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jährlich durch Selbstentzündung des Heus!
Durch Übergärung und Selbstentzündung hon Heu entstehen der Landwirtschaft jährlich U> Millionen Reichsmark Schaden. Unter Einsatz aller landwirtschaftlichen Mitarbeiter kann Sieser große Verlust vermieden werden. Tenn' nur feuchtes Heu gerät in die Gefahr, fich selbst L entzünden. Ausreichendes und sachgemäßes Trocknen und Lagern des eingebrachten Heus
schober. Wird das Heu nach dem Einbringen nah, sind Erhitzung und — bei Nachlässigkeit Entzündungen nicht zu vermeiden.
Darum beachte: Vom dritten Tage an ewissenhaste Prüfung des Heues nach dem »nfayren! Das hierzu benötigte Heuthermo- jejeb — sofern kein eigenes vorhanden — wird
Erwärmung im Heuschober bis zu Lelsius ist unschädlich, Hitzegrade darüber hin- ZÄS sind das Signal für sofortige AbhilfS- imaßnahmen! Außere Warnzeichen sind brenz- ncher oder säuerlicher Geruch, das Auftreten
Dunst sowie eist UN« Ar Heüob erstäche.' ' Celsius!
von Rauch, Dampf.oder D gleichmäßiges Einsacken '
BranoAfayr bei 6Ü Grad
Der Eiweißgehalt des Fsitters verliert sich. Darüber hinaus muß mit einem raschen Wei» teranstieg der Hitze im Heustock gerechnet werden. Ein derartiges Heulager ist unter Zuziehung der Feuerwehr mit einem nköglichst breiten EntlüWngsgäng azizuschrotein unter Umständen muß das gefährdete und im Verderb begriffene. Heu vom gesunden getrennt und ausgeräumk werden.
Bei 80 Grad höchste Brandgefahr! Bei dieser Temperatur muß mit plötzlicher, oft explosionsartiger Selbstentflammung gerechnet werden, Darum sofortige Alarmferlmg der Feuerwehr! Löschgeräte und Loschwasser sind vereitzüstellen. Der Heulagerraum ist gegen Luftzug nach Möglichkeit, zu sichern. Die Heu» oberfläche ist anAfährliMn.d. h. eingesackten Stellen mit nässest Decken, Manen oder Äret- tern zu überdecken, Däs"gaHe H'emäger muß sofort ohne ArbeitsunterbreKuug unter Lösch- bereitschäft her Feuerwehr aMtragey werden.
Also merke: Ständige gewissenhafte Beobachtung des Heulagers vermeidet Selbstentzündung desselben und schützt dich und andere vor Schaden.
Mit gekreuzten Klingen
In Calw kämpften die besten Florettfechterinnen Württembergs um die Gaumelsterschaft
Die Kreisstadt stand über das Wochenende „im Zeichen eines bedeutsamen sportlichen Er- " esgnisses. Die vier besten NSRL.-Mannschaften Württembergs waren in der Turnhalle anr Brühl zum Endkampf um die Florett- , Meisterschaft der Frauen angetreten.
. stm den Titel des Gaumeisters bewarben sich in der Endrunde: Turnerschaft Göppingen, TB. Cannstatt, SGOP. Stuttgart und TSG. 1846 Ulm. Das von Ganfachwart Reuitcr, Stuttgart, geleitete Turnier endete überraschend mit einem knappen Sie-g von TSG. 184Ä Ulm, während der Titelverteidiger Göppingen sich än zweiter Stelle und die als schärfste Rivalen eingeschätzteu Cannstattcr Fechterinnen sich erst an dritter Stelle vor SGOP. Stuttgart durchsetzen konnten.
- Der Verlauf der Kämpfe war, da die Mannschaften ziemlich ebenbürtig föchte,i, äußerst spannend und wurde von einer stattlichen Anzahl Sportfreunde — als Ehrengäste hatten sich am Sonntagvormittag neben dem Sportkreisführer der Landrat des Kreises und der Bürgermeister der Kreisstadt eingefunden — mit Interesse verfolgt. Nach dem ersten Durchgang, den Ulm gegen Göppingen und Cannstatt gegen Stuttgart bestritten, hatte es den Anschein, als ob Göppingen den Meistertitel erfolgreich verteidigen könnte. Cannstatt mußte leider mit Ersatz antrctcn und gegen die junge Mannschaft vvn Stuttgart eine Niederlage ein- fteckeu, sodaß fich folgender Stand ergab: Göppingen 1 Mannschaftssieg --- 2 Punkte, Stuttgart 1 Mannschaftssieg — 2 Punkte. Beim zweiten Durchgang traten sich Ulm — Cannstatt und Göppingen — Stuttgart gegenüber. Bei diesem Kampf mußte Stuttgart Gefecht um Gefecht an Göppingen abgeben und verlor sehr hoch 12:4. Auf der andern Bahn mußte Cannstatt wiederum eine Niederlage gegen Ulm 9:7 hinnehmen, sodaß am Samstagabend bereits mit einem sicheren Sieg von Göppingen gerechnet wurde.
Am Sountagvormittag traten sich Ulmer TSG. — SGOP. Stuttgart und T.Sch. Göppingen — TV. Cannstatt zum dritten und entscheidenden Durchgang gegenüber. Die Ulmerinnen konnten die SGOP. Stuttgart mit schön durchgeführten Gefechten 11:5 besiegen. Die T.Sch. Göppingen dagegen mußte Wider Erwarten auf der andern Bahn vom TV. Cannstatt ihre erste Niederlage mit 9:7 einstecken. über die ganze Dauer des dritten Durchgangs wurde von den Leiden Mannschaften Göppingen und Ihlm um jeden Einzelsieg, ja sogar einzelnen Treffer erbittert gekämpft. Die Ulmer TSG. 1846 mit Gauß, Maier, Gräber und Eberhard konnte mit einem um einen Einzelsieg besseren Ergebnis wie Göppingen den Ganmannschaftsmeister - titel erringen.
Ergebnis:
1. Sieger und Gaumannschaftsmeister für das Jahr 1943: Ulmer TSG. 1846 2 M-Siege 28 E-Siege; 2. Sieger: T.Sch. Göppingen 2 M- Srege 27 E-Sicge,- 3. Sieger: TV. Cannstatt ) M-Sieg 23 E-Siege: 4. Sieger: SpGOP. Stuttgart 1 M-Sieg 18 E-Siege.
Beste Einzelfechterinnen waren: Ilse Mayer, W. Cannstatt 10 Siege, 20 erh. Treffer; Else Naher, Ulmer TSG. 10 Siege, 31 erh. Treffer; Marianne Klett, T.Sch. Göppingen 9 Siege, r erh. Treffer; Lotte Gräber, Ulmer TSG. Siege; Telsche Baumeister SGOP. Stuttgart ^-----
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7 Aege, 34 erh. Treffer; Marile Gauß, Ulmer TSG. 7 Siege, 35 erh. Treffer.
Das Fechtiurnier war von Kreisfechtwart Gg. Kolb- Calw vorbildlich vorbereitet. Dank der Gastfreundschaft unserer Stadt konnten sämtliche Fechterinnen in Privatquartieren untergebracht werden.
Rachtseudungen im Rundfunk
In Erfüllung eines Wunsches vieler Soldaten und Nachtarbeiter führt der Großdeutsche Rundfunk nunmehr auch Rachtsendungen durch. Der hierfür vorgesehene Deutschlandsendei wird über den üblicheg 2-Uhr-Sende-Schluß bts zur Aufnahme des darauffolgenden Tagesprogramms mit unterhaltender Nachtmusik zu hören ein.
Aus technischen Gründen wird dieser Sende, allerdings dann nach dem 7-Uhr-Frühnachrichtew dienst feine Sendungen an den Wochentagen erst um 12.30 Uhr wieder aufnehmen können. Di« Volksgenossen, welche die sonst gewohnten Vormit- tagSsendunaen des Deutschlandsenders durch diesen Ausfall nicht mehr erhalte», werden gebeten, sich soweit wie möglich auf die Darbietungen der Reichs-
sender muzuschakten. Der Ablauf o«S «oMMU und FeiertagsprograrpmS des Deutschlandsenvtk» erfolgt wie bisher ohne Pause.
Einmalige Beihilfen für Amquartternag
Durch einen Erlaß des Reichsministers des Innern und deS RrichsfinanzministerS wird di« Fürsorge für die anläßlich von Fliege r sch Sden Umquartierten verbessert. So können Personen, dir bei Eintritt eines Fliegerschadens auf Grund
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neben dem laufenden Räumungsfamilienunterhalt eine einmalige Beihilfe zur Beschaffung des dringenden Bedarfs an Gebrauchs- und HauS- ratgegenständen erhalten. Die Beihilfe beträgt für einen Haushaltungsvorstand höchstens 1000 Mark. Für jeden weiteren Haushaltungsangehörigen kann der Höchstbetrag um 200 Mark überschritten werden. Die einmalige Beihilfe wird auf später zu erwartende Entschädigung angerechnet.
HVickÄse» in LürLv
Di« vom ReichSministec für Bewaffnung und Munition eingeführte EinheitSbeschäfttg- tenmeldung (mit Jndustriebericht) ist abge- chrdert worden. Der neue Fragebogen soll von den Betrieben erstmalig rum Stichtag Ende Juli 1943 verwendet werden.
Die NS.-Frauenschaft Braunschweig hat in allen Ortsgruppen eine Tauschstelle eingerichtet, um im Augenblick nicht gebrauchte Männerkragen an „den richtigen Mann' heranzubrtngen. Zur Nachahmung empfohlen!
Die Versorgung der Volksgenossen, die einen vordringlichen Anspruch auf orthopädisches Maßfchuhwerk haben, bleibt gesichert, obwohl kriegsbedingte Herstellungsbeschränkungen vorgesehen sind.
Seit Frühjahr 1942 dürfen sich Frontsoldaten mit Vorschlägen zur Verbesserung von Waffen und Geräten unter Ausschaltung des Dienstweges direkt an die Amtsgruppe im Ministerium Speer wenden. Seitdem sind mehr als 10 000 Vorschläge von Frontsoldaten eingegangen, von denen etwa 27 v. H. verwertbar waren!
Aus den Nachbargemeinden
Teckenpsron». Unsere älteste Einwohnerin, Christiane Süßer Witwe, beging ihren 83. Geburtstag. Bei verhältnismäßig guter Gesundheit kann die Jubilarin immer noch ihre häuslichen sowie ihre Gartenarbeiten selbst verrichten.
Schönbronn. Den 75. Geburtstag begeht heute Johs. Roller alt, Waldschütz. Der Jubilar erfreut sich noch bester Rüstigkeit und legt überall, wo seine Hilfe gebraucht wird, wacker Hand an.
„Das Lazarett braucht 40 Paar Pantoffeln..
die stille Arbeit unserer Krauen ln üen Nähstuben üer NS-Krauenschaft
Mit frischem Gruß betritt Mutter Haller den großen, bellen Raum der Nähstube. Ein paar Frauen, die an^m langen Tisch in der Mitte des Zimmers sitzen, heben mit freundlichem Nicken den Kopf und beugen sich dann gleich wieder über ihre Näharbeit. Auch an der rasselnden Nähmaschine chaut eine schnell auf, und die Leiterin der Näh- Nube, die an dem Zuschneidekisch steht, lächelt herüber.
Mutter Haller legt ab und kommt an den langen Lisch. „Was gibt's denn heute zu tun?" — „Die Jnfantertekaserne hat Socken zum Flicken geschickt, ejnen ganzen Berg und was für zerrissene, ichanen Sie nur mal her!" antwortet ihr eine und
trieb und enthält die Flickwäsche einer Rüstungsarbeiterin. Denn nicht nur für die Soldaten wird in den Nähstuben gesorgt, sondern auch den Rüstungsarbeiterinnen und kinderreichen Müttern die Näh- und Flickarbeit abgenommen. Aus dem Paket kommt ein alter Mantel zütii Vorschein, und ein Zettel liegt dabei, mit der Bitte, ob man nicht daraus eine Hose für einen Achtjährigen schneidern könnte. Prüfend und überlegend betrachtet die Leiterin den Mantel. Doch, es wird gehen, und sie weiß auch, daß ihre Frauen sich bemühen werden, das Bubenhösle möglichst schnell und sauber z» machen. Im nächsten Paket ist Wäsche, die wledek geflickt werden soll. Ein Zettel
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Unermüdlich wird in den Nähstuben der NV-§rauenschaft mit Nadel und Schere gearbeitet
M einen Socken hoch, durch dessen durchlöcherte Ferse sie die ganze Faust stecken kann. Mutter Haller lacht. „Ja, das kommt halt vom Marschieren. Da hilft das Stopfen wohl nimmer, da müssen vir eine neue Ferse einstricken." Sie setzt sich und wlt sich gleich etliche paar Socken her. Emsig wie )ie andern beginnt sie zu werken. Schon seit vielen Monaten kommt sie mchreremal in der Woche in ist Nähstube der NS.-Frauenschaft. Viele andere Frauen, weißhaarig meist schon wie sie selbst, trifft 1e döst bei der Arbeit. Unzählige schadhafte Sol- latensocken und -Handschuhe sind schon durch ihre Hände gegangen, und alle werden liebevoll wieder hergcstellt, sei es mit Hilfe der Stopf- oder Stricknadel. Ja, manche Frauen haben sogar schon über iOO Paar Socken oder Handschuhe gestrickt. .
„So, das Stück säße jetzt drinnen", bemerkt plötzlich die Frau an der Nähinaschine und hält prüfend »ine Soldatendrillichhose gegen das Licht. Smcher and quadratisch hebt sich baS neueingesetzte Stück gegen den verwaschenen alten Stoff ab. Dt« Lei- Hrln ha^^deffen «inen sauber versHnstrte^ nuiye-
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flattert heraus. „Herzlichen Dank für die Instand- setzung des KinderklcidchenS vom letztenmal. Eine dankbare Mutter", steht darauf. Die Leiterin bringt den arbeitenden Frauen diesen kleinen Gruß und auf deren Gesichtern glänzt ein stilles Lächeln auf.
In einer anderen Nähstube. Auch hier sitzen um den Tisch eiye Anzahl Frauen. An einem Nebentisch steht eine einzelne vor einem großen Stück festen Pappdeckels und schneidet Sohlen heraus. Vom Lazarett in der Stadt ist gemeldet worden, daß- 40 Paar Pantoffeln gebraucht werden, und jetzt sitzen die Frauen da, flechten aus schmalen Stoffresten Zöpschen, nähe» sie aus die überzogenen Sohlen und passen dann die riannig- fachen Reste von Wollstoff, Samt und auch Leinen, aus denen die Pantoffeln entstehen, der Form an. Die Nadeln fliegen, aber doch arbeitet jede sorg- faltig und bedächtig, denn die Pantoffeln sollen ja nicht nur schnell fertig, sondern auch tadellos sein.
" ' ' ' . und Freud«
Soldaten
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i!!. Fortsetzung)
Und wir. Mutter, die wir niemand etwas zu« leide tun, uns rackern von früh bis spät, und im« mer versuchen, unseren Mitmenschen gerecht ^ werden nach unserer Kraft und unserem Be tzi« gen, sollte da nicht der Vater im Himmel rin! Plätzchen für uns bereit haben? Was wissen wiq denn, Mutter, wie Gott denkt? Cr steht ja sq hoch, daß unsere Gedanken nicht an ihn heran« reichen, und da meine ich, wird das Maß dev Strafen für unsere Sünden auch nur klein aus« fallen. Jedenfalls ganz anders, als es sich di« Menschen ausmalen."
„Das mag wohl sein, Jörg. Wenn ich an Wil« Helmines Leben denke, wie kurz die Freuden ihre« Jugend waren, und wie lange ihre Leidenszeit währte, dann glaube ich auch, daß ihr der Herr« aott ein milder Richter sein wird. Ich will, so« lange ich kann, für ihre Seele beten ." , < -
„Nachher, Mutter, wenn wir sie eingesargt haben, will ich die Spree entlang fahren. Weit hinter? der Burg stehen die schönsten Lilien. Die liebt» Tante Minchen so sehr."
Mutter Sabin nickte nur. Die beiden Menschen, in deren Herzen kein Falsch wohnte, hatten längst vergessen, wie unfreundlich die Schwester und Tante zu ihnen oft gewesen
Der Ueberfall
Mutter Sabin und Jörg waren in ihren Erwägungen so vertieft, daß sie überhörten, daß je« mand leis« das Haus betreten und ebenso leis« wieder verlassen hatte.
Hug war es, der gerade noch verstanden hatte, daß Jörg für die Tante Lilien wett hinter der Burg holen wollte. So konnte er sein Wort schneller einlösen als er gedacht, und sich selbst frei- kaufen.
In seiner Tasche klimperten die harten Taler, die er bereits bekommen, und die sich um ein Erkleckliches vermehren würden, wenn seine Angaben auf Wahrheit beruhten.
Der Korporal war überaus gnädig gewesen und hatte seine beiden Kumpanen angebrüllt, als er vernommen, wie sie mit ihm umgesprungen waren. Weh- und demütig hatten sie ihn um Verzeihung bitten müssen. Der Wein und das Geld hatten bei Hug das übrige getan. Er hatte auch nicht zurückzulaufen brauchen. In einem Wagen hatten sie ihn bis zum Torhaus gefahren. Ein» aber hatte Hug nicht gesehen, das war das Blinzeln, mit dem sich der Korporal mit seinen Helfern verständigte.
Hug empfand so etwas wie Sympathie für dies« Männer, trotz der Prügel, di« er nach seiner Ansicht unverdient erhalten hatte. Sie verstanden zu leben, tranken Wein, der ganz anders schmeckte- als das ewige Bier. Heute abend wollte er es dem Schauer eintränkenl Wie würde der di« Augen aufreißen, wenn er, der Hug, mit blanken Talern zahlte. Cr hatte schöne Augen gemacht, als er ihn aus dem Wagen steigen sah. Aber was sich gehörte, wußte er doch, er hatte den Pieskel und den Garling in sein Haus geführt, o'me zu fragen.
Was mußt« Hug von dem heimlichen Treiben des Torschreibers, der sofort erraten hatte, was hie beiden Werber und Hug verband. Er hütet« sich aber, seine Gedanken laut werden zu lassen, da er die ganze Begebenheit, die sich nach seinen Erfahrungen programmähig abwickeln würde, für seine Zwecke ausnutzen wollte.
So schnell Hug es vermochte, eilte er nach dem Torhaus zurück, winkte Heinrich Garling mit den Augen, der Hug ohne Umstände mit einem pfiffigen Schmunzeln in eine Ecke zog.
„Es klappt", raunte Hug, „heute abend schon, wenn ihr es schlau anfangt. Drüben hinter der Walkmühle geht ein Weg zwischen dem Wasser und den Wiesen entlang. Dort wachsen Lilien, die Jörg holen will."
Es wurde später, als Jörg gedacht, denn der Schreiner hatte noch eine Bettlade mehr für einen stillen Schläfer ansertigen müssen. Gerade als die Sonne im Westen versank, passierte der Schreiner das Frankfurter Tor.
Cs dämmerte schon. Jörg mußte eilen, damit er vor dem Dunkelwerden die Blumen bekam, denn heute sah es nicht so aus, als 6b der Mond sein Helles Licht aussenden würde wie am Abend zuvor.
An der Burg fuhr Jörg, ohne den Blick zu wen- den, vorüber. Er hatte Dienst. Dienst an einer Toteji, der sonst niemand mehr dienen mochte.
Jörg handhabte die Ruder schneller und schnel- > ler. Die Wolken waren dichter geworden.
Da grüßten ihn schon die ersten schneeigen Lilien aus dem Grün am Rande des Wassers. Er lenkte sein Bootdarauf zu, überlegte, ob er aus- steigen oder die Blumen vom Wasser aus pflücken sollte, und entschied sich für das erster«. Noch im , Boot stehend, krempelte er die Hosen bis an die Knie hoch, dann sprang er ans Ufer und zog das > Boot so weit aufs Land, daß der Strom es nicht entführen konnte.
Mit Rührung und Freude bückte er sich nach den schlanken Blütenschäften.
Wenige Schritte von ihm entfernt begann sich das Schilf zu verdichten. Hier raunte und flüsterte > es. Garling und Piesker den-chteten mit zusrie- v denen Gesichtern die stattliche, muskulöle Gestalt Jörgs. Der war ja noch größer als der Enkel des > Nachtwächters Panzer. Wie würde sich der König freuen, wenn er diesen Kerl zu sehen bekam. Den mußten sie haben, um jeden Preis."
„Du bleibst hier, Hug, wir zwei werden schon mit ihm fertig werden."
„Wir zwei, ob das genügen wird?" gab Pies- ker zu bedenken. „Sieh dir einmal die Arme an, er scheint über Bärenkräfte zu verfügen. Da» Boot hat er wie eine Nußschale aufs Land ge- zogen."
„Es wäre nicht das erstemal", lächelte GaNmg zuruck, „daß wir ein paar Schellen abbekämen, aber hier würde ich noch mehr mit in den Kauf Lehmen. Also los! Ich werfe ihm den Sack über den Kopf und du bindest ihm mit dem Strick die > Hände fest."
„Und wie schleppen wir ihn fort?" fragte Piesker, „das wird beschwerlich sein hier zwischen Schilf und Wiesen, ich Hab« schyn nqss« Füße/ .