Vor

«uS dem Fahrer-Hauptquartier, 27. Juli. Da» vberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Der Schwerpunkt der Kämpfe im Osten lag auch gestern im Raum von Orel. Unsere Truppen, von starken Verbänden der Luftwaffe unterstützt, wiesen mehrere südlich, östlich und nördlich von Orel ge­führte feindliche Durchbruchsversuche nach Wechsel vollen Kämpfe» blutig ab und vernichteten zahl­reiche Panzer. An der übrigen Ostfront kam es am Kuban-Brückenkopf, an der Mius-Front und südlich des Ladogasees zu harten Abwehrkämp fen, während am Donez und im Raum von Bjel gorod nur örtliche Kampftätigkeit herrschte. Nord- Nxjstltch Krymskaja und nordwestlich Kuibyschews trat der Feind mit starken, von Panzern, Schlacht­fliegern und Artillerie unterstützten Kräften zu neuen Angriffen an. Sie wurden in harten Kämp­fen zum Teil in^ erfolgreichen Gegenstößen abge­schlagen. Auch südlich des Ladogasees führte der Feind neue Kräfte zum Angriff vor, die mit starker Schlachtfliegerunterstützung gegen die deutschen Stellungen anrannten. Die Sowjets wurden in er­bitterten Nahkämpfen und wiederholten sofortigen Gegenstößen unter schweren Verlusten zurückgeschla­gen. An der gesamten Ostfront verlor der Feind am gestrigen Tage 213 Panzer. In den monate­langen schweren Abwehrkämpfen am Kuban-Brük- kenkopf zeichnete stch die bayerische 97. Jäger-Divi­sion besonders aus.

Auf Sizilien wurden auch gestern alle feind­lichen Angriffe gegen die deutsch-italienischen Stel­lungen abgewiescn. Tiefangriffe deutscher Nah­kampffliegerverbände fügten dem Feinde erhebliche Verluste zu. In den Gewässern nördlich der Insel erzielten Kampfflugzeuge zwei Bombenvolltreffer auf einem schweren feindlichen Kreuzer und trafen weitere sechs Einheiten. Das Hafcugebiet von La Valetta aufMalta wurde in der Nacht von einem starken deutschen Kampffliegerverband erfolgreich bombardiert und dabei fünf Schiffe getroffen. Im Mittelmcer wurde ein deutsches Geleit von sieben britischen Torpedoflugzeugen angegriffen. Siche­rungsfahrzeuge schaffen vier der angreifenden Flug­zeuge ab. Das Geleit blieb unbeschädigt.

Nordamerikanische Bomberverbände griffen am gestrigen Tage die Städte Hannover und Ham­burg sowie einige Orte im nordwestdeutschen Kü­stengebiet an. Die Bevölkerung, besonders in Han­nover, hatte Verluste. Durch Jagd- und Flakabwehr wurden über den angegriffenen Städten und auf dem An- und Abflug nach vorläufigen Feststellun­gen 30 schwere viermotorige Bomber abgeschossen, lieber den besetzten Westgebicten wurden weitere vier Flugzeuge vernichtet. In der vergangenen Nacht flog der Feind nur mit wenigen Flugzeugen in das Reichsgebiet ein, von denen eines abgeschos­sen wurde. Schnelle deutsche Flugzeuge griffen in der Nacht zum 27. Juli Einzelziele im Raum von London an.

Im Atlantik versentte die Luftwaffe aus einem stark gesicherten feindlichen Geleitzug ein Frachtschiff von mindestens 8000 BRT. und beschä­digte ein zweites großes Schiff schwer. Aufklä­rungsflugzeuge schossen in diesem Seegebiet einen britischen Bomber ab.

ropa für die Juden wieder zu erobern. Lassen wir sie ausbluten an den Stellungen, in denen wir sie erwarten und danken wir gleichzeitig unserer Füh­rung dafür, daß sie nicht nur eine Taktik verfolgt, die unsere eigene Kraft in den gegenwärtigen Um­ständen ebenso zweckmäßig einsetzt, wie sie in den Jahren vorher nichts versäumt hat, um aus unse­rer Position das Mögliche herauszuholen, sondern daß sie auch einen Kriegseinsah organisierte, der uns in diesem Zeitraum weiter stärker werden läßt, und wir werden uns für den dann anbrechenden letzten Abschnitt dieses großen Krieges, für die Phasen der Entscheidung wohlvorbereitet sinken!

Mit ruhiger Entschlossenheit hat Deutschland vor vier Jahren den Kantzff angenommen, mit unver­gleichlichen Taten hat seine Wehrmacht ihm einen großen Sicherheitsraum erobert. Im Gefühl eines sicheren Endsieges verharrt es heute, während seine Feinde de» Ansturm versuchen, um deffentwillen sie den Krieg gewollt, haben. Wo immer dieser Angriff erfolgen wird, er wird zusammenbrechen, weil Deutschland zu leben entschlossen ist, denn leben heißt für uns in diesein Kriege: siegen.

In einem Menschheitsringen solchen Ausmaßes kommt die Göttin Viktoria nicht auf leichtem, schnellem Wagen ernst wägt sie den großen Kampf, und erst wenn alle Kräfte gemessen sind, kann sie richten und wird sie halt gebieten, um dem Tapfersten den Lorbeer auf die Stirn zu drücken. In dieser letzten Wertung hat der deutsche Soldat und durch ihn, wie mit ihm das deutsche Volk, nichts zu befürchten, aber alles zu erhoffen!

Amerikanische Zahlenariisttk

0lsdlderlcdi ovseie, « o i , e 5 p o o S e o : e v rck. Berlin, 28. Juli. Es scheint nun allmählich zu einem amerikanischen Brauch geworden zu sein, die verlustreichen Tages-Terroran- griffe durch völlig erlogeneNeben-Erfolge" aufzusrisieren. So spricht man überraschenderweise kaum noch in erster Linie von den erzielten Wir­kungen, sondern sucht die angebliche Vernichtung der zur Abwehr aufgestiegenen deutschen Jäger als den größten Erfolg hinzustellcn. Jeder taktische Abschwung eines deutschen Angreifers, wie er sich in jedem Luftkampf unzählig oft wiederholt, wird dabei alsAbschuß" registriert, lind ohne 30 bis 50 derartige Abschüsse kehren die auseinanderge­sprengten und dezimierten USA.-Verbände darum selten heim. So machte man kürzlich aus fünf tat­sächlich verloren gegangenen deutschen Jagdflug­zeugen kurzerhand SO und am 26. Juli kam man mit demselben Verfahren ebenfalls zu einem50- Abschüsse-Erfolg". Die USA.-Flieger sind im Ge­brauch von Nullen ebenso skrupellos wie ihr Präsident, der Zahlenakrobat Roosevelt.

Politik io Xiirrv

Die Ritterkreuzträger Oberst Rudolf Köhler, Kommandeur eines Panzer-Grenadier-Regiments: Oberleutnant Wolf Ettel, Staffelkapitän in einem Jagdgeschwader, mrd Oberfeldwebel Gerhard Stein- fübrer, Zugführer in einem Panzer-Grenadier- Regiment, starben den Heldentod.

Eine im Sübabschnitt der Ostfront eingesetzte Sturmgeschützabteilung vernichtete allein in den lebten Tagen 189 Sowjetvanzer.

Auf ihrer Deutschlandreife stattete gestern die spa­nische Nraneiischaftsführerin Pilar Primo S e R i- »era dem HauS der Auslandsoraanisation -er NSDAP, in Berlin einen Besuch ab, wo sie von Kguleiier Bokle begrübt, wurde.

Feindstimmen zum Regierungswechsel i» Italien

Ilaeatvexter VerolcktunxiviUe äer ^cksenkeincke - Oliurckill beockimpkt Italien

Bern, 28. Juli. Aus Washington wird ge­meldet: Der Regierungswechsel in Italien ist hier als große Ueberraschung gekommen. Die hohen Re­gierungsstellen lehnten zunächst jegliche amtliche Stellungnahme ab, da ihnen noch keine amtlichen Berichte zur Verfügung ständen. Das USA.-Kriegs- informationsamt bemerkte zu den Nachrichten, daß der Rücktritt Mussolinis lediglich die Ersetzung eines faschistischen Regimes durch ein anderes be­deute. Wenn Italien Frieden wolle, so müsse es seine bedingungslose Kapitulation aussprcchen.New York Times" undNew York Herald Tribüne" werfen in ihren Leitartikeln die Frage aufWas jetzt?" und kommen zu einer schar­fen Ablehnung Badoglios.New Uork Herald Tri­büne" erklärte dqbei, die Achsenfeindc müßten auf ihrer Forderung nach einer bedingungslosen Kapi­tulation bestehen. Staatssekretär Hüll erklärte später auf einer Konferenz in Beantwortung einer Frage, es seien keine Aenderungen in der USA.- Politik Mit Bezug auf die Forderung einer bedin­gungslosen Uebergabe Italiens zu erwarten.

Der britische Nachrichtendienst Reuter bezeich­net als eine für die Diplomatie der Achsengegner typische Voraussage die. Erklärung Wilsons Broad- bcnts in derDaily Mail", der die bedingungslose Kapitulation aller bewaffneten Streitkräfte Italiens und die Besetzung des gesamten italie­nischen Bodens durch die alliierten Streit­kräfte fordert.

Der britische Ministerpräsident Churchill gab im Unterhaus eine Erklärung ab, in der er nach den üblichen Beschimpfungen des italienische» Volkes die Fortführung des Krieges gegen Ita­

lien mit allen Mitteln ankündigte und es für pas­send hielt, wörtlich zu erklären:Wir müssen die Italiener, um uns der volkstümlichen Phrase zu bedienen, eine Weile im eigenen Saft kochen las­sen, bis wir von ihrer Regierung oder irgend je­mand, der die notwendige Autorität besitzt, die un­erläßlichen notwendigen Zugeständnisse erhalten." Churchill ließ im weiteren Verlauf seiner Rede keinen Zweifel darüber, daß nur die völlige Selbstaufgabe des italienischen Volkes die­senZugeständnissen" entsprechen würde. Er ,,tonte ferner, daß er sich bei diesen Erklärungen in eng­ster Uebereinstimmung mit den USA. befinde.

Neue Luftangriffe auf Neapel Der italienische Wehrmachtbericht Rom, 27. Juli. Der italienische Wehrsnachtbericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut:Auf Si­zilien, wo sich die Kampftätigkcit hauptsächlich im nördlichen Sektor abspielt, ist die Lage unver­ändert. Deutsche Bomber griffen mit Erfolg zahl­reiche Kriegs- und Handelsschiffe in den nördlichen und östlichen Gewässern der Insel an, wobei sie vier Transporter, zwei Kreuzer und einen Zer­störer schwer beschädigten. Fünf Handelsschiffe wurden im Hafen von La Valetta getroffen. Die feindliche Luftwaffe flog in den Raum von Neapel und im Gebiet der Meerenge von Mes­sina ein. Die Schäden sind nicht schwer; die Zahl der Opfer wird noch festgestellt. Die Flak schoß sechs feindliche Flugzeuge ab. Im Verlauf von Luftgefechten mit unseren Jägern über Sardinien stürzten zwei Curtiß-Maschinen und ein Torpedo­flugzeug ins Meer ab."

Zwei Odergekreite in 6er groÜen 8eklsekt

Oie ianxe lVsclit vor Orel - Line keuerrucllencle v,egiose Wirrni»

Von Krtegzberiobter IVaIter kranlleelrer . UL. Daß sie im Zivilleben Tischler und Hilfs­arbeiter bei einer Baufirma waren, haben sie beide chon fast vergessen. An diesem Tag dachten sie be- timmt nicht daran, noch weniger in der Nacht, die nun über ihnen war. Eine Stunde vor Mitternacht, als die Dunkelheit zu ihrem Höhepunkt herangcrcift war, fiel der Feuerüberfall über sie. An der ganzen Front bei Orel, soweit sie' entlang sehen konnten, flammten die Einschläge auf. Es wurden ihrer so viele und sie folgten einander so rasch, daß sie die einzelnen nicht mehr unterscheiden konnten. Aufpassen!" brüllt der eine dem andern zu.Jetzt kommen sie bald!" Noch war es nicht soweit. Ueber eine Stunde hielt das Artilleriefeuer an. Ueber eine Stunde lang bäumten sie stch dagegen auf, hier wehrlos zu liegen und zu warten, und lagen dennoch und warteten, zogen den Stahlhelm ein, duckten sich noch dichter in die Erde und zogen das MG. zwischen sich, damit es nicht von Splittern getroffen wurde. Wieder begann es zu regnen.

Unhörbar im Getöse der Einschläge waren Pan­zer herangerollt. Unsichtbar gegen den dunk­len Wald blieb ihr Schatten, bis sie dicht heran waren. Sie schossen kaum wo hätten sie auch ein Ziel finden sollen, sie rollten nur heran, näher und näher wie Schatten. Jetzt fing eine Pak zu feuern an. Ihre Leuchtspur suchte den Weg auf einen der Schatten. Der Panzer mochte seinen Turm drehen, feuerte die Pak schwieg, eine andere bellte auf oder war es ein eigener Nanzer, der schoß. Am so­wjetischen Panzer ein Heller Schein, ein Aufglühen. Brannke er? Der Panzer blieb stehen, das Feuer verlosch, er schoß auch nicht mehr. Der andere Pan­zer war näher herangekommen. Fast auf gleicher Höhe stand er. Dann sahen sie einen Schatten hin­ter sich und konnten sich nun nicht länger bezäh­men, sie schossen, schossen ohne jedes Ziel, wild ins Vorfeld, obwohl sie wußten, daß es Unsinn war, ehe sie etwas erkennen konnten und sie damit höch­stens das Feuer auf sich zogen. Aber irgendwie suchten ihre Nerven einen Ausweg aus der uner­hörten Spannung zu finden. Ihr Feuer wirkte wie ein Signal. Ueberall züngelte es auf, nach dem

Waldrand hi», an dem ebenso dicht wie vorhin bei ihnen das Sperrfeuer der eigenen Artillerie lag.

Den Panzer hatten die beiden Obergefreiten fast vergessen. Unbemerkt war er zurückgcrollt, fuhr vor der Hauptkampflinie hin und her. Einmal schoß er auf sie. Sie hatten keine Zeit mehr den Kopf wegzunchmen, die beiden Obergesreitcn. Aber der Schuß saß vor ihnen und ein Splitterscgen ging auf sie nieder. Was wußten sie am nächsten Mor­gen noch von den Einzelheiten dieser Nacht nur daß sie geschossen, daß Kasten und Trommeln leer wurden, daß einmal der eine nach hinten sprang und mit neuen Kasten wieder zurückkam, sie wort­los neben sich warf und sie dann sparsamer mit der Munition umgingen. Sie wußten nichl mehr, wie oft sie stch vor dem Artilleriefeuer in dis Erde hinein verkriechen wollten, wußten nicht mehr, wo der Panzer war. Die Nacht war eine feuerzuckende, weglofe Wirrnis, in der sie stch zuletzt nicht mehr zurechtfanden.

Beide wurden sie in dieser Nacht verwundet. Der eine an der Schulter, der andere am Bein. Gegenseitig wickelten sie sich mit ihren schmutzigen Fingern vorsichtig die Verbandspäckchen aufreißend die Binde um die Verletzungen. Und lagen weiter hinter dem Maschinengewehr. Bis es endlich hell wurde und der Gruppenführer kam und sie nach rückwärts schickte zum Verbandplatz. Man sah ihren Gesichtern die Nacht an, aber da die Gesichter alle fo waren, fielen sie keinem besonders auf. Drei Jahre war der eine Soldat und fünf Jahre der andere. Beide sind dreimal verwundet. Obergefreite in der Schlacht um Orel, namenlos.

Vier Ritterkreuzträger des Heeres

cknd. Berlin, 27. Juli. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberst Erich K a h s n i tz, Kommandeur des Füsilier-Regiments Grobdeutschland": Major Wilhelm Gort ans, Kommandeur einer Gebirgs - Artillerie - Abteilung: Hauptmann Anton Don n Hauser, BaiaillonS- kommandeur in einem Panzer-Grenadier-Regiment, und Hauvtmann Helmut Sch misch ke, Komman­deur eines Pionier-Bataillons.

8 ü 6 en un 6 Normen 6 er Osliront: Orel

Orel, die vielgenannte Stadt, steht seit an- Für die weitere Gestaltung der Stadt war dann nähernd zwei Jahren sehr stark im Mittelpunkt wesentlich die Erhebung zur Hauptstadt des Gou- .der amtlichen und der LL.-Berichterstattung aus vernements Orel. Damals, im Uebergang vom dem Osten. Auch jetzt ist der Raum um Orel 18. zum 19. Jahrhundert, erfolgte ein umfassender

. Umbau und Erweiterung nach

einem neuen Plan. Am An­fang .des 19. Jahrhunderts war Orel bevorzugter Aufent­haltsort des Adels, soweit er in Moskau ansässig war. Zahl­reiche Sommervillen der rus­sischen Herrenschicht gaben damals Orel das Gepräge. Gleichzeitig damit erfolgte im Zarenreich ein intensiver Ausbau aller kulturellen Ein­richtungen für die Adels­und einflußreichen Bürger­kreise: vor allein Schulen, darunter eine Kadettenanstalt, und ein Seminar. Durch den Bolschewismus erfuhren diese kulturellen Ansatzpunkte' eine völlige Veränderung und Zer­störung, ohne daß an ihre Stelle wesentliche Neuerrich­tungen traten. Dafür kam eine intensive Industrialisie­rung, die eine Erhöhung der Bevölkcnmgszahl von 40 000 auf rund 120 OlA-Einwohner brachte. Jetzt zeigt die Stadt als Ergebnis der Sowjet- Herrschaft die übliche allge­meine bolschewistische Nivel- lisierung ohne eigenes Ge­präge.

Orel ist etwa die Mitte der gesamten deutschen Ost­front. Nördlich dehnen sich die Wälder, die Sümpfe, die

Schwerpunkt der Kämpfe in der nun seit drei Wochen tobenden großen Schlacht im Osten. Die Stadt hat eine bewegte geschichtliche Ver­gangenheit. Ihr Name be­deutet zu deutsch Adler und ist zurückzuführen auf einen frühmittelalterlichen, vielleicht auch sagenhaften Vorgang aus der russischen Geschichte.

Im damaligen Geschichts­abschnitt war Orel eine der wesentlichen Städte der Süd­grenze des Russischen Reiches. Es wurde als Festung aus­gebaut, hat aber diesen Cha­rakter Ende des 17. Jahr­hunderts im wesentlichen ver­loren, nachdem das Mosko­witer Reich seine Herrschafts­gelüste immer weiter nach Süden verlegte. Während der vergangenen eineinhalb Jahrhunderte wurde Orel in zunehmendem Maße Absatz­markt und Umschlagplatz für landwirtschaftliche Produkte und gewerbliche Waren und außerdem zum Binnenhafen mit hauptsächlichen Verschtf- fungszielen Moskau, Nischni- Nowgorod und Kaluga. Ge­gen Ende des 18. Jahrhun­derts wurde es auch zum Umschlagplatz aus den süd

tsaoagsee

kHlcnoiv >MKn5ee

d5en§k

Mao

0EE

«»vrcuez nes<

Sedsöopoitz

lichen Gouvernements des ern»sterten russischen Moore, südlich die weite Steppe und das offene Reiches für die Hauptstadt Moskau. Als wichtigste Gelände. In der Mitte aber prallen diese zwei Güter wurden Getreide, Hanf, Wachs. Honig und Gegensätze hart aufeinander. Es überschneiden stch Salz befördert. Mit dem Aufkommen der Eisen- die Wälder des Nordens mit ihrer enaen bahnstrecke OrelTula, einer der ältesten Rußlands, Undurchsichtigkeit und ihren Hinterhalten mit der ist die Bedeutung des Hafen» abgefunken, gestadelosenWeitedeS Südens.

vlasssiiiiivraer Zi.r.Sarrl»

Als am 20. Februar 1-42 Churchill den bisheri­gen «Oberbefehlshaber der britischen Bomberver­bände - Luftmarschall Pelrje - als Sündenbock ln die wüste schickte, weil es der britischen Luftwaffe trotz Einsehens starker verbände nicht gelungen war, den Durchmarsch eines deutschen Schlacht- schiffvecbandes durch denenglischen" Kanal zu verhindern, kam die' Stunde eines Mannes, dem die Geschichte eines Tages den entehrenden und Z blurigen Beinamen eines Massenmörders verleihen

- wird. Oer neue britische Kommandeur derBom-

V berdienste", Luftmarschall Arthur T. Harris. Z war sich bei seiner Berufung im klaren darüber,

- was man von ihm erwartete. And er hat sich seit-

V dem Mühe gegeben, diese Erwartung nicht zu ent- s täuschen.

Z Arthur "T. Harris brachte jene Brutalität und Z jenen Zynismus mit, die Voraussetzungen für eine D so barbarische Kriegführung sind, wie sie sich seit D dem Augenblick, da Harris sich in der materiellen D Bereitschaft fühlen mußte, über vielen unglücklichen

- deutschen Städten mit ihren dichtbesiedelten wohn- Z vierteln in noch stärkerem Maße als vorher aus- I tobte, besonders aber seit dem 1. März dieses )ah- Z res. Als Luftmarschall und Kommandeur der im Z Luftterror eingesetzten Bomberverbände aber ß brauchte man einen Mann, der jederzeit bereit ist,

V die einfachsten Gesetze der Menschlichkeit kaltlächelnd

V über Bord zu werfen. Nun, die Ruinen von vielen Z tausend durch Spreng- und Brandbomben, Luft- Z minen und Phosphorkanister zerstörten wohnhäu»

- fern vornehmlich im Westen des Reiches, die Aeber- Z reste altehrwürdiger und unersetzlicher Kirchen und

- Kulturdenkmäler, die Trümmer zahlreicher Kran-

V kenhäuser, Lazarette, Kinder- und Waisenheime, D Schulen und Bildungsstätten in vielen Städten

V des Reiches zeichnen deutlich den weg ab, den Z Luftmarschall Harris seit seinem Amtsantritt ge- Z gangen ist.

Z Sein Lebenslauf ist schnell erzählt: Arthur T.

D Harris wurde 1802 in Ekeltenham geboren. Er ließ

V sich in jungen ?alircn in Rhodesien als Farmer I nieder,, nahm in der Armee des südafrikanischen

- Generals Botha im ersten Weltkriege an den

V Kämpfen gegen die Deutschen in Südwestafrika teil,

V ging 1-1S nach England zu den Fliegern und spe-

- zialisierte sich alsNachtluftkämpfer" wie es da- Z mals hieß. Das hat ihn nun 27 )ahre später wohl ß auch dazu privilegiert, nach verschiedenen Kom- D mandoetappen und über die Aeinter eines vizx- I luftmarschalls und stellvertretenden Ehefs der bei»

V tischen Luftwaffe «Oberbefehlshaber der Bomber- Z verbände zu werden, zu deren typischen Leistungen I es gehört, im nächtlichen Dunkel aus großen Höhen D über die Zivilbevölkerung herzufallen. Bei seinen D Untergebenen ist er durch seine brutale, herrische Z und harte Art gefürchtet, während seine vorgesetz-

V ten sich über seine Manier, die Tagesbefehle mit

V ordinären Floskeln zu würzen, mokieren. Doch das

V tun sie nicht laut, denn für sie ist er goldrichtig.

V Wie sehr er sich allerdings dabei verrechnet«: und Z am eigenen Volk versündigt wird jene Zeit lehren,

Z da einmal die deutsche Vergeltung England in einer Z weise züchtigen wird, für die sich das britische I Volk unter anderen dann auch bei Luftmarschall D Harris bedanken kann.

Äittitttiliittmmlimiiiiittmtlllililmliiilirllkiiiilittitlrmmmrrisittttnmnmttttiimmimmiitt

Im 299 999-Liter-Faß verunglückt. In einem B In­ge r Großbetrieb sollte ein betonierter Weinbcbälter von 299 voll Liter, in dem sich noch ein Nest Wein befand, ganz entleert und gereinigt werden. Zwei Arbeiter, die in den Behälter hinunterstiegcn, kamen wieder herauf, da es dort nicht anszubalte» sei. Ein dritter stieg dann mit einer Gasmaske in den Be­hälter, fiel aber darin bewußtlos um. Ein ArbeitS- kamcrad, der ihm helfen wollte, verlor gleichfalls baS Bewußtsein, ebenso erging es einem dritten Arbeiter. Die Feuerwehr schlug daraufhin ein Loch in den Be­hälter mrd zwei Mann mit Rauchbelm und «Lauer- stoffapparaten eilten den Verunglückten zu Hilfe. ES gelang ihnen, di« drei besinnungslosen Leute anzu­seilen, worauf sie herauSgeschafst werden konnten.

Sinder spieltenUeberfahrenlassen". Auf was für ausgefallene Idee» Kinder kommen können, wenn sie allzulang« sich selbst überlassen sind, zeigt ein zum Glück noch gut verlaufenes Kinderspiel mit dem Tode. Kinder kamen in der Nähe der Eisenbahn­schranken in Effelder (Thüringen) auf den Ge­danken, sich vom Zugüberfahren" zu lassen uyd entfernten zu dem Zweck Steine zwischen den Viel- sen, um eine Vertiefung zu schassen, in die sich ein Fünfjähriger hineinlegen mußte. Ein Güterzug rollte über den Jungen hinweg, der nach diesemSpiel" unverletzt hinter dem lebten Magen wieder bervor- kroch.

Lebensmittel aus Sonderkonto. Boi» Sonderaericht Innsbruck wurde der im väterlichen Delikateß- warengeschäft tätige Alfred Feldkirchner wegener- botener Tauschgeschäfte zu eineinhalb Jahren Zucht­haus und 5909 Mark Geldstrafe verurteilt. Er legte einem Freunde für Neisemarken über 199 Pfund Butter. 49 Pfund Nährmittel, 17 Pfund- Marmelade und sitnf Pfund Margarine zweiKonten" am die dieser Freund angeblich von Soldaten für 899 Mark gekauft" haben wollte, und lieferte «bin dafür laufend Lebensmittel. Er führte diese Konten nn übrigen sogar unter einem falschen Namen, also war er sich über sein unreelles Gebärest vollkommen im klaren.

Kuchen gegen Vollmilch getauscht. Die 42 Jahre alte Elisabeth Müller von Rüaenwalbe wurde vom Sondergericht Stettin wegen verbotener Tausch­geschäfte zu 13 Monaten Gefängnis verurteilt. Sie besorgte in einem Kraftwagen für die Bäckerei ihres Vaters Sen Vertrieb von Backwaren auf dem Lande »nd tauschte bei verschiedenen Kunden Vollmilch gegen Weizenstolle», ohne dafür Kuchenmarken zu fordern. In einem anderen Falle tauschte sie Svinn- stoffwaren gegen Weizenmehl. Sie lieb stch auch ein­mal zwei Zentner Gerste für markemrei gelieferte Brote geben.

79 ?8 durch Windmühlenflüael. O st f r i - s l and besitzt di« höchste und größte Windmühle Deutsch- lands. Sie steht in Aurich und mahlt noch jeden Tag das Korn der ostfriesischen Bauern. Ihre Höbe be- trägt über 8S Meter, die Flügel, die ein ungeheures Gewicht haben, erreichen die Länge von W Meter und stich über 2 Meter breit. Fünf Stockwerke sind in die Mühle wie in einem großen Berliner Etagenhaus einaebaut Welche Kraft aber die Flügel entwickeln können, wenn ste vor dem Winde l^a-nund st» ächzend drehen, steht mak an dkn 59 bis 70 Krastaukwand. mit denen sich schon arbeiten laßt.

Oer Rundfunk am Do nnerstag

Reichsvrogramm. IS bis 1« Uhr: Allerlei Volks- mustk. 1« bis 17 Uhr: Täurerischc Musik von Gluck. Beethoven. Mozart. Schubert. Brahms. 17.1S R» 18.39 Uhr:Berlin svielt aus", mit bekannten So­listen und Kapellen. 29.1S bis 21 Uhr: Brahms-Kon- ,ert. 21 bis 22 Uhr: AuS Over und Operette Deutschlands««!»». 17.1L biS 18.39 ^r: Diitersdork. Job Christian Bach, Han« Huber, Mark Lothar. 29.19 bis 22 Ubr: »Die klingende Silmillustrierle".