de« Führerhauptquartier, 12. August. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Am KubaN-Brückenkopf, am MtuS und am mittleren Donez verlief der Tag ohne wesentliche Kampfbandlungen. Im Raum von Bjetgorod dauert die große Abwehrschlacht an. Südwestlich Orel scheiterten Angriffe mehrerer Sowjet-Divisionen. Auch im Kampfraum südlich uüd südwestlich Wjasma griff der Feind weiter an. Während im Südteil dieses Abschnittes die Kampfhandlungen noch nicht abgeschloffen sind, wurde» die Sowjets an den übrigen Fronten unter hohen Verlusten ab- gewtesen. Die Sowjets verloren gestern 120 Panzer. Die Luftwaffe griff wieder trotz ungünstiger Wetterlage an den Brennpunkten in die Erdkämpfe ein. Sie vernichtete in den letzten zwei Tagen 183 Sowjetflugzeuge. In der dritten Schlacht südlich des Ladogasees haben die unter Führung des Generalfeldmarschalls von Küchler, des Generalobersten Lindcmann und des Generals der Infanterie Wähler stehenden deutschen Truppen, unterstützt von den durch General der Flieger Korten, geführten Luftwaffenverbänden in der Zeit vom 22. Juli bis K. August den Ansturm der 8. und 67. sowjetischen Armee in heldenmütigen Kämpfen abgeschlagen »nt» damit die Durchbruchsabflchten des Feindes vereitelt. Außer der im Wehrmachtbericht bereits genannten 1. Infanteriedivision zeichneten sich in dieser Schlacht die 5^ Gebirgsjägerdivision und die ostpreußische 11. Infanteriedivision besonders aus. Im hohen Norden wiederholten die Sowjets gegen die am L o u h t - Abschnitt neu gewonnenen Stellungen ihre Gegenangriffe, die bereits vor der Hauptkampflinie zerschlagen wurden. Leichte deutsche Seestreitkräfte versenkten in der Nacht zum 11. August vor der Kaukasusküste ein sowjetisches Kanonenboot und beschädigten ein weiteres schwer. Andere deutsche Seestreitkräfte nahmen in der I gleichen Nacht küstennahe Sowjetstellungen an der Miusfront erfolgreich unter Feuer.
Auf Sizilien verliefen die Absetzbewegungen auf eine verkürzte Brückenkopsstellung planmäßig. Dem im Nordabschnitt entlang der Küstenstraße nachdrängenden Gegner wurden in zähen Abwehr- kämpsen erhebliche Verluste zugefügt. Ein stärkerer feindlicher Landungsversuch westlich Cap Orlando wurde im Zusammenwirken mit der Luftwaffe zum größten Teil bereits vor der Küste abgeschlagen, die an Land gekommenen Teile des Gegners vernichtet.
Im Küstenraum der b e s etz t e» W e-st g eb i e t e und bei freier Jagd über dem Atlantik wurden fünf feindliche Flugzeuge und ein Gcoßflugboot abgeschossen.
Ein Verband schwerer deutscher Kampfflugzeuge griff in der Nacht zum 12. August das Gebiet des Kriegshafens Plymouth sowie militärische Ziele in Bournemouth mit einer großen Zahl von Spreng- und Brandbomben an. Alle eingesetzten Flugzeuge kehrten zurück.
Störangriffe einzelner britischer Flugzeuge in der vergangenen Nacht in Westdeutschland verursachten nur geringen Gebäudeschaden.
Sb« Saud will arabischen Staateubund
ÄirLrstilnItnax gegenüber äea arabiscken lInions-Vsrlisnälunxen - kolitisctie
Kommandierender General gefallen
Berlin, 13. August. Am 2. August griff der Feind- die deutschen Stellungen südlich Orel mit starker.Ucbermacht an. In den barten, wechselvollen Kämpfen schlugen üch die deutschen Truppen wieder hervorragend, an ihrer Spitze der Kommandierende General de? hier eingesetzten'Armeekorps, General der Infanterie HanS Zorn. In drei Kampftagen hatte das Armeekorps des Generals der Infanterie Zorn 181 feindliche Panzer abgeschossen, der General selbst aber hatte in den schweren Kämpfen den Heldentod gefunden. General der Infanterie Zorn, der am 27. Oktober 1891 als Sohn eine« bäuerischen Offiziers in München geboren wurde und der für die Einnahme von Witebsk und die Erzwingung des dortigen Düna- übcrganges mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet wurde, ist zusammen mit den mit ihm gefallenen Soldaten auf dem Heldenfried- hof von Brjansk beigeseht worden.
Ritterkreuzträger Oberleutnant Eckardt von Dewitz, Bataillonsführer im Füsilier-Regiment „Großdeutschland". ist bei den Kämpfen im Osten gefallen
o r a b t d e r I c b k «»»«re» lto r r e r o o ll ll e ll t e o ckr. Antalya, 12. August. Nach Berichten auS Dschidda, der Hauptstadt Jbn Sauds, beobachtete man in den dortigen diplomatischen Kreisen die Verhandlungen in Kairo über die arabische Union mit größter Aufmerksamkeit und hat nicht den Eindruck, daß sie zu einem positiven Ergebnis gelangt seien. Die Voranstellung eines Kulturkongresses vor dem angekündizten arabischen Unions-Kongreß ist auffallend, und die unklaren Aeußerungen Nahas und Nuri Paschas über die „vollkommene Uebereinstimmung der Ansichten* sind zu konventionell, um etwas zu bedeuten. Die vielfachen Hindernisse einer Verständigung zwischen Kairo und Bagdad, die Führungsfrage, die durch eine „persönliche Befragung der arabischen Staaten durch NahaS Pascha umgangen wurde", und vor allem die Palästinafragc scheinen nicht gelöst, sondern nur ausweichend behandelt worden zu sein.
Man erklärt sich daher in Dschidda die Zurückhaltung König Jbst Sauds, von dem es heißt,
daß er die Kairoer Verhandlungen zwar durch seinen Gesandten genau überwachen ließ, ihre Aussichten aber von vornherein gering einschätzte. Man behauptet, baß er das Scheitern der Unionsbewegung voraussieht und abwarten will, um dann mit einem eigenen Plan hervorzutreten. Als ersten Schritt soll er dabei beabsichtigen, die Schaffung eines Staatenbundes der arabischen Halbinsel in Angriff zu nehmen. Das wäre ein Bündnis Saudi-Arabiens mit den Fürstentümern am Persischen Golf und eine Klärung der Hadra- mautfrage.
Man bringt damit die Vielen Reisen in Zusammenhang, die in letzter Zeit auf der arabischen Halbinsel zu verzeichnen waren, so des Bahrein- Scheichs, die der Söhne König Jbn Sauds nach Bahrein und Indien, alle „aus Gesundheitsgründen", ferner die vielen Reisen von Wirtschaftsund dergl. Kommissionen aus Riad nach Syrien und PPästina^ und jetzt zuletzt die Entsendung des Sohnes des Königs, des Emirs Talal. nach Kairo.
im «iLÜisniscken 2i1r«n«nli»m
6ren»ckiere trotzte» <Ier »»clitlicke» keuervnlre - Von krie^zkericffter^Kurt On / cr
nckr. kL. Vom Regiment ist der Befehl gekommen, baß sich jeder Mann tief einzugraben hat. Eine verdammt harte Arbeit bei dem seit Monaten von der Sonne ausgeglühten zementartigen Boden. Befriedigt schauen die Landser nun, nachdem das schwielenreiche Werk getan, auf ihre Deckungslöcher. Die Seitenwände werden mit einer Zeltbckhn verkleidet. Stroh, das auf deu Grund des Grabens gelegt wird, findet sich in einem benachbarten, halbzerschossenen Schuppen und schon hat das Ganze ein wohnliches Apssehen. Wenn der Tommy sich dir Nacht ruhig verhält, wird man darin schlafen wie auf Daunen.
Die Kompanie liegt in einem. Zitronenhain, der mancherlei Vorzüge aufweist, die der Soldat zu schätzen weiß. Das dunkle Grün der dicht nebeneinander stehenden Bäume verwehrt dem Feind jegliche Einsicht, und selbst die Tiefflieger, die zu blitzenden Malen am Tage in wenigen Metern Höhe dahinbrausen, haben den Standpunkt der Kompanie noch nicht ausmachen können. Von unschätzbarem Wert aber erwies sich der Hain, als es zwei Tage lang kein frisches Wasser gab. Der sizi- lianische Angusthiinmel bringt Temperaturen zwischen 39 und 49 Grad und die mörderische Hitze erzeugt verstärktes Durstgefühl. Wichtiger als das Essen ist, daß die Küche etwas Trinkbares heranschafft. Nicht immer geling! dies, und da traf es sich denn ausgezeichnet, daß viele Bäume schon reife Früchte trugen, mit denen sich der Durst wunderbar löschen ließ
Bis lange nach Mitternacht bleibt alles ganz ruhig. Die Männer tun einen tiefen Schlaf, aus dem sie kurz nach 2 Uhr durch ein schlagartig ein
setzendes Artiller tefeuer emporgerissen werden. Salve auf Salve jagt der Feind herüber. Es ist ein dumpfes, pausenloses Orgeln, in das sich Gurgeln und Aufschlag der Granaten mischt. Ganz systematisch nimmt der Feind Abschnitt um Abschnitt vor. Von links nach rechts und wieder zurück läuft seine Feuerwalze. In fünf Minuten schätzungsweise werden wir an die Reihe komme»;. Stahlhelmbewehrt, tief in die tags zuvor ausgehobenen Löcher gekauert, erwarten wir das Feuer. Und richtig, fast auf die Sekunde genau gehen die ersten Granaten in unserem Abschnitt nieder.
Der Boden vibriert, von den Wänden bröckelt die Erve. Schwache Ruse nach dem Sanitäter werden von den nächstfolgenden Lagen verschluckt. Eine' volle Viertelstunde richtet der Gegner seine Rohre auf unsere Stellung, dann rückt er weiter nach rechts. Man hat keine große Hoffnung, nach diesem wahnsinnigen Feurrüber- fall, die meisten wohlbehalten aiizutreffen, aber siehe da, die Vorsichtsmaßnahme des Regimentskommandeurs hat überraschend schöne Früchte getragen: ein Schwerverwundetec und nur drei Leichtverwundete, dazu ein Troßwagen zusammengeschossen und eie Fernsprechleitungen zerhauen. Tief holen die Männer Atem für den Rückwärtsgang, den die gegnerische Artillerie durchschaltet, und nochmals gilt es 15 bittere Minuten durchzustehen. Diesmal geht es sogar, obgleich das Feuer gentru so dicht lag, ohne jeden Ausfall ab. rechnet man die paar Wasserkanister nicht mit, die zu Atomen zerfetzt wurden. Um Geschehenes debattiert der Soldat nicht mehr, viel. Für den kommenden Taa muß man auf Draht bleiben, und darum' nimmt jffder schnell noch ein Auge voll Schlaf.
Lufttorpedos gegen zwei Kreuzer
Rom, 12. August. Der italienische Wehrmachtbericht lautet n. a.: ,Lkm Zentralabschnitt der s i zt- lianiscken Front gehen die heftigen Angriffe des Feinoes weiter. An den Küsten der Insel griffen unsere Torpedoflugzeuge feindliche KriegS- uno Handelsschiffe an- und trafen einen Kreuzer von 10 009 Tonnen, einen anderen Kreuzer von 5000 Tonnen und drei Handelsschiffe. Terni wurde gestern von Verbänden viermotoriger amerikanischer Bomber angegriffen. Zahlreiche öffentliche Gebäude und viele Wohnhäuser wurden zerstört oder beschädigt. Die Verluste unter der Zivilbevölkerung sind hock. Jäger und Flak schossen zwölf Flugzeuge
Fünf neue Ritterkreuzträger
ckib. Berlin, IS. August. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Hauvtmann Friedrich Lorenz. Staffelkapitän in einem Sturr- kampfgefchwader, Hauptmann ü. R. Martin Wan - üerSleb. Koinpanieführer in einem Grenadier- Regiment, fl - Sturmbannführer Georg Eber- Hardts Kommandeur des estnischen Freiwilligen- Bataillons „Narwa" in der ff-Panzer-Grenadier- DivMon „Wiking", der an der Spitze seiner Männer
im Kampf gegen den Botichewismns fiel, Lentnant d. R. Karl-Hein» Säger. Kompaniesührer in einem Grenadier - Regiment, und Unteroffizier Herbert Lindner, GrnrwenfttSrer in einer Panzevgrena- dier-Kompant«,
kalitilL ii» ItrÜOr«
Sn Berlin ftarb an Sen Folge» eines Schlaganfalls General der Flieger a. D. Bodo von Wtt- »endorff, der lanstäbrige verdienstvolle Chef de» ZeutralamtS tm RetchSluftfahrtmiirifterium.
Reichstugendführer Arman» begrüßte in Berlin flämische Jngendführer zum Abschluß ihrer Teilnahme an einen» im Reich stattgefundenen Studien- lehrgang. Niederländische Mädelführerinnen waren ebenfalls Gäste ü«s RetchSjugendfllhrers.
In Tokio fand die Uebernabme der Lanüesaruvve der AuslandSovganisation der NSDAP, in Japan durch Sen neuen LandeSgruppenleiter Franz Josef Svahn statt. Spahn loar persönlicher Referent des Gauleiters Bohle und bat sich als Srontoffizier tm Weftfeldzua und im Kampf gegen den Bolschewismus. bei dem er verwundet wurde, ausgezeichnet.
Der zionistische Grobrat für Palästina hat beschlösse»», in den USA. ein« Emigrantenregie» r u'n g eines iübischen Palästina-Staates zu bilden.
Laaiv« k.
James Z. Byrnes, einer öee vertrauten des LISA.-Präsidenten, gehört seit vielen Jahren als Varteigänger -er Demokraten dem Parlament der vereinigten Staaten an, in dem er, seit Roosevelt ins Neiße Haus eingezvgen ist, die Maßnahmen' und Gesetze der Regierung durchzupauken hat Als ec im Sommer 1941 den Lohn für seine Dienste in Form der Bestellung zum Richter im «Obersten Bundesgericht erhielt, dachte Roosevelt noch nicht daran, daß in dem Kriege, dem er zu- I strebte, die innerpolitischen fragen für die ÄSA.
Z eine besondere Rolle spielen. Aber schon im ersten Z Kckbgsiahr taten sich tiefe Spannungen in der Z amerikanischen Wirtschaft auf» es kam zu einem D Wettrennen zwischen Preisen und Löhntzn, in dem Z viele Politiker und Linanzleute eine ernste Gefahr
V für die Kriegswirtschaft erblickten und an dessen ß Ende sie die Inflation stehen sahen. Da holte D Roosevelt den Bundesrichter Byrnes in die Regie»
D rung zurück und machte ihn zum Leiter des Amtes Z für die Stabilisierung der Wirtschaft. Das war Z im «Oktober 1942, als sich die ersten Auswirkun- Z gen der mißgeleiteten und im Verwaltungsappa- I rat aufgeblähten amerikanischen Kriegswirtschaft
V einerseits und des Kampfes zwischen.Kapital und
- Arbeit zwischen Kriegsgewinnlern und Ausgebeu»
I teten andererseits unliebsam abzeichneten.
- Aber Byrnes, gut befreundet auch mit dem Z Juden Baruch, einem der Maßgeblichsten in
D „Gottes eigenem Land", übte seine Wirtschaft»-nl
V dlktatur unter dem Deckmantel der Sachlichkeit "
Z zugunsten der Interessen aus, die in diesem Krieg
- -er ASA. auf dem Spiele stehen. Byrnes tat D diese Arbeit so sehr zur Zufriedenheit der amerl»
V konischen Kriegsgewinnler, daß ihm Roosevelt Z vor einiger Zeit noch weitergehende Vollmachten Z übertragen konnte. Heute unterstehen ihm allr/<
V Dlenststetteii und Armier, die mit der Erzeugung,
Z der Beschäftigung, der Verteilung und dem Erans-
Z port militärischen Materials sich befassen, sowie . Z die gesamte kriegswichtige Privatwirtschaft.
IVeue» au» alter ^ eit
Sliegergeschödiate« bi« Lebeusmtttelkarte« gestohle«. Vom Amtsgericht Groß-Gerau würbe Katharina Glaser, aeb. Müller iveaen einer ganz erbarm-> lichen Tat zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Die Angeklagte batte es fertig bekommen, einer Witwe niib deren Kindern die Brot-, Fletsch-, Butter- und Marmeladekarten zu stevle». Der Mann ber Bestohlenen war an den Folgen einer Verwundung gestorben, die er bei einen» englischen Fliegerangriff erhalten hatte. Später war durch» einen wettere» feindlichen Fliegerangriff die ganze Wohnung de« bestohlenen Familie zerstört worden. Die Angeklagte war feit mehr als zehn Jahren mit dßr bestohlenen. Familie befreundet. Trotzdem hafte sie sich zu der gemeine« Tat hinreißen lalle». Die gestvbtenen Lebens- mittelkarten batte die Verurteilte, die kinderlos ist und deren Ehemann sich außerhalb befindet, für sich selbst verbraucht und davon auch Knem Mann an- geboten, mit dem sie Ehebruch trieb.
Hell leuchtendes Meteor beobachtet. In den W e st» vvrenäen tft kürzlich nachts eine seltene Naturerscheinung beobachtet worden. Aus der Richtung b«S Polarsternes erschien ein aut sichtbares Meteor und ging wie ein Magnesiumblitz nieder. Die Landschaft war auf mehrere Sekunden taghell- erleuchtet. Der Meteorschweif war drei Minuten lang zu sehen.
Neues U-Boot-U»glü«k der schwedischen Flotte. Das schwedische U-Boot „Iller" geriet bet der Einfahrt tt» die nördliche Fahrrinne nach Kalmarsund auf Uebev- wafferfabrt in die Ankertaue eines Baggers. Das., gerade in die hier sehr enge Fahrrinne einlaufende schwedische Motorschiff „Birkaland" konnte nicht mehr, stoppen und rammte das U-Boot. Dieses füllte sich sofort mit Wasser, wurde aber von der „Birkalanb" noch einige hundert Meter mitgeschleppt, bis eS kentert« und sank. Die Besatzung konnte bis auf einen Man» gerettet werden. Das gesunken« U-Boot liegt acht Meter tief auf Grund.
Oer Rundfunk am Samstag
Reichsprogramm. 1L.3ö bis 12.4S Uhr: Der Bericht zur Lage. IS bis lö.88 Uhr: Melodienstvanb, ützev-, reicht von -er Kapelle Hans Busch. 18 bis 18 Uhr: Bunter Samstag-Nachmittag. 20.28 bis SILO Uhr: Musik zur guten Laune. 21.88 bis 24 Uhr: Beschwingtes Unterhaltungskonzert. 22.88 bis 24 Ubrr > Deutsches Tanz- »mb Unterhaltungsorchester. — Dentschlaubsender. 17.18 bis 18.38 Ubr: „Musik im Grünen": Leitung: Werner Richter-Reichhelm. 28.18, bis 22 Uhr: Bavreuther Festspiele: „Die Meistersinger von Nürnberg" (erster AM: Leitung: Wilhelm Furkvängler.
.!
Wie heißt das „Wochenschaulied"?
Der ricktixc rum riciitixea
Man koimur ans dem Kino und summt ein Lied vor sich Pin. Eigellartig, es blieb im Ohr, gefiel dein musikalischen Gedächtnis, obwohl nicht Zarab Leander es sang, obwohl es gar keinen Text har und im „Hauptfilm" überhaupt nicht votkam. Es ist ein „Wochenschaulied". Man hörte es nicht zum erstenmal, trug cs schon seit Monaten unbewußt in der Erinnerung mit sich und konnte ihm keinen Namen geben. Das Gedächtnis tritt in Aktion und gruppiert musikalische Wochenschau- Erlebnisse dieser Kriegslage: Das „Engeland- Lied", das „U-Boot-Lied", das „Panzerlied". Man kennt sie vom Rundfunk her — sie stehen zur Wochenschau nur in indirekter Beziehung, illustrieren eben das Bild dort, wo sie gerade hinpaffen, musikalisch. Woher aber kommt das „Wochenschaulied" von vorhin, kommen die vielen anderen Melodien, die man nur zu marschierenden Soldaten, nur zu vorwärtsstürmenden Panzern, nur zu wel- lsnbrechenden U-Booten hört?
Man »nutzte einen Mann „vom Bau" fragen, um hier Antwort zu chekoinnien. Und man erfuhr, daß ein ganzes Heer von bekannten deutschen Komponisten aufgeboten ist, um die packenden Bilder der Deutschen Wochenschau musikalisch zu untermalen. Sie arbeiten als anonyme, bescheidene Helfer am Werk, sie treten hinter der soldatischen Leistung des Kameramanns bewußt zurück. Und sie geben ihren Melodien Namen, die so „filmisch". so bildhaft sind, wie ihr ganzer Rhythmus: „Vormarsch auf verschlammter Straße" oder „Siegreiche Landung der Flieger" oder „U-Boote vor dein Feind". Kein einziges dieser ureigenen ..Wochenschaulieder" ist bisher bei einem Verlag erschienen — sie sind und bleiben anonym. Und mit ihnen erklingen von der Leinwand her bekannte Musikstücke aus großen Spielfilmen — etwa „Feuertaufe", „Pour le mdrite" — oder mustka- Üsche Ausschnitte auS den Olympia-Filmen Leni Riefenstahls. Hier kennt man die Koinponisten wie Norbert Schultze oder Herbert Windt, hier
kilck - komponieren aack»
»vird aus künstlerisch hochwertigem Fundus geschöpft.
Die tönende Wochenschau ist fünfzehn Jahre alt, wie der tönende Film.' Sie hat von Anfang an Komponisten auf den Plan gerufen und ihnen eine Aufgabe gestellt, die schon der Klavierspieler vor der stummen Leinwand zu lösen versucht hatte: den richtigen Ton zum richtigen Bild zu finden. Es war ein „Komponieren nach Mab", das im Jahre 1928 zum erstenmal gefordert werden mußte, oder klarer: ein Komponieren nach Metern. Sie war ja nicht „durchkomponiert", wie heute, sie war fragmentarischer und kürzer, knapp geschnitten und bunt. Die große Aufgabe für den Künstler stellte erst der Kulturfilm — und schon iin gleichen Jahr. „Gläserne Wundertiere" war der Anfang der langen Kette deutscher Kulturfilme, die Musik auf ihr Tonband aufnahmen
Seit einem Jahr hören wir Knlturfilinmusik im Rundfunk. Eine der ersten Sendungen hatte den Titel „Woher kenne ich diele Musik?', stellte also öffentlich eine Frage, die jeder Kinobesucher längst auf dem Herzen hatte. Die Wirkung war stark und hat den deutschen Rundfunk ermutigt, seither ein Dutzend weiterer Sendungen dieser Art zu veranstalten. Der Hörer hat Gelegenheit, mit den Komponisten Bekanntschaft zu machen, die ihm im Kino zu bescheiden, zu unauffällig begegnet sind, als daß sie einen Platz in der Erinnerung bewahrt hätten. Ernst Erich Buder und Albert Fischer, Edmund Nick und Heinz Sandauer, Bruno llyler und Fritz Werneis, Wolfgnng Zeller und Karl Eisele, Hans Lang und Toni Thoms stellen sich in neuen Rollen oor — sie und viele andere.
ES gibt Kulturfilmkomponisten, die hunderttausend und mehr Meter Film tönend gemacht haben. Die Kompositionen tragen den Titel des Films, zu dem sie gehören. Sport und Wissenschaft, Geographie und Geschichte. Industrie und Alltag geben der .Kulturfilmkamera immer neue Ziele. Diese Vielfalt läßt „Spezialisten", die
sich etwa nur dem Tierreich, nur der Mikrophotographie, nur der Landschaft verschrieben, nicht auf- komnien. Die Männer, die „nach Metern" komponieren, bewahren sich bewußt eine Universalität der Themen, die manchen schaffenden Künstler netdisch machen könnte. Muß noch gesagt werden, daß sie es sind, die.auch die Wochenschau „komponieren"?
Sonnerreirrflüfse auf die Erde und die Menschen
Alles Leben auf unserer Erde hängt von dem Energiestrom ab, den die Sonne seit unvorstellbaren Zeiten in verschwenderischem Gleichmaß in das Weltall oerstrahlt und von dem unsere Erde einen winzigen Bruchteil empfängt. Wenn wir einmal einen sehr kalten Winter erleben, dann wird es uns bewußt, wie sehr »vir alle die wärmenden Strahlen brauchen, die uns die Sonne schickt. Aber das sind Selbstverständlichkeiten, die uns durch die Gewohnheit keine Verwunderung mehr abringen, wir Menschen empfinden nur das Ungewöhnliche als staunenswert und wunderbar. So^empfindcn wir es als merkwürdig, wenn wir Zusammenhänge ahnen oder vermuten, die zwischen außergewöhnlichen Vorgängen auf der Sonne und auf der Erde bestehen Gibt es nun solche Zusammenhänge, etwa zwischen Sonnenflecken und Wettererscheinungen oder ähnliche Beziehungen zwischen irdischen Erscheinungen-und Vorgängen auf unserer Sonne?
Seit langer Zeit sind zwischen der Häufigkeit der Sonnenflecken und den magnetischen Störungen enge Beziehungen bekannt. Immer, wenn viele Flecken die blendende Oberfläche der Sonne trüben, ist auf der Erde etne starke Unruhe der Magnetnadeln zu verzeichnen. Auch die Nirdlichier flammen gerne zu Zeiten aus, wenn starke Fleckengrup- pen auf der Sonne zu beobachten sind. In jüngster Zeit konnte noch eine andere, sehr merkwürdige Beziehung festgestellt werden. Häufig treten auf der Sonne Ausbrüche kurzwelliger" Strahlungen auf, sie werden als „Eruptionen" bezeichnet und finden in der nächsten Umgebung von Fleckenbildungen statt. Gleichzeitig mit diesen Eruptionen letzt auf der Erde der Kurzwellenempfang aus, der Ver
kehr mit Uebersee wird unmSglich, die Kurzwellen,./ finden in den höchsten Luftschichten veränderte Re» flexionsverhältntsse vor und kehren nicht mehr auf" die Erdoberfläche zurück. So trat am 28. Februar 1942 eine heftige Eruption auf der Sonne auf, gleichzeitig wurde der Kurzwellenverkehr mit Ost-' asten unterbrochen. Meist folgen nach zwei Tage» heftige magnetische Gewitter und prächtige Nord-, lichter flammen auf. Die Erklärung dafür ist ver- , hältnismäßig einfach. Die kurzwelligen Strahlen,: die sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten, kominen, . schon nach acht Minuten auf der Erde an und »in- ^ terbinden den Kurzwellenempfang. Die kleinsten Teilchen der Materie, Elektronen, Protonen usw., die gleichzeitig abgeschleudert werben, brauchen viel länger, etwa zwei Tage, da sic nur 2000 Kilometer in der Sekunde zurücklegen Sie sind es, die di«! magnetischen Gewitter und Nordlichter Hervorrufen. Diese Erscheinungen haben aber wenig Einflüsse auf unser tägliches Leben. '
Wir möchten gerne wissen, ob Krankheiten, Wetter, Katastrophen, und ähnliche außergewöhnliche. Ereignisse mit Erscheinungen auf der Sonne zu», sammenhängen. Ein dänischer Gelehrter hat fest-.' gestellt, daß die spinale Kinderlähmung zur Zeit der Tag- und Nachtgleichen gm häufig-i sten auftritt, also mit dem Sonnenstand zusammen- zuhängen scheint. Der deutsche Meteorologe Dr. Lhraen hat Untersuchungen angestellt, ob der R e - gen in Europa mit den Sonnenflecken in Verbindung steht. Er kam zu dem Ergebnis, daß im Innern unseres Erdteils im Durchschnitt erhöhte ! Regentätigkeit zur Zeit der Fleckenhäufigkett zu verzeichnen ist. Auch zwischen den Wasserständen » afrikanischer Seen und der Fleckenperiode gibt es einen Gleichlauf. Dies deutet darauf hin, daß die mannigfaltigen Lebensäußerungen unserer Sonne,. die in ihrer Gesamtheit noch lange nicht erforscht sind, ihre Auswirkung auf die Erde haben. Nur ' sind die Zusammenhänge hier, wie überall in der; Natur, äußerst verwickelt und nicht so eindeutig, wie wir Menschen es gerne sehen »vollen. Die) Erforschung unserer Sonne ist eine »ganz junges Wissenschaft, es deuten sich aber heute bereits Ausblicke au. die in der Zukunft manche Ueber- raschungen bringen werden. -