i Herr." Hier war oer zu bandeln, der Spiel und zahlte die
ludet sich jetzt, wie- >e eines Enkels des 50 Jabre alt und w im siebenjährigen erstand, daran ge- eme solche Nolle vürde?
atzen-Noth.
e sich Olearius von )ochgcborner Groß, auf etwas Anderes den vier Wanten lbendS, im Februar wo er sein Abend- scinem Wohnzim- rafin stieß und auch Aufenthalte diente. gffeS legend, fahrt von jenem zurück, s schadenfrohe La« er die Abwesenheit it beharrlicher Auö- , die Thürklinke zu zum Glühen zu er- ruch eine Schckafs» Ende. Dies war oclcher, als er seine sah, in gerechtem lachenden, jugend- S ein paar tüchtige unerhörte Frechheit cs stand der junge sodann sprang er ttter ins Zimmer, den Thäter zur ge- , von dem Auftritte iß die alte Gräfin ller abgebrochenen der Unverschämte! rein zu Olearius hwören, hobOlca- dige Gräf — denn die knöcherne sprechenden Munt, Schlage zu bluten c racheschnaubcnde ! r Gräfin entfallen ! kann nur als ein xnn Olearius seine tz der Angrcifendcn ! band derselben aus- I >, daß seine braun-
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roth werdende Besitzerin dadurch zum Widerstande unfähig gemacht und gezwungen wurde, dem voranschreitenden Magister willig nachzufolgen, welcher die Gräfin in ihr Zimmer zurückversetzte und darauf die Thüre verriegelte. Den nachschlüpfenden Wadenbohrer erfaßte er noch zur rechten Zeit bei der Frisur, um ihn zurückhalten, über einen Stuhl legen und mit einem Lineale den Hinteren für die unberufene Manicrkunst bemessen zu können. Bube! sprach er hierauf, keuchend von der Anstrengung, wirst du nun folgen? Sonst schlage ich dich, so lange ich den Arm rühren kann.
Das half, wenigstens für den Augenblick. Der junge Herr stellte sein Zettergeschrei ein und verharrte auf dem ihm angewiesenen Stuhle in stiller Zerknirschung. Desto lauter wurde es alsbald vor den verriegelten Thüren, gegen welche, auf der Gräfin Veranstaltung, deren aufgebotenen Dienstleute Sturm zu laufen gerächten. Aber noch war des Olearius Hitze nicht verraucht, schmerzten ja noch die verbrannt^ Hand, die blutenden Zähne, die zerstochene Wade. .
So wie irgend Wer in mein Zimmer zu dringen wagt, schrie er mit entschlossener Stimme den Stürmenden draußen zu» so ersteche ich erst den jungen Grafen und dann mich selbst.
Diese entschiedene Erklärung hatte ein schnelles Einstellen jeglicher weiteren Feindseligkeiten zu Folge. Als der junge Graf in seinem Bette fest schlief, maß Olearius sein Zimmer mit großen Schritten.
Gottfried, sprach er reu- und klcinmüthig, hast du heute gethan, was Gott wollte? Ach nein, sondern Sa- tanas hat sich meiner bemächtigt, und Satanas meine Hand geführt. Denn sagt nicht die Schrift: So dir Jemand einen Streich gibt auf deinen rechten Backen, dem biete auch den linken dar? Und wenn du nun zur gerechten Strafe gezogen wirst, kannst du dann freudig und ergeben sagen: Wie Gott will?! Ach Herr, gehe mit mir Sünder nicht ins Gericht, sondern laß mich Enad erlangen. Lieber will ich mit David in deine Hände fallen, als in die der Menschen. Ueberlege ich aber, was an allem Unglücke schuld ist, so ists wiederum das Geld: Wären die Batzensäcke und des Oheims. Geld nicht, so blieb ich daheim und Lieschen unverführt. Und was anderes ists als das Geld, welches meine Gräfin hoch- und übcr- müthig, ihren Enkel aber boshaft, faul und trotzig macht? Du lieber Gott weißt am besten, was uns frommt. Wer weiß, welch ein schlechter Kerl ich geworden wäre, hatte ich den wunderlichen Oheim beerbt, den am Ende auch nur sein Geld so hart gegen uns gestimmt hatte. Ach, wie wird mirS noch ergehen nach dem,, was ich heute Unheilvolles begangen! Wenigstens ins Zuchthaus oder auf die Festung komme ich, daß ich meine Hand gegen eine so hohe Person erhoben, sie sogar geschlagen habe. Wäre die Gräfin ein Edelmann, statt eine Ekclfrau, würde sie nur durch das Vergießen meines Blutes die ihr widerfahrene Unbill abwaschen können. Kyrie eleison, spreche ich voll Inbrunst, Amen.
Am andern Morgen begann die Kapitulation zwischen dem tollgewordenen Hofmeister und dessen Belagerungs
korps, welcher, um nur einigermaßen leidlich aus dem bösen Handel zu kommen, seiner Rolle treu bleiben und mit Drohungen fortfahrcn mußte, im Falle man ihm nicht freien, ungehinderten Abzug aus dem Dienste und Schlosse gewähren wollte. Aus Rücksicht auf den vornehmen Kriegsgefangenen bewilligte die feindliche Partie Alles. Als aber Olearius, im Vertrauen auf ihr gegebenes Ehrenwort, die Thore der Festung öffnete, den Gefangenen auslieferte und sich anschickte, den Platz zu raumen, so sah er sich plötzlich von drei bärtigen Husaren umzingelt, die ihm zu- ricfcn, aufGnade oder Ungnade sich zu ergeben. Die ge- , zogenen Säbel, so wie die gespannten Pistolen wären bei dem friedfertigen Magister ganz unnöthig gewesen, um ihn zu bewegen, sich in eine bereit gehaltene Kutsche zu sehen, welche ihn inmitten der Husaren in die nächstgelegene Garnisonsstatt brachte. Hier betrat Olearius, zwar nicht freiwillig, eine neue Laufbahn, die ganz entschieden mit seiner bisherigen Laufbahn stritt. Die Theologie predigt - den Frieden, der Loldatenstand den Krieg. Ein stark geheizter Ofen und das gezwungene Verweilen in dessen größten Nähe, ein paar stark gesalzene Heringe und das Vorenthalten eines durstlöschenden Trunkes hatten in einem halben Tage eine fast unglaubliche Veränderung hcrvorge- bracht, hatten den kindguten Olearius in einen Husaren des preußischen Heeres umgewandelt, ihn bereits zum Ablegen des Schwures auf die Fahne vermocht. Als der neue Rekrut dem Obersten dcS Regiments, einem nahen Verwandten der Gräfin, vorgestellt wurde, zog dieser die Stirne in finstere Falten und versprach, ihm als Handgeld einige Millionen Kreuzdonnerwetter in den Magen fahren zu lassen, sobald er den geringsten dummen Streich unternehmen würde. Unstreitig als Züchtigung für die, der Gräfin und ihrem Enkel augethane Unbill hatte Olearius es anzusehen, daß man ihm ein Remontcpferd zum Zureiien gab, welches als sogenannter Kreuzbocker seinen Reiter zur Verzweiflung zu bringen vermag.
So wie Olearius sein Roß bestieg, nahm dasselbe den Kopf zwischen die Beine, sprang mit allen Vieren zugleich in die Höhe und kam auch eben so mit steifen Gliedern auf den Erdboden zurück, durch welches Manöver der Reiter jedesmal die heftigste Erschütterung bekam. Man konnte vom Magister mit Recht sagen, daß ein Lamm auf einem Rosse saß und siehe da, was vielleicht der wildeste Reirer nicht vermocht hätte, brachte eben die Lammcsnatur zuletzt hervor, Gottfrieds Kreuzbocker bequemte sich zum Gehorsam und machte mit seinem Herrn Frieden. In demselben lebte der Letztere bereits auch mit seinen höheren und ihm gleichgestellten Kameraden, ja, sogar der Oberst fing an, ihn mit günstigerem Auge zu betrachten und die meiste Schuld seiner Verwandkin bcizumessen. In Folge der gänzlich veränderten Lebensweise ging mit dem hagcrn, bleichen Magister eine gewaltige und gewaltsame Revolution vor. Dessen Kreuzbocker wirkte auf seinen Unterleib wenigstens eben so viel als der Gebrauch des Karlsbader Sprudels; die viele Lcibesbewcgung, der stete Aufenthalt in der freien Luft und die derbe Kost wandelten den siechen Gelehrten nach Jahr und Tag in einen munteren, blühenden Krieger um, welcher in dem Maaße, daß sein Körper