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Deutsche Granaten haben einen mit Ge! beladenen Nachschubwagen der Sowsets getroffen, der nun, eine lange Rauchfahne hinterlassend, ausbrennt (ff-PK.-Kriegsbe. -ter Büschel-Scherl)

ZauberinOrganisation Tobt"

Unsere ^rbeitsinäoner in 8erb»en - Oevvimmcl van klensttic», I,oren on6 Lsxxer»

Ohne Unterlaß sausen im lichtgrünen Hochhaus Belgrads die schnellen FahiFtühle bis hinaus in die höchsten Geschosse. Das Hauptquartier der Organisation Todt für den gesamten Süd- ostcn residiert nicht in einem der in vornehmer Ruhe und Abgeschlossenheit liegenden Repräsen- tativbauten oder Verwaltungspaläste, wie sie die ehemalige jugoslawische Regierung in den letzten Jahren aufgeführt hat, sie sitzt und arbeitet Kort, wo das Leben pulst, GneS Leben, das der Organi­sation Todt seine Wiedererweckung verdankt. Zer­schlagen und geschwärzt lag die Stadt, die sich einst dieWeiße" nannte und heute wieder nennen kann, von Wunden bedeckt war das Land, obwohl nur ein rascher Krieg über eS hinweggebraust und der Sieger mit aller Schonung vorgegangen mar.

Das Gehirn der Zauberin

Wenn daher heute, nach zwei Jahre», Serbien und Belgrad wieder leben und arbeiten, dann ging dieses Leben von jenem grünen Hoch­haus am verkehrsreichsten Platz, der Terasie, aus, von wo die Fäden über das ganze Land, ja weit über dessen Grenzen hinauslaufen. Hier sitzt das Gehirn der Zauberin OT.. hier treffen sich Wehr­macht, Verwaltung, Polizei. Sicherheitsdienst, NSKK. und Arbeitsdienst mit ihren Wünschen, hierher kommt das Zivil der Unternehmer und Ar­beiter. Das grüne Hochhaus ist alles andere als Etappe. Von ihm aus werden immer wieder neue Schlachten geschlagen, neue Einheiten aufs Kampf­

Ukraine - das weite Land ohne Wälder

Uns Aroüe probier»: Oie LervLlcknoZ - Oer 8ieZ cker 8leppe - 8eckertts»i»e porscbunZsnrkeiteo ckentseder ^lkissevseidLltler

Von llriegsberictiter Or. IViltletm ^unzerinann

UL. Mit Erstaunen sicht man im ukrainischen Bauernhause zu, wie ein Bündel Stroh nach dem anderen in den Ofen gesteckt wird, wenn die Haus­frau am Morgen ihre Suppe kocht. Ist die Suppe fertig, so verlöschen schnell die Flammen, die Glut, das Feuer und man versteht bald, warum man in diesen Bauernhäusern die in den kurzen Feuerzeiten erzeugte Wärme so sorgsam hütet, warum alle Fen­ster im Winter verklebt sind, die Türen nur mög­lichst wenig geöffnet werden und sich das ganze Leben der Familie, im Wachen und im Schlafen, um die Feuerstclle konzentriert. Das Holz fehlt in der Ukraine, der Brennstoff für das Dorf, weil es in den weiten Räumen keine Wälder gibt. So stellt

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Einbruch in -ic feindliche Stellung ^-Grenadiere sind hier in den bolschewistischen Graben eingebrochen und holen nun die Bolschewi­sten einzeln aus ihren Lochern heraus

(^-PK.-Kriegsberichter Grvnert-Scherl)

sich hier im Süden immer wieder jene Frage, die am ersten Tage schon das Erlebnis der weiten, ein­tönigen, schwermütigen Landschaft wachwerden ließ, warum der Wald fehlt in diesem sonst so frucht- hären Lande.

Ein Jahrhundert Aufforstung

Die meisten Menschen machen sich die Antwort leicht. Allerdings zu leicht. Sie erklären sich das Fehlen des Waldes durch den Raubb-a u, der hier einmal getrieben worden sein muß. Diese Antiöort ist nicht nur oberflächlich, sie ist sogar stlsch. Raub­bau am Wald hat man in dem allgemein wald­reichen Rußland gewiß reichlich getrieben bis in die jüngste Zeit. Besonders galt das für den Raum zwischen Charkow und Kursk. Doch in derSteppe liegen die Dinar anders. Der deutsche Soldat war nicht der erste, der die Frage nach dem Wald gestellt haben "mg Wie bei fast allem in der russischen Wirtschaftsgeschichte, kann man auch hier zurückgehen auf Peter I., der bei Taganrog Eichelsaate« anlegen ließ. Das gleiche versuchte unter Katha­rina II. Potemkin und später dieser und jener Guts­besitzer. Aufforstungsarbeiten waren ferner zu Be­ginn des 19. Jahrhunderts nördlich des Asowschen Meeres von den aus Deutschland eingewanderten Mennoniten durchgeführt worden, die anstatt des Militärdienstes einer sechsjährigen Arbeitsdienst- Pflicht zu genügen hatten, und mit der Steppe n- aufforstung begann 1843, vor 100 Jahren, der Forstmann von Graf .zwischen Dnjepr und Asow- schcm Meer. Sorgfältig wurde der aufzuforstende Boden in mehrjähriger Vorarbeit gelockert und vom Unkraut befreit. Dann wurden die Stämme gesetzt und auch nach der Pflanzung wurde der Boden im­mer erneut gejätet und gelockert, um den jungen Eschen-, Ahorn- und Ulmenstämmchen die beste Hege und Pflege angedeihen zu lassen. Ueber dreißig­mal ließ von Graf den Boden bearbeiten. Es war ein äußerst kostspieliges Verfahren. Aberund das war das Entscheidende die Anpflanzung gedieh.

Die Grenzen der Natur

So wurden unter Verwertung der Erfahrungen im Laufe des Jahrhunderts weitere Aufforstungs- iMMt-druchgesührt, Ags zweit, KrrsuHsztrl lag in

der Auswahl der für die Steppe geeigneten Baum­arten. Während der eine die Esche, den Ahorn und die Ulme bevorzugte, hielt der andere die weiße Mazie für den geeigneten Stcppenbaum. Die Pra­xis sah eine Mischung dieser Baumarten vor, zu denen wir noch die Eiche zählen müssen. Am volks­tümlichsten wurde die w c i ß e A k a z i e. Sie ist der Baum des ukrainischen Dorfes geworden. Aber mochte man den junge» Forsten auch noch so viel Pflege angedeihen lassen, sie starben kn verhältnis­mäßig jungen Jahren, und besonders das Dürrejahr 1891 nach einer 50jährigen an Hoffnungen rei­chen Forschungs- und Versuchsarbeit schien alle diese Hoffnungen aus eine Aufforstung der Steppe zu Grabe zu tragen. Die meisten Vcrsuchsforsten gingen ein. Verhältnismäßig am besten überstand die Eiche dieses Prüfungsjahr.

Verträgt die Steppe wirklich keinen Wald? Jeden­falls sehen wir trotz hundertjähriger Arbeiten die grünen Farben noch recht selten vertreten auf der Karte Südrußlands. Wir finden sie in der Ost­ukraine, von einigen kleinen Punkten abgesehen, etwas stärker am mittleren Donez, vor allein aus dessen Ostufer, um Lissitschansk und nach Westen in Richtung Slawjansk. Dann eigentlich erst wieder nördlich Charkow. Für den Süden, den Raum nörd­lich des Asowschen Meeres bis über Stalino hinaus wird ein Waldantcil von zwei Prozent ausgewiesen. Wenn für die ganze Ostukraine immer noch ein Waldanteil von 7,4 Prozent ausgewiesen wird so liegt das an der stärkeren Bewaldung der Noroge­biete. wie Suay (13 Prozent) und Tschernigow (15 Prozent), die man schon nicht mehr der Steppe, sondern eher der Waldsteppenzone zurechnen muß. Von einigen schon angedeuteten Verschiebungen der Waldsteppenzone abgesehen, ist also nicht der Raub­bau, sondern die Natur selbst der Schuldige an der Waldarmut der Ukraine und es scheint zum mindesten zweifelhaft, daß sie sich entscheidend korri­gieren lassen wird. Die Niederschläge, die hier.fallen (350-bis 450 Millimeter und weniger) reichen zwar für eine starkwurzelige Steppenflora, nicht aber für die viel stärker verdunstenden Wälder aus. Stehen die Bäume nicht zu dicht, so hahen sie noch eine ge­wisse Lebenschance, sosern ihnen in den ersten Lebensjahren die Konkurrenz der Steppenflora fern­gehalten wird. Aber ihrem Alter ist auch dann eine gewisse Grenze gesetzt, da der Wasserhaushalt zwar den jüngeren Bäumen noch genügend Feuchtigkeit zu spenden, die anspruchsvolleren älteren aber nicht mehr mit den Lebensnotwendigkeiten zu versorgen vermag.

Die Windschutzstreifen

Dies ist der tiefere Grund dafür, daß draußen in der Steppe die Bäume zwar noch hier und da vor­handen, größere zusammenhängende Wälder aber selten sind. Finden wir Forsten, so möchten wir lieber von Gehölzen als von Wäldern sprechen. Nicht nur wegen der Geringfügigkeit der Flächen, sondern vor allem auch wegen der geringen Höhe und Stärke der Bäume. Eine gewisse Ausnahme machen hier die Bestände in den Tälern der Flüsse, in den Bal-

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kas, diesen charakteristischen Regenschluchten der Ukraine, in Talsenken, auch in den Dörfern, - wo neben dem zur Zeit stärker vorhandenen Grund­wasser der Schutz vor den trocken-heißen oder eisigen Steppenstürmen das Wachstum begünstigt. Diese Waldbestände werden zweifellos noch erheblich er­weitert werden können. Ob allerdings eine Step­penaufforstung in großem Stile, die ihrerseits wie­der eine Verbesserung des Gesamtklimas bewirken könnte, möglich sein wird, scheint nach den letzten Erfahrungen unwahrscheinlich. Dem Hochwald, wie wir ihn kennen, dürfte nach Ansicht deutscher Wis­senschaftler und Forstleute in der Steppe auch wei- terhiu keine Zukunft beschicken sein, während die Aufforstung größerer Niederwald­flächen noch als durchaus möglich angesehen>>wird.

Dem Forstmann haben die hundertjährigen Ver­suche wohl gezeigt, daß die Natur ihm ihre Gren­zen zieht. Und doch waren die Versuche nicht ver­gebens. Ihr eigentlicher Nutznießer wurde die Landwirtschaft. Die Erfahrung, daß sich die Ge­hölze ertragssteigernd auf die unmittelbare Land­wirtschaft auswirken können, führte zu planmäßigen Anlagen von Gehölzstreisen, die heute als Wind­schutzstreifen die Steppe überziehen und als wesentliches Hilfsmittel der landwirtschaftlichen. Melioration in der Ukraine anerkannt sind.

Nutzen für die Landwirtschaft

In dem Namen dieser Streifen liegt zum Teil schon die Erklärung. Sie heißen Windschutzstreifen, sollen also vor dem Winde schützen. Dieser Wind ist, ob er im Sommer als Glutwind oder im Winter als Eissturm über die Steppe braust, einer der stärksten Feinde der Landwirtschaft. Gegen diese Schäden sollen die Windschutzstreifen schützen. Nechtwinkelig angelegt zu den Hauptrichtungen des Windes, stoppen sie dessen Geschwindigkeit ab, nehmen sie die Pflanzen im Sommer in ihren Windschatten und entziehen sie der sengenden Glut des Windes. Im Winter verhindert diese Drosse­lung der Windgeschwindigkeit hie Entblößung wei­ter Flächen von der an sich geringen, aber die Saat schützenden Schneedecke, damit also die Auswin­terung. Darüber hinaus ist eine gleichmäßige Ver­teilung der mit den Schncemassen gegebenen Früh­jahrsfeuchtigkeit und damit ein schnelleres Wachs­tum der Pflanzen und ein Vorbeugen gegen Dürre- Perioden der in den Hektarerträgen sehr präzise meßbare Nutzen dieser Streifen. Je größer die Fläche ist, auf welcher die Bodenfeuchtigkeit ver­teilt werden kann, desto größer ist natürlich der Nutzen.

Dieser Nutzen rechtfertigt allein im Hinblick auf die dadurch höheren Hektarerträge schon zur Ge­nüge die Anlage von Windschutzstreifen. Die deut­schen WJ.-Dienststellen haben sich die in hundert­jähriger Arbeit gemachten Erfahrungen zunutze ge­macht. Die Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet sind von deutschen Wissenschaftlern aufgegriffen worden und werden weitergeführt. Für das grö­ßere Problem der Bewaldung der Ukraine aber ist der Friede die Voraussetzung.

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Auf Sizilien erwartet eine motorisierte Flak der deutschen Luftwaffe in der Bereltschaftsstellung den Befehl zum Einsatz LPK.-Krleosberlchter Schwarz-Scherl)

feld der Arbeit geführt. Die Soldaten sind die grauen Männer der OT. Ihr Gewehr ist der Spa­ten und die Spitzhacke, ihr MG der ratternde Preß­luftbohrer. Auch hier fahren Panzer; sie heißen aber Traktoren und sind friedlichste Srhwerarhcitsr. So ausgerüstet, steht in ganz Europa die Millio­nenarmee grauer Männer, mag sie den Atlantik­wall schaffen, der an der Westflanke keine verwund­bare Stelle läßt, mag sie der stürmenden Truppe auf dem Fuß folgen, um die Nachschubwege instand zu setzen, oder im Hinterland Aufgaben erfüllen, die ein reibungsloses Funktionieren der heimischen Rüstungsindustrie garantieren.

Weit geht der Blick vom grünen Haus über die Weiße Stadt", über jenes Belgrad, das binnen zwei Jahren ein Gesicht bekam, welches das Intrigenspiel der Stadtväter, die Grundstückspekulation und die Pa­ragraphenreiterei ihm zu geben vordem nicht imstande war. Die Innenstadt hat-ihr balkanisches Gepräge fast ganz verloren Das Zentrum erscheint aufge- lockerter, großstädtischer. Unten am Saveufer gehen die neuen Kaianlagen ihrer Vollendung entgegen,

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Stukas fliegen gegen den Feint On der Schlacht im Osten fliegt in geschlossener Formation eine Stukagruppe gegen öao befohlene Ziel (PK.-Kriegsberichter Klose-Scherl)

die ein Löschen der Schiffsfracht bei jedem Wasscr- stand erlauben. Verlassen liegt aus der Semliner Seite das Messegelände, dafür herrscht um so regeres Treiben im diesseitigen Hafenviertel, das von einem raschen Jngangkommen des Verkehrs zeugt Heute sind ja die beiden Ströme kein Hindernis mehr. Jetzt sind die Männer der OT. dabei, auch zwei weitere Engpässe zu beseitigen. Dabei wurden die Ingenieure der OT. notgedrungen zu Zaube­rern. Sie bauten an einer Brücke, deren mittlere Bogen gesprengt worden waren, die beiden Ufer­bögen aus, schwammen sie an Stelle der zerstörten mittleren ein und verbreiterten einfach die Ufer­dämme. Denn Steine und Erde sind an Ort und Stelle reichlich vorhanden, und für die nötigen Arbeitskräfte mußte der serbische Staat Sorge tragen.

Eine Brücke wurde eingeschwommen

Das zweite Zauberstück ist an einer anderen Stelle vor sich gegangen, wo die Gebirgsflüsse des Landes den stabilsten Wasserstand gewährleisten. Hier konnten keine Bögen ausgewechselt werden, hier hieß es neu bauen. Tag und Nacht rollte das Material heran. Tag und Nacht sangen die Niethämmer ihr Lied im stillen Flußtal, und am Ufer reihte sich Träger, an Träger und Brücken- fetd an Brückenfeld. Da auch diese Vrückenteile eingeschwommen werden mußten, hieß cs, sie dort zusammenzubauen, wo die günstigsten Vorbedin­gungen bestanden, das heißt Gleisanschluß sowie geringe Wassertiefe des Flusses. Auf mächtigen Pfählen, welche die Wälder der Tatra und der Alpen lieferten und die sieben bis acht Meter tief im Strombett eingerammt sind, ruhten die neuen Brückenteile, auf den Millimeter genau abgepaßt. In ihrer Nähe waren die Kähne verankert, welche den Transpott vorzunehmen hatten, mächtige Tausend-Tonnen-Schiffe mit stabilem Holzausbau zum Tragen der Brückenlast. Bei günstigem Walser­stand wurden die Lastkähne vollgepumpt, samt ihren Aufbauten unter die neuen Vrückenteile gefahren, durch Auspumpen so weit gehoben, daß sie die Kon­struktion frei trugen, und nun schwamm die son­derbare Fracht flußabwärts bis zur zerstörten Brücke, deren Pfeiler inzwischen instandgesetzt wa­ren, und das Einschwcnken begann. Wie­der wurden die Kähne voll Wasser gepnmpl, bis sie ihre Last an der berechneten und gewünschten Stelle absetzten. Keine 24 Stunden lang war der Verkehr behindert.

In einem Land, wo die Arbeitskraft noch aus­reichend vorhanden ist, kann unter ganz anderen Gesichtspunkten an die Ausführung von Bau­projekten herangegangen werden als dort, wo jede Faust bereits cingespannt ist. Daher spielen auch Erdbewegungen gewaltigen Ausmaßes in Ser- bien heute keine Rolle. Das zerklüftete Berggelände ist reich an Brücken und Viadukten, deren Trag­fähigkeit ausreichte, um den geringen Verkehr zu bewältigen. Seitdem aber diese Strecken eine stra­tegische Bedeutung gewonnen hahen und eine Be­anspruchung erfahren, der sie nicht mehr gewachsen sind, müssen viele Brücken verstärkt werden. Auch hier schwingt OT. den Zaubcrstab, denn dort heißt es gleichfalls, sparsam mit dem Material umzu- gehen. So sieht man denn in manchen Tälexn ein ameisenhafteS Gewimmel von Menschen. Loren und Baggern.

DaS Eisenbahnwesen Serbiens, das sich, als Ganzes gesehen, mit kleinen mitteleuropäischen ver­gleichen kann, liegt besonders an den Brennpunk­ten des Verkehrs im argen. Hier ist die Entwick­lung stehengebliebcn und muß jetzt von deutsch«? Seite vorangetrieben werden. LnrI kteuü