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Eine Zeit wie die unsrige, durch die mit - ^nächtigen Schlägen fühlbar drohend das Schicksal rauscht, ist immer mit den ungewöhn­lichsten Gegensätzen angefüllt. Der eine kann sich im Wirbel der Schlacht ins Höchst« stei­gern und gewinnt ini Kampf ein verfielsachtes Leben. Ein anderer sitzt zu Hause und wird im Gefühl der Nichtigkeit seines Tuns kopfhänge­risch, klein- und mißmutig, vielleicht sogar störrisch und rebellisch gegen den gewaltigen Geist, den er verspürt, ohne ihn genießen zu können. Wenn sich Welten wandeln, kann der einzelne Mensch nur in der Mitverwandlung bestehen, aber ex schaltet sich selbst aus. Er erfährt dann mit Recht die Minderbewertung, gegen die er sich auflehnt.

Der Neinsager, der Nur-L«idende steht im­mer allein, er sieht keinen Anfang, nur ein Ende. Im Handeln erst erlebt und erobert man , sich die Erde; im Jasagen erst überschreitet man die Grenzen des Unverständlichen und tyird vom Gedanken und vom Gefühl in die l Wirklichkeit seiner Umwelt, seines Volkes geho­ben. Man muß sich sein Leben, seine Existenz stets verdienen: man kann es nur durch die

Art seiner Lebensführung. Wir eilen durch die Zeit wie Meteore: irgendwann sind wir ins Dunkel zurückgeschleudert. Aber das kurze Aufleuchten hat dennoch zu einer Überschätzung der eigenen Existenz geführt. Wenn das so ist, soll man die kurze Spanne des Leuchtens wenigstens nicht noch verwarten und im Hin« und Herschwanken verrauschen lassen. Bietet die Welt schon Rätsel in Hülle und Fülle, warum muß ihre Unlösbarkeit nur bitter sein? Vielleicht ist der Tag näher, als du glaubst, in der sie lösbar werden. In jedem Fall fügst du dich handelnd leichter in den Gang der Dinge und behältst das Gefühl, Entwicklungen gestoßen und Verhältnisse gemeistert zu haben, die der andere zwar vorüberschäumen, denen er sich aber ausgeliefert sieht.

W i e einer lebt, so verläuft ihm das Leben. Das Persönliche ist es, das entscheidet. So um­spannt die persönliche Lebensführung auch Sieg und Untergang. Je mehr Deutsche diese Einsicht als innerlichen Besitz in sich tragen, desto mehr und eher beugt sich uns das Schick­sal. Nicht die Geographie, nicht die Mathematik und auch nicht die Technik und kriegscntschei- dend. Siegen muß heute wie zu allen Zeiten das Herz!

Minister De. Schmid besuchte den Kreis Lalrv

Im Laufe der letzten Woche weilte der würt- lembergische Innen- und Wirtschaftsminister Dr. Schmid in Begleitung seines General­referenten Ministerialrat Dr. Goebel im Kreise Calw. Dem Besuch einiger Industrie­betriebe folgte am Mchmittag unter Führung von Landrat Dr. Haegele eine Besichtigung der Wiederaufbaumaßnahmen in Schömberg, Grunbach und Engelsbrand. Vor allem aber igalt der Li such des Herrn Ministers der Ge­meinde Birtenseid, wo Bürgermeister Frank eingehend über die besonderen Verhältnisse be­richtete, die sich aus der Lage und Struktur seiner Gemeinde ergeben. An den Besichtigun­gen und Besprechungen nahm auch der Kreis­leiter, Oberbereichsleitcr Philipp Baetzner, M.d.R., teil.

Oie neuen Lebensmittelkarten

. Im 53. Zuteilungszeitraunc <23. August bis tS. September) erhalten die Verbraucher die gtci- che« Rationen an Brot, Mehl, Fleisch, Butter, Mar» varine, Käse (abgesehen von der in der 52. Zutei- MNgsfteriode erfolgten Sonderzuteilung), Quarks Leigwaren, Kaffee-Ersatz-- und -Zusatznnttel, Voll»! Milch, Zucker, Marmelade, Kunsthonig und Kakao» Pulver wie im vorangegangenen Zuteilungszeit- Icaüiir. Die Butterration beträgt für den Normalverbraucher ^675 Gramm rmd. sisr Jtzgenh- , llchevou'"bis 19 Jahren 925 Gramm. In die­sen Mengen sind 125 Gramm enthalten, oie al« Ausgleich für den Wegfall der Speiseölration von 150 Gramm gewährt werden. Die Nährmit­tel r a t i o n hat insofern eine Aenderung erfahren' als die Getreidenährmittel von 475 Gramm auf 500 Gramm erhöht, die Kartoffelstärke-Erzeugnisse zum Ausgleich dafür von 125 Gramm''auf 100 Gramm gesenkt worden siird. Die gesamte Ration Ist mit 600 Gramm unverändert. Die Wochen­abschnitte der Reichsfettkarte verfallen künf­tig erst mit Ablauf des Zutcilungszeltraums. Vor­griffe auf die noch nicht fälligen Abschnitte sind aber weiterhin verboten. Die Sonderzuteilung von 125 Gramm Reis auf den entsprechend'gekennzeichneten Abschnitt der Reichsfleischkarte ist von dem Ver­teiler zu beziehe!,, der die Vorbestellung entgegen- genomnien hat ^

Mer übernimmt ein Pflegekind?

^ Die KrieOnmstünde haben dazu gcsührt, daß z. B. der im Felde stehende verwitwete Vater, der sonst sein Kind im eigenen Haushalt behielte, aber auch die Mutter, die sich beim Wechsel des Arbeits­ortes oder aus sonstigen Kriegsgründen vorüber­gehend von ihrem Kinde trennen muß, häufig nach Pfleacstelleil in der Familie suche». Auch die Luft­gefahr hat zu einer Steigerung der Nach­frage nach Pflegestcllen geführt. Es wurden nun Maßnahmen erörtert, die zur Umlenkung der Adop- tiönsbereltschaft in die Bereitscha-ft z,u r I n - ps legenahme eines Kindes bei den in Betracht kcmimeiwen Familien führen sollen. Die Erfahrung gehe übrigens dahin, daß »ach Auf­nahme eines Adaptiv- oder Pflegekindes die bis dahin längst vergeblich erwartete Fruchtbarkeit sich in manchen Ehen eingestellt habe. Als Pflegekinder kämen vor alleni solche in Betracht, deren Pllege- brdürlligkeit eine zeitlich begrenzte ist, z. B. durch Kriegseinwirkungen. Die Berücksichtigung des Wunsches nach einem bestimmten Alter des Kindes könne beim Pflegekind weitgehend erfolgen.

Galläpfel nicht verderben lassen!

Jetzt ist die Zeit, in der es viel Falläpfel gibt. Wir müssen sehr besorgt sein, daß diese» heute für uns ebenfalls wertvolle Obst, das man früher kaum beachtet hat. keineswegs dem Verderb anheimfällt. Alle Hände müssen mtthelfcn, Falläpfel rechtzeitig anfzulefen und der Verwertung zuzuführen. Zur Marmeladeherstellung werden große Mengen von Falläpfeln gebraucht. Die örtlichen Sammrlstellen nehmen lebe Menge gegen Bezahlung an.

Verlagerung des Zremdeostroms

?tach der amtlichen Statistik über den Fremden­verkehr betrugen dieFremoenmeldungen im letzten Sommerhalbjahr 17 Millionen gegen 23 Millionen im Sommerhalbjahr 1939, sind also gegenüber dem letzten Friedensstand um 26 Pro­zent zurückgegangen. Der Fremdenverkehr erreicht feine Hauptverkehrsspitze bekanntlich in den Som­mermonaten Juli und August. Aber auch hier hat sie Lenkung des Fremd enstromes im letzten Jahr .uze bemerkenswerte Verlagerung nach den bisher nicht so stark in Anspruch genommenen MrÜhjahrS- und Herb st Monaten zuwege Wbrächt. Der Fremdenstrom ist demnach auf dt« bisher nicht so stark in Anspruch genommenen Mo­nate gesenkt worden, und einTess^derFremden hat

sich von den messt überfüllten Heilbädern und Kur­orten abgewandt und die weniger bekannte» klei­neren Fremdenverkehrsgemetnden ausgesucht. Mit der Zunahme des Fremdenverkehrs in der Por- und Nachsaison ging infolge der Verknappung des Be­herbergungsraumes im Beherbergungsgewerbe ein« vermehrte Inanspruchnahme von Privatquartieren einher Dabei ist allerdings interessant, daß die Zahl der Uebernachtungen gegenüber dem letzten Frtedenssommer 1939 nur um 7 Prozent abgenommen hat. Obwohl die Zahl der Fremden zurückgegangen ist, wird das Quartier im Durch­schnitt länger als früher in Anspruch genommen. Während vor dem Krieg ein Reisender durchschnitt­lich 4,5 Tage übernachtete, sind eS 1942 5,? Tage ' gewesen. Dabet sind die Privatquartiere mitgezählt. In Privatquartieren wurden im letzten Sommerhalbjahr 16,9 Millionen Ueber­nachtungen gezählt gegen 19,4 Millionen im Som­mer 1939. An dem hohen Frtedensstand dürften hauptsächlich die KdF.-Reisen beteiligt gewesen sein. Wie sich in diesem Sommer der verkürzte Urlaub und die stärkere Arbeitsanspannung auf den Frem­denverkehr auswirken wird, läßt sich noch nicht übersehen. Auf jeden Fall hat. die lleberfüllung der Züge andere, im wesentlichen kriegsbedingte Gründe. Der Fremdenverkehr ist daran nicht beteiligt. Im­merhin ist nicht zu leugnen, daß sich auch hciite noch der Fremdenverkehr auf einer sehr stattlichen Höhe hält. Bei einer Zahl von 97 Millionen Ueber­nachtungen hätte theoretisch jeder Deutsche einmal im Sommer auswärts übernachtet.

polizeiliche Kontrolle i« Lisenbahnzüge«

Für etwaige polizeiliche Kontrollen t« Etsen- bahuzügen wird männlichen, wehrpflichtigen Per­sonen im eigenen Interesse empfohlen, den Weh r-

ist. Bet Auslandsreisen reichen Paß und Sichtvermerk ans. da der Sichtvermerk ja nur gegen Nachweis der militärischen Beurlaubung erteilt wird. Darüber hinaus ist eS angebracht, daß der Reisende auch den Nachweis setner Be schäf- tigung, etwa durch eine Bestätigung seines Ar­beitgebers, durch einen Werkausweis, der natürlich nicht veraltet sein darf, oder auf irgendeine andere Welse erbringen kann.

Nagolder Stadknachrichken

In voller geistiger und körperlicher Rüstig­keit wird heute Schuhmachermeister Wilhelm Müller, Turmstraße 18, 75 Jahre alt. Wie seit Jahren und Jahrzehnten führt er auch heute noch mit viel Geschick den Schuster­hammer und ist unermüdlich vom Morgen­grauen bis zur Nacht tätig. ' Er entstammt einer angesehenen Schuhmachergeneration und erfreut sich allgemeiner Beliebtheit.

Wir sehe« im Silm:

Der Fall Rainer" im Tonfilmtheater Nagold

Als verwundeter Leutnant lernt der Kapell­meister Rainer im Lazarett die Prinzessin Battenstein kennen. Beide fassen eine tiefe Neigung zueinander und werden eines Tages unfreiwillig Zeugen der verräterischen Frie- densverhaiwlungen des Kaisers Karl mit den Franzosen im Jahre 1918. Rainer muß sein Ehrenwort geben, über das Gehörte zu schwei­gen. Erschüttert kehrt er zur Front zurück. Die Prinzessin will ihn davor bewahren, in den letzten nutzlosen Kämpfen sich sinnlos zu opfern und ruft ihn mit einem gefälschten Telegramm zurück. Ein Erzherzog, der die Prinzessin liebt und in Rainer den Neben­buhler erledigen will, greift ein und beschuldigt Rainer der Fahnenflucht. Das tragische Schick­sal des aufrechten Offiziers schildert spannend und dramatisch diefer Tobisfilm aus den Tagen des Zusammenbruchs der Donau­monarchie. Paul Berhoeven zeichnet für die Regie. Die Hauptrollen sind mit KarlSchön- böck, Luise Ullrich,Paul Hubschmid, Elisabeth Markus und Heinz Salsner besetzt.

Aus den Nachbargemeinden

Rohrdorf. Weißgerbermeister Jakob Harr konnte letzter Tage sein 7. Lebensjahrzchnt beschließen. Er steht noch immer unentwegt j von früh bis spät seinem Betrieb vor.

Bondorf. Als der Landwirt Oehrlich mit dem Jnstandsetzen seines Getreideselbstbinders beschäftigt war, rutschte das etwas höher lie­gende Messer ans dem Balken, wodurch ihm am rechten Handgelenk einige Sehnen durch­schnitten wurden. Das vierjährige Böhnchen des Wilhelm Gauß setzte sich auf den Deichsel­arm eines mit s^rben beladenen Anhängers, fiel herunter und -..riet unter die Räder. Tags darauf ist das Kind seinen Verletzungen er­legen.

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Phosphorbomben auch auf dem Laude

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Bet den Terrorangriffen der feindlichen Lust. Waffe werden auch auf dein Lande Phosphor- bomhen abgeworfen. Hierbei ist besonderes den nnverbrannten Reste« phosphorhaltiger Brandstif> tnngsmtttel besondere Beachtung zn schenken. In Anbetracht der Weiträumigkeit und dünneren Be­siedlung ländlicher Gebiete ist die Beobachtung etwaiger Abwürfe unsicherer als in der Stadt. Del Landwirt muß daher landwirtschaftlich genutzt« Flächen nach Ueberflkgungen durch Feindfliegei aus Abwürfe überprüfen und, wenn nötig, der Po­lizei sofort Meldung erstatten.

- Bet den phoSphorhalttgen Brandstistungsmitteln handelt eS sich im wesentlichen um Keine und große Branoplättche», Phosphorkamstcr, -bomben und --brandflaschen. Der den Abwurfmitteln zu­gesetzte Phosphor entzündet sich ln der Regel an der Luft von selbst und setzt seinerseits zur Erzie­lung eines größeren Brandes eine andere Brand- maffe (Zelluloid, Benzin, Benzol u. in) in Brand. An den Abwurfstellen werden daher neben mehr oder weniger großen Brandstellen muldenförmige Vertiefungen (Kanister, Flaschen) und Reste der Abwurfmittel oder, je nach dem Untergründe, 1,5 bis 8 Meter tiefe, fuchsröhrenartige Löcher sestgr- ftellt, auf deren Grunde die Bomben sitzen.

Außerhalb der eigentlichen Brandstelle werden, insbesondere in der Windrichtung, fladen- oder fetzenförmige Häutchen oder körnige unverbrannte Reste der Phosphor­masse gefunden, die mitunter mit weißlichen Schwaden Dampfen und im Dunkeln leuchten. Diese unverbrannten Reste können sich an der Lust

jederzeit von selbst namentlich dann enkzunoe», wenn sie gezerrt oder zerrieben werden, außerdem haben sie giftige Eigenschaften. Sie müssen daher, soweit eine Verbrennung an Ort und Stelle unter Aufsicht nicht möglich ist, in wassergefüllt« Gefäße eingesammelt und dürfen ebenso kkiie die Brandplätlchen nicht mit bloßen Fingern berührt werden

Unverbrannte Reste dürfen nicht verschleppt wer­den, da hierdurch Brände oder Vergiftungen am dritten Ort verursacht werden können. Dementspre­chend ist auf gründliche Säuberung der Kleidung, namentlich des Schuhwerks, durch Abkratzen und Abbürsten unter starker Anfeuchtung zu achten.

Besynders wichtig ist es auch, daß'Heu, Stroh, Schilf und ähnliches Gut, das mit phoSphorhalttgen Abwurfrcsten verunreinigt wurde, nicht in Scheunen eingefahren wird, da hindurch neue Brände entstehen können. Tiere müssen von Flächen, auf die phosphorhaltige Brandstiftungs­mittel abgeworfen wurde», unverzüglich entfernt werden, da sie nach Aufnahme unverbrannter Reste mit dem Futter zumeist tödlich erkranken. Der Wiederaustrieb darf erst nach Beseitigung der Ab- - wurfreste und mit Genehmigung der Polizei erfol­gen. Phosphorwunden ver Tiere sind ausgiebig und lange mit Sodolösung zu behandeln, dt« im Tierlustschutzkasten 39 enthalten ist.

lieber die Verwertbarkeit von Lebens- und Fut­termitteln zum Genuß oder zur Verfütterung ent­scheiden die von der Polizei zugezogcncn Sachver­ständigen, deren Weisungen genau zu beachten sind.

Aerictite

LUsammaagsstallt von «ler di8-I?rauvlksell!»kt, Osutsoüss i?r»uonverir

^ Haferflocke «Mchle, gesalzen. Zutaten: 250 bis 300 § Haferflocken, 1 Liter Milch oder halb Milch, halb Wasser, 1 Ei oder Ei-Austausch- stoff, Salz, etwa 60-80 8 Mehl.

Die Haferflocken 23 Stunden in Milch aufquellen lassen, Ei, Salz und etwas Mehl zum Binden daran gebest, daß ein dicklicher Pfannkuchenteil entsteht. In der leicht gefet­teten Pfanne kleine knusprige Pfannküchle backen. Beigabe: grüner Salat oder Gemüse.

Kartoffelsalat (einmal auf andere Art). Zu­taten: 1 kk Schalkartoffeln, Essig, Liter heißes Wasser, 1 gestr. Teelöffel Kartoffelmehl, Salz, wenn vorhanden klein geschnittene Zwie­bel oder Lauch, gewiegte Kräuter und Peter­silie.

Frischgekochte Kartoffeln heiß schälen und in Scheiben schneiden. Essig, Wasser und die sehr

feingeschnittene Zwiebel oder Lauch zusammen anfkochen. Das Kartoffelmehl in 1 Eßlöffel kaltem Wasser auflösen und unter Rühren in das kochende Essigwasser geben, mit Salz ab- schmecken und die Tunke über die Kartoffel­scheiben gießen. Alles gut schwenken und durch­ziehen lassen. Den Salat mit gehackten Kräu­tern und Petersilie anrichten. Der Salat kann je nach Jahreszeit mit grünen Gurken, To­maten, Schikoree, sauren Gurken und roten Rüben vermischt werden.

Dicker Gemiisegriihebrei. Zutaten: 200 8 Grütze, 30 8 Fett, Zwiebel oder Lauch, 1 Ü8 frisches Gemüse, etwa 11^ Liter Wasser, Salz, Kräuter.

Das kleingeschnittene Gemüse und die Zwie­bel in dem Fett andünsten, die Grütze dazu geben, alles gut vermischen, die Grütze einige Minuten mitanrösten, nach und nach mit Was- ser auffMen. Ist die Grütze gar, mit Salz und Krautern abschmecken. Beigabe: Tomaten- oder Pilztnnke.

(24. Fortsetzung!

Ei sieh! Und was wären das für welche?"

Das Trinken und das Kartenspiel."

So, so hm weiß Er über den Lebens» wandel dieses Torschreibers mehr?"

Jörg zögerte.

Sag Er mir ruhig Seine Meinung. Dieser Torfchreiber nämlich hat Ihn auch nicht geschont."

Ich. verstehe nicht."

Das glaube ich wohl. Der Torfchreiber be­hauptet, er habe Ihn am Torhaus oorbeischleichen sehen."

Da fuhr Jörg von seinem Schemel auf.

Wie kann er so lügen! Hat er doch geholfen, mich in den W ,,.n, der mich hierherbrachte, un­terzubringen. Ich habe seine Stimme wohl eit» könnt."

Und sonst kann Er mir sonst noch etwas über diesen Mann sagen?"

Jörg druckst«, dann stieß er hervor: ,Jch glaube gehört zu haben, daß der Schauer und und meine Tante in jungen Jahren ein Berhältnl« miteinander hatten."

Die Hand des Offiziers fiel krachend auf dl« Tischplatte. -

Da hätten wir ja den Anfang! Das Ende wis­sen wir. Ein paar Knoten zwischendurch sind auch vorhanden, dann wird es nicht schwer werden, die Fäden, die Anfang. Knoten und Ende verbinden, zu finden. Ich kann Ihm nur de» guten Rat geben. Seinen Dienst brav und pflichtgeteeu -u tun und daa andere mir zu überlassen. Ich weiß, daß Er kein Mörder ist. Das glaubt nicht einmal der König.

Der König?" fragte Jörg verwundert.

Nun kommt nach dem Schreck eine Freuden­botschaft. Hör Er gut zu- In Seiner Heimat in Beeskow muß ihm eine ganz besonders gut sein. Die ist, als sie hörte, daß der König in Cossen­blatt sei, zu diesem gegangen und hat es verstan­den. des Königs Herz zu gewinn«», so daß sich Seine Majestät höchstselbst um besagten Jörg Sabin kümmert. Weiß Er, wie dieses Mädchen heißt oder soll ich den Namen nennen?"

Jörgs Augen erstrahlten in tiefem Glanz, sein Herz jauchzte: Agnes! So stark war die Freude, daß dieser Name dann in jubelnder Frage über seine Lippen kam.

Der Offizier nickte mit feinem Lächeln.

Ja. so heißt sie. Nun aber gehe Er getrost an Seinen Dienst. Ich werde Ihn rufen lassen, wenn ich Ihn brauche,"

Jörg wollte danken, doch Joachim von Falken­berg war ausgestanden und ließ ihn zur Tür hinaus.

Gute Botschaft

Agnes Dieterich saß mit ihren Eltern zur Zeit der Vesper im Wohnzimmer. Seit den letzten Er­eignissen war vieles in diesem kleinen Kreis an­ders geworden. Es schien, als hätte all das Un­glück, das sie miterlebten, die Familienzugehörig­keit und die Liebe untereinander erst richtig zu vollem Leben erweckt.

Agnes suchte den Eltern aller von den Augen abzulesen, um ihnen zu beweisen, wie bewußt ihr die Fürsorge und Güte der Eltern war, um so mehr, da unsichtbar jene Menschen mit an ihrem Tisch saßen, mit denen sich ihre Gedanken täglich beschäftigten.

Wenn Rudolph Dieterich ins Zimmer trat, dann hingen die Augen seiner beiden liebsten Menschen an ihm, um schon im voraus zu ergründen, ob er etwas Neues brächte, das ihr bange» Hoffen endlich in Freude auflösen möchte.

Seit Agnes den König um Hilfe gebeten, war über eine Woche verstrichen. Sie wußten nicht, ob sie der alten Frau auf dem Kietz von ihrem Wissen abgeben sollten. Der Mutter zuversicht­liches Vertrauen auf Jörgs Rückkehr chatte etwa» Erschütterndes für die. welche fast täglich bei ihr ein- und ausgingen.

Rudolph Dieterich war der Ansicht, daß man Mutter Sabin endlich aufklären müßte, doch Frau Bertha und Agnes zögerten, wußten sie doch' nicht, wie diese den Verrat Hugs aufnehmew würde. Und gerade Hug hatte ihnen in der letzten Zeit das Herz abgewonnen. Seine Reue war echt» Zu Agnes sprach er manch bitteres Wort über sich selbst, und das Mädchen, das den Eltern treu­lich über alles berichtete, wurde immer ratloser. Auch diesen tat der arm« Schelm schließlich leid.

Es hilft nichts", hatte Rudolph Dieterich vor einigen Tagen gemeint,er hat sich die Suppe eingebrockt und muß sie nun auch auslöffeln. Doch warten wir noch ein paar Tage, vielleicht kann ich beim Kommissarius etwas über Jörg er­fahren." ^

Heute nun bei der Vesper war Rudolph Diete­rich ungemein ernst.

Der Herr Kommissarius ist schwer in Druck ge­raten. Man hat ihm von Berlin aus die Hölle heiß gemacht."

Die Augen der beiden Frauen waren ein ein­ziges Fragezeichen.

Der Jörg muß es verstanden haben, in der kurzen Zeit, die er dort weilt, die Herzen seiner Vorgesetzten zu gewinnen, denn inan legt sich in Potsdam höllisch für ihn ins Zeug. Das hat mir der Kommissarius in seinem Aerger über die Nase, die er bekommen hat, verraten. Ich habe er ihm gleich gesagt, daß er auf falscher Fährte sei. Doch er wollte nichts davon wissen. Jetzt endlich, wo ie ihn mit der Nase draufgestoßen haben, will er ich den Schauer gründlich vornehmen. Es war« >ut, Bertha, wenn du Mutter Sabin heute noch o recht vorsichtig beibringen würdest, wo sich der Jörg befindet. Schließlich müssen wir damit rech­nen, daß er, der des Schreibens ein wenig kun­dig ist, seiner Mutter auf diesem Wege von seinem

Aufenthaltsort Nachricht zukommen läßt-na,

was gibt es denn?" fragte er laut nach der Tür gewandt, denn es hatte geklopft.

Hans, der Knecht, steckte den Kaps herein. ^ 'Die alte Mutter Sabin sitzt unten auf den Steinen. Sie ist ganz aufgeregt. Es muß etwas Wichtiges sein, denn sie hält ein versiegelte» Schreiben fest in ihren Händen und sagt ein über das andere Mal: ,Der Herr Dieterich wäre der einzige, der mir helfen könnte. Vielleicht noch da» Fraulein Agnes.'

Hat sie was von dem Brief gesagt?",

^ - - ' Eortjetzung iolai.s ^ -