Der

AuS dem Führerhauptquarticr, 19. August. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

In der am 16. Juli begonnenen fünften Ab­wehrschlacht am Kuban-Brückenkopf haben die unter Führun^des Generalfeldmarschalls von Kleist und des Generals der Pioniere Iänicke stehenden deutschen und rumänischen Truppen bis zum 12. August andauernde Durchbruchsversuche von 17 Schützendivisionen, zwei Panzerbrigaden und drei Panzerregimentern der Sowjets in har- ten Kämpfen abgeschlagen und dem Feind sehr hohe blutige Verluste zugefügt. An diesem Abwehr­erfolg sind deutsche, Anter Führung des General­leutnants Angerstein stehende Lustwaffenver­bände und rumänische, von General Gheorghiu be­fehligte Fliegerkräste beteiligt. AN der MiuS- front trat der Feind im Raum von Kuiby­schews nach starker Artillerievorbereitung erneut zum Angriff an. Bei Jsjum setzte er die Durch- oruchsversuche mit starken Kräften fort. In beiden Abschnitten schlugen unsere Truppen im Zusam­menwirken mit der Luftwaffe und rumänischen Schlachtfliegern die Angriffswellen des Gegners in zähen Kämpfen blutig ab. Im Kampfraum von Bjelgorod dauert der harte und für. die So­wjets äußerst verlustreiche Abwehrkampf an. Ueber hundert Panzer und Sturmgeschütz- des Sowjets wurden hier abgeschossen. Im mittleren Frontabschnitt griffen die Bolschewisten wei­terhin in wechselnder Stärke an. Alle Anstrengun­gen des Feindes, unsere Stellungen zu durchbre­chen, scheiterten. Auch bei Staraja Rußja und am Ladogasee brachen alle sowjetischen Angriffe unter schwersten Verlusten zusammen. Deutsche Gebirgsjäger warfen im Louhi-Abfchnitt den auch gestern wieder anstürmenden Feind unter hohen Verlusten zurück. In Lustkämpfen wurden ohne eigene Verluste 21 feindliche Flugzeuge ab­geschossen. Am 18. Augüst-verloren die Sowjets 284 Panzer. In den letzten Tagen büßten sie 168 Flugzeuge ein. Sicherungsstreitkräfte der Kriegs- marine versenkten in der Nacht zum 18. August im Asowschen Meer zwei sowjetische Motorkanonen­boote. Im Seegebiet der Fischerhalhtnsel vernichteten schnelle deutsche Kampfflugzeuge vier mit Nachschub beladene sowjetische Küstenfrachter.

(Den Abschlußbericht über die Kämpfe auf Si­zilien veröffentlichen wir an besonderer Stelle auf Seite 1).

Ein Verband deutscher Kampfflugzeuge erzielte tn der gestrigen Nacht bei einem Angriff in den Gewässern um Biserta Bombentreffer auf einem Kriegsschiff, 25 Transportern mit zusam­men über 100 000 ART. und Landungsfahrzeugen. In der Straße von Messina wurden durch Flakartillerie der Luftwaffe sieben feindliche Flug­zeuge zum Absturz gebracht.

Im Morgengrauen des heutigen Tages kam eS vor der holländischen Küste zu einem Ge­fecht zwischen den Sicherungsstreitkräften eines eigenen Geleits und britischen Schnellbooten. Der Feind verlor bei seinen erfolglosen Angriffen ein Schnellboot. Drei weitere wurden durch Artillerie- tresfer beschädigt.

Bei bewaffneter Aufklärung und freier Jagd über dem Atlantik warfen deutsche Kampfflug­zeuge ein feindliches Handelsschiff von 5900 ART. in Brand und schossen vier britisch-nordamerika­nische Bomber, darunter zwei große Flugboote, ab.

In der gestrigen Nacht wurde bei Störeinslügen weniger feindlicher Flugzeuge im westdeutschen Grenzgebiet ein Flugzeug abgeschossen.

Tagesbefehl an die SA

Berlin, 19 August. Der vom Führer mit der Führung der Geschäfte des Stabschefs der SA. be­auftragte Obergruppenführer Wilhelm Schep- mann hat den nachstehenden Tagesbefehl an die SA. erlassen:Männer der SAI-Der Führer hat mich mit der Führung der Geschäfte des Stabs­chefs der SA. beauftragt. Im schwersten Ringen unseres Volkes um seine äußere Freiheit über­nehme ich, vom Vertrauen des Führers berufen, eure Führung und grüße alle meine Kameraden an der Front und in der Heimat. Unsere Aufgabe ist, als Nationalsozialisten in unwandelbarer Treue und selbstloser Hingabe dem Führer zu dienen. Unser Kamps, unstr Einsatz und unsere Arbeit sind auf ein Ziel ausgerichtet: den deutschen Sie gl Hejl dem Führer!"

Neue Enthüllungen über die Mordzentrale Winniza

VoUrervaackeriiux ru cken (»rädern äer oieckereemetzeltea Ukrainer

orsdtderlrdr onseree Nonergoaasale» . Winniza, 20. August. Die neuerlichen Un- tersuchungsergebniffe an den Gräbern von Winniza und über die Hintergründe dieses bolschewistischen Massenmordes haben zu erstaunlichen Enthüllungen über die Mordzentrale des NKWD. in Winniza geführt. Es hat sich herauSgestcllt, daß die Zahl der Opfer bedeutend größer ist, als ursprünglich angenommen werden konnte. Durch weitere Grä­berfunde ist man zu der Gewißheit gekommen, daß von den bolschewistischen Mördern mindestens 120 000 Ukrainer tn dem sogenanntenVolks­park"-verscharrt worden sind.

Die Mordzentrale, die im Jahre 1937 derIude Sokolinski leitete, dem 1938 der Jude Ko- rabliow folgte, gliederte sich tn sieben Abteilungen Diesen Abteilungen, die sich angeblich mit den ver­schiedensten Tätigkeiten der inneren Verwaltung zu befassen hatten, standen fast ausschließlich eben- falls Juden vor. wie überhaupt der Kampf hegen den Antisemitismus in der ^Ukraine die Hauptaufgabe der Mordzcntrale von Winniza gewesen zu sein scheint. Man hat festgestellt, daß die meisten Festnahmen und Er­mordungen auf Grund von Denunziationen jüdischer Personen vorgenommen wurden, und zwar Im wesentlichen' wegen antisemitischen Aeußerun- gen; zeitweise habe diese Verhaftungswelle einen solchen Umfang angenommen, daß das Stadtge- fängniS von Winniza bis zu 30 000 Gefangenen betreut hat. von denen 18 000 im StaiEgefängniS selbst und die restlichen 12 000 in der Umgebung in Steinbrüchen und auf anderen Arbeitsstellen untergebracht waren. Die einzelnen Zellen waren derart überfüllt, daß in Räumen, die für zwölf bis achtzehn Personen vorgesehen waren, oft zwei­

hundert bis dreihundert Personen zusammenge­pfercht wurden, denen es unmöglich war. sich hin- zulegen oder sich auch nur zu setzen.

Ein besonderer Keller im Verwaltungsgebäude des StadtgefängnisseS wurde von früheren Gefan­genen als derjenige bezeichnet, in den die Todes­kandidaten der politischen Abteilung des Gefäng­nisses zum Zweck ihrer Ermordung gebracht wur­den. Der Jude Sokolinski hat hierfür die Verwen­dung von Kleinkaliberwaffen eingeführt, weil dadurch die Erschießung, auch wenn sie aus dem Hof des Gefängnisses stattfand, nahezu un­hörbar wurde. So ist es auch zu erklären, daß diese Massenmorde in Winniza selbst jahrelang unbe­kannt blieben. Allerdings wurden die unglücklichen Opfer dieser jüdischen Mordzentrale durch die klein- kalibrigen Schüsse nur in den seltensten Fällen gleich getötet, sondern erhielten meistens erst un­mittelbar vor der Beerdigung noch ein bis zwei Fangschüsse, oder wurden erschlagen, oder wurden, wie aus dem Vorhandensein von Lehmerde im Magen und in der Speiseröhre her- vorgeht, lebendig begraben.

Auf die Kunde von der Aufdeckung der Massen­gräber hat eine wahre.Völkerwanderung seitens der ukrainischen Bevölkerung von weit her zu den Gräbern der Opfer des jüdischen Terrors einge­setzt. In langen Scharen kamen nach Abschluß der Ernte die Männer und Frauen der Landbevöl­kerung nach Winniza, um dort nach dem Ver­bleib ihrer verschollenen Angehörigen zu forschen. Die sachliche und würdige Art, mit der die deut­schen Feststellungsbehörden die Geheimnisse des Massenmordes von Winniza zu lüften versuchen, hat auf weite Teile der ukrainischen Bevölkerung großen Eindruck gemacht.

ÜR 8 2 UM leisten mutiA »usgeksi'i'l

VerpklexunAvlaxer von Gerwins im Lomdeuksxel - Oer kein8 »ins leer au»

Voa klriegodertcliter O. boekIerHsuke

. H In Sizilien war es nicht so, daß die sogenannten rückwärtigen Dienste, die Angehörigen der Versorgungslager und Nachschuborganisatioven, etwa weniger gefährdet gewesen wären als die un­mittelbar an der Front eingesetzten Einheiten. Bei dem überwältigenden Lufteinsatz und dem heftigen Feuer der Kriegsschiffe des Feindes auf die Küsten­straßen war vielfach der Kraftfahrer, der-sich Tag für Tag mit Munition, Betriebsstoff und Ver­pflegung unterwegs befand, stärker der Bedrohung und Nervenanspannung ausgesetzt als so mancher Grabenkämpfer, der bei einem Luft- oder Artillerie- fcuerüberfall über seinen Splittergraben verfügte.

Am südlichen Stadtrand von Messina befand sich das Heeresvcrpflegungslager, das einen großen Teil der deutschen Truppen aus Sizilien zu versorgen hatte. Es war in einem halb fertig­gestellten Gebäude untergebracht, das teils für Wohnungen, teils für Bürozwecke dienen sollte Ein Oberzahlmeister, ein Zahlmeister, zwei Unter­offiziere und einige Männer betreuten dieses wich­tige Depot, von dem jede Woche Mehrere hundert Tonnen Lebensmittel abgeholt wurden.

Zunächst richteten sich die Bombenangriffe gegen andere Stadtviertel. Auch die Verpflegungsdamp­fer kamen regelmäßig an und konnten ohne beson­dere Gefahr gelöscht werden. Aber mit einem Schlage änderte sich die Lage. Anscheinend durch das langsame Vorwärtskommen seines Angriffes auf der Insel erbittert, ging der Feind daran, Messina planmäßig zu vernichten

» » *

Während eines vielstündigen Bombenangriffes wurde auch das Verpslegungslager schwer getrof­fen. Wie durch ein Wunder entgingen die beiden Zahlmeister und ihre Männer dem Tode. Ihre Unterkünfte aber wurden völlig zerstört. Die Ver­sorgung jedoch durfte nicht stocken. Alle Mann griffen zu, obgleich es ringsum nach rauchte, sie kämmten den Brand ein, räumten die Trümmer weg, retteten die lebenswichtigen und am schwer­sten zu ersehenden Güter.

Von nun an war jeder Tag, war jede Nacht ein nervenaufreibender Kampf. Vom frühen Morgen bis zum späten Abend mußte das Lager geöffnet sein. Nur bei ganz schweren Angriffen wurde es vorübergehend geschlossen. So ging es nun Woche für Woche. Immer wieder war man erstaunt, das Lager inmitten der Trümmer weiter­hin in Betrieb zu sehen. Die Männer aber, die täglich Hunderte von Kisten zu schleppen hatten, sie waren bläß und mager geworden trotz der Fülle von guten Dingen, die sie zu verteilen hatten.

Wenige Tage vor dem Abschluß der Kämpfe auf der Insel wurden die für Sonderfälle (etwa für Truppenteile, die schwere Sondereinsätze hinter sich hatten) aufgespeicherten Bestände nach Kopsstärke an die einzelnen Einheiten verteilt. Nichts siel dem Feind in die Hände. Es war nicht notwendig, Vorräte zu sprengen. Die Männer vom Heeres­verpflegungsamt in Messina haben aus geharrt und wie alle anderen Soldaten ihre Pflicht bis zuletzt getan!

Flugzeuge torpedierten Handelsschiff

Rom, 19. August. Der italienische Wehrmacht­bericht lautet:In der Schlacht um Sizilien, in der mit so viel Hartnäckigkeit von italienischen und deutschen Divisionen gekämpft wurde, haben sich besonders die Marine und die Luftwaffe ausge­zeichnet, die sich ebenso im Kampf selbst als tn der schwierigen Phase der Evakuierung der Insel her­vortaten. Der Hafen von Biserta wurde von deutschen Flugzeugen mit Bomben belegt, wobei ein Frachtschiff von 3000 ART. versenkt und 25 Schiffe mit einer Gesamttonnage von 100 000 BRT. beschädigt wurden. Unsere Torpedoflugzeuge griffen in der Höhe von Biserta einen Geleitzug

an und torpedierten im Gebiet von Kap Passero ein Handelsschiff. Unsere Jagdflieger schossen in Luftkämpfen fünf Spitsires ab. Zwei weitere feind­liche Maschinen wurden von deutschen Jägern zum Absturz gebracht. Von diesen Operationen kehrten drei unserer Flugzeuge nicht zurück. Der Feind unternahm Angriffe auf Ortschaften in den Pro­vinzen Reggio dt Calabria. Neapel und Cagliari. Durch Flakfeuer wurde ein Flugzeug zerstört, das in der Nähe von Santa Antioco ins Meer stürzte."

Bet den Operationen auf Sizilien ist der Kom­mandeur des 19. Armeekorps, der französische E m i- grantengeneral Louis Marie Költz, ge­fallen.

Forschungen in Zwillingslagern

Oie keckeutunx kür sie Lrlrlekre - Oeutscdlavcl kiikrt io cker Lrbkorsckuax

Das Schicksal eines jeden Menschen ist in seiner eigenen Brust beschlossen dieses Dichterwort, als Frage gestellt, umreißt die Aufgabe der Erblehre und Zwillingsforschungen. Wird das Schicksal des Menschen von den ihn treffenden Umweltsein­flüssen bestimmt oder trägt er seine Schicksalssterne in der eigenen Brust? Diese Frage zu klären, ist das letzte Ziel der Wissenschaft, das Prof. Dr. .Freiherr von Verschuer, der Leiter des Kaiser-Wilhelm-Jnstituts für Anthropologie, mensch­liche Erblehre und Eugenik in Berlin, in die Worte kleidet: die Erforschung des Einflusses von Erbanlagen und Umwelt auf den Menschen. Die deutsche Forschung hat auf diese Frage bereits die Antwort erteilt. Durch die Erb- veranlagimg wird und damit behält das Dichter­wort recht - die Entwicklung des Menschen inner­halb bestimmter Grenzen sestgelegt. So können z. B. körperliche Gesundheit, körperliche Mißbildung, besondere geistige Begabungen, aber auch geistige Störungen durch Erbanlagen vorbestimmt sein. Jede Erbanlage enthält bestimmte Entwicklungsmöglich­keiten, deren Verwirklichung wieder von der Um­welt abhängt. Die. Fragen der Erbforschung hei­ßen daher heute: welche Eigenschaften des Menschen sind vorwiegend erbbedingt und welche sind vor­wiegend umweltbedingt? In diese Zusammen­hänge hat die Zwillingsforschung einen tiefen Ein­blick ermöglicht, weil sie es gestattete, in einigen Zwillingen erbgleiche Menschen unter verschiedenen Umwelteinflüssen zu untersuchen.

Heute werden aus Grund der amtlichen Ge­burtseintragungen alle noch lebenden Zwillings­paare eines bestimmten Gebietes ermittelt und ärzt­lich und anthropologisch untersucht. Die bisherige Zwillinassorschung hat schon ein so umfangreiches Material zusammengetragen, daß eine Reihe sehr beachtlicher Ergebnisse erzielt werden konnte. So ist heute erwiesen, daß die Blutgruppe bei «ineiigen Zwillingspaaren erbbedingt ist. bei zwei­

eiigen Zwillingspaaren aber von der Häufigkeit des Merkmals abhängig ist. Je seltener das Merk­mal Blutgruppe 8 oder ä.8, desto häufiger die Verschiedenheit zweieiiger Zwillinge. Ferner konnte die Erbbedingtheit erwiesen werden für den angeborenen Schwachsinn. Schizophrenie, das manisch-depressive Irresein, Epilepsie und Zucker­krankheit. Dagegen hat die soeben fertiggestellte Untersuchung über den Krebs bei Zwillingen er­geben, daß der Krebs entgegen der heute noch weit verbreiteten Meinung, kein Erbleiden ist. Es wurde festgestellt, daß sowohl eineiige, wie auch zweieiige Zwillingspaare nur in 16 o. H. beide Krebs haben. 'Daraus ergibt sich also lediglich ein geringer Erbeinfluß in Form einer örtlichen Or­ganbereitschaft. Zu diesem Zweck wurden 20 000 Krebskranke ermittelt, unter denen sich hundert Zwillingspaare befanden.

Wesentliche Aufschlüsse gab die Zwillingsfor­schung auch über die Erblichkeit der Tuberku­lose. Hier konnte sowohl der Erbeinfluß wie der Umwelteinfluß nachgewtesen werden. Tuberkulose selbst wird nicht vererbt, wohl aber ist die Ver­anlagung dazu vererblich. Der erblich zur Tuber­kulose Veranlagte ist somit für Infektion leichter zugänglich und muß sich daher noch sorgfältiger schützen. Auch bei rheumatischen Erkrankungen er­gab sich eine erbliche rheumatische Veranlagung.

Die Erforschung psychischer Eigenschaften und deren Erblichkeit begegnete naturgemäß großen Schwierigkeiten, weil hier eine flüchtige Beobach­tung oder Untersuchung nicht ausreichte. Man hat daher Z w i l l i n g s l a g e r eingerichtet und wie Ferienlager ausgebaut, in denen em« und zweieiige Zwillinge mehrere Wochen hindurch in der Gemeinschaft des Lagers unauffällig beobach­tet werden konnten. Dabei hat sich ergeben, daß sowohl Begabung wie Charakter wesentlich von der Vererbung abhängt.

Nachdem die Wissenschaft mm einmal wußte, welche Krankheiten erbbedingt waren, schritt man

zur Erforschung der Art und Wirkung der Ueber- tragung. Die dem Institut angeschlossene Abtei­lung für experimentelle Erbpatholo­gie hat im Tierversuch hier die erste Pionierarbeit geleistet. In einer ebenfalls eigenen neuen Abtei­lung für Embryologie werden die Wirkungen der Erbanlagen auf den Organismus beim Kranken" erforscht. Die Zwillingsforschung ist heute der Eck­pfeiler der modernen Erbforschung, auf die sich un­sere ganze Bevölkerungspolitik aufbaut. Deutschland ist auf dem Gebiete der Erbforschung der unbestrit­tene Bahnbrecher und Führer in Italien und Japan sind jetzt die ersten wertvollen Ansätze zu wissenschaftlicher Erbforschungsarbeit gemacht wor­den. So hat Prof. Dr. von Verschuer, der schon vor 15 Jahren bei der Gründung des Kaiser- Wilhelm-Jnstituts die Grundlagen für die Zwil­lingsforschung gelegt hat, die er dann in Frank­furt a. Main, wo er das Universitätsinstitut für Erbbiologie und Rassenhygiene leitete, weiter aus­gebaut hat, nun diese Arbeiten in Berlin in gro­ßem Umfange fortgesetzt. Auch auf diesem Gebiet erfährt die deutsche Forschung durch den Krieg keinerlei Minderung. ck.. Ick.

Diagnose: Bücherwurm!

^uek Midier Kaden Idee klrankkelten Genau so, wie es eine Heilkunde für Mensch und Tier gibt, wie sich Forschungsinstitute mit den Erkrankungen von Pflanzen beschäftigen, gibt es auch für Bücher eine bestimmte ..Krankheitskunde". Denn Bücher können nicht nur durchUnfälle" in ihrem Aussehen leiden und dadurch an Wert ver­lieren, sie werden auch oft durch andere Ursachen in ihrer Struktur verändert, angegriffen und, wenn nicht vorbeugende Maßttahmen ergriffen werden, schließlich vernichtet. Aus dieser Erkenntnis her­aus ist in Rom schon vor längerer Zeit eine be­sondere Fvrschungsstätte für die Pathologie" des Buches geschaffen worden, ein Institut, das sich die Erkennung und Erforschung von Bücherkrankhelten zur Aufgabe macht und gleichzeitig der Ausarbeitung erfolgreicherHeilmethoden" dient. Dabei

Die deutsche Abwehr war zu stark

Rückflug der USA.-Bomber über Nordafrika v r »d td e k I eb t oasere, None8oo»aeater st. Stockholm, 20..August. Das Londoner Lust- fahrtministerium gibt zu. daß die britische Luftwaffe in der Nacht zum Mittwoch allein über Deutschland 41 Bombet verlor. Die vom OKW. als vorläufig gemeldete Abschußziffer von 51 nordamerikanischen viermotorigen Flugzeugen am Dienstag sowie weitere neun Abschüsse (vier Jäger und fünf andere Maschinen) ergeben eine runde Verlustziffer von hundert fast durchweg mehr­motorigen Bombern im Laufe von weniger als 18 Stunden. Das sind über 500 Mann fliegendes Personal. Dabei ist anzunehmen, daß die Verluste der nordamerikanischen viermotorigen Bomber weitaus größer waren, denn die deutsche Abwehr war nach den vorliegenden englischen und nordamerikanischen Meldungen so furchtbar, daß der größte Teil der nordamerikanjschen Bomber es vorzog nicht mehr den Rückflug* nach England durch die deutsche Abwehrsperre zu wagen, sondern sofort südwärts weiter zu fliegen in der Hoff­nung, nordafrikanisches Gebiet zu er- reichen. Dabei muß wiederum eine ganze Reihe von ' Maschinen verloren gegangen sein, denn nach eng­lischen Schilderungen waren die meisten USA.- Bomber bei ihrer Rückkehr nach England beschädigt.

kalitÜL in XnrLv

Von einem Feindflug an der Ostfront kehrte Hauvtmann Kurt-Albert Pape. Staffelkapitän ln einem Sturzkainpfgeschwader, dem der Führer erst vor wenigen Wochen das Ritterkreuz -es Eisernen Kreuzes verlieb, nicht zurück. Kurt-Albert Pape war am 12. Mai 1917 in Rendsburg als Sohn eines Obersten geboren.

Der Straßburger Altbürgermcister Karl H ü b e r. ein Vorkämpfer des Deutschtums im Elsaß, verschied kurz vor Vollendung seines 80. Lebensjahres.

Marschall BadoglIo richtete eine Rundfunk- anfprache an die Sizilianer, in der er die untrenn­baren Bande, die Italien mit Sizilien verbinden, unterstrich und das sizilianischc Volk ermahnte, stark zu sein.

Bei den britisch-amerikanischen Terrorangrisse» gegen Mailand wurde die Scala durch Feuer vernichtet, die schon bei einem der ersten Angriff« von Brandbomben getroffen worden war. Der könig­liche Palast und viele andere Gebäude sind ebenfalls zerstört.

In Washington wurde amtlich bekanntgegeben, daß sich Rooseveltim Laufe der nächsten Woche zu einem offiziellen Besuch nach Ottawa begeben wird.

IVeue» au» r Wc lt

Ei« gläserner Bienenstock. Unterhalb der Burg­ruine Littiß bei Köniaaräb hat ein Imker neben 23 normalen Bienenstöcken auch einen aus Glas aufgestellt, in dem sich das ganze Leben der Bienen im Stock genau beobachten läßt. Durch eine besondere Wiegeeinrichtuna kann auch festgestcllf werden, wieviel Honig die Bienen von ihrem Aus­schwärmen einbringen. -

Historisches französisches Schloß abgebrannt. DaS historische Schloß de La Voute im Departement der Deursevres fiel einer Feuersbrunst zum Opfer, in der auch der Besitzer und seine Frau umkamen. Sieben weitere Personen, darunter die Tochter deS Eigentümers, wurden mehr oder weniger schwer verletzt.

Stark« Zunahme der Ktnderläbmnng in-: USA. In den ersten sechs Monaten des Jahres Lat sich die Zahl der Krankheitsfälle gegenüber dem Vortabr verdoppelt. Die Staaten Connecticut. Texas, Kali­fornien und Oklahoma sind von der Epidemie am stärksten beimgesucht worden. Die Aerzteschaft be­fürchtet, daß Liese KinLerlähmunasevibemie bei gleich- bleibender Entwicklung. die des Jahres 1940, wo etwa 10 000 Krankheitsfälle registriert worden sind, noch übertreffen wirb.

Oer Rundfunk am Samstag

Reichsvrogramm. 11 bis 11.80 Uhr: Eine halbe Stunde bei Ludwig Siede. 1H.1S bis Uhr: Melo­dienam laufenden Band". 18 bis 18 Uhr: Bunter Samstag-Nachmittag. 20.20 bis 21.30 Uhr: Musik zur guten Laune. 21.30 bis 22 Uhr: Vertraute Klänge aus Over und Operette. 22.80 bis 24 Uhr: Deutsches Tanz- und Unterhaltungsorchester. Deutschlandsender. 17.10 bis 18.80 Uhr: Serenaden- , Musik: Mozart, Beethoven, Brahms, Grieg u. a. 20.1S bis 20.40 Uhr: Kleines Konzert. 20.40 bis 23 > Uhr: Baoreuther Festspiele: WagnersMeistersin­ger" (dritter Akt. Schusterstube): Leitung: Wilhelm ' Kurtwängler. ,

nn es sich- sowohl umLuftveränderung", also - imatische Einflüsse wie auch umoperative , in griffe" handeln. Die größte Rolle spielen n den Bücherkrankheiten pflanzliche und tierische ' chädlinge, daneben ungünstige atmosphärische Ein- üffe. Auch starkes Licht und innere ZersetzungS- wzesse können zur Vernichtung von Büchern füh- n, wie dies besonders bei alten wertvollen Wer- , - n, die allmählich vergilben und brüchig werden, tn rscheinung tritt.

Daß Bücher von tierischen Schädlingen ^gefallen werden können, die man im Volksmunde eist schlechtweg alsBücherwurm" bezeichnet ist -kannt. Nur wenige aber wissen, daß es allein 1 verschiedene Schädlingsarten gibt, die sich aus- -rechnet aus die Zerstörung von Büchern speziali- ert haben. An erster Stelle steht dabei ein kleiner !äfer, der zur Familie der Klopfkäfer gehört und essen Larven als Schädlinge die Bücher zerfressen, sin Insekt, das ziemlich raffiniert ist. Fühlt es ch nämlich ertappt und bedroht, so stellt es sich , nfach tot, und zwar mit solcher Ausdauer, daß ch oft der unwissende Laie damit begnügt, es chtlos wegzupusten.

Der- stärkste Konkurrent des Bücherwurms ist die iücherlaus, etwa 2 Millimeter lang und zu :n Copeognathen (den Rinden- oder Bücherläusen) ' 'hörend Sie haust gern in alten, wurmstichigen Übeln. in Büchern und Jnsektensammlungen. nter den Spinnen ist es der sogenannteBucher- orpion", ein flachgedrücktes Insekt, das sich gern c Büchern häuslich einnistet. Dann gibt es noch adere Haushaltschädlinge, wie etwa den kleinen . elben Messingkäfer, die so gut wie alles fressen nd auch vor Büchern keinen Respekt haben. Bücherheilungen werden, besonders um die -chädlinge abzutöten,Gneist mit Vergas u n g e n » urchgeführt, wobei größte Sorgfalt notwendig ist, >eil manche Gase auch das Papier selbst angrecfen. im die Bücher weitgehend vor Erkrankungen zu Hützen, gibt es heute in großen wertvollen Biblio- Helen besondereKlimaanlagen", durch die die, iuft ständig kontrolliert und ungünstigen Einslus- rn vorgebeugt wird.