; aber auch das wird ein Ende nehmen. Zertrümmerte Häuser können wieder auf- gebaut werden, zertrümmerte Herzen nie.
Wo hätte je ein Volk am Vorabend des sünften Jayrxs eines jo gewaltigen Ringens eine gleich günstige Position zum Siege gehabt wie hertte das unsere? Die Fronten stehen unerschütterlich. Die Heimat zeigt sich dem gegnerischen Bombenterror moralisch und materiell gewachsen. Ein Strom von Kriegsmaterialien verläßt unfere Fabriken. Eine neue Ängrisfswasse gegen den Luftkrieg des Feindes i st tmAuf- bau. Tag und Nacht schassen ungezählte fleißige Hände daran. Sie stellen uns zwar noch auf eine harte Geduldsprobe, aber diese wird sich eines Tages lohnen. Der deutsche Bauer bringt eine gute Ernte in seine Scheuern. Sie reicht vollkommen dazu aus, unsere Ernährungslage absolut zu sichern. Auf einer Reihe von Gebieten der Kriegführung, aus denen wir augenblicklich nicht die gewohnte Aktivität entwickeln, werden wir in absehbarer Zeit wieder zu vollen Touren auflaufen. , An uns ist es nun, das Letzte und Unentbehrliche täglich hinzuzufügen, nämlich den Mut, die Tapferkeit des Herzens, die aufrechte Gesinnung und eine tiefe deutsche Gläubigkeit. Hier liegen die Realitäten des Krieges. Sie werden, wenn wir uns ihrer unentwegt bedienen, am Ende stärker sein als die Illusion unserer Feinde. Denn der Krieg ist eine Sache der Macht und des Willens. Wer entschlossen ist, ihn in diesem Geiste zu führen, dem. ist der Sieg sicher.
49 Flugzeuge abgeschoffen
Rom, 20. August. Der italienische Wehrmachtbericht lautet: „Im Hasen von Biserta wurden feindliche Schisssansammlungen von deutschen Bombern angegriffen; elf große Schiffe wurden -getroffen. Stark geschützte viermotorige feindliche Flugzeugverbände griffen gestern die Gegend des Vesuvs im Gebiet der Provinz Avelline, sowie Salerno und Foggia an und verursachten in diesen beiden Städten beträchtliche Schäden. Insgesamt 44 Feindflugzeuge wurden von italienischen und deutschen Jägern in wiederholten Luftkämpfen sowie von der Bodcnabwchr abgeschoffen. Verbände zweimotoriger, feindlicher Flugzeuge wurden bei Versuchen, die Schiffahrt im Tyrrhenischen Meer anzugrei- kn, von unseren Jägern abgefangen, die vier Flugzeuge ins Meer abschoffen. Ein Weiteres Flugzeug wurde im Verlauf eines Angriffs auf Cro- tone von der Flak vernichtet.
Ueber 330OW BRT in einer Woche ausgefallen
In Liserta ZK 8<lukke xetrokken - Unsere „8per!alisten" übervancken otsrlcste ^kvvestr
Von llsrtivor 8ekrlttl«ttoog
rck. Berlin, 21. August. In den Nächten zum 18. und 19. August ist der Hafen-von Biserta, der seit Wochen die Hauptnachschubbasis der Briten und Amerikaner für Sizilien bildet, zu einem umfangreichen Schiffslazarett geworden. 36 Fracht- und Transportschiffe mit einer Tonnage von 160 500 BRT. liegen gesunken, schwer beschädigt oder zumindest von Bomben getroffen in seinen Gewässern. Zwei energische deutsche Luftangriffe haben in den alliierte^ Schiffsraum diese neuen Lücken gerissen. Zwar laßt sich, wie immer bei Luftangriffen gegen Schiffsziele, der Gesamterfolg der beiden wirkungsvollen deutschen Großeinsätze nur in Mindestzahlen angeben. Aber selbst diese vorsichtige erste Bilanz, die inzwischen durch das Absinken der einen oder anderen getroffenen feindlichen Schifsseinheit überholt sein dürfte, ist beachtenswert genug. Aus ihr ergibt sich, daß zwei Schiffe mit zusammen 8000 BRT. sofort sanken, elf weitere Einheiten mit 86 500 BRT. schwer beschädigt, zehn Schiffe mit 40 000 BRT. beschädigt und außerdem 13 weitere Transporter mit etwa 45 000 BRT. sicher getroffen wurden, ohne daß nähere Feststellungen über Wirkung und Ausmaße der Beschädigungen gemacht werden konnten.
Diese zahlenmäßige Bilanz, die sicher ein allzu bescheidenes Bild der tatsächlichen Erfolge wkder- giot wiegt um so höher, als, Vorstöße in die Hauptverforgungszentren des Feindes stets aus massierte Abwehrkräste zu treffen pflegen. Unsere fliegenden Schiffsspezialisten im Mit- telmeeraum, die nun seit Wochen in ununterbrochenem Einsatz Schlag auf Schlag gelandet haben, hatten in Biserta nicht nur stärkste Flakgürtel zu durchstoßen, sondern begegneten außerdem wieder
Einnebelungsversuchen des Feindes und fanden dazu die britisch-amerikanischen Schiffe durch dichte Ballonsperren geschützt. Dennoch trafen die meisten ihrer Bomben ins Ziel. Aus ergänzenden Beobachtungen ergibt sich, daß, sich in der Nacht zum 18. August auch ein Hilfsflugzeugträger von 10 000 BRT. unter den getroffenen Einheiten befand; eine schwere Bombe explodierte auf seinem .Heck. Insgesamt wurden in dieser ersten Nacht die folgenden Einzelerfolge erzielt: ein Schiff mit 3000 BRT. versenkt, drei Schiffe mit 28 500 BRT. schwer beschädigt (darunter der genannte Hilfsflugzeugträger), acht Schiffe mit 32000 BRT. beschädigt und 13 weitere Einheiten mehr oder weniger schwer getroffen. Die „Nachernte" in der folgenden Nacht erhöhte die Gesamtbilanz um folgende Ergebnisse, die ebenfalls wieder vorsichtige Min- ! destzahlen darstellen: einen Frachter von 5000 BRT. versenkt, acht Einheiten mit 38 000 BRT ! schwer beschädigt, zwei Schiffe mit 8000 BRT. ! beschädigt. 1
Selbst bei zurückhaltendster Schätzung summiert ! sich aus diesen beiden Angriffen damit eine vor- ! läufige totale Ausschaltung von etwa 74 500 BRT. ! und eine Lahmlegung von weiteren 85 000 BRT., ! also eine Einbuße von zusammen rund 160 000 ! BRT. Zusammen mit den am 13. August bei Alboran versenkten oder schwer beschädigten 170 000 BRT. feindlichen Schiffsraums setzte die deutsche Luftwaffe innerhalb einer Woche damit über330 000 BRT. britisch-nordamerikanische Tonnage allein im Mittelmeer für längere Zeit außer Gefecht. Hinzu kommen noch die fast täglichen Versenkungen britischer Transportschiffe durch deutsche Fernkampfflugzeuge im Atlantik.
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Von Kriegsberickter IVlIIielin Jung
rck. ?K. Wir sind mit unserer Stukagruppe einige hundert Meter über einem jePr zahllosen langgezogenen Straßendörfer, die sich mit ihren strohgedeckten, niedrigen Hütten, ihrem planlosen Wegenetz und ihrer breiten, verkommenen Hauptstraße vom Ladogasee bis zum Kaukasus durch nichts voneinander unterscheiden. Dieses unscheinbare Dorf hat über Nacht im Licht der sowjetischen Offensive eine vorübergehende Bedeutung erlangt. Bis hierher sind die Sowjets mit starken Kräften vorgestoßen, um in südlicher Richtung auf einen wichtigen Eisenbahnknotenpunkt durchzubrechen.
Ausgezeichnet haben die Sowjets ihre Quartiere und Stellung in dem Dorf getarnt. Aber einige Lastkraftwagen, die nicht rechtzeitig die drohende Gefahr erkannt hatten, verschwinden einige Sekunden zu spät in ihrem Versteck oder versuchen, durch Vollgas zu entkommen. Vombenreihen decken das Dorf gut ein, setzen Lastkraftwagen in Brand und schlagen zwischen die Geschütze girier Artilleriestellung. ,
Angesichts der schwachen Bodenabwehr kann der Verband tief Heruntergeyen. Wir fliegen eine Kurve auf deutsches Gebiet, scharf zeichnen sich die deutschen Stellungen an einem Wäldchen ab, hinter dem der langgestreckte Scheuncnbau einer Kolchose, von Ärtilleriegeschossen getroffen, in lichten Flammen steht. Nördlich des Wäldchens gehen in flotter Fahrt deutsche Panzer vor. Die breiten Raupenketten der „Tiger" Pflügen sich in den Ackerboden ein und mahlen tiefe Spuren. Dicht hinter ihnen folgen die Wellen der Panzer-Grenadiere und einer Division der Waffen-U, die hier zum Gegenstoß
angetreten ist. Die Stoßrichtung der Panzer drük- ken wir an, fliegen dicht über die vorgchende deutsche Angriffswelle hinweg, entsichern die Bordwaffen und belegen die Bolschewisten mit dem Feuer unserer Maschinengewehre. In immer neuen Tiefangriffen jagen die Stukas über die Köpfe der sowjetischen Infanterie hinweg.. Unter dem Feuerschutz der Sturzkampfflugzeuge brechen die ^-Panzer vor. Bis zur letzten Patrone, bis der Kraftstoffmesser bedenklich gesunken ist, wird geflogen und geschossen. Als wir auf Heimatkurs gehen, ist die Ablösung, ein neuer Schwarm Stukas, schon zur Stelle.
Unser nächster Angriff wird gegen die ostivärtige Flanke des sowjetischen Keiles geflogen. Bombenreihen in einen Bahnhosi brennende Hütten und Lastkraftwagen, um ihr Leben rennende und doch unter den Maschinengewehrgarben zusammenstürzende erdbraune Gestalten, sind die Bilder dieses für die Sowjets vernichtenden Eingreifens der Sturzkampfflieger.
Alle Stuka-Angriffe dieses Tages, an dem es den Abteilungen der ^-Division gelang, die vorgedrungene sowjetische Spitze unter schweren Verlusten für den Feind abzuschneiden, einzukesseln und aufzureiben, konnten ohne Jagdahwehr der Sowjets durchgeführt werden. Wenn von mehreren hundert eingesetzten Sturzkampfflugzeugen an diefem Tage keine einzige Maschine verloren ging, dann kann die Ursache für diese Tatsache nur darin gesehen werden, daß der sowjetischen Luftwaffe bereits nach knapp vierzehn Tagen der Offensive im Raum von Charkow erhebliche Schläge versetzt worden sind.
Eichenlaub für Oberst von Müller
äob. Berlin, 20. August. Der Führer verlieh das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberst Dietrich von Müller, Kommandeur eines Panzergrenadier-Regiments, als 272. Soldaten der Wehrmacht.
Zwei Zerstörer in Brand geworfen
Tokio, 20. August. Einheiten der japanischen Marineluftwaffe griffen am 18. August wiederum in vier aufeinanderfolgenden Wellen in Tag- und Nachtangriffen feindliche Streitkräfte in der Nähe
von Biloa auf der Salomoninsel Bella L live! la an. Trotz heftiger Abwehr durch feindliche Jäger gelang es den japanischen Marineflugzeugen, zwei große Zerstörer schwer zu beschädigen und in Brand zu werfen. Zwei leichte Zerstörer und ein leichter Kreuzer wurden beschädigt. In heftigen Luftkämpfen wurden vier Flugzeuge abgeschoffen. Auf japanischer Seite wird nur eine Maschine vermißt.
Japan und Thailand haben gestern den Vertrag über die Rückgliederung von Provinzen an Thailand unterzeichnet.
Moskaus Streber» rum A^Lttelmeer
NoskausÄi-edeii rum siMmest
Der kürzlich bekannt gewordene Plan Moskaus, nach dem Kriege die Errichtung eines slawischen Pufferstaates an der Adria unter sowjetischem Einfluß zu fordern, zeigt, daß auch in dieser Richtung die Bolschewisten folgerichtig die machtpolitischen Bestrebungen übernommen haben, die seit Peter I. Kennzeichen der Moskauer Politik gegenüber Europa sind. So wie im Nordwesten das Vordringen zur Ostsee und dann deren Beherrschung Richtschnur der Moskauer Politik war und ist, so im Südwesten das Vordringen zum Mittelmeer.
Unsere Karte erläutert die einzelnen Abschnitte dieser unablässigen Bemühungen Moskaus. Den Gedanken Peters des Ersten, dem bekantlich in dieser Richtung nur der Vorstoß bis Asow, zum ersten Hafen am Schwarzen Meer?, gelang, führte Katharina Ü. mit größerem Erfolge fort. In mehreren Feldzügen gegen den Sultan gelang es ihr, die Nordküste des Schwarzen Meeres bis zur Mündung des Dnjestr in ihre Hand, zu bringen. 1774 und 1788 griff sie mit Erfolg in den griechischen Aufstand ein. 1792 erlangte Moskau das Privileg, daß griechische Schiffe im Mittelmcer unter Moskaus Flagge fahren durften. Damit erschien zum ersten Male die Flagge Moskaus im Bereiche des Mittelmeeres.
Unablässig war Moskau seitdem bestrebt, durch eine reale Machtposition im Mittelmeer-Raum Fuß zu fassen. 1792 forderte Moskau Menorca als Gegenleistung für ein von England gewünschtes Bündnis.
Diesen Preis war Londoii damals nicht bereit zu zahlen. Ebenso blieb d.ie von Napoleon I. 1799 formell vollzogene Abtretung Maltas an Moskau auf dem Papier stehen. Ebensowenig führte es zu praktifchen Erfolgen, daß der Zar 1793 das Protektorat über die Jonischen Inseln erhalten hatte. Als 1853 und 1876 Heere des Zaren vor Istanbul erschienen, war es beide Male England, das — Lrst durch den Krimkrieg und dann durch sein Auftreten vor dem Berliner Kongreß — die Hoffnungen Moskaus vereitelte. Erst 1914 fand sich England bereit, dem Zaren als Preis der Beteiligung am Weltkriege gegen Deutschland die Dardanellen zu versprechen. Die Revolution von 1917 enthob London der Notwendigkeit, dieses Versprechen zu erfüllen.
Die Bolschewisten aber haben bewiesen, daß sie auch in bezug
auf das Mittel me er
getreue Erben des zaristischen Imperialismus sind. Ihre Bemühungen, in den Staaten des Mittelmeeres revolutionäre Bewegungen zu entzünden,
waren ebenso viele Versuche, sich realpolitischen Einfluß in diesem Raume zu sichern. 1936 der Bürgerkrieg in Spanien, 1940 die Wegnahme Bes- sarabiens, 1941 die Unterstützung des Belgrader Putsche» waren die nach außen sichtbarsten Etappen dieser Bestrebungen. Die Wegnahme der Dardanellen war bekanntlich auch eine der Forderungen, die Molotow 1940 dem Führer unterbreitete.
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Belgiens gewaltiger Kolonialbesitz, das Kongo g e b i e t, ist seit 1940 von den Briten widerrechtlich in Verwaltung genommen worden. In welch unverschämter Weise England diefen fremden Besitz ausbeutet, geht aus einem Bericht der „Empire News" hervor. Ohne die Rohstoffe und Lebensmittel, die aus diesem Gebiet gewonnen ^ ' wurden, hätte Großbritannien — so meint das Blatt — den Krieg gar nicht ,bis heute durchhalten können. Jährlich seien 20 000 Tonnen Zinn, 30 000 Tonnen Roh - Baumwolle, 15 000 Tonnen Rohgummi, 50 000 -Nu,»"' Tonnen Palmkcrne, 25 000
Tonnen Palmöl. 7000 Ton- nen Kopalharz, 150 Tonnen Kupfer, 20 000 Kilo Gold und unvorstellbare Mengen Wolframerz, Mangan, Zink, Blei, Platin und Silber aus dem Kongo nach den britischen Inseln gebracht worden. Weiter liefere der Kongo Kaffee, Zucker, Seife, Glyzerin und nebenbei auch jährlich 11 000 Karat Diamanten. Und das alles koste verhältnismäßig wenig, denn die Arbeitskraft der Eingeborenen sei erstaunlich billig. Für ein paar Glasperlen oder ein wertloses Halsband aus Zelluloid könne man aus den Eingeborenen alles herausholen.
Tausche Glasperlen gegen Diamanten und Platin — wer möchte ein solches Geschäft nicht auch mitmachen? Zumal wenn der Boden, auf dem es sich vollzieht, von Rechts wegen einem anderen gehört! Geschäfte dieser Art haben ja von je I Großbritanniens Reichtum gemehrt und die Stu- s fen seines Aufstiegs gebildet. Um so größer ist z der Schmerz der edlen Briten, daß sich nun andere ß Leute finden, die auch so günstige Geschäfte machen z möchten. Die Pauke es haben jetzt auch ent- > deckt, welch eine Goldgrube der belgische Kongo ß für einen ist, der keck genug zugreift. Sie haben I sich in Leopoldville und Brazzaville häuslich nie-'
I dergelassen und gedenken nun bei dem Tauschge- I schüft „Glasperlen gegen Platin" die Briten am V Kongo vollständig abzulösen.
Politik ii» fkiirxe
Der Kührerbat dem Rcichsvcrwescr des König- reiches Ungarn zum ungarischen Nationalfeiertag mit einem in herzliche» Worten gehaltenen Telegramm seine Glückwünsche übermittelt.
Flakartillerie der deutschen Lnttwafse schotz am 17. August mittags über der Stratze von Messina innerhalb von sechs Minuten fünf feindliche Slug- zeuge, vom Muster „Ligbtnins" ab.
Deutsche Flakartillerie schob vom 8 . bis 18. August bei der Abwehr britisch-nordamerikanischer Luftangriffe gegen Süöitalien 44 feindliche Flugzeuge ab.
Oberfeldivebel Otto D a in m, Zugführer in einem Grenadierrcaiment, der sich bei der Abwehr eines Grotzangrifss im Osten auszeichncte und den Heldentod fand, wurde nachträglich das Ritterkreuz verliehen.
Der englische Botschafter in Spanien. Sir Samuel Hoare. traf am Kreitaginprgrn mit deM. Flugzeug von Madrid kommend in Jtiriz, dem Sommerstb des spanischen Staatschefs ein, mit dem er in Gegenivart des spanischen Autzenmiuifters. Graf Jordana, eine Besprechung batte.
. Pserdegespan« von Biene« getötet. In ' einem Heiöedors bei Braunschmeig fiel ein grober Bienenschwarm über ei» Gespann von zwei Pferden her. Die Pferde wurden unruhig und setzten sich verzweifelt zur Wehr. Der Gespannfahrer holte Hilfe herbei, doch gelang es nicht, die Pferde von den Bienen zu befreien. Sie verendeten an Ort und Stelle.
Ei» seltsames Verbrechen hat sich unlängst tn Madrid ereignet. Als in einem Gestüt morgens der Pfleger den Stall des berühmten Rennpferdes Filibusters, das schon zahllose Llennen gewonnen batte, betrat, fand er das kostbare Tier verendet am Boden auf. Die Untersuchung zeigte, Satz der wert- .j volle Hengst durch einen Dolchstob mitten ins Herz 7 . getötet worden war. Man nimmt an, dah es sich um einen Racheakt von Leuten handelt, Lenen der sichere Renner die Gewinnchancen entwunden batte.
Ei« gefährlicher Schuavvschub. Zwei iunge Wan- derer, die sich in den Kopf gesetzt batten, unter allen Umständen freilebende Königsadler aus nächster Nähe zu photographieren, mutzten, wie aus Stockholm berichtet wird, dieses Unterfangen beinahe mit dem Leben bezahlen. Beide waren in die Berge Mittclschwcdens gezogen und hatten nach langem Suchen einen Horst mit zwei Jungadlern entdeckt, die noch nicht flügge'waren. Um die Vögel bester aufnebmen zu können, versuchten die jungen Leute, die Nestinsasten aus der Tiefe des Horstes nach de« Rande bin zu treibe» und warfen deshalb mit Aststücken nach ihnen. Da stieb Sie Adlörmuttcr auf die leichtsinnigen Photographen nieder und verlebte beide schwer. ,
Starke Zunahme der tödliche» Bcrnfsunsälle in USA. Nach der Betriebsunfallstatistik der USA., bi« soeben bekanntgcgeben wurde, sind in den lebten 19 Monaten 18 SW Arbeitnehmer getötet worden. Nicht enthalten sind in der Statistik Ausfälle durch Berufskrankheiten.
Oer Rundfunk am Sonntag und Montag
Sonntag. Reichsprogramm: 8 bis 8.30 Uhr: Walther Drwenski an der Orgel der Kaiser- Wilhelm-Gedächtniskirche Berlin. 9 bis 19 Uhr: . „Unser Schabkästlein". 11.30 bis 12.30 Uhr: BunteS Konzert aus Over und Operette. 12.49 bis 14 Uhr: Das Deutsche Volkskonzert. 14.39 bis 15 Ubr: Hcll- mut Hansen erzählt Märchen. 15 bis 16 Uhr: Musikalische Reisebilder. IS bis 18 Ubr: „Sclövost-Nunb. funk". 18 bis 19 Uhr: Konzert der Berliner Phil- Harmoniken Bach, Reger. 29.29 bis 22 Uhr. Melo- Lienkette aus Film und Operette. — Deutsch, landien der: 19 bis 11 Uhr: „Heimat am Dnievr". 16.39 bis 15.55 Ubr: Klaviermusik und Lieder von Beethoven und. Schubert. 18 bis 19 Uhr: Komponisten im Waffcnrock. 29.15 bis 21.19 Uhr: „Musikalische Kostbarkeiten". 21.19 bis 22 Uhr: AuS Bavreuth: „Die Meistersinger von Nürnberg" (drit, ter Akt, Festwiese): Leitung: Wilhelm Furtwängler.
Montag. Reichsvrogramm: 15 bis 1V Uhr:» Meistersolisten in Lied- und Instrumentalmusik. 18 bis 17 Uhr: Wenig bekannte Unterhaltungsmusik. 17.15 bis 18.39 Uhr: „DieS und das für euch zum Spatz". 29.29 bis 22 Uhr: „Für jeden etwas". — Deutschlandsender: 17.15 bis 18.39 Ubr: Tanzsuite von Beruh. Keifer, Klavierkonzert von Haydil, Beethoven-Symphonie. 29.15 bis 21 Ubr: Schumann und seine berühmtesten Lieder. 21 bis 22 Uhr: .Hvnlpoiiisteu dirigieren": Georg Voller- tkim, ^