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kreitsg, 20. August 1443 Kummer 194

Angriffe bei Staraja Rußja zurückgeschlagen

Lrveule 1)urekbrueti8ver8uctie 6er 8owjel8 trolr ^e^vstliZer Linbuüeo an lVlen8etieQ uvil Material

Berlin, 2V. Aug. Die Kämpfe an der Ostfront sind durch verzweifelte Durchbruchsversuche der Bol­schewisten gekennzeichnet. Trotz Einsatzes sehr starker Infanterie-, Panzer-, Artillerie, und Fliegerver­bände blieben bisher alle Anstrengungen des Fein- deS vergeblich. In schweren Kämpfen machten un- sere Truppen die Absichten des Gegners am Kuban- Brückenkopf, am mittleren Donez, südwestlich Bjel- gorod, bei Orel, Wjasma, Belyj und südlich des Ladogasees zunichte. An der dem wütenden An­sturm trotzenden deutschen Front zerschellten Tau­sende von Sowjetpanzcrn und verbluteten Hundrrt- tausende von Bolschewisten.

Trotz seiner gewaltigen Einbußen an Manschen und Material versucht der Feind immer wieder, an irgend einer Stelle der Ostfront einen Erfolg zu erringen, der groß genug wäre, um seine bisherigen Verluste auszugleichen. . Aber jeder Angriff kostet ihn immer wieder nur neue Ströme von Blut, ohne ihn seinem Kampfziel näher zu bringen.

Ein neuer Schauplatz heftiger Kämpfe ist seit dem 18. August der Raum von Staraja Rußja. Schon im Winter 1941/42 hatten die Bolschewisten vergeblich versucht, diesen Eckpfeiler unserer Front südlich des Jlmensees zum Einsturz zu bringen. Nach dem Abtrockncn der Sümpfe erneuerten sie setzt ihren Ansturm. Ihr Ziel ist der Durchbruch nördlich und südlich der Stadt. Weitere Vorstöße richteten sich gegen das dem Ort vorgelagerte Flugplatzgclände. Nach mehrstündigem schweren Feuer kamen die in Bataillons- bis Regiments stärke geführten Angriffe ins Rollen. Schleswig- holsteinische, schlesische und rheinisch-westfälische

Grenadiere und Jäger schlugen aber alle Vorstöße zurück und vernichteten 50 der insgesamt 120 an- areifcnden Sowjetpanzrr. Viele Panzer wurden im Nahkamps vernichtet.

Seit in den Kämpfen zu Beginn des Monats unsere Truppen den Sowjets ihre geringfügigen Geländegewinne aus der vorausgegangenen Offen­sive äm Miu« im Gegenangriff wieder entrissen hatten, war es an diesem Abschnitt verhältnis­mäßig ruhig geblieben. Am 18. August griffen die Sowjets aber, wie vor Monatsfrist, von neuem im Raum von Kuibyschews an. Nach starker Feuervorbereitung stürmten die von etwa zweihun­dert Schlachtflicgern unterstützten Bolschewisten mit vier Divisionen und siebzig Panzern an.. In schwe­ren, erbitterten Kämpfen schlugen unsere Truppen die Itzngreiser unter Abschuß zahlreicher Panzer zurück.

Im Raum von Jsjum warsen die Bolsche­wisten zur Unterstützung ihrer hier in den beiden letzten Tagen bereits schwer mitgenommenen elf Divisionen zwei weitere Schützen-Divisionen und mehrere Panzerverbände in den Kamps. Im Mor­gengrauen setzte schweres Artillerieseuer ein, dem den ganzen Tag über Angriff aus Angriss folgte. Das von zahlreichen Schluchten durchschnittene, be­waldete Hügelland erschwerte die Abwehr. Doch trotz der Geländeschwierigkeiten und trotz der neuen Taktik des Feindes, seine Panzer erst hinter der Infanterie einzusetzen, behaupteten unsere Grena­diere ihre Stellungen und brachten im Verein mit Artillerie-, Panzer- und Luftwasfenverbiksiden den

bolschewistischen Ansturm zum Scheitern. Durch 45 neue PanU«kbschüsse erhöht sich die Zahl der in den nunmehr dreitägigen Kämpfen vernichteten So­wjetpanzer aus 192.. Die blutigen Verluste der Bolschewisten waren ebenfalls wiederum schwer.

Südwestlich Bjelgorod hielt der Feind sei­nen Druck gegen die deutschen Linien aufrecht. Er ballte seine- Aäfte an mehreren Stellen zu Stoß­keilen zusammen und griff nach Westen und Sü­den an. Die Angriffe der Sowjets blieben aber teils vor unseren zäh verteidigten Stellungen lie­gen, teils wurden sie durch Gegenstöße unwirksam gemacht. Dabei geriet eine vordringende feindliche Panzerformation in zweiseitiges Feuer und verlor über 100 Panzer und Sturmgeschütze Nur Reste des Verbandes konnten sich flüchtend der Vernich­tung entziehen.

Starasa Rußja, der Schauplatz öer neuen Kämpfe

Der Feind vermißte die Beute in Messina

Oroke 2er«törunxen in 6er 8t»6t - 6anre Häuserblock« einxestiirrt

Berlin, 20. August Wie das Oberkommando der Wehrmacht in seinem gestrigen Bericht mitleilte, fügten die im Raume von Sizilien kämpjenden Verbände aller Wehrmachtteile und Waffengat­tungen in der Zeit vom 10. Juli bis zur Beendigung der Kämpfe am 17 August den amerikanisch­britischen Armeen schwere Verluste zu. Neben einer hohen Zahl von Gefangenen verloren sie etwa ein Drittel ihrer eingesetzten Truppen an Tölen und Verwundeten Vernichtet oder erbeutet wurden 383 Panzer und Panzerspähwagen, 63 Geschütze aller Art, 652 Flugzeuge und elf Lastensegler. 61 meist mit Mannschaften oder Kriegsgerüt beladene Trans- portschisfe mit insgesaml 290100 ART., ferner ein Kreuzer, sieben Zerstörer, drei Korvetten sowie zahlreiche Motorkanonenbootc und kleinere Kriegs- fahrzeuge wurden versenkt. Weitere 59 Fracht- oder Transportschiffe mit 278 750 BRT. wurden im gleichen Zeitraum so sctstvcr beschädigt, daß mit ihrem Verlust gerechnet werden kann. In den ersten zwei Wochen des August sind von Sizilien aus das Festland mit Kleinschijfsraum überführt worden runh 17 000 Tonnen Munition, Betriebsstoff und Stückgut, fast 10 000 Kraftfahrzeuge sowie sämt­liche deutschen und italienischen Truppen mit allen Massen und Kriegsgerüt. Zurückbefördert wurden schließlich mehr als 4000 Verwundete. Bei diesen Transporten sind von den Besatzungen der Fähren 48 feindliche Flugzeuge abgeschossen worden.

»

Der Abschlußbericht des Oberkommandos der Wehrmacht über die Räumung von Sizilien und die während der hinhaltenden Kämpfe auf dieser Insel dem Feind zugcfügten schweren Verluste ist nicht nur ein beredtes Zeugnis für die kämpferische und moralische llcberlegcnheil der deutschen Trup­pen überJiie Briten und Nordamcrikaner, sondern bekundet auch die hervorragenden Fähigkeiten der deutschen Truppensührung. Wenn aus Sizilien 383 Panzer und 652 Flugzeuge vernichtet oder erbeu­tet werden konnten, dann muß man bedenken, daß dieses Material einen ungleich höheren Wert besitzt, als beispielsweise das der Bolschewisten. Jedes Flugzeug, jeder Panzer, die' aus Sizilien ab- geschossen worden sind, haben mindestens zwei um­fangreiche und umständliche Seereisen hinter sich, bei denen sie den Angriffen deutscher Lust- und Unterwasscrstreitkrästc ausgejetzt waren. Das aus Sizilien schließlich angekommene Feindmatcrial stellt also gewissermaßen eineA » sle - e" dar, weil viele Panzer und Flugzeuge, die von Amerika oder England aus gleichzeitig mit den aus Sizilien ge­landeten Mannschaften über See transportiert wor­den sind, auf dem Grund des Meeres ruhen.

Im englisch-amerikanischen Hauptquartier in Nord- asrika wird erklärt, daß über die Zahl der Gefan­genen und die Materialbeute, die nach der Be­setzung Messinas den Briten und Nordamcrikanern in die Hände gefallen sind, keine Angaben vorlägen Diese von Reuter verbreitete amtliche Meldung ist eine Bestätigung der deutschen Angaben, daß Sizi­lien von den Verteidigern nur unter Mitführung nicht nur aller Truppen, sondern auch des gesam­ten Materials geräumt worden ist. Schon am Dienstag wurde im Hauptquartier in Nordasrika erklärt, es scheine dem Feind» gelungen zu sein den größten Teil seiner Streitkräfte über die Straße von Messina zu bringen. Nunmehr wird also indirekt zugegeben, daß es sich nicht nur um den größten Teil, sondern um alle Streitkräfte mit der gesamten Ausrüstung handelt.

Nach englisch-amerikanischen Meldungen sind die Zerstör un gen in der Stadt Messina groß.

Ganze Häuserblocks seien bis aus die Grund­mauern zerstört. Ueberall lägen Schutt- und Trüm­merhaufen herum. Bei der Besetzung sei kein Mensch aus den Straßen zu sehen gewesen Erst nach Stunden hätten sich die Einwohner aus ihren Verstecken herausgewagt Messina ist also heule wieder ein ähnlicher Trümmerhausen wie am Mor­gen jenes 28. Dezember 1908. als ein furchtbares Erdbeben die Stadt und die ganze Umgebung zer­störte, und wobei gegen 100 000 Menschen den Tod fanden.

Großofienfive oder Kleinkrieg im Pazifik?

Vor» Konteracklnrral a. I) L x e r t

Der Leiter des Washingtoner Jnformationsamles, Davis, erklärte bei seinem Aufenthalt in London, die Vereinigten Staaten hätten die ursprünglich ge­plante Strategie aufgegeben, den pazifischen Raum durch Sprünge von Insel zu Insel zurückzuerobern. Danach scheint eine neue Phase des Krie­ges im Pazifik eingeleitei werden zu sollen. Die amerikanische Marine dringt offenbar durch mit ihrer Auffassung, daß den Japanern nicht mehr die unbestrittene Verfügung über die gewonnenen Gebiete belassen werden, dürste, da mit jedem Tage ungestörter Entwicklung ihre Stellung schwieriger angreifbar wird. '

Die Kriegführung der Vereinigten Staaten in diesem ungeheuren Raum bleibt zugestandener­maßen sehr schwierig. Die Hoffnung, daß T s ch u n g k i n g - C h i n a die Hauptlast der Be­kämpfung Japans tragen werde, ist geringer ge­worden. In weiter Ferne dürste auch der Zeitpunkt liegen, an dem die Vereinigten Staaten mit eige­nen Truppen die Eroberung des von Japan be­setzten Chinas versuchen könnten. Ursprünglich waren von der Regierung in Washington drei Angriffs st raßen gegen Japan vorge­sehen: eine nördliche über die Meuten, eine mitt­lere von Hawai aus. die unmittelbar aus die Haupt-

Treffer auf 25 Schiffen im Hafen von Biserta

Der ^uzust ein Xloost 6er xrokeo 8ckI2xe - ^usksll von 108 000 LK?

v I s v l l> e k I c v I III! s e l e s >c 0 , l e s p o o <1 e o l e ll

rcl. Berlin, 20. August. Die starke und zielbewusste Aktivität der deutschen Luftwaffe im Mittclmcer hat wenige Tage nach deny großen Erfolg von Alboran zu einem neuen bedeutungsvollen Schlag gegen die feindlich« Tonnage geführt: Eine von deutschen Aufklärungsflugzeugen ermittelte Schiffs- ansammlung im Hafen von Biserta war die beiden letzten Nächte hindurch das Ziel wirkungsvollster deutscher Luftangriffe.

Bereits der-erste Angriff in der Nacht zum 18. August kostete die Briten und Amerikaner den Aus­fall von 25 Schissen mit insgesamt 108 000 BRT. In der darauffolgenden Nacht wurden stärkere Tor­pedoverbände gegen das gleiche Ziel eingesetzt. Das endgültige Ergebnis dieser Aktion ist noch unbe­kannt. Aber schon jetzt steht fest, daß der August, als einM onat der großen Schläge" die Verscnkungskurve durch die hohen Erfolge der Luft­waffe noch ein weiteres Stück gegenüber dem Vor­monat in die Höhe treiben dürfte. Mit ihren Groß­einsätzen hat die deutsche Luftwasfe jedenfalls schon heute alle britisch-amerikanischen Hoffnungen aus ein Absinkcn der Versenkungscrfolge zunichtc- gemacht.

Bereits im Laufe des 17. August war von deut­schen Aufklärern eine bedeutende Ansammlung von Kriegsschiffen, Transportern, Frachtdampfern und Landungsbooten im Hafen von Biserta gemeldet worden. Die daraus in der Nacht zum 18. August eingesetzten starken Verbände schwerer Kampfflug­zeuge ließen sich diese Gelegenheit nicht entgehen. Im Verlaus des ersten Angriffs erzielten sie wir­kungsvolle Treffer aus 25 feindlichen Schisssein- heiten mit insgesamt etwa 108 000 BRT. Auch aus einem Kriegschiss, vermutlich einemMo­nitor". detonierten Bomben schweren Kalibers, die starke Beschädigungen verursachten. Obwohl wie bei fast allen Angriffen aus der Luft die Wirkung der Bombenwürfe nur kurze Zeit und unvollkom­men beobachtet werden konnte, darf man als sicher annehmen, baß ein beträchtlicher Teil der bombar­dierten Schiffe gesunken ist.

Der in seinem Gesamtergebnis noch nicht über­sehbare Erfolg von Biserta reiht sich würdig den jüngsten Großtaten der deutschen Luftwaffe an. Er bestätigt erneut, daß unsere Flieger, die heute die Hauptlast des Kampfes gegen den feindlichen Schiffs- und Nachschubverkehr tragen, selbst die hochgespanntesten Erwartungen nicht enttäusch!

I haben.

Leihen und pachten erst an zweiter Stelle

8ri«e in 6er i4n8enpolitilc 6er D8^ - Lin r»uk«ck!nLreicker Krickel Dippinanns

vrrvkderlelir unsere» icorresponaeelee st. Stockholm, 20. August. Was spielt sich hinter den Kulissen des Washingtoner Staatsdepartements ab? Seitdem der latente Streit zwischen Außen­minister Hüll und seiüem Stellvertreter Sumner Well es mit dem wahrscheinlichen Ergebnis en­det, daß Sumner Welkes bei der nächstbesten Ge­legenheit von Roosevelt zumfliegenden Sonder­botschafter" ernannt werden will, laufen die wil­desten Gerüchte in Washington um. Man spricht von einem schweren Bruch unter den für die USA.-Außenpolitik verantwortlichen Männer. An­dere wollen aus angeblich zuverlässiger Quelle er­fahren haben, daß selbst im Weißen Haus zwischen dem Präsidenten und einer Reihe seiner engsten Mitarbeiter tiefe Meinungsverschieden­heiten ausgetaucht feien. Niemand berichtet Ge­naues, aber es muß doch als feststehende Tatsache betrachtet werden, daß die USA.-Außenpolitik tat­sächlich eine Krise durchmacht. Dafür liegen allzu viele Anzeichen vor, als daß man sie übersehen könnte. Das Hin und Her um die USA.-Politik in Nordafrika und Sizilien, die übertrieben ela­stische Haltung gegenüber den Sowjets und viele andere Dinge können nicht anders gedeutet werden.

Einer der bekanntesten politischen Journalisten in den USA., Walter Li PP mann, Leitartikler der

New Zjork Herald Tribüne", hat jetzt einen Ar­tikel veröffentlicht, der als eine Art Schlüssel für eine Reihe dieser Rätsel dienen mag. Lippmanns Artikel fällt nicht aus heiterem Himmel, sondern er greift in eine Erörterung ein, die bereits alle führenden USA.-Zeitungen über die Außenpolitik Washingtons begonnen haben. Der Verfasser spricht nicht von einer Krise der USA.-Außenpolitik, er stellt jedoch fest, daß siein eine neue Phase ein­getreten" sei. Bedauerlich sei nur, daß das Staats­departement in Washington nichts davon zu mer­ken scheine und immer noch an der alten Linie festhalte, die durch die Kriegsereigniffe längst über­holt sei.Die Vorstellung", so schreibt Lippmann, daß die Welt nur auf unsere Entscheidungen war­tet, während die USA. weiter nichts zu tun brau­chen, als Leih- und Pachtgeschäfte zu betreiben, ist endgültig veraltet. Sie hat keine Geltung mehr. Wir müssen jetzt zum Kampf antreten. Leihen um» pachten kommt erst an zweiter Stelle. Das kann nicht mehr das Leitmotiv unserer Kriegs­politik sein, und dir Erfahrungen, die wir im Kampfe beispielsweise auf Guadalcanar machten, zeigten, daß wir die Unterstützung unserer Freunde genau so brauchen, wie die anderen unsere Hilfe benötigen, vor allem wenn wir beabsichtigen, Ja­pan erfolgreich zu bekämpfen."

inseln Japans zusührte, eine weitere, die unter Benutzung der Philippinen einen Angriss von Sü­den gestattete. Die japanischen Erfolge der ersten Kriegsmonate haben die Benutzung aller drei Straßen unterbunden. Als die Japaner weiter nach Süden vordrangen und Australien sich hilseflehend an die Regierung in Washington wandte, versprach der amerikanische Präsident kräftige Unterstützung, und der Feldzug im Südwestpazisik begann.

Roosevelt kam damit den Wünschen der Japaner durchaus entgegen. Für sie galt es, das Gewonnene zu sichern. Die im Stillen Ozean noch vorhandenen amerikanischen Seestreitkräfte mußten so gebunden werden, daß sie in der Wahl ihrer Angrisfsrichtung nicht mehr frei waren. Für diese Bindung schien das südwest pazifische Gebiet ganz beson­ders geeignet. An einen starken Angriff auf Austra­lien haben die Japaner wohl kaum gedacht. Bei ihrem Vordringen nach Süden wurden aus Neu­guinea und auf den Salomoninseln nur schwache Truppenteile angesetzt. Die japanische Erwartung ging offenbar dahin, daß die Amerikaner bei Ge­genangriffen starke Seestreitkräste verwenden wür­den,- und daß die"japanische Marine mit diesen um­zugehen verstand, hatte sie ja bisher glänzend ge­zeigt.

Diese Hofsnung ist durchaus in Erfüllung ge­gangen. Bei den Kampfhandlungen, die im vorigen Mai begannen und sich seit Anfang August haupt­sächlich im Gebiet der Salomoninseln abspielten, haben die Amerikaner sehr schwere Ver- luste erlitten.' Erreicht wurde von ihnen lediglich die Besetzung einiger Inseln.

Wie kann aber der Sieg errungen werden? Man will also, wie jetzt gesagt wird, den Jnsel- krieg aufgeben. Läßt man den Japanern jedoch die vorgeschobenen Stellungen im Südwestpazifik, bann bleibt von diesen beständig der Weg nach Austra­lien bedroht. Australien aber bildet bei der jetzigen Kriegslage die einzige zu industrieller Lei­stung befähigte Basis, von der aus der japanische Südsee-Besitz mit Aussicht aus Erfolg angegriffen werden kann. Die Verfügung über den pazifischen Weg nach Australien ist daher Voraussetzung für den künftigen Großangrisf gegen Japan. Er sollte eigentlich erst kommen, wenn Deutschland geschla­gen wäre. Aber ein großer Teil der amerikanischen Öffentlichkeit drängt offenbar immer stärker dar- auf, diese ZeitfolgS umzustoßen.

Die kürzlich gelungene Wiederbesetzung der Aleuten-Jnsel Attu, welche die Japaner nebst den Inseln Kiska und Agattu derselben Gruppe be­setzt hatten, war ein sicherlich nicht ungeschickter Schachzug der Amerikaner. Die Aleuten sind, zwar fast ständig in Nebel und Wolken gehüllt und von heftigen Stürmen heimgesucht. Aber ' immerhin verschiebt die neue Besitznahme die An­näherung an Nord-Japan auf etwa 2000 Kilo­meter und damit aus dlc Reichweite von Bomben­flugzeugen Mithin ist auf den Meuten ein neuer Schwerpui . der Seekriegslage entstanden. Zum, Ansehen eines entscheidenden Großangriffes wer­den die Meuten jedoch nicht die geeignete Basis sein

Es wird darauf hinauskommen, daß die Ameri­kaner die Hauptentscheidung weiter von, Süden her, von den oft australischen Ge», wässern aus suchen. In Londoner Marinekrcisen k soll man im weiteren Verlauf der Operationen, dort eine große Seeschlacht erwarten. Aber der hol­ländische Admiral Helferich, der in den Kämpfen » bei den Sundainseln die niederländischen Seestrcit- kräfte befehligte, hat im Frühjahr die Amerikaner ' energisch davor gewarnt, die Flotte einzusetzen, be- , vor man die Luftherrschaft erlangt habe Nach sei­ner Ansicht genügten die zur Zeit den Alliierten » zur Verfügung stehenden Streitkräfte keineswegs für eine Offensive, ja nicht einmal für die Ab- ' wehr eines starken japanischen Vorstoßes. Würde , aber der Großangriff doch kommen, so sieht ihm ' Japan, wie der Sprecher seiner Wehrmacht ge­lassen verkündete, wohl vorbereitet entgegen.

Britische Luftabwehr verstärkt

Stockholm, 20. August. Wie in London amtlich ' mitgeteilt wird, ist die britische Luftabwehr ver- , stärkt worden. Entlang der gesamten englischen - Süd- und Südostküste wurden schwere Flak­geschütze zur Verstärkung der leichten Flak- batterien in Stellung gebracht.