Zchivarrwald-llelmat
Aaokeioklen aus eken Xrejs-ebieien tlalu» «net (Va^otet
K^eont gegen Lelvissenlose
In einem Kriege ist es unvermeidlich, daß bestimmte Dinge in der Öffentlichkeit nicht ausgesprochen werden können. Das geschieht nicht etwa, weil das eigene Volk sie nicht erfahren dürste oder weil dieses oder jenes nicht in Ordnung wäre. Im Gegenteil, wenn wir zum Beispiel über den äugen- bltcklichen Stand und die kommende Entwicklung der deutschen Rüstung sprechen könnten, dann wür- den selbst die ängstlichsten Volksgenossen die letzten Zweifel verlieren. Wir können das aber nicht, denn außer unseren Volksgenossen möchten auch andere von diesen Dingen etwas wissen, zum Beispiel Churchill oder Roosevelt und die Juden hinter ihnen. Also schweigen wir. Jedes vorzeitige Wort wäre Lanoesverrat.
Den Sieg erzwingen aber nicht nur die Waffen, sgpdern vor allem Menschen mit ungebrochener Kriegsmoral. Jede Beeinträchtigung der unbedingten Siegeszuversicht eines einzelnen Volksgenossen Ker gar eines größeren Personenkreises ist daher Kriegsverbrechen, politischer Landesverrat. Die Wichtigkeit dieser Frage führt zu einer näheren Be- Pachtung der Versuche, die ständig von der Feind- Atr zur Schwächung unserer Kriegsmoral gemacht werden.
Aa der Spitze aller Waffen, di« dem Feinde auf diesem Gebiet zur Verfügung stehen, gebraucht er Wir Rundfunksender. Wir verfolgen sehr
genau me Gerüchte, M^in der Bevölkerung in lim- lauf gesetzt werben, und können immer wieder feststellen. daß die meisten Behauptungen, die unserer Kriegsmoral abträglich sein können, aus Feindsendern stammen. Es gibt also trotz schwerster Bestrafungen immer noch sogenannte Deutsche, die ihre Informationen zur Kriegslage aus dem feindlichen Sender beziehen, weil ihnen die deutsche Wahrheit offenbar nicht genügt. Während an der Front deutsche Soldaten kämpfen und bluten und täglich viele Kameraden ihr Leben hingeben, sitzen diese Verräter am Rundfunk und fallen der kämpfenden Front in den Rücken. Sie öffnen der feindlichen Hetze eine Tür nach Deutschland und vergiften damit sich selbst und schließlich auch ihre Umgebung. '
Bei den Feiudhörern handelt es sich um eine kleine Clique von Pflicht- und ehrvergessenen Elementen. Aber eine Handvoll Schwarzhörer genügt, um Gerüchte in breite Massen hineinzutragen. Deshalb müssen wir auch diesen Wenigen das Handwerk legen. Wir müssen sie dem gerechten Richter ausliefern, der in diesem Verfahren eine heilige Pflicht gegenüber unserem deutschen Volk in der Zeit seines schwersten Kampfes erfüllt. Wer irgend- wo etwas ganz geheimnisvoll flüstert, der hat sowieso ein schlechtes Gewissen. Vernünftige Dinge kann man nämlich ruhig laut sagen. Wo aktiv geg<n die wenigen Gerüchtemacher Front gemacht wird, da hört dieser Unfug blitzschnell aus.
Schuh dem Lanbschaftsbiid
In seiner Eigenschaft als oberste Naturschutz- bchSrde hat der Retchsforstmeister eine vereinfachte Kriegsregelung für die Durchführung des Reichs- »aturschutzrechts erlassen. Es soll nur noch ha» KriegSnotwendtge auf diesem Gebiete geschehen. Verfahren zur Eintragung von Naturdenkmalen, Landschaftsbestandteilen, Natur- und Landschaftsschutzgebieten werden daher nicht mehr eingeleitet. Pie Durchführung bereits eingeleiteter Verfahren Wird zuriickgestellt. Andererseits wird Vorsorge ge- ' offen, daß das Gemeinschaftsinteresse am Natur- hutz gewahrt bleibt. Da insbesondere auch Mähend des Krieges Planungen erfolgen, die zu einer Lauerschädigung von Natur und Landschaft führen könnten, werden in diesen Fällen ine Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege auch künftig mit der gebotenen Kraft wahrgenommen.
De« K.-Bannstthrer -ab Richtlinien
Den Führern des neuen Stammes V (Nagold) stellte sich der neue K.-Führer des Bannes Schwarzwald (401) bei einem Appell am Kainstag Nachmittag im Nagolder HJ.-Heim vor. Er gab ihnen Richtlinien für die Arbeit her Hitlerjugend in den kommenden Monaten, die stch in erster Linie auf den Kriegseinsatz fmr Bergung der diesjährigen Ernte erstrecken wird. In den kommenden Wochen werden im Hüftzen Banngebiet weitere derartige Appelle stammweise durchgeführt werden.
Nagolde« Stadtnachrichten
75 Jahre alt wird heute in guter Gesundheit Landwirt Christian Herrgott, Bura- siraße 34. Sein Vater war Notar in Nagold,
und er selbst ist ein geachteter und geschätzter Bürger.
Wir sehen im Film:
„Wiener Geschichten" im Tonsilmtheater Nagold
Alle, die diesen entzückenden Film bei der Erstaufführung gesehen haben, waren von fröhlichen Eindrücken erfüllt. Die Wiederaufführung wird gleich starkem Interesse begegnen. Der Inhalt dürste aus unserer früheren Besprechung bekannt fein. Die Filmfavoriten Paul Hörbiger und Hans Moser spielen die Hauptrollen und bereiten den Besuchern des Films einige heitere Stunden.
ii» Itürrv
Die Ehestandsdarlehen sind vom 1. Juli an nicht mehr in monatlichen, sondern in vierteljährlichen Teilbeträgen zu tilgen. Die Darlehensempfänger werden hierüber durch die Finanzämter verständigt und der vierteljährliche Lilgungsbctrag wird ihnen mitgeteilt werden.
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Die Schulen sollen weiterhin den Seidenbau fördern. Die Maulbccrpslanzen sollen möglichst aus etwa 50V Stück je beteiligte Schule gebracht werden. - -
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Das Ergebnis der diesjährigen Frühkartof - felernte wird eine Versorgung in ähnlichem Anfänge wie im Vorjahr ermöglichen. Das Ziel, einen möglich reibungslosen Uebergana von der Versorgung mlt ^lstn gu neuen Kartoffeln zu schaf- fen, ist im allgemeinen auch ln diesem Jahr erreicht worden.
Landdienst gegen Landflucht
Die 2ntivicklun§ äe8 ^anääien8te8 äer — ^Ile 6eruf88Ltiicliten beteiligt
Der Landdienst der Hitler-Jugend hat sich aus kleinsten, kaum beachteten Anfängen heraus zu einer Einrichtung entwickelt, die den wirksamsten Gegenpol zur Landflucht darstellt. Indem der Landdienst wertvolle, erbbiologisch aesunde städtische Jugend auf das Land zurück- sührt und bäuerliche Fachausbildung mit einer weltanschaulich-politischen Ausrichtung verbindet. bildet er in seinen Angehörigen, Jungen Md Mädel, einen hochqualifizierten bäuerlichen Nachwuchs heran, der sich der Verpflich- flrng des Bauernberufes vollauf bewußt ist, er gibt auch der ansässigen Dorfjugend einen sichtbaren Beweis der Neubewertung ihrer Arbeit und trägt dazu bei, die Landflucht auch an den Wurzeln ihres Ueoels zu bekämpfen.
Nach einem Rechenschaftsbericht über den Landdienst, den „Das Junge Deutschland", das amtliche Organ des Jugendführers des Deutschen Reiches in seiner neuesten Ausgabe bringt, sieht die zahlenmäßige Entwicklung seit flebernahme der Artamanenbewegung und Gründung des Landdienstes folgendermaßen aus:
1934
1935
1936 1937/38 1938/39 1939/40 1940/41 1941/42 1942/43
500 Landdienstfreiwillige 3500
6608 14888 18000
26016 „ „ -
16475
19 595 „ „
29 604
Das vorübergehende Absinken im Einsatzjahr 1940/41 war die Folge einer bewußten Ein- chränkung der Landdienstbelegschaften, da )5 v. H. aller Landdienstführer zum Wehr- »ienst einrückten. Die daraufhin erfolgte Um- tellung auf jüngere Führungskräfte und der pätere Einsatz von kriegsversehrten HJ.-Füh- rern kann als vollkommen geglückt bezeichnet werden, so daß die Zahl der Landdienstfreiwilligen im nächsten Jahre bereits wieder kmsteigen konnte. Die weitere beachtliche Steigerung im Eiysatzjahr 1942/43 beruht auf der vom Reichsjugenoführer verkündeten Jahres- varole 1942: „Landdienst und Osteinsatz der Vitler-Jugend", die eine fofort einsetzende Aktivierung des Landdienstgebankens bewirkte. "- Diese im Jahre 1942 M die EAAWW
des Landdienstes geleistete Arbeit kam jedoch erst zur vollen Auswirkung^ beim Frühjahrseinsatz 1943. Mt dem Einrücken des neuen Jahrganges stieg die Zahl im Einsatzjahr 1943/44 auf 38522 Landdrenstfreiwillige an. Davon sind 16630 Jungen und Führer, 21892 Mädel und Führerinnen. Das ist gegenüber dem bisher höchsten Stand von 29604 am Beginn des Einsatzjahres 1942/43 eine Erhöhung um 30,1 v. H. Der Spätsommer wird durch den neuen Einsatz in den Gauen mit Sommer-Schulentlassung eine weitere Steigerung bringen, so daß noch in diesem Jahr mit 40 000 Landdienstfreiwilligen gerechnet werden kann.
Das quantitative Anwachsen des Landdienstes beruht keineswegs, wie man vielleicht befürchten könnte, auf einer Herabsetzung der Lerstungsansprüche und Voraussetzungen, die mit der Aufnahme in den Landdienst verbunden sind. Im Gegenteil: Aus der Erkenntnis heraus, daß die Besten für eine Rückführung auf das Land, insbesondere zur Ansiedlung in den von unseren Soldaten mit der Waffe erkämpften Ostgebieten, gerade gut genug sind, haben sich die Aufnahmebedingungen mit dem Anwachsen des Landdienstes immer mehr verschärft, und sind -bei der Auslese immer strengere Maßstäbe angelegt worden. Nach der versuchsweisen Durchführung von einigen Ausleselagern im Frühjahr 1942, die sich bestens bewährten, wurden auf Befehl des Reichsjugendführers vor Beginn des Einsatzjahres 1943/44 erstmalig in allen Gebieten Ausleselager durchgeführt. Den Erfolg und die Schärfe der Auslese auf erbbiologisch-gesundheitlichem, charakterlich-seelischem und geistigem Gebiet veranschaulichen folgende, dem Rechenschaftsbericht entnommene Zahlen:
In Allsleselagern
erfaßt angenommen abgelehnt
Jungen 12882 10396 2 486
Mädel 20297 15799 4 498
Insgesamt 33179 26195 6984
In diesen Ausleselagern werden die Jungen bzw. Mädel auch über ihren künftigen ländlichen Beruftweg unterrichtet, und eS werden ihnen die Möglichkeiten-der Seßhaftmachung M dezii HoM anfgezeigt. Das evfylgp?iche
Durchlaufen der Ausleselager gibt den Land- dienstfreiwilligen schon eine gewisse Gewähr dafür, daß sie bei weiterer Bewährung, Leistung und einwandfreier Haltung das gesteckte Ziel erreichen werden.
Bei den Landdienstfreiwilligen handelt es sich hauptsächlich uin 14jährige schulentlassene Jungen und Mädel. Die Feststellung über ihre Herkunft iin letzten Jahr ergab einen Querschnitt durch alle Berufsschichten unseres Volkes. Aus einer Ucbersicht, die besagt, daß 20 v. H. der Jungen sowie 14,8 v. Hi der Mädel aus Städten mit über 100 000 Einwohnern stammen, ist ersichtlich, daß die Herkunft vom Lande allein nicht entscheidend für die Aufnahme bäuerlichen Ideengutes ist, daß es bei einem gewissen Teil der gesunden Stadtjugend nur des Anrufes bedarf, die Liebe zum Land nun auch in die Tat umzusehen.
Letzthin entscheidend jedoch für den Erfolg der Erziehungsarbeit des Landdieustes werden erst die Ergebnisse über das endgültige Verbleiben der Jugend auf dem Lande sein. Daß das erste Jahr Landdienst ein Jahr der Bewährung ist und gewissermaßen den zweiten Schritt der Auslese darstellt, kann nur als ein Plus gewertet werden, denn es sondert noch einmal die Jungen und Mädel aus, die für die Landarbeit und den Dienst am deutschen Bauerntum nicht berufen sind. „Das Junge Deutschland" berichtet, daß von den 38522 Landoienstfreiwilligen nach dem ersten Einsatzjahr 9 076 endgültig auf dem Lande verbleiben.
Hierbei muß jedoch, mit in Betracht gezogen werden, daß weiterhin eine große Anzahl der 15jährigen Jungen und Mädel gern auf dem Lande verbleiben würde und sich dem bäuerlichen Aufgabenkreis gewachsen fühlte, wenn sie nicht auf Wunsch der Eltern wieder in die Stadt zurückkehren müßten. Denjenigen Eltern, die da meinen, daß der Wille ihres Kindes in so jungem Alter für eine Lebensentscheidung noch nicht ernst genommen werden kann, muß entgegengehalten werden, daß eine Verwurzelung von der Stadt zum Lande hin nicht früh genug vorgenommen werden kann angesichts der körperlichen, geistigen und seelischen Umstellung, die damit verbunden ist.
Die Jugend selbst hat ihr „Ja" zum Landdienst gesprochen.
Nagolder Sportnachrichten
Res.Laz. Nagold — HJ.-Ltandort Nagold 7:7
Die beiden gleichwertigen Mannschaften lieferten sich eilten abwechslungsreichen, temperamentvollen Kampf. Auf beiden Seiten überragte der Sturm. Schon kurz nach Anpfiff kamen die Soldaten zum ersten Torerfolg, jedoch konnten sie die Führung nicht lange halten. Obwohl sie schon nach 15 Minuten zu einem weiteren Erfolg kamen, konnten die Hitlerjungen sofort wieder ausgleichen. Bei
diesem Stand wurden die Seilen gewechselt.
Auch die zweite Halbzeit begann in schneidigem Tempo und auch der Torreigen wurde sofort wieder eröffnet. Diesmal kamen aber die Hitlerjunaeu zum ersten Torerfolg, jedoch
ließen sich die Soldaten deshalb nicht erschüttern, gingen gleich zum Gegenangriff über
und erzielten in wenigen Minuten vier weitere Tore, was ihnen eine 6:3 Führung brachte, die sie auch bis 10 Minuten vor Schluß halten konnten. Nun setzten die Hitlerjungeu alles daran, den Ausgleich zu erzielen. Durch immer wieder schön vorgetragene Angriffe des Linksaußen Kaupp kamen sie sogar zu einer 6:7- Führung, jedoch in den Schlußpfiff hinein schossen die Soldaten den Ausgleichstreffer.
W.F.
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Ebhausen. Ter immer noch rüstige und tätige Zimmermann Friedrich Wertz läßt sich sein Alter nicht anmerken. Er darf heute feinen 70. Geburtstag begehen.
Altensteig. Unser Gerberstädtchen konnte am Sonntag die Obermeister der Gerberinnungen für Süddeutschland und die Ostmark willkommen heißen, die als Tagungsort Altensteig gewählt haben und am Montag in der „Traube" unter dem Vorsitz des Reichssachgruppenleiters für das Gerberhaudwerk, H. Schweinfurth, tagten.
Kein Wasser auf Obst!
Es gibt alte Gesundheitsrcgeln, die uns schon in der Kinderstube eingcprägt wurden und die wir als eine Selbstverständlichkeit in uns aufnahmen, auch wenn sie nicht immer unbestritten blieben. Zu ihnen gehört die Warnung, nach der man nach dem Genuß von Obst keinerlei Flüssigkeiten zu sich nehmen soll. Flüssigkeiten, die dem Magen nach dem Genuß von Obst zugeführt werden. belasten die Tätigkeit unserer Verdauungsorgane plötzlich überfallartig in außerordentlichem Maße und können ungewöhnlich heftige Schmerzen Hervorrufen, wie sie einer richtigen Kolik eigen sind. Diese Gefahren sind insbesondere bet solchen Früchten groß, die nach ihrem Genuß durch Flüssigkeiten stark aufquellen. Hierher gehören übrigens nicht nur Baumfrüchte, wie Aepfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen, sondern auch Strauchfrüchte, wie Stachelbeeren, Johannisbeeren und ähnliche. Es ist auch unbedingt notwendig, Obst vor Genuß zu waschen. Tatsächlich ist der Genuß ungesäuberter Früchte immer wieder die Ursache leichtfertig zugezogener Magen- und Darinbeschwerden und -er- krankungen. Sehr ernste Folgen kann auch der Verzehr unreifer Früchte haben. Außerdem ist Obst erst bei völliger Ausreifung Träger der hauptsächlichsten gesundheitlich wertvollsten Bestandteile. Es muß endlich nachdrücklich daraus hingewiesen werden, daß übermäßiger Genuß auch völlig reifer, gesäatzgrter Früchte für Magen und Darm verhängnisvoll werden kann. Obstgenuß ist ernShrungSmSßtg und gesundheitlich ein wahrer Segen. S» gilt aber, Fehler zu vermeiden, dt« de« Segen in ha» GegentM wende« könne«. ,
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(13. Fortsetzung)
„Das kann Ich halten wie Ich will", trotzte oe» Bursche.
„Na schön", entgegnete der Alte, „wenn du keine Ehrfurcht vor der Majestät des Todes hast, so werden wir sie dir beibringen. He, Karl!" ries er dem Wirt zu. „dem Hug schenkst du heute kein Bier mehr aus, und geht er nicht, dann werden wir es tun."
Hugbert Sabin sprang so ungestüm auf, daß sein Stuhl nach hinten umstürzte. Mit geballter Faust, zitternd am ganzen Leibe, stand er vor Wilhelm Kaufmann.
„Auf der Stelle nimmst du diese Beleidigung zurück, auf der Stelle! Mit meinem Gelde kann ich machen, was ich will, oder gönnst du mir das Bier nicht, hast du Angst, daß du zu wenig bekommst? Na, dann magst du das Bier allein saufen — bring Mein herbei, Wirt, aber schnell!"
lind ehe es der Torschreiber hindern konnte, hatte er die beiden Krüge genommen und mit voller Wucht auf den Boden geschleudert.
„Bist du verrückt?" schrie der Wirt, „die Krüge wirst du mir bezahlen und dann verläßt du mein Lokal. So ein Benehmen dulde ich in meinen Räumen nicht!"
.Hahahaha!" lachte Hug. griff in die Tasche und warf einen blanken Taler auf den Tisch. „Da nimm, für deine Krüge, aber das Lokal verlasse ich nicht, gerade heute soll es lustig werd Da stand der alte Braumeister plötzlich »eben Hug.
„Ich beginne dich zu verstehen, Hug, aber auf diese Weise kannst du den Schmerz um deine Tante nicht, stillen. Dein Freund hätte dir das vorher klarmachen müssen."
Hug sah Wilhelm Kaufmann mit großen Augen an.
„Schmerz", stammelte er, „um den Tod meiner Tante?" Dann wandte er sich an den Torschreiber: „Was soll denn das heißen?" ,
„Ihr dürft es dem Hug nicht übelnehmen, er — ist — er hatte eine Lieferung nach außerhalb gehabt und weiß noch gar nicht, was zu Hause passiert ist. Ich — na ja — ihr versteht doch — ich mochte es ihm nicht sagen."
Den Tors tzreiber begann ein Grauen zu schütteln. Hob sich da nicht wieder eine Hand aus dem Wasser, mitten im Hellen Licht des Mondes? Sein Gesicht wurde fahl, seine bebenden Hände fuchten nach der Stuhllehne. In solcher Erschütterung hatten sie den Torschreiber noch nie gesehen. Er war ihnen in seiner Großmäuligkeit stets zuwider gewesen, jetzt aber, da sie sahen, wie nahe ihm der Tod der einstigen Geliebten ging, waren sie ausgesöhnt mit diesem Manne.
Der alte Braumeister klopfte ihm teilnehmend aus die Schulter.
„Das ist natürlich was anderes. Ich kann verstehen, daß du dem Jungen gegenüber nicht von dem Schrecklichen sprechen mochtest, er war wohl noch nicht zu Hau/ "
Dex Tvrschreibex schüttelte den Kopf.
„Ja, dann-"
Hug sah verstört von einem zum anderen. „Meine Tante — was ist mit meiner Tanke?" Plötzlich sielen ihm Jörgs Worte ein von den Lilien, die Tante Minchen so sehr geliebt.
„Setz dich, Hug. wir haben dir in Gedanken unrecht getan. Schön Ist es aber nicht von dir. daß du, von auswärts kommend, nicht sofort nach Hause gegangen bist. Deine Mutter braucht das Geld nötiger, als daß du es hier in leichtsinniger Weise vergeudest. Deine Tante ist ins Wasser gefallen und ertrunken."
„Ins Wasser gefallen", lallte Hug, dann schrie er plötzlich: „Das ist nicht wahr, ihr lügt!"
Der Torschreiber zuckte zusammen.
Hug aber fuhr fort: „Wie sollte sie an die Spree kommen, sie lag doch in der letzten Zelt meist zu Bett?"
„Ein verzweifelter Mensch kann viel vollbringen, sie «,at sich sogar bis hinter die Walkmühle geschleppt."
Hug schüttelte ungläubig den Kopf. „Das glaube ich nie und nimmer!"
„Ich auch nicht", sagte da der Torschreiber.
Aller Augen richteten sich auf ihn. In seinen fahlen Zügen zuckte und arbeitete es, als ringe er mit einem Gedanken, den preiszugeben ihm schwer fiel.
„Die beiden Knechte vom Domänenpächter haben sie aber dort gefunden."
„Das mag wohl sein, aber sie ist unmöglich allein bis dahin gelaufen — und — und — und an einen — einen Selbstmord glaube ich auch nicht."
„Um Gottes willen!" rief der alte Braumeister. „Torschreiber, weißt du, was du da aussprichst?
Dieser, selbst schon ergraut, mußte seine Augen vor dem alten Manne Niederschlagen, aber er konnte nicht anders, er mußte seine Gedanken aussprechen, um stch selbst dahinter verbergen zu können. „Der Jörg Sabin hat sich wie ein Dieb am Torbäuschen vorübergcschlichen", flüsterte er.
„Der Jörg!" stieß Hug hervor. Einen Augenblick war ihm ganz wirr im Kopf, aber der Blick, - den ihm der Torschreiber zuwarf, ließ ihn verstummen."
In der Gaststube !m „Grünen Baum" war ein erregtes Gesumm wie in einem aufgescheuchten Bienenstock.
„Unmöglich — wenn das wäre — sie hat doch das Leben so geliebt — aber der Jörg?"
Dies Gerücht, geboren aus den Aengsten einer verbrecherischen Seele, lief noch in später Nachtstunde durch die Gassen Beeskows und erreichte das Ohr des Diakons Balthasar Heinrich Schulde, der diese Nachricht eilig zu Superintendent Gruft trug.
Eine Mutter
Mutter Sabin hatte die Sorge um Jörg au» dem Hause getrieben. Unruhig wandert« st» am Kietz entlang, laußhte nach dem Wasser hinüber, ob sie nicht den Schlag der Ruder hören könnte, mit denen Jörg die heimische Stätte erreichen muhte. Doch alle» blieb still, nur in den Bäum« war «in feine» Rauschen.
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