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Sowjetischer Panzerkett bei Äsjurn zerschlagen
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Berlin, 19. August. An der Ostfront lagen die Schwerpunkte der Abwehrkänipfe in den gleichen Abschnitten wie am Vortage. Der Mißerfolg seiner Durchbruchsversuche bei Jsjum, der den steckcnge- blisbenen Angriff im Raum südwestlich Bjelgorod wieder iir Fluß bringen sollte, veranlaßte den Feind zu neuen Borstößen an der Front westlich Bjelgorod und zur Aenderung seiner Angriffstaktik am mittleren Donez.
Trotz Hinnahme schwerer Verluste hatte der großangelegte Jnfanterieangriff bei Jsjum außer schnell wieder bereinigten örtlichen Einbrüchen nichts erreicht. Die deutsche Front war trotz des Aufgebots von elf Schützen-Divisionen unerschütterlich geblieben. Da ein erneutes Anrennen der Infanterie ohne wirksame Panzerunterstützung nur wieder zum blutigen Zusammenbruch geführt hatte, bildete der Feind aus 150 Panzerkampfwagen und Teilen der am Vortage abgeschlagenen.Verbände einen massierten Angriffskeil. Nach starker Feuervorbereitung durch Artillerie und Salvengeschütze rannten diese Kräfte im Laufe des Vormittags drei Stunden lang gegen unsere Stellungen an. Der Angriff scheiterte. Dutzende von Sowjetpanzern wurden durch Volltreffer schwerer Waffen zerfetzt und in langen Reihen blieben die gefallenen Bolschewisten an den Hängen der heißumkämpften Höhe liegen. Am frühen Nachmittag begann der Ansturm von neuem. Wieder' wurden die Angriffe der Sowjets im Abwehrfeuer oder im Gegenstoß zum Scheitern gebracht. Nur in ein Waldstück konnten Panzer mit ausgesessener Infanterie vorübergehend etndringen. Der energische Gegenstoß unserer Grenadiere warf die Bolschewisten aber auch hier wieder zurück. Damit war die alte Hauptkampflinie in vollem Umfange wiederhergestellt. Der gescheiterte Durch- brucbsversuch kostete den Feind mehr als die Hälfte seiner angreifenden Panzer. Insgesamt verloren die Bolschewisten damit an den beiden letzten Tage» allein bet Jsjum 146 Panzerkampfwagen.
Die Bolschewisten fluteten zurück
Im Raum südwestlich Bjelgorod zeichneten sich bei den feindlichen Angriffen zwei Stoßrichtungen ab. Südlich Bjelgorod versuchten die Bolschewisten zwischen zwei Flüssen mit stärkeren Infanterie- und Panzerkräften vorwärts zu kommen. Sie konnten sich aber gegen den zähen Widerstand unserer Truppen nicht durchsetzen. Den Hauptdruck übte der Feind westlich Bjelgorod aus. Mit dieser Verbreiterung des Angriffsabschnittes will der Gegner ebenfalls seinen südlich Bjelgorod
sestgesahrenen Ossensivkräften neue Möglichkeiten zum weiteren Vordringen geben. An den Vorstößen waren vier bis sechs sowjetische Schützendivisionen und auch hier etwa 150 Panzer beteiligt. Nach schwerer Artillerievorbereitung drangen die Panzerkeile und die dichtauf folgenden Schützenketten in den frühen Morgenstunden gegen unsere Linien vor. Welle umLVelle brach aber an unseren standhaften Grenadieren zusammen. Am Abend lagen die Wracks von 92 verbrannten, zerschossenen oder gesprengten Sowjetpanzern im Gelände. Die Bolschewisten fluteten zurück, unsere Grenadiere aber behaupteten ihre Stellungen in voller Ausdehnung.
Erbitterte Kümpfe im Wjasma-Abschnitt .
Südlich und südwestlich Wjasma gingen die mit wachsender Erbitterung geführten Kümpfe weiter. Schwere, von Trommelfeuer unterstützte Angriffe mit starken Jnfanteriekräften, Panzern und Schlachtslugzeugen brandeten gegen die Stellungen unserer Grenadiere. In stundenlang hin- und herwogenden Gefechten, im Ringen Mann gegen Mast» und in wuchtigen Gegenstößen zerbrach jedoch die feindliche Angriffskrast. Das gleiche Bild boten die Kämpfe südwestlich Belyj. Hier steigerten die Sowjets ihren schon in den letzten Tagen erheblichen Einsatz von Artillerie und Salvengeschützen noch weiter Aber auch dadurch konnte der Feind seinem Kampfziel, dem Durchbruch durch die unerschütterlich verteidigten
deutschen Stellungen, nicht näherkommcn. Unter großen Verlusten für die Bolschewisten scheiterten alle Angriffe.
Südlich des Ladogasees blieben die erneu ten örtlich begrenzten Vorstöße des Feindes ebenfalls ohne Erfolg. Schwere deutsche Geschütze beschossen mit guter Wirkung drei Elektrowerke in Leningrad. Zahlreiche Treffer hatten Explosionen. Stichflammen und lang anhaltende Brände zur Folge. In der Nacht bombardierten deutsche Kampfflugzeuge Truppenbewegungen westlich von Krymskaja und im Raum von Jsjum.
Für die Abwehrschlacht bei Orel
Das Eichenlaub für General Rendulic 6nb Berlin, 19. August. Der Führer verlieh das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an General der Infanterie Dr Lothar Rendulic, Kommandierender General eines Armeekorps, als 271. Soldaten der deutschen Wehrmacht.
Im Juli 1943 führte General Rendulic das Armeekorps, das die Ostfront des Orelbogens verteidigte Seiner geschickten, entschlossenen und wendigen Führung und feinem persönlichen Einsatz war es zu verdanken, daß die Kämpfe ostwärts Orel den Sowjets nicht den erhofften Erfolg brachten und der Feind unsere Front trotz starker Ueber- machl nicht zu durchbrechen vermochte, sondern in immer wiederholtem vergeblichem Anrennen außerordentlich hohe Verluste an Menschen, Panzern. Waffen und Kriegsgerät erlitt.
Das Heldenlied unserer Luftwaffe im Osten
Vor dem gewaltigen Geschehen des Ostkrieges sind schon heute alle bisher bekannten Wertmaße verblaßt. Zahlen und Zahlcnrekorde ergaben sich in seinem Gefolge, denen gegenüber das normale Verstehen kaum noch ausreicht. Deshalb mag es immer wieder geschehen, daß einige der sorgsam gesammelten Ziffern, in denen sich unendlich mühsam erkämpfte deutsche Erfolge in ihrer Gesamtheit ausdrücken, nicht allein nur Bewunderung und Staunen erwecken. Ebensosehr erwachsen Fragen und immer neue Fragen aus ihnen. Und manchem unter uns mögen sie überhaupt nur als halb geöffnete Tore zu einem unfaßbar wirkenden gigantischen Ringen Erscheinen.
Verstärkte deutsche Luftabwehr trägt Früchte
Oie neue kkase im l-uktlcriex krackte eine erste böse /Vbknkr kür ckie keiacke
Vsv unserer üertraer Ledrittteilung
r6. Berlin, 19. August. Die britisch-amerikanische Luftkriegführung, die nach eigenem Eingeständnis in ihren Terrorangriffen das wirkungsvollste Mittel zur Erringung des Endsieges gefunden zu haben glaubt, hat die Störflüge und Großeinsätze der letzten 24 Stunden teurer als je zuvor bezahlen müssen: etwa 100 viermotorige Bomber fielen innerhalb eines Tages und einer Nacht der systematisch verstärkten deutschen Luftabwehr allein über dem Reichsgebiet zum Opfer. 51 schwere Kampfflugzeuge und'vier Jagdflugzeuge wurden am Lage zumeist über dem süddeutschen Raum abgeschossen. 37 weitere „Viermotorige" kehrten-vom Nachtangriff nicht mehr nach England heim. Bei der nicht übergroßen Anzahl der eingesetzten Feindflugzeuge dürfte damit die Ab
Zwölf Tage standen nur Nachhuten im Kampf
8cdoli am 5. ^uZust katte 6er 6rv8teil 6er 6eutscken Gruppen 8irilieu verlassen
Von unserer üorliuer Lekrittleituux
rä. Berlin, 19. August. Die Nachrichten über die nähere» Einzelheiten der überraschenden Räumung Siziliens durch die deutschen Truppen werden immer verblüffender. Nunmehr stellt sich heraus, daß der bet. weitem größte Teil der am Kampf beteiligt gewesenen deutsch-italienischen Truppen bereits am 5. August sizilianifchen Boden verlassen hatte. Bis zum 17. August, also zwei Wochen lang, standen den zahlreichen britischen und nordamerikanischen Divisionen nur noch kleine Nachhuten deutscher Streitkräfte in Stärke von wenigen Kompanien gegenüber. Noch am vorletzten Tage haben ganz kleine Deckungsein- heiten der Division „Hermann Göring" die britischen Truppen bei Taormina in mehreren schneidigen Gegenangriffen weit zurückgeworfen und ihnen so schwere Verluste zugefügt, daß sie den deutschen Nachhuten nicht mehr zu folgen wagten.
So wird begreiflich, daß nahezu 8000 Kraftfahrzeuge jeder Art vom leichten Personenkraftwagen bis zum schweren Panzer auf das Festland zurückgebracht werden konnten, während die englischen Zeitungen im Wohlgefühl der „britischen See- Herrschaft" in der Straße von Messina schwelgten. In Wirklichkeit hat nicht ein einziger Brite den Abtransport des letzten deutschen Soldaten von Land her mit angesehen und als schließlich die vereinigten britisch-nordamerikanischen Streitkräfte mit einem gewaltigen Aufgebot an Mannschaften und Material Messina „eroberten", fanden sie nicht einmal mehr ein deutsches Fahrrad vor. Ihr Stoß ging ins Leere.
Eine rumänische Zeitung zieht einen Tagesvergleich mit anderen Feldzügen, der beachtenswert ist. „Wenn wir einen Vergleich zwilchen den Kämpfen in Sizilien und anderen Operationen dieses Krieges ziehen", schreibt das Blatt, „so müssen wir feststellen, daß die Besetzung dieser Insel 37 Tage in Anspruch genommen hat, während die An- griffsoperationcn der deutschen Armee im Polen- feldzug 18 Tage und in Frankretch 17Tage
dauerten. Die deutschen Fallschirmjäger und Jn- fanterieverbünde eroberten Kreta in 10 Tagen. Die japanischen Streitkräfte erstürmten den stärksten Stützpunkt Großbritanniens in der Welt, die Festung Singapur, in 20 Tggen." Gerade diese letzte Feststellung über die Eroberung Singapurs ist beachtlich, weil es sich in beiden Fällen um Inseln handelt. Sizilien hatte jedoch die Nolle einer V o r fe l d b a st i o n, deren Besitz für den Ausgang des Krieges unerheblich ist, da die Besetzung dieser Insel erst am Anfang kommender Operationen liegt. Als jedoch am 11. Februar 1942 Singapur siel, war das ein Schlußstrich unter einen großangelegten Feldzug, mildem fast automatisch ganz Indonesien und auch das britisch-indische Grenzland. Burma mit 2,5 Millionen Quadratkilometer Ländereien und mit einer Bevölkerung von 75 Millionen Menschen in japanische Hand kam. -Damals brach die britische Machtstellung in Ostasien und im hinterindischen Raum zusammen und Singapur wurde zu einem Musterbeispiel für eine strategische Eroberung außergewöhnlichen Ausmaßes. Von Sizilien aus kann man günstigstenfalls die Mauern und Verteidigungsanlagen der Festung Europa erblicken.
Antistreikgesetz in den USA
August. Das Weiße Haus hat, so wird aus Washington berichtet, ein DurchführunaS- gesetz erlassen nach dem für Arbeiter, die streiken «!». V?°"A^len des Kriegsarbeitseinsatzamtes nicht fügen, schwere Strafen vorgesehen sind. Die Regierung kann außerdem Fabriken überneh- men und betreiben, wenn die Besitzer den Anord- nungen des War Labour Boards nicht nächkom- men. ^
an-
schußquote stellenweise bis 25 v. H. der greifenden Flu^euge erreicht haben.
Dies? ermutigende Tagesbilanz fällt mitten in eine Situation, die noch weitgehend von allzu hochgespannten britisch-amerikanischen Erwartungen und Hoffnungen aus diesem wichtigen, aber kaum entscheidenden Sektor des Krieges bestimmt scheint. Noch wenige Stunden vor diesen schwerwiegenden neuen Verlusten hatten amtliche und halbamtliche Stellen aus dem Feindlager erklärt, daß der Luftkrieg gegen den Kontinent jetzt in ein neues Stadium eingetreten sei Neben den reinen Terrorbombardements zur Zermürbung des Widerstandsgeistes der deutschen Bevölkerung würde nun gleichzeitig auch versucht, die zur Verteidigung eingesetzten deutschen Jagd streitkräfte systematisch niederzukämpfen. Der englische Korrespondent der Schweizer ,T^at" gab diese Auffassung wie folgt wieder: „In London wird hervorgehoben, daß die Angriffe auf Erdziele zur Zeit als zweitrangig gelten. Es komme vielmehr daraus an, die deutschen Jäger zum Kampf zu stellen und abzuschie- ßen, das heißt, daß die gegenwärtigen Luftkämpfe in London als Umkehrung der „Schlacht um England" interpretiert werden."
Wenn man die vergangenen 24 Stunden als die erste „Probe aufs Exempel" ansieht, dann hatten die Briten und Amerikaner mit ihren neuen Absichten einen überaus bösen Start. Denn bei ihren Tagesangriffen am 17 August gelang ihnen ihr Vorhaben nur in einem einzigen Falle: den 51 vernichteten „Viermotorigen" aus USA. steht — sage und schreibe — ein einziges abgeschossenes deutsches Jagdflugzeug gegenüber. Fern jeder voreiligen Freude sind wir alles andere als geneigt, diesen einzigartigen und beispiellosen Erfolg etwa zu überschätzen. Wir wissen sehr gut, daß unseren Tag- und Nachtjägern, ebenso wie der unermüdlichen Flak, noch härteste und schwerste Kämpfe bevorstehen. Aber wir glauben doch dies eine schon heute aussprechen zu dürfen: Diese von unseren Gegnern angekündigte neue Phase des Luftkrieges sieht uns nicht unvorbereitet und durchaus nicht ungcwappnet. In diesen Wochen und Tagen vollzieht sich überall in der deutschen Heimat ein Aufrüstungsprozeß zur Luft, der sehr bald immer spürbarer wirksam zu werden verspricht.
Neuer Auftrag für Obergruppenführer Schepmann
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Berlin, 19. August. Die Ratio nals Parteikorrespondenz meldet: Der Führer beauftragte den SA.-Obergruppenführer Wilhelm Schepmann, den bisherigen Führer der SA.-Gruppe Sachsen, mit der Führung der Geschäfte desStabschefsderSA. ->
Wilhelm Schepmann wurde am 17. Juli 1894 in Bark Hei Hattingen-Ruhr geboren. Er besuchte die Volksschule und das Gymnasium. Nach Abschluß seiner Studien wirkte er als Lehrer in seiner Vaterstadt. Am Weltkrieg nahm Wilhelm Schepmann als Kriegsfreiwilliger von 1914 bis 1918 teil. Nachdem er zum Leutnant befördert war, fand er als Kompanieführer, Bataillons-Adjutant und Aufklärungs-Offizier Verwendung.
Nach dem Kriege war Schepmann zunächst Mitglied des Schutz- und TrutzbundeS, er trat jedoch bereits im Jahre 1922 der NSDAP, bei. Es entsprach seiner stets einsatzbereiten Haltung, daß er sich auch-in den bald darauf beginnenden Ruhrkampf in die vorderste Front stellte. Das führte zu seiner Verhaftung und zu Mißhandlungen durch die Besatzungstruppen. Seine eigentliche politische Aufgabe fand Schepmann in der Arbeit für die SA., mit der er aus den ersten
Jahren der Kampfzeit aufs engste verbunden ist. Als Sturmführer in Hattingen, später als SA.- Führer im Gau Essen und Führer der Untergruppe Westfalen-Süd schuf er Seite an Seite mit Viftor Lutze die Voraussetzungen für den Ausbau der SA. des ganzen Ruhrgebietes.
Seine Aufbauarbeit in der SA. fand die verdiente Anerkennung durch seine Ernennung zum Führer der Gruppe Westfalen im Jahre 1932. Am 1. April 1934 betraute der Führer Wilhelm Schepmann mit der Führung der Obergruppe X und seit dem 17. Juli 1934 führte er die SA.-G ruppe Sachsen. Obergruppenführer Schepmann, der von 1932 bis zur Auflösung dem Preußischen Landtag angehört hatte, ist seit 1932 Mitglied des -Reichstages.
Es ist ein Zeichen der kämpferischen Haltung SchepmannS, daß er sich auch in diesem Krieg wieder freiwillig an die Front meldete, wo er als Kompanieführer und Ordonnanzoffizier in einem Infanterieregiment Dienst tat. Er erwarb sich hier die Spange zum EK.H und das EK. I von 19SS. Wilhelm Schepmann ist Träger des Goldene» Ehrenzeichens und der Dienstauszeichnung der NSDAP, in Gold.
Die bis zur Stunde erzielten Abschußersolge de, deutschen Luftwaffe an der Ostfront gehören in diesen Bereich. Der Juli war mit über 3000 Abschüssen der erfolgreichste Monat des ganzen bisherigen Krieges. Damit sind die bolschewistischen Flugzeugverluste seit Beginn des Krieges aus insgesamt 43 642 gestiegen. In 785 ^
heißen Kampftagen wurde damit im Luftkamps und durch unsere Flak ein Flugzeugaufgebot vernichtet, das noch vor vier Jahren erfahrene und vorsichtige Statistiker als vielleicht möglichen Gesamtbestand aller Luftmächle der Erde bezeichnet hätten. Aber diese außerordentlich hohe Zahl steht ja hier nicht als ein Phantasieprodukt aus dem Papier, sondern sie gibt genau und schmucklos eine Tatsache wieder, die sowohl in der deutschen Erfolgsrechnung als auch kn der bisherigen sowjetischen Verlustbilanz verzeichnet werden mußte. Und darum scheint sie. einiger Erklärungen — soweit sie zur Stund« überhaupt möglich sind — mehr als wert. - Der Kampf im Osten begann für die Sowjets mit einem vorher nie erlebten Material- verschleiß, der eine weniger hochgerüstete Macht sogleich hätte zu Boden werfen müssen. Am Ende des Jahres 1941 waren 17 690 bolschewistische Flugzeuge ausgeschaltet. Das Jahr 1942 schloß mit 16 486 vernichteten sowjetischen Flugzeugen. Das in seiner ersten Hälfte nicht übermäßig kanipfreiche Jahr 1943 sah zunächst die Abschußziffern wie 1942 auf einer monatlichen Durchschnitts- Höhe von tausend Flugzeugen, ehe sie der Juli mit seinen schwersten Entscheidungsschlachten mehr als verdreifachte und damit ein Rekord- ergebnis schuf^Tie sowjetischen Gesamtverlnste stiegen gleichzeitig auf rund 43 642 Maschinen an. Das ergibt, roh gerechnet, für die Dauer des bisherigen Krieges eine tägliche Verlustquote von rund 55 Fsugzeugen und eine Durchschnittsmonatsbilanz von etwa 1650 Abschüssen. Wenn man in einen, vorsichtigen Vergleich diesen riesigen Verlust verdeutlichen will, könnte man etwa feststellen, daß die Sowjets in jedem Durchschnittsmonat damit weit höhere Einbußen an Flugzeugmaterial und fliegendem Personal erleiden, als Deutschland bisher — 1941 und 1942 als Maßstab — in einem vollen Jahr und an allen Luftfronten verlor Das angebliche „Wunder" der sowjetischen Möglichkeiten, das zunächst aus diesen Zahlen zu sprechen scheint, beginnt sich zu verflüchtigen, wenn man einmal den Hintergründen einer monatlichen Abschußbilanz — etwa der des Juli 1943 als der Nächstliegenden — etwas schärfer nachfpürt. Da ergibt sich sehr schnell, daß die Hundertzahl der abgeschossenen einmotorigen -Sowjetflugzeugr die der mehrmotorigen unverhältnismäßig übersteigt. Das Verhältnis lautet heute nahezu 9:1. Vom Zwang eines nie ganz zu erfüllenden Bedarfes getrieben, schleudert die sowjetische Produktionsmaschine immer neue Serien rasch zu bauender einmotoriger Typen heraus. Die Herstellung schwerer Maschinen bleibt dahinter erheblich zurück. Vielleicht könnte man schon daraus die Behauptung wagen, daß die bedeutenden bolschewistischen Rüstungsftätten zur Zeit kein anderes Ziel sehen, als mit den Abschußerfolgen eines zwar quantitativ unterlegenen, aber qualitativ weit beffe- ten Gegners wenigstens zahlenmäßig Schritt zu halten. Mit schnell erstellten leichten Flugzeugen suchen sie immer wieder Lücken zu schlreßen, die, kaum ausgefüllt, schon wieder zu klaffen beginnen. Und nur in kampsstilleren Winter- und Frühjahrsmonaten mag es vielleicht geschehen, daß der Nachschub aus den Flugzeugsabriken nicht sofort von den unersättlichen Fronten aufgesogen wird, ehe er dann doch in die Materialabgründe einer neuen Offensive geworfen werden muß. Denn noch nie haben die Sowjets ja bisher trotz ihres gewaltigen Materialaufwandes auch nur vorübergehend die Luftherrschaft an sich reißen können.
Zergliedert man die Äbschußbilanz des Juli weiter, dann stellt sich heraus, daß etwa gleich viele Schlachtflug seuge (einmotoriger Bauart) wie Jäger vernichtet wurden. Aber noch eine andere überraschende Tatsache ergibt sich: Etwa jedes zwanzigste Flugzeug, das heute von unseren Jägern oder unserer Flak im Osten abgeschoffen wird, ist ausländischer Bauart. Neben Jagdflugzeugen von Typ „Airacobra", „Curtih" und „Hurricane" waren kS vor allem „Boston"- und „Hampden"-Bomber, die der deutschen Abwehr zum Opfer fielen. Auch ihr Einsatz, der den Brito-Amerikanern angesichts ihrer eigenen Luftkriegswünsche schwer genug gefallen sein mag, konnte das allein durch Deutschland bestimmte Kräfteverhältnis im östlichen Luftraum in keiner Weise verändern. Aber er verrät doch, wieweit dt« ,