AAS »«« Fübrerhauplquarticr, 16. August. Da« Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Am Kuban-Brückenkopf und am mittleren Don scheiterten örtliche Vorstöße des Feindes. Im Ab­schnitt von Bjelgorod wurden die immer wieder anflutenden Angriffswellen der Sowjets im erbitter­ten Nahkampf von unseren Grenadieren zurückgeschla­gen. Gegenangriffe von Vanzerkampfgruppen des Heeres und der Waffen-^ drangen tief in die Danken der feindlichen Stoßverbände ein, schlossen größere Teile von diesen ein und vernichteten sie. Während im Raum westlich Orel die Angriffs­kraft der Sowjets nachlieb, verdoppelten sie ihre Anstrengungen, um in den Abschnitten von Wjasma, Belyj und am Ladogasee unter Einsatz von Pan­zern, Schlachtflicgern und starker Artillerie durch­zubrechen. Auch hier scheiterten alle Angriffe an der entschlossenen Abwehr unserer Infanterie- und Panzergrenadierdivisionen, lieberall, wo die So­wjets angriffen, erlitten sie auch gestern wieder schwerste Verluste an Menschen und Material 193 Panzer wurden abgeschossen. Kamps-, Sturzkampf- und Schlachtgeschwader unterstützten besonders im Süd- und Mtttelabschnitt die in schwerem Ringen stehenden Fronttruppen durch er­folgreiche Angriffe gegen die Bereitstellungen und Marschbewegungen des Feindes.

Während es im Südabschnitt des Brückenkopfes auf Sizilien zu keinen wesentlichen Kampf­handlungen kam. verstärkte sich der Druck des Fein­des im Nordabschnitt.

Wie bereits durch Sondermeldung bekanntgege­ben. griff in den Abendstunden des 13. August ein deutsches Torpedoflicgergeschwader unter Führung des Majors Klümper ostwärts Gibraltar einen starken, in das Mittelmeer einlaufenden Geleit­zug überraschend an In schneidig durchgeführten Angriffen erzielten unsere Besatzungen Torpedo­treffer aus 32 Schiffsetnhetten. Zwei Zer­störer und vier vollbeladene große Handelsschiffe, darunter ein Tanker, sanken sofort. Acht weitere Schiffe blieben brennend mit starker Schlagseite liegen. Wegen hereinbrechender Dunkelheit und star- ker Flakabwehr konnte das Schicksal der übrigen torpedierten Schisse zunächst nicht erkannt werden. Die laufend durchgeführte Aufklärung bestätigte aber, daß mindestens 170 000 ART. aus dem Ge- leitzug versenkt oder vernichtend getroffen wurden. Sieben eigene Flugzeuge kehrten nicht zurück.

Ein deutsches Unterseeboot versenkte an der Nordküste Siziliens in kühnem Angriff einen durch Zerstörer stark gesicherten nordamerikanischen Kreuzer der Brooklyn-Klasse.

Bei Vorstößen feindlicher Fliegerkräfte in den Küstenraum der besetzten We st gebiete schos­sen deutsche Jäger und Flakartillerie in den letzten 24 Stunden 16 Flugzeuge, vorwiegend schwere Bomber, ab Weitere fünf feindliche Flugzeuge wur­den in Luftkämpfen über dem Atlantik vernichtet Eine geringe Zahl feindlicher Störflugzeuge flog in der vergangenen Nacht in das nördliche Reichsgebiet ein.

Das Gebiet des Kriegshafens Portsmouth wurde in der vergangenen Nacht von deutschen Kampfsliegerverbänden bei guter Sicht aus geringer Höhe wirksam mit einer großer Zahl von Spreng- und Brandbomben bekämpft.

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Der nordamerikanische Kreuzer der Brooklyn" - Klasse, dessen Versenkung der Wehr­machtbericht meldet, gehörte zu einer Serie von leichten Kreuzern, die in den Jahren 1937 bis 1938 fertiggestellt wurde. Die Kreuzer dieser Klasse haben eine Wasserverdrängung von 9400 bis 10 000 Ton­nen und verfügen über eine Bestückung von fünf­zehn 15,2-, acht 12,7-, vier 4,7- und acht 4-Zentt- nteter-Geschützen. Zu ihrer Ausrüstung gehören ferner zwei Flugzeugschleudern und vier Bordflug­zeuge. Diese Kreuzer, die zu den neueren Kampf­einheiten der nordamerikanischen Flotte gehören, haben eine Geschwindigkeit von 32,7 Seemeilen Ihre friedensmäßige Besatzung besteht aus 868 Mann. Die Versenkung des Kreuzers gelang dem deutschen Unterseeboot, obwohl das feindliche Kriegsschiff durch einen Zerstörerverband besonders stark gesichert war.

änt>. Der Führer verlieb das Ritterkreu, des Eifer- nen Kreuzes an Oberfeldwebel Karl RiecherS. Zugführer in einem Panzergrenadierregimcnt, Ober- wachtmeister Herbert Meitzner, Zugführer in einer Sturmgefchübabteilung.

Deserteure als Stoßtrupp für die Weltrevolutiou

Liner bol»6»evi»ti»6ie« kälsckerverkstntt in Lnxluack aok 6er 8pur

Genf, 17. August. Scotland Aard ist nach einer Meldung des LondonerEvening Standard" einer Bande von Fälschern auf die Spur gekom­men. die in großen: Umfange Wehrmachts-Ent­lassungspapiere herstellt und an Deserteure zu hohem Preise vertreibt. Durch einen Zufall ge­lang es. einen dieser Deserteure in dem Augenblick zu verhaften, als er sich mit den gefälschten Papie­ren von einem Londoner Arbeitsvermittlungsam! eine Stelle zu verschaffen trachtete. Man erfährt bei dieser Gelegenheit, daß sich die Zahl der Deser­teure, die sich allein in London Herumtreiben, nach Schätzung der zuständigen Polizeibehörden auf viele Tausend beläuft.

Allem Anschein nach handelt es sich um eine der kommunistischen Fälscherzentralen. die in allen Ländern, die der Sowjetagitation bereitwillig ihre

Tore geöffnet haben, von Moskau mit dem besten Fälschungsmaterial ausgestattet, eingerichtet worden sind. Wie erinnerlich, ist während der Sy­stemzeit auch in Berlin eine solche Fälscherwerk- statt ausgehoben worden, die von der berüchtigten Handelsvertretung der UdSSR, in Berlin ausge­rüstet worden war. DieseHandelsvertretungen" die­nen in allen Ländern der Tarnung bolschewistischer Agitation und dem Schutz politischer Verbrecher und anderer Terroristen, die im Aufträge und im Solde Moskaus stehen.

Auch die Organisierung großer Messen von Deserteuren liegt durchaus im Sinne der Richt­linien des Kremls, die zur Vorbereitung der Welt­revolution dienen; mit den Deserteuren schaffen sich die bolschewistischen Agitatoren willfährige Kreaturen für ihre Zwecke:

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Oramatisckies Xampksciuclccal 6es scdrväkisciien kitterlcreurtrÜAers Kotter

Von Kriegskerietiter K. 1>»diieü

rck. ?L. Der Kamps auf der Kuban-Erde tobte mit größter Heftigkeit. Große Angriffswellen und Durchbruchsversuche hatten sich allmählich in klei­nere, mit unerhörter Schärfe geführte Gefechte zer­fasert. Der letzte Einsatz der Persönlichkeit gab die­sen Nahkämpfen das Gepräge.

Auf einer hart umstrittenen Höhe leitet Ober­feldwebel Rotier in seiner Beobachtungsstelle das Feuer der im Bachgrund in Stellung gegangenen Infanteriegeschütze. Ein sowjetisches Bataillon steht im Angriff aus der K.-Schlucht und zu beiden Seiten einer Straße. Seit einer halben Stunde steigen die braunen Rauchfahnen über den Stel­lungen der Jäger aus. Ein prasselnder Feuerschlag bricht ohne Unterlaß über die Kuppe herein, schüt­tet Gräben zu, zerschlägt die Abdeckungen der Bun­ker und Kampfstände. Knapp vor dem Scherensern- rohr der Beobachtungsscharte hat ein schweres Ka­liber eingeschlagen. Rauch, Qualm, Splitter, Sand Schreie der Verwundeten. Rotier schickt die Ver­wundeten zurück

Noch ist wie durch ein Wunder der Fernsprecher instand. So klemmt sich der Oberfeldwebel wieder an dieSchere", lenkt seine Geschütze nach einer Schlucht, läßt sie abbrechen, zur Straße hinüber und schwenkt wieder zurück. Die Schüsse zwingen die Angreifer zu Boden, die sich bereits aus Einbruch­entfernung an die ersten Stellungen herangeschoben haben. Vier Gruppen befiehlt er, und der Etn- ame freut sich über die Genauigkeit seines Schie­tens. Sie kommen nicht durch, sie müssen zurück!

In diesen Triumph hinein aber schlägt wieder eine Granate aus die Trichterkante, wirft den Oberfeldwebel zu Boden. Feuer ist rings­um und ein Bersten, ein unerhörter Schlag, der einem bodenlosen Schweigen weicht. Rotter fühlt ich irgendwo getroffen. Warm läust das Blut. Er rappelt sich auf, versucht seine Augen auszureißen. Mit zitternden Fingern wischt er den Staub und den Rauch aus den Augen Hat es zu schießen aufgehört? Es schweigt alles ringsum. Er muß doch sehen können, wie die Schüsse liegen! Mit

suchenden Händen tastet er sich am Trichterrand hoch. Irgendwo brennen maßlos seine Glieder. Der Kops brummt. Alles ist stumps und bleiern schwer. Da erfühlen seine Hände den Fernsprecher. Die Gewohnheit führt ihn an den Mund. Er spricht, formt die Worte. Er weiß, was er spricht, aber er hört nickts. Das Gehör zerschlagen!, denkt er bei sich und schüttelt sich, als ob er der lastenden Stille ein Ende machen könnte.

Als er wieder die Augen freiwischen will, als er sie ganz nahe an die Okulare heranpreßt, durch­fährt ihn plötzlich die Gewißheit um sein.Schicksal. Es lähmt ihn für Sekunden, er scheint zusammen­zubrechen. ES würgt ihn in der Kehle. Seine Hände sind schwach geworden. Er setzt sich auf den Trichterboden, immer noch den Fernsprecher am Mund. Da fällt ihm plötzlich wieder der An­griff ein, die Höhe, die Geschütze im Bachzrund. Er versucht zu sprechen Er sucht in seiner Erinne­rung die Zahlen und Werte der letzten Feucrkom- mandos nach, und mühsam formt sein Mund Wort für Wort. Zahl für Zahl. Die Leitung ist intakt, die Rohre werden neu gerichtet.

Wieder verläßt Granate um Granate die Ge­schütze, und sie ziehen hinüber, hauen hinunter auf die Straße, bauen einen Sperrte gcl vor der Schlucht auf.

In diesem Soldaten herrscht kein Drill mehr, es ruft nicht der Mensch um Erlösung aus aller Not: Der Wille ist der Motor all seiner Funktionen, der klare, einfache, nüchterne Wille sein Gesetz, so lange alles nur mögliche zu tun, als es irgendwie geht. Hier befiehlt die sel­tene Größe eines Menschen, der mit allem abge­schlossen hat, von allem befreit, nur noch die Auf­gabe kennt, bis zu seinem Ende der Pflicht zu die­nen. So kämpft der einsame Beobachter noch eine Stunde. Der Angriff erstickt in dem Feuerkreis, den der Oberfeldwebel inzwischen um die Entfer­nungen aus der Höhe zieht. Jäger werfen im Ge­genstoß die Sowjets zurück. Der Einbruch ist abgeschlagen!

Der Führer hat diesem tapseren Schwabendas Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen.

Schnellboote versenkten Britenkreuzer

Rom, 16. August. Der italienische Wehrmacht­bericht besagt: Italienisch - deutsche Truppen ver­langsamten auch gestern in den Peloritanischen Bergen durch Widerstandskämpfe den Vormarsch feindlicher Kräfte. Im Gebiet der Meerenge von Messina griffen Jagdflugzeugverbände verschiedene feindliche Formationen an und schaffen fünf Spit- stres und drei Curtiß ab. Unsere Torpedoflugzeuge versenkten bei mutigen Angriffen auf Gelettzüge im westlichen Mittelmeer zwei Dampfer-von 12 000 ART., während ein Dampfer mittlerer Tonnage explodierte. Italienische Flugzeuge war­fen auf die Hasenanlagen von Biserta zahl­reiche Bomben ab. Beim Morgengrauen des gestri­gen Tages unternahmen unsere Schnellboote einen tapferen Angriff aus einen britischen Flottenver­band in der Nähe von Kap Spartivento Calabro und versenkten einen leichten Kreuzer. Luft­angriffe wurden unternommen auf Viterbo, No-

vara und in der vergangenen Nacht wiederum auf Mailand. Die Schäden in Mailand sind schwer.

Kaugummi und Sitzplätze «hintenherum"

Gens, 17. August. Der schwarze Markt in den USA. treibt immer tollere Blüten. Wie sich derDaily Miror" melden läßt, haben sich die berüchtigten Racketeers nunmehr auch den Markt des knapp gewordenen Kaugummis gesichert und beherrschen Produktion und Verkauf dieses Artikels fast restlos. Auch mit Sitzen in der Eisenbahn soll nunmehr in den USA. ein schwunghafter Handel getrieben werden. Bei besonders begehrten Zügen muß man bis zu 50, ja bis sogar 100 Dollar Schmiergelder zahlen, wenn man in einem Abteil noch einen Platz bekommen will.

Jp der Türkei fallen die Ergebnisse der Ernte in diesem Jabr besonders günstig aus: in Anatolien sollen sie sogar seit 68 Jahren nicht mehr so gut gewesen sein.

Lsr »«dkl v«n »Isrilistt»»

D Präsident derAnti-Nazi-League", Leiter de« ZEhina-Hilfs-Rates", Vorsitzender derBürger-

V liga für lateinamerikanische Beziehungen" - da» D sind nur einige der Ehrenämter, die der Ober»

- rabbiner von Neugork, Stephan Mise, in seiner Z Hand vereinigt, von Manhattan, dem zentralen Z Guartier der größten Stadt der Erde aus, sucht Z dieser Mann ein Netz jüdischen Machteknfiusses

V um den Erdball zu spinnen. Selbst Besitzer eines

V großen Vermögens, ist Mise verwandt mit den D Sulzbergers, versippt mit D den Guggenheims, Nlert- Z Heims und Lewinsons, die

- zu den wichtigsten Finanz-

V großen der Mallstreet ge- Z hören. Adolph Ochs, der D Besitzer derNew Jork Ti- Z mes", ist Mieses Schwieger- D sohn. Frankfurter und Ba- Z ruch, die Berater Roose-

- velts, nennen sich Stephan Z Mises Freunde. Den;. Rabbi Z von Manhattan verdankt Z Roosevelt die von ihm heiß- D ersehnte Gottheil - Medaille R für die Förderung des Judentums. Stephan Mise D hat schon im ersten Meltkrieg entscheidenden Ein- D fluß ausgeübt auf Milsons Entschluß, in den Krieg D gegen Deutschland eknzutreten. Unter den ItSIu-

V den, die auf die Beratungen in Versailles Eln-

V fluß nahmen, war Mise zweifellos der wichtigste. Z Gegen Nationalsozialismus und Faschismus hat I Mise mit der ganzen Kraft -es jüdischen Hasse«

V von Anfang an einen wütenden Kampf geführt. Z Schon 1YZZ forderte er Generalbogkott und Z Kampf gegen das neue Deutschland. Bereits tm Z Oktober 1YZS konnte ihm dieNew Jork Daily D News" bescheinigen:Rabbi Stephan Mise ver- Z sucht, die USA. in einen Krieg mit Europa zu ver- I wickeln." Dieser versuch ist inzwischen gelungen, 's Und am Vorabend der sizilianischen Hilfsaktion

V für den Bolschewismus, am y. Juli 1Y4Z, gab Z Stephan Mise in einer Kundgebung in Neugork

V den Startschuß zu diesem Unternehmen gegen R Europa mit den Morten:Man sollte mit der Z Invasion nicht mehr warten!"

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au« aller

Wen» man beim Paddel» cinnickt. Eine Paddlerin. die sich in iürcu: Boot ans der Labn bei Bad E ni s batte treiben lassen, war einacnickt. Als sie aufwachte, sab sie sich zwei Laynsckiffen gegenüber. Ein Ausweichen war ihr nicht mehr möglich, da sie in der Auslegung auch ihre Paddel ins Wasser hatte fallen lasten. Um nicht gerammt zu werden, sprang das Mädchen in die Lahn und suchte sich schwimmend zu retten. Kaum war sie eine kleine Strecke von ihrem Boot entfernt, als dieses auch schon von einem der Schiffe gerammt und schwer beschädigt wurde. Die Paddlerin selbst kam mit dem Schrecken davon.

Baden «»möglich wegen Orl ei«eS versenkten Damv- fers. Die ZeitungNovidades" erfährt aus Alge- ciras, daß in verschiedenen Badeorten der spant» scher: Mittelmeerküste in der Nähe der Straß« von Gibraltar das Baden vorübergebend un­möglich geworden ist. Durch die Versenkung eine» Tankers bei Algeciras habe sich baS Oel über weite Strecken der Meeresoberfläche bis an die Küste bi« ergosten und mache den Aufenthalt im Wasser un­möglich.

Brutmaschiue steckt Wohnung i« Brand... Nebe» den neueren elektrischen Brutmaschinen findet man auf manchen Höfen auch solche, die mit :iner Petro- leurnlampe arbeiten, wobei äußerste Vorsicht geboten ist, wie ein Fall in Norderney zeigt. Hier Han- tierte-eine Frau damit so leichtsinnig, baß die Lampe explodierte. Dabei wurde nicht nur die Frau von den Flammen erfaßt und schwer verlebt, sondern auch die Wohnungseinrichtung erheblich beschädigt, eh« es gelang, den Brand zu löschen.

Der Rundfunk am Mittwoch

Reichsprogramm. 18 bis 11 Uhr: Komponisten im Waffenrock. 11 bis 11.38 Uhr: Kleines Konzert der Wiener Symphoniker. 14.15 bis 14.48 Ubr: Deutsches Tanz- und Unterhaltungsorchester. IS bis 17 Ubr: Neuzeitliche Unterhaltungsmusik, 17.15 bis 17.58 Uhr: Bunter Melodienkranz. 28.28 bis 21 Ubr: ,/Soldaten spielen für Soldaten". 21 bis 22 Uhr: Leo Slezak zum 78. Geburtstag. Deutschlands«»!»«. 17.15 bis 18.38 Ubr: Brahms. Haydn. Liszt. 28.15 bis 21 Uhr: Symphonie Nummer 2 von Max Trapp; Leitung: Hermann Abendroth. 21 bis 22 Ubr: Aus Over und Operette.

Deutschland hat das besteLeisturraskltma"

lemperaturvecdsel forciert Wotriketincien

Aufgabe der Bioklimatik ist es, die einzelnen Fak­toren des Klimas unter dem Gesichtspunkt der menschlichen Arbeitsleistung zu untersuchen, ein Aufgabengebiet, das ja unmittelbar von größter praktischer Bedeutung ist. Nach Ausführungen des Leipziger Naturwissenschaftlers und Klimaforschers Hans Woltereck hat sich hierbei als einer der wichtigsten aller in Betracht kommenden Faktoren das sogenannte Arbeitsklima erwiesen, d. h. die Temperatur und Feuchtigkeit, unter deren Ein­fluß der Mensch seine Arbeit tut. Zweifellos liegen sehr enge Beziehungen zwischen der Leistung und dem Arbeitsklima vor.

Schon ein geringfügiger Temperaturunterschied kann sich pc-sitiv oder negativ aus die Arbeitsstim­mung auswirken. An zahlreichen Versuchspersonen wurden daher unter den verschiedensten Arbeits- kljmaten systematische Untersuchungen angestellt und hierbei ihre Leistungsfähigkeit mit Hilfe entspre­chender Apparate genau registriert. Es zeigte sich, daß eine Erhöhung der Temperatur von 20 auf 24 Grad die körperliche Arbeitsleistung bereits um 15 o. H. herabsetzt. Steigerte man die Temperatur auf 30 Grad, dann sank die Arbeitsleistung um weitere 30 v. H. Maßgebend ist nebeti der Tempe­ratur die Feuchtigkeit der Luft. Uebersteigt sie einen Höchstwert, der etwa bei 60 v. H. liegt, dann empfindet der Mensch eine an sich gar nicht besonders hohe Temperatur als drückend oder schwül.

Diese Untersuchungen wurden entweder in der Klimazelle, in der sich jedes gewünschte Klima 'Her­stellen läßt, oder in Fabriken und Büros durch- gesührt. Das so erzielte Ergebnis darf nunmehr als gesichert gelten. Bei nicht allzu schwerer körper­licher Arbeit wurde die günstigste Leistung immer wieder bei Temperaturen zwischen 14 und 17 Grad erzielt. Völlig neu und in seinen praktischen Auswirkungen sehr bedeutsam ist aber eine zweite Feststellung, nämlich der einwandfrei

- Lekaxlickilceit un6 keucktixlceit 6er I-ukt

gelungene Na hweis, daß es keineswegs wünschens­wert ist, eine bestimmte Arbeitstemperatur die ganze Zeit über gleichmäßig beizubehalten. Vielmehr wird die höchste Arbeitsleistung dann erreicht, wenn die Temperatur um einen Mittelwert regelmäßige Schwankungen aussübrt. Das ideale Arbeitsklima ist vorhanden, wenn die Temperatur in einem Ar­beitsraum an: Morgen 17 Grad beträgt, dann im Laufe des Tages aus etwa 14 absinkt, um am Nachmittag n>i:der auf 17 anzusteigen

Man weiß, oaß die Menschen in sehr verschiede­ne'» Teilen der Erde sich nicht nur in ihrer Raffe und damit in zahlreichen Eigenschaften körperlicher und geistiger Art stark unterscheiden sondern daß auch ihre Arbeits- und Leistungsfähigkeit ganz außerordentlich verschieden ist Gewiß ist auch das zunächst aus die fundamentalen Unterschiede der Rasse zurückzufahren, aber damit allein ist noch nicht alles erklärt Die moderne Wissenschaft hat z. B. die nordische Rasse als typische Lei­stungsraffe mit Recht erklärt, aber die Angehörigen dieser Raffe sind in bezug aus ihre Existenzbedin­gungen zu allen Zeiten an bestimmte Grenzen kli­matischer Bedingungen gebunden gewesen. Gerade die nordische Leistungsraffe ist ja nicht zuletzt da­durch entstanden, daß ihre Angehörigen von jeher unter harten Bedingungen lebten, im Gegensatz zu manchen tropischen Gebieten, wo der Mensch auch ohne jede Arbeit, ja sogar ohne Wohnung zu be­stehen vermag. Der Europäer kann sich unter den heutigen Verhältnissen ungestraft in den Kolonien während einer längeren Zeit aufhalten, muß aber dazwischen immer wieder einen längeren Heimat­urlaub einschalten. Eine völlige Anpassung des Europäers an die Tropen gibt es nicht. Aehnlich liegen die Dinge in den polaren Zonen der Erde, die ebenfalls dem Europäer die Erreichung einer möglichst besten Arbeitsleistung auf die Dauer nicht gestatten.

Aerzte und Meteorologen haben in jener engen Zusammenarbeit, wie sie das neu« Forschungsge­

biet der Bioklimatik erfordert, die außerordentlich wichtige Tatsache festgestellt, daß der Mensch einen Höhepunkt seiner Leistungsfähigkeit und seines Wohlbefindens nicht in einem möglichst gleichmäßi­gen, sondern in einem ungleichmäßigen Klima erreicht. Dem Organismus bekommt nicht die ermüdende Gleichmäßigkeit eines ewig heißen oder kalten Klimas, sondern der ständige Wechsel durchaus besser.

Das günstigste Leistungsklima haben daher jene Gebiete der Erde, in denen infolge des Austau­sches polarer und tropischer Luftmassen ein stark wechselndes Wetter mit täglich schwanken­den Temperaturen herrscht. Es wurde eine Karte der Erde hergestellt, in der die Gebiete höchster Kulturleistungen besonders bezeichnet waren. Sie deckten sich vollkommen mit den Zonen des an­regenden Klimas. Deutschland gehört zu den Ländern, die ein ganz besonders günstiges Lei­stungsklima aufweisen. Im Gegensatz dazu werden Lebensräume wie die Tropen, die arktischen Ge­biete oder Jnnerrußland niemals ein Höchstmaß an Arbeitsleistung und damit an Kultur ermög­lichen, weil die stete Gleichmäßigkeit des Klimas erschlaffend wirkt und den Menschen nicht zur vol­len Entfaltung seiner Kräfte kommen läßt.

Einen sehr großen Teil des Lebens verbringt der Mensch in der Wohnung, und es ist daher natur­gemäß für die Wissenschaft wie für die Allgemein­heit wichtig, die besonderen Bedingungen des Wohnungsklimas genau zu erforschen. Die Wissenschaft spricht in diesem Zusammenhang von Beyaglichkeitsklima. In Klimakammern hat man alle hierfür in Betracht kommenden Faktoren unter­sucht. Es zeigte sich, daß man nicht einfach etwa eine bestimmte Temperatur als behaglich für den Menschen bezeichnen kann. Denn neben der Tem­peratur ist der Feuchtigkeitsgehalt der Luft, auf den der Körper sehr empfindlich reagiert, maßgebend beteiligt. Wie stark das Behaglichkeitsgefühl auf diese beiden Faktoren angewiesen ist, zeigte ein Versuch in der Klimakammer. Die Versuchsperso­nen harten genau die gleichen Behaglichkeitsemp­findungen bei einer Temperatur von 20 und 28 Grad, nur betrug im erste« Fall der Feuchtig­

keitsgehalt der Luft 100 v. H., im zweiten aber nur 10 v. H. Je feuchter also die Luft bei gleicher Temperatur ist, desto wärmer wird sie empfunden. Die Grenzen innerhalb deren sich das Behag­lichkeitsgefühl einstellt, liegen um 16,5 Grad bei absolut feuchter oder 22,9 Grad bet absolut trockener Luft nach unten, während die obere Grenz« des Behagens von den Werten 20,3 Grad bet abso­lut feuchter oder 29,8 Grad bei absolut trocken« Luft gesetzt wird.

Mit Flammenwerfern gegen Heuschrecken

In Teheran findet augenblicklich eine Heu­schreckenkonferenz statt. Es soll der Versuch ge­macht werden, innerhalb der Nahoststaaten eine ge­schlossene und einheitlich geführte 'Heuschrecken­front" zu schaffen. Dieser Entschluß ist vor allem auf die Schäden zurückzusühren, die im Frühsom­mer dieses Jahres in fast allen Nahoststaaten von Heuschreckenschwärmen angerichtet wurden«» Be­sonders in Aegypten und in Iran wurde in eini­gen Gebieten die Ernte völlig vernichtet. Ueber das Rote Meer und die Arabische Wüste her kommend brachen die Schwärme in das obere Niltal ein und fraßen die Felder leer. Sie hatten damit, allerdings bei einem für sie günstigen Wind, eine Entfernung von über 400 Kilometer zurückgeleat. Das ägyp­tische Landwirtschaftsnnnisterium rüstete besondere' Kolonnen aus, die mit Flammenwerfern den Mil-. lionen Heuschrecken zu Leibe rückten. Nach einem zweiwöchigen Kampf, in den auch Flugzeuge ein- greifen mußten, war endlich die Gefahr für da» Nildelta und Kairo gebannt. Wenige Wochen spä- ter wurden Heuschreckeneinbrüche in Transjorda nien und Südpalästina gemeldet. Ende Juni kamen Alarmrufe aus Iran. Die Plage nahm so über­hand, daß nunmehr beschlossen wurde, gemeinsam' in den Kampf zu ziehen, da ein Land allein der > grünen Schädlinge nicht mehr Herr zu werden ver­mag. In systematischen Untersuchungen ist nun­mehr festgestellt worden, daß die meisten Schwärme aus dem südlichen Transjordanien, der südlich«« ? Sinai-Halbinsel sowie au» dem Hedscha» heran- i rücken.