Lckwarrwalv-lleimat

au» eien X^eisZebee/en 6a!»v nnr! jVaj^olei

Ae^eLt se«t/

Ganz langsam erst, aber eben doch schon bemerkbar wachsen wieder die Nächte. Da wird eS Zeit zu ernster Prüfung, ob wir luftschutz- mäßig für die längerwerdenden Nächte gerüstet sind. Wir müssen heute die Luftschutzpflicht als Wehrpflicht begreifen und eisenhart entschlossen sein, der Bedrohung durch den Feind mit äußerstem Willen und umsichtiger Vorsorge und einem Angriff selbst mit tapferem Selbst­schutz und tatkräftig-unerschrockenem Zusam­menwirken zu begegnen.

Es kann heute keiner mehr sagen, daß er nicht wüßte, was notwendig wäre. An praktisch bewährten Ratschlägen der maßgebenden Stel­len fehlt es weniger denn je. Man kann sie garmcht ernst genug nehmen. Sie sind nicht gegeben, um uns zu belästigen, sondern um uns auf Grund der Erfahrungen in den Luft­kriegsgebieten zu helfen. Wer sie nicht beachtet, schädigt nicht bloß sich selbst, sondern handelt auch gemeinschaftswidrig und gegen die Nation. Die Tatsachen haben erwiesen, daß die ge­wissenhafte Beachtung und Befolgung der Luftschutzmaßregeln in unzähligen Fällen

Leben und Eigentum entscheidend zu schützen vermochte.

Wenn uns so eindringlich eingeschärft wird, für Sand, Sand und nochmals Sand in den Häusern und Wohnungen zu sorgen, für Wasser, Wasser und dreimal Wasser; wenn wir angehalten werden, unsere Verdunkelungsein­richtungen sorgsam zu überprüfen, unsere Gas­maske Pfleglich zu behandeln, Luftschützrsinme und Lustschutzgeräte in guter Ordnung zu halten, keine notwendige Selbstschutzmaßnahme außer acht zu lassen, im Alarmfalle das Mit­nehmen von Personenausweisen, Lebensmit­telkarten, Wäsche- und Kleidungsstücken usw. nicht zu vergessen, so entspricht das alles der unerläßlichen Notwendigkeit. Wieviele hatten schon zu bereuen, daß ste es nicht verstanden und berücksichtigt haben!

Keine Pflicht kann im jetzigen Zeitpunkt gebieterischer sem, als uns seelisch und mate- riell bis zürn Men luftschutzbereit zu machen. Selbst der Gewissenhafteste wrrd noch etwas zu tun und zu bessern finden. Verschiebe keiner auf morgen oder übermorgen, was besser längst schon geschehen wäre oder zumindest heute geschehen kann. Nur wer die Luftschutzpflicht wie ein Soldat erfüllt, tut seiner Pflicht genug!

Die Gaufrauenschaftsleiterin in Calw

Arbeitstagung der NS.-Frauenschast

Am vergangenen Sonntag rief die Kreis- srauenschaftsleitung Calw ihre Mitarbeiterin­nen aus dem ganzen Kreis zu einer Arbeits­tagung zusammen, an der die Gaufrauen­schaftsleiterin Pgn. Ha in dl, Kreisleiter Baetzner und Kreisamtsleiter der NSB. Schmidt teilnahmen. Eine Morgenfeier, gestaltet von Jugendgruppenmitgliedern des Kreises, leitete die Tagung ein. Liebe zur Hei­mat, der ewige Kampf um Deutschland und die Kraft, die aus dem eigenen Herzen kommt, waren die Grundgedanken der Ausführungen der Kreisfrauenfchaftsleiterin Pgn. Treutle, die umrahmt waren von Musik, Liedern und Worten großer Deutscher.

Nach der Begrüßung sprach die Gaufrauen­schaftsleiterin mit warmen eindringlichen Worten über die Aufgaben, die gerade heute den Frauen, und vor allem den führenden ' Frauen in der NS.-Frauenschaft gestellt sind.

. Die Soldaten draußen müssen die Gewißheit -haben, daß die Frauen in der Heimat das (Bewahren, was ihnen anvertraut worden ist, daß sie nicht zusammenbrechen unter der Last des Krieges, sondern daß sie ihnen die tapfe- i ren Kameraden bleiben, die sie als Krastquell immer brauchen. Auch die schlimmsten Terror- angriffe unserer Feinde auf unsere schönen k deutschen Städte werden- uns nicht mürbe machen, wir werden nur noch enger und dich­ter zusammenrücken, um denen, die dabei Haus und Hof verloren haben, eine neue Heimat bei uns zu bieten, bis der Krieg zu Ende ist.

Nach einer-kurzen Mittagspause sprach der Kreisamtsleiter der NSB., Pg. Schmidt, über die Zusammenarbeit der NSB. und der NS.-Frauenschaft. Besonders bat er uni die Mitarbeit bei der Werbung für den Nach­wuchs in den Pflegerischen Berufen. Er gab ' weiterhin Richtlinien bekannt, nach denen , Fliegergeschädigte in unserem Kreis Aufnahme ' finden sollen.

Die Kreisfrauenschaftsleiterin gab noch einige geschäftliche Hinweise und erteilte so­dann dem Kreisleiter, Pg. Baetzner, das i Wort. Zu Beginn seiner Ausführungen über­reichte der Kreisleiter im Namen des Führers i der Kreisfrauenschaftsleiterin die 3. Stufe des /Ehrenzeichens für Deutsche Volkspflege und (dankte ihr gleichzeitig für ihre unermüdliche, (selbstlose Arbeit im Kreis Calw. Kreisleiter (svaetzner sprach sodann über die große Ver­antwortung, die auf der deutschen Frau heute Biegt. Sie allein sei verantwortlich für die Stimmung und Haltung in der Heimat. Er warnte vor allem auch vor dem falschen Mit­leid mit unseren Gegnern, zu dem gerade die Frauen gerne neigen. Starke Herzen brauchen wir, um die Opfer, die der Krieg öon uns fordert, bringen zu können, doch nie­mand könne bis jetzt behaupten, er habe ein Opfer gebracht, als die, die ein Leben auf dem Schlachtfeld gegeben haben, oder die durch Bombenangriffe geschädigt worden seien. Mit Markanten Worten sprach der Kreisleiter noch über die unabwendbare Notwendigkeit des Krieges und schloß mit der Aufforderung, eines zu lernen, unser Volk zu lieben und unsere Feinde zu hassen. --- Der Gruß an den Führer und die Lieder der Nation beendeten die Tagung.

Prelsnachweispflicht auch lm Einzelhandel

Von der Verordnung über den Nachweis von Preisen in der gewerblichen Wirtschaft vom 23. No- bember 1940 war bisher der Einzelhandel befreit. Der Preiskommissar hat jetzt durch eine neue An­ordnung auch für den Einzelhandel eine PreiS- nachweispflicht mit Wirkung ab 1. September ein- , geführt. Nur der Verkauf von Lebens- Mitteln im Einzelhandel ist weiterhin von der Preisnachweispflicht befreit. Mit dieser Aus­nahme ist vom 1. September an der ganze Einzel­andel zum Preisnachweis verpflichtet. Das be­utet, daß der Einzelhandel durch eine durchstch- ge Preiserrechnung und genaue Festlegung der forderten Preise für möglichst große Preisklarheit drgen muß. Die Leiter der Wirtschaftsgruppen inzelhandel, ambulantes Gewerbe und der Fach- upp« Blumenbindereien haben besondere Wel­lige« über die Durchführung des Preisngchwei-

ses Sei ihren Mitgliedern erlassen, die im Mittei­lungsblatt des ReichskommissarS für die Preis­bildung veröffentlicht sind.

Musik und Frohsinn im Lazarett

Im Hauptlazarett Nagold (Aufbauschule) gab die Geipel-Gruppe im Auftrag von KdF. als 190. Lazarettaufführung ein Hand­harmonika-Konzert, das von den Patienten mit großem Beifall ausgenommen wurde. Der Dirigent, Herr Wiede-r, gestaltete die zwei Stunden bei schmissiger Musik und originellem Humor sehr frohsinnig. Die Mitwirkcnden be­wiesen bei der Wiedergabe von Orchesterstücken eine vorzügliche Beherrschung ihrer Instru­mente. Mit dem Wunsch auf ein baldiges Wiederhören verabschiedete sich die zahlreiche Zuhörerschaft von der Geipel-Gruppe.

Anfallschuh bet Betriebssport

Durch einen neuerlichen Entscheid des Reichs- versicherungsamteS wurde der Unfallschutz beim Betriebssport geregelt. In Zukunft werden als Arbeitsunfälle alle die Unfälle ange­sehen, die versicherte Personen bei sportlicher Be­tätigung erleiden, wenn der Sport in einer von dem Unternehmen oder von mehreren Unternehmen gemeinsam organisierten Sportgemeinschaft unter Leitung zugelassener Sportlehrer oder Uebungs- warte ausgeführt wird. Der Sport muß aber der allgemeinen körperlichen Ertüchtigung dienen und darf nicht zur Erzielung sportlicher Spitzenleistun­gen führen. Die Begründung hierfür ist die Tat­sache, daß der Betriebssport als Ausgleich für «ine einseitig beanspruchende Betriebsarbeit angesehen wird.

Schülerinnen für die Kindergärten

Der verMrkte Arbeitseinsatz der Frauen erfor­dert die Einrichtung neuer Kindergärten und die vermehrte Unterstützung kinderreicher, arbeitender Mütter. Die hierfür benötigten Arbeitskräfte kön­nen nicht immer durch die Arbeitsämter gestellt wer­den. Darum haben jetzt der Reichsjugendführer,

oer Generalvevoumaeyngre fm »e» »rvevseu»;«« und der Reichserziehungsminister i> eine» gemein­samen Erlaß den Einsatz von Schülerin­nen der 7. Klasse oer Oberschulen ge­regelt. Soweit die Arbeitsämter den Htlfskräfie- bedars der Kindertagesstätten, der NSV.-Einrich- tungen und der kinderreichen Familien nicht zu dek- ken vermöge«, weiden diese Mädel zu Hilfe einge­setzt. Die zum Einsatz kommenden Klaffen werden vorher in einem achttägigen Gchnlungslager vorbereitet. Die Mädel werden vor allem als Helferinnen in Kindergärten und in Einrichtungen für Jugenderholung und Kinderlandverschickung eingesetzt, gegebenenfalls auch zur Verstärkung der Haushalthilfen der NSV. Der Einsatz gilt als Pflichtdienst, über ihn wird nach Abschluß ein Zeugnis arisgestellt^ ^

Sammelt auch Scherben'

Mit Altpapier und Mttextilicn müssen auch die Scherben von zerbrochenen Flaschen, Glas- und Kristallschalen, Fensterscheiben und ähnliches wie­der verwertet werden. Nach Fliegerangriffen können große Mengen des Rohstoffes Glas anfallen. Diese Scherben müssen von Schutt und sonstigen Ver- mjrestrigungen getrennt und zur Abhcllung ^am Straßeiirano oder an sonst geWneter "Stelle ge­lagert werden. Die Sauberkeit der Scherben ist für ihre Wied erverw ertbarkeit sehr wichtig. Draht­glas ist wegen semerBeimischung mit Eisen picht zu verwenden. Aber auch sonst gibt eS oft" Scher­ben. Der Glaser hat seineGlasabfälle' schon im­mer gesammelt. Jetzt sollen Betriebe und Haushaltungen alle Arten von Glasscher­ben Helles Fensterglas nach Möglichkeit geson­dert von den übrigen Scherben sammeln und ihrem nächstgelegenen Glasermeister übergeben, der die gesammelten Glasscherben an die Glashütte oder an den Glasgroßhändler weiterleitet.

in Itiiirr«

Der Gefolgsmann, der regelmäßig längere Zeit hindurch bezahlte Mehrarbeit geleistet hat, hat auch im Krankheitsfalle für die durch Gesetz oder Tarif­ordnung vorgesehene Zeit Anspruch auf Weiter­gewährung der Mehrarbeitsvergütung neben dem eigentlichen Lohn oder Gebalt.

* - -

Der französische Post- und Fern­meldedienst wird den Bestimmungen des euro­päischen Post- und Fernmeldewesens angepaßt.

/4«L cke/r

Herrenberg. Die NSV.-Kreisamtsleitung Böblingen berief in diesen Tagen ihre Orts- gruppensachbearoeiterinnen im HilfswerkMut­ter und Kind" zu einer Arbeitstagung im Hotel Post. Eine Morgenfeier und ein Vor­trag von Gauamtsleiter Schümm leiteten die Tagung ein. Eine Arbeitsbesprechung mit der Kreisfachbearbeiterin führte dann mitten in die Probleme der praktischen Arbeit hinein. Kreisamtsleiter Pg. Bender sprach zum Ab­schluß noch über die erweiterte Kinderland­verschickung.

Altensteig. Für 50jährige Zugehörigkeit zur Kricgerkameradschaft wurde Kam. Fritz Lenk mit einer Jubiläumsauszeichnung bedacht. Die­selbe für Äjährige MiMedschaft erhielten die Kameraden Christian Henßler, Gottfried Roh, Ernst Armbruster zum Schwanen, Christian Schmid, Georg Finkbeiner, Gustav Wucherer, Jakob Stiehl und Albert Wieland.

Freudenstadt. Am 26. Juli jährte sich zum siebten Male der TW, da an der Besenfelder Steige sich das Unglück des.-Sturmes 45/171 Mannheim ereignete. Anläßlich diefer Wiederkehr wurde zum Gedächtnis der Ver­unglückten am Sonntag von der SA.-Gruppe Kurpfalz an der Unglücksstelle ein Kranz niedergelegt.

Das Beerenobst nach der Ernte

Un8er Llllwer Oartenkreunä Zibt pralctiLclie ka^clilL^e

Nach der Ernte darf das Beerenobst nicht sich selbst überlassen bleiben; es braucht seine Pflege. Sie erstreckt sich auf Schnitt, Boden­bearbeitung und Düngung. Dadurch wird nicht nur ein gesundes Wachstum erzielt, sondern auch gleichzeitig eine gute Grundlage für den nächstjährigen Ertrag gelegt. Der Schnitt be­zweckt, alles überflüssige Holz zu beseitigen, damit dem restlichen Holz die gesamte Kraft zugute kommt. Außerdem wird durch den Schnitt eine zweckmäßige Form gewahrt. Man schneidet das ältere Holz heraus; aber auch alle jungen Zweige, die in die Büsche hinein­wachsen. Von sich kreuzenden Trieben werden alle überflüssigen Wurzelschößlinge entfernt, sowie Triebe, die den Boden berühren.

Der Sommerschnitt hat gegenüber dem Winterschnitt den Vorteil, daß man einen besseren Ueberblick hat; auch werden durch rechtzeitiges Wegschneiden den Sträuchern er­hebliche Mengen an Nährstoff erspart. Zudem werden durch das Entfernen von -altem Holz viele Schädlinge rechtzeitig vernichtet. Dieses Holz muß dann sofort verbrannt werden.

Die Bodenpflege erstreckt sich in erster Linie auf eine vorsichtige Lockerung des Bodens in unmittelbarer Nähe der Sträucher. Damit ver­bunden wird eine angemessene Düngung. Je nach dem Kalkgehalt des Bodens sind Kal­kungen in regelmäßigen Abständen erforder­lich; dies besonders in unseren heimatlichen Sandböden. Auch das Jauchen der Beeren­sträucher ist empfehlenswert; es darf jedoch ab Mitte August bis zum Laubfall nicht mehr erfolgen, damit das Holz gut ausreift und keinen Frostschaden nimmt.

Bei den Himbeeren werden die abgetragenen Ruten nach der Ernte dicht am Boden ab­geschnitten, damit die jungen Schößlinge noch in diesem Jahr Licht, Luft und Sonne und Raum zu einer kräftigen Entwicklung bekom­men. Wo die Schößlinge zu dicht stehen, wer­den nur 45 der kräftigsten belassen^ Die überflüssigen Ruten können hei H?vgrf gM-

gegraben und anderswo verwendet werden. Nach mehrmaligem Gießen gehen sie gut an. Gedüngt wird der gelockerte Boden mit einer Volldüngung; außerdem liebt die Himbeere verdünnte Jauche und gut verrotteten Stall­mist, der leicht untergegraben wird.

Den Erdbeeren wurden durch die Ernte große Mengen an Nährstoffen entzogen. Da auch sie jetzt die nächstjährigen Blütenanlagen bilden, müssen wir ebenfalls entsprechend dün­gen. Zunächst werden die überflüssigen Aus­läufer entfernt, auch kranke Blätter; dann wird der Boden vorsichtig gelockert. Der gelockerte Boden erhält Dunggüsse mit einem in Wasser gelösten Volldünger. Darnach breitet man zwischen den Reihen verrotteten Stallmist aus, der aber die Herzen der Pflanzen nicht bedecken darf. Torf, der mit Jauche gut durchtränkt ist, ist ebenso empfehlenswert.

Wer Brombeeren vermehren will, biege die Ruten zum Boden herab und bedecke sie mit Erde; sie bewurzeln sich noch bis zum Herbst, jperden dann von der Mutterpflanze ab­getrennt und an Ort und Stelle verpflanzt.

Die Pflege der Johannisbeeren erfordert nicht viel Zeit. Im Herbst wird der Boden gegraben; im ersten Jahr düngt man mit Stallmist, im darauffolgenden mit Kunstdün­ger. Eine Zuschußdüngung gleich nach der Ernte in Form flüssiger Dünger (Jauche, der- gorener Geflügeldung, aufgelöster Volldünger) lohnt sich.

Johannisbeere wie Stachelbeere erhalten leicht die Blattfallkrankheit; sie wird durch einen Pilz hervorgerufen, der die Korkschicht am Blattstiel zerstört, so daß die Blätter ab- fallen und die Büsche im August schon kahl ,dastehen. Die Knospen für das neue Jahr kön­nen dann nicht mehr richtig ernährt werden. Darum werden die befallenen Sträucher gleich nach der Ernte bei austretender Krankheit mit 13Niger KupferkaMrühe gespritzt, ist die Krankheit stark aufgetreten, wird im Mai des . kMWAL JOM WWW gespritzt,

«.

(ll. Iorlsetz'.mgi

Der Nachtwind wehte sie kuhi an. Zuweilen lugte ein fahler Mond hinter den Wolken hervor, dann fühlte sie es naß und schwer auf ihre Hände tropfen. Es regnete. Trotzdem aber konnte sie sich nicht entschließen, ins Haus zurückzukehren. Jorg mußte doch kommen.

Und wie sie so stand und lauschte, hörte sie Schritte. Ihr Mutterherz kannte diese zögernden, widerwilligen Schritte, so nur näherte sich Hug dem Vaterhause. Jörg hatte einen festen, eiligen Schritt, der ließ ihr Herz stets höher schlagen, Mächte ihre Uugeg. NM und verscheuchte di, Müdigkeit aus ihren Gliedern, Unbeweglich staAtz' sie und ließ die Schritte aus sich ^ikomrn est. klingen noch sch^eHr gjs sonst, empfand die sin- ii?E Fräll. Da rief sie.ihn an.

Hug stieß einen halblauten Schrei aus. Mutter Sab in zuckze zusammen.Aber Junge, wie kannst du 'mich so erschrecken, hast du denn meine Stimme nicht erkannt?" T-'

Nein, stammelte Hug,ich war so in Ge­danken versunken. Aber war tust du noch hier draußen, du wirst ja ganz naß?"

Die alte Frau horchte auf. Hugs Stimme klang anders als sonst, weicher, mit einem Untertan von Sorge. Das war Mutter Sabin gar nicht ge­wöhnt. Hie Tränen, kurz zuvor erst versiegt, be­gannen wieder zu fließen.

Die Tante", schluchzte sie.

.Za, Mutter, ich weiß, und ^ tut mir leid."

Es ist so traurig, Hug, sie soll kein ehrliche» Begräbnis haben, weil" Mutter Ä-.bin stockte, Hug hatte ihren Arm gefaßt.

Vielleicht-", erschrocken hielt er inne, er

durfte ja nichts sagen, er wußte überhaupt nicht, weshalb der Torschreiber den Jörg verdächtigt hatte. In seinem Kopfe ging es wie ein Mühl­rad herum, seine Glieder schmerzten, er sehnte sich, in die Kammer zu kommen. Doch dort konnte er nicht schlasen. dort stand Jörgs Lager. Lieber legte er sich in den Stall neben die Ziege aufs Stroh. Aber nein, auch das ging nicht, daneben war ja ein Raum halb Stall, halb Vorratskam­mer, dort lag jetzt sicher die Tante. Ware er doch mit dem Torschreiber gegangen, doch vor dem hatte ihn Furcht angewandelt, er war so sonder- har gewesen: oder bildete er sich dar nur ein? Seit gestern nacht hatte er nicht geschlafen, dazu die Prügel und die vielen Aufregungen. Vielleicht, wenn er geschlafen hatte, und der Tag mit seiner Helle kam, vielleicht war dann alles anders.

Die alte Frau sagte:Ich bin so in Sorge, Jörg ist hinter die Walkmühle gefahren, um von dem dortigen Spreeufer Lilien zu holen, und noch im­mer ist er nicht zurückgekehrt."

Ach, darum brauchst du dir keine Sorgen zu machen", meinte Hug, und legte einen munteren Klang in seine Stimme,er hat gewiß welche von der Burg getroffen, und sie hocken irgendwo an der Spree zusammen und plaudern."

Nein, nein, Hug, ich fühl's, dem Jövg ist etwas geschehen."

Hug schluckte und wußte keine Erwiderung.

Endlich ging sie doch mit ihm ins Haus. In der kleinen Stube saßen sie dicht zusammen. Mutter Sabin wunderte sich über Hug, empfand aber doch seine Nähe wie einen Trost. Sie war doch wenig­stens nicht allein, und vielleicht vielleicht wan­delte dieser Schicksalsschlag Hugs Wesen, und er wurde noch ein ordentlicher Mensch.

Si« ahnte nicht, daß es die Angst war, die ihn ihre Nähe suchen ließ. Gerührt legte sie den Arm um ihn. als sein Kopf schlaftrunken gegen ihre Schulter sank.

Hugs Schlaf war unruhig. Oft zuckte er zu­sammen, schlief aber dann beruhigt weiter, wenn er die sorglich streichelnde Hand der Mutter spürte. So saß sie da, bewachte den Schlaf des einen und lauschte auf den Schritt des anderen. Zuletzt mußte sie wohl doch eingenickt sein, denn als sie die Augen aufschlug, war er Heller Tag.

Hug lag mit dem Kopf auf ihrem Schoß. Als sie sich regte, fuhr er verwirrt empor. Mutter Sabines Augen hingen an der Helle, die durch das Fenster flutete. Gin Schatten glitt vorüber. Ein freudiger Schreck durchzuckte sie: Jörg!

Sie eilte, um die Tür zu öffnen, und stand dem Superintendenten Gruft gegenüber!

Grüß Gott, Mutter Sabin, ich habe es mir gedacht, daß Ihr schon aus den Beinen seid. Ich muß mit Euch sprechen. Der Jörg schläft wohl noch?"

Nein, das heißt, er ist noch gar nicht da. Er wollte für die Tante Lilien holen, und von dieser Fahrt ist er noch nicht zurückgekehrt."

So wird wohl etwas an dem sein, was man mir hinterbracht hat."

Ist ihm etwas geschehen, ich hab'r ja gleich gefühlt, schon gestern abend "

Wir wollen in die Stube gehen, Mutter Sabin, ' da können wir uns besser darüber unterhalten."

Der armen Frau zitterten die Glieder. Sie fühlte, daß neues Unheil über ihre Schwelle kam. Der Superintendent war so ernst und sah sie so mitleidig an, das war nicht gut. Und dann erfuhr sie von dem Verdacht, der auf Jörg lastete, und daß der Torschreiber ihn gesehen hätte, wie er verstohlen am Torhaus vorüberschlich. Ihr Mutter- Herz sträubte sich, das Furchtbare zu glauben. Und Hug er litt mit ihr, sie sah es wie er an der Küchentür lehnte, seine Arme hingen schlaff an deis Seiten hernieder und sein Gesicht war fahl und verfallen. Er zuckte zusammen, als der Super­intendent die Hand auf seine Schulter legte und mahnend sagte:Du bist nun die einzige Stütze deiner Mutter. Laß dir all dies Unglück, das über - euer Haus gekommen, als Mahnung dienen."

Hug nickte nur stumm mit dem Kopfe und hielt seine Allgen auf den Boden geheftet. Die alte Frau aber sackte zusammen.

Wohl erhielt nun die tote Schwester ein ehr­liches Begräbnis, aber dafür hatte man ihren Jörg verdächtigt, ihren Jörg, der nicht da war und sich nicht verteidigen konnte. Ihr Mutterherz glaubte nicht an seine Schuld, es mußte ander» Zusammenhängen, und sicher kam er wieder, ihr Jörg, der sie noch nie allein gelassen hatte.

Aber die Tage vergingen, von Jörg kam tejn«

Kunde.

. - ^5- / Forts etzung folgt.), - . . . ,