Der
Führer-Hauptquartier, 23. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Der Feind dehnte seine Großangriffe gegen die Ostfront aus weitere Abschnitte aus. Trotzdem blieben auch gestern seine Versuche, ohne Rücksicht auf Verluste > einen Durchbruch zu erzielen, vergeblich. Entgegen aller feindlicher Propaganda stehen die Armeen des deutschen Ostheeres festgefügt und unerschüttert. Im engsten Zusammenwirken mit , der Luftwaffe fügen sie dem Feind ungeheure blutige Verluste zu. So verloren die Sowjets gestern 566 Panzer und 105 Flugzeuge. Weitere Panzer , wurden durch die Luftwaffe zerstört. Am Kuban- Brückenkopf und südlich des Ladogasees begann der Feind die von der deutschen Führung erwarteten Angriffe nach starker Artillerievorbereitung, mit Panzer- und Schlachtfliegerunterstützung. Sic'scheiterten restlos. An der Front vom Asowschen Meer bis Bjelgorod setzten die Sowjets den Ansturm ,gegen die deutschen Stellungen auch gestern vergeblich fort. Eine nordwestlich Kuibyschews durchgebrochene Panzcrgrnppc wurde unter Abschuß von . 50 Panzern bis auf geringe Reste vernichtet. Im gesamten Raum von Orel warfen die Sowjets starke zum Teil frische Infanterie- und Panzerkräfte in den Kampf. Auch diese wurden in 'wechselvollen Kämpfen - unter schweren Verlusten» zurückgeschlagen. Bei der Abwehr eines sowjetischen Bomberverbandes, der ein deutsches Geleit in unmittelbarer Nähe der nordnorwegischen Küste anzugreifen versuchte, wurden durch Jäger und Marineflak 15 feindliche Flugzeuge abgeschossen.
Auf Sizilien kam es gestern nur im mittleren Abschnitt zu schweren Kämpfen, in deren Verlauf feindliche Angriffe verlustreich abgewiesen wurden. Im westlichen Abschnitt wurde eine rückwärtige Verteidigungsstellung bezogen. Der Feind folgte hier nur zögernd. Bei Catania hält der Ar- ttlleriekampf an. Im Nachtangriff gegen den- Nachschub des Feindes zwischen Malta und Sizilien traf die Luftwaffe vier Frachtschiffe mittlerer Größe mit schweren Bomben.
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blick gestoppt. Durch Abschnürungen, Gegenstöße und Einkesselungen wird täglich aufs neue das einzige Ziel dieses Kampfes erreicht: die Vernichtung von Unsummen feindlicher Kräftealler Art. Schon jetzt müssen die Bolschewisten ihre kostbaren Garde-Schützen-Divi- fionen in die Schlacht hineinwerfen, weil die Panzerdivisionen längst nicht mehr ausrcichen.
Der deutsche Grenadier hat in dieser Abnutzungsschlacht einen weiteren Beweis feiner Vielseitigkeit gegeben. Was kann er nicht alles! Angriff vortragen, Angriff abwehren, Stellung halten, Panzer über sich Hinwegrollen lassen, sie dann von hinten vernichten, im Gegenstoß den Feind zurückwerfen, in endlosen Märschen von einem Raum tn den anderen jagen und vor allem den Gegner in Atem halten. Das ist die Kunst der deutschen Führung: Wie eine Feuerwehr ist die Truppe immer dort rechtzeitig zur Stelle, wo es zu brennen beginnt. Der. Vergleich hinkt nur insofern, als nicht mit Wasser gelöscht wird, sondern mit Panzergranaten, Schlachtfliegern und Vernichtungsladungen
Im Raum von Orel rollen jetzt sämtliche für die Offensive bereitgestellten Sowjetkräfte, und alle kommen zum Verschleiß. Die deutschen Grenadiere bedienen die Mühle, in der die Gegner zermahlen werden. Die Zahl der sowjetischen Toten beträgt mindestens das Siebenfache der Zahl der Gefangenen. Noch ist die bolschewistische Sturmflut nicht versandet, aber sie ist gebrochen an dem Wellenbrecher, den unsere Grenadiere vor der großen deutschen Ostfront im Raum von Orel in tiefster Pflichterfüllung und eiserner Härte halten
Ruhmestaten unserer Eisenbahner im Osten
Irotz Lomben- unck Lanckenterror ucuräen 32 000 Kilometer 8treclre umeespurt
llradtderledt nasere» H o r r e s p o n,1 e n t e o Ir. Im Osten, 24. Juli. Der Staatssekretär im Reichsverkehrsministerium Dr. Ganzen ntü ller bereiste die Ostgebiete und zeichnete im Rahmen eines Betriebsappells in der Generalvcrkehrsdirek- tion Osten wiederum mehrere Eisenbahner aus dem Front- und aus dem Bandengebiet mit dem ihnen vom Führer wegen Tapferkeit und soldatischen Einsatzes verliehenen Eisernen Kreuz II. Klasse bzw. Kriegsverdienstkreuz I. Klasse mit Schwertern aus. Wie er betonte, ist die Verkehrslage trotz des Luft- und Bandenterrors auch in den besetzten Ostgebieten flüssiger denn je. Die erhöhten Anforderungen durch die an der Ostfront neu entbrannte Schlacht können ohne Schwierigkeiten bewältigt werden. Die Reichsbahn besitzt sogar noch einen erheblichen Spielraum zu Mehrleistungen über den gegenwärtigen Stand Humus.
lim den 'Anschluß an das deutsche Bahnnetz sichcrzusteileu, mußten die ehemaligen Sowjetlinien von ihrer breiteren Spurweite auf die deutsche Normalspur umgespurt werden. Die hierbei vollbrachten Arbeitsleistungen gehören für alle Zeiten zu den größten Ruhmestaten unserer Eisenbahner, denn sie waren vielfach geradezu schlachtcntscheidcnd. Ein deutsches Stammpersonal von 40 Kopsen hat es mit 10 000 Russen zuwege gebracht, bei 18 Grad Kälte und Schneestürmen bis 52 Kilometer täglich umzuspuren. Von der Gesamtleistung der umgespurten 30 000 Kilometer erhält man erst die richtige Vorstellung, wenn man
sich vergegenwärtigt, daß die Deutsche Reichsbahn in .ihrem ursprünglichen Netz 78 000 Kilometer hatte. Die Leistungsfähigkeit der umgespurten Strecke wurde durch Erweiterungsbauten noch erheblich verbessert, und zwar durch den Einbau von Weichen und Neberholungsgkeisen, die Errichtung von Lokomotivschuppen und Wassertürwen, die Verlegung von Hunderten von Kilometern neuer Rohrleitungen und die Neuschaffung einer Fülle von Maschinenanlagen. So wurde das Streckennetz, das die deutsche Ostfront versorgt, immer dichter und zuverlässiger. Au diesen Leistungen sind die Reichsverkehrsdirektionen mit ihren: eigenen Personal und den von ihnen beauftragten Finnen mit 40 Prozent, die Organisation Todt nnt 30 Prozent und Heide znsammcn ebenfalls mit 30 Prozent beteiligt.
Alle diese Aufgaben waren nur zu meistern, weil der deutsche Eisenbahner seine Pflicht im besetzten Ostgebiet mit- vorbildlicher Treue und Einsatzbereitschaft erfüllt hat. Besonderes Lov vxrdicnl der'deutsche Lokomotivführer, der N a ch t für Nacht die durch Bandenanschläge gefährdeten Strecken befahren und selbfk-zur Waffe gegriffen hat, um den feindlichen Widerstand zu brechen, wo er ihm entgcgentrat. Bei der Verteidigung von Bahnhöfen, Gleisanlagen uno rollendem Material hat der Mann mit dein Flügelrad auf dem Kragenspiegel ein stilles Heldentum entfaltet, das allein die Größe des erreichten Erfolges gewährleistete.
Großes Handelsschiff in Brand geschaffen
Der italienische Wehrmachtbericht
Rom, 23. Juli. Das Hauptquartier der italienischen Wehrmacht gibt bekannt: „Angriffe bedeutender feindlicher Streitkräfte gegen den mittleren Frontabschnitt und in der Ebene von Catania sind von den italienischen und deutschen Truppen zurückgewiesen worden, während im westlichen Abschnitt die Verteidigung nach erbitterten Kämpfen, die gegen schwere Panzer zu bestehen waren, aus rückwärtige Stellungen zurückgehcn mußte. Flieger- Verbände der Achse haben gegen die feindliche Schiffahrt in den stzilianischen Gewässern operiert; -ein großes Handelsschiff ist von unseren Torpedoflugzeugen im Osten von Kap Passers getroffen und in Brand gesetzt worden. Ueber Sardinien verlor die anglo-amerikanische Luftflotte bei dem Angriff, der im vorigen Heeresbericht erwähnt ist, durch unsere Jäger zehn knehrmotorige Bomber; die Flak schoß außer den bereits genannten zwei Flugzeugen ein drittes ab. Luftangriffe auf Foggia, Salerno und auf einige kleine Zentren Latiums verursachten in den beiden Städten erhebliche Schäden, dagegen in der Campagne Romana solche von unwesentlichem Ausmaß."
23 Schiffe bet Rendova versenkt
Tokio, 24. Juli. Seit der Landung der Nord- amerikancr auf der Insel Rendova erzielten die Japaner in der Zeit vom 30. Juni bis zum 20. Juli nach einer Mitteilung des Kaiserlichen Hauptquartiers folgende Erfolge: Es wurden 265 Feind Maschinen abgeschossen und 23 Kriegsund Transportschiffe versenkt sowie ein Kreuzer und vier Transporter schwer beschädigt. Unter den versenkten Schissen befinden sich fünf Kreuzer, fünf große Zerstörer, ein Zerstörer, ein Speziälschiff, zwei nicht identifizierte Kriegsschiffe, vier Transporter, ein Torpedoboot und ein Kreuzer, der in die Luft /log. Während der gleichen Zeit wurden 66 japanische Maschinen abgeschossen oder beschädigt.
Streitigkeiten um Roosevelt
Stockholm, 24. Juli. Wie aus Washington berichtet wird, wird der skandalöse Konflikt zwischen dem Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten Wallt a c e und Jesse Jones, die beide ihren Funktionen als Direktoren wichtiger Kriegsämter enthoben wurden, in journalistischen Kreisen weiterhin lebhaft kommentiert. Außerdem bildet dieser Konflikt auch die Ursache für Streitigkeiten in der Demokratischen Partei Roosevelts selbst. Nach der von Roosevelt getroffenen Entscheidung wird es für Wallace praktisch unmöglich sein, sich als Kandidat für den Posten des Vizepräsidenten aufstellenzu lassen. Man glaubt, daß Roosevelt einen anderen Mitarbeiter, wahrscheinlich den Führer der demokratischen Mehrheit im Kongreß, Rayburn, aussuchen wird. Die Zeitungen, die Wallace unterstützen, beschuldigen Roosevelt, ausschließlich für die Zwecke seiner Politik und der Wahlen gehandelt zu haben.
ii» ItiirLv
Ritterkreuzträger Oberleutnant Karl K i tz n e r. Staffelfübrcr in einem Sturzkamvfgefchwader, starb an der Ostfront den Fliegertod.
Zwischen Donez und Mius wurde ein deutscher Nahaufklärer von vier Sowjetjägcrn angegriffen. Trotzdem gelang es ihm, einen der Gegner abzuschicbcn und die übrigen drei Kcindjäger zu vertreiben.
Neichsorganisativnsleiter Dr. Lev sprach in Leipzig und Chemnitz auf Grobappellen der.Politischen Leiter über die groben Kraftanstrenaunaeu des deutschen Volkes zur Erringung des Endsieges.
Der Duce bat Rationalrat Giuseppe Peverelli zum neuen italienischen Verkebrsmiuifter ernannt.
Der^ stellvertretende Regierungspräsident von Plovdiv (Pulgarien) ist von zwei Kommunisten überfallen und ermordet worden.
Unter den Nomaden Ostsvriens ist eine neue Revolte ausaebrochen, die sich gegen die Nahrungs- mittclbcschränkungen durch die englischen Besatzungs- behörden richtet.
Lin Lekaukensler äeul8ek«r ^rl: H1ü11iau8en cler LuncIZau
? bleiben dienten
„Krieg, Handel und Piraterie — dreieinig sind Z sie, nicht zu trennen!" So hat schon der alt, D Goethe die Art charakterisiert, in der Großbritau- Z nten seine Kriege zu führen pflegt. Für England Z ist der Krieg nie etwas anderes gewesen als die Z Fortsetzung unsauberer G-'-l'O'ie mit anderen I Mitteln. Ms SeerSg: b. . ie keines der un-
- geschriebenen Gesetze des achteten, keine
Ritterlichkeit, keine Schonung wehrloser Frauen und Kinder kannten, haben sich die Briten in: 17. Jahrhundert den Aufstieg zur Großmacht gebahnt. Am Anfang des 19. Jahrhunderts empörte sich noch die Kul- lurwelt, als ein typischer Vertreter des hri- tischen Geistes, Lord El- gin, die Wirren der Napoleonischcn Kriege
- benutzte, iiui aus Athen ß den weltberühmten Parlhenon-FrieS zu stehlen, ß Selbstverständlich hat England nie daran gedacht, Z diesen Diebstahl später wieder gutzumacben. Der
V Värtbenon i^ries bildet noch heute einen der s S-'ä;e des l::-.isll:en Museums.
Z ^ino jetzt kätl John Bull, der alte Seeräuber, D die Gelegenheit für günstig, wieder ähnliche bil- Z lige Erw«bungen zu machen. Aus der Cyrenaika s kommt die Nachricht, daß die dort von den Jta- Z lienern in mühsamer archäologischer Arbeit ge- Z sammelten Kunstwerke ves Altertums — damals D bildete die Cyrenaika ja noch eine blühende und D fruchtbare Provinz des Imperiums Romanum— Z von den Engländern einfach gestohlen werden. Z Vorläufig hat man diese „Neuerwerbungen" in D den Museen von Alexandria untcrgestellt, um sie D bei besserer Gelegenheit nach England zu ver-
V frachten. Sie mögen noch so vornehm tun, die D Lords und Plutokrateu von London — im Z Grunde ihres Wesens sind sie heute noch dieselben Z Seeräuber und Strauchdiebe geblieben wie ^etnst.
XiiiQ« »118 »Derzeit
Ei« Storch brachte ihn: den Tod. In einem Hoch- spaniiungsnev batte sich in der Nähe von G o stier s b a u s e n lWestvrenhen) ein Storch verfangen. Bei dem dadurch entstandenen Kurzschluß war der Leitungsdrabt beschädigt, so daß er zur Erde herabhing. Ein Soldat, der anscheinend das Tier befreien wollte, kam mit dem Drabt in Berührung und war auf der Stelle tot.
Stach dem Fett kam das Bier. Kürzlich hatte sich rund um die I n s c l"F ü b r ein grober Fcttrina gebildet, der wahrscheinlich von einem Tanker ber- stammte. Wenn auch dieses Fett zu Nabrungszwecken nicht benützbar war. so fand cs doch reibende Abnehmer. da eS im Haushalt und in technischen Betrieben gut verwandt werde» konnte. Einige Zeit später schwamm anch die Insel Westerland ähnlich „im Fett". Nun meldet die Insel Föhr, dab nach dem Fett Fässer mit Bier, und zwar mit englischem Porter, ange'chivemmt wurden. "
Fünf Millionen Kronen gestiftet. Zugunsten der geplanten Gründung einer zweiten norwegischen Uni- versitat in Bergen fetzte ein verstorbener norwegischer Kapitän sin Vermächtnis von fünf Millionen thronen ans. Sollte der Plckn binnen der nächste» zehn Jahre nicht zur Durchführung kommen, so fällt das Vermächtnis an die südnorwcgische Gemeinde Frederikstad, wo der ErblafserAeiike Jugend verlebte. Doch auch in diesem Falle soll das Geld zum Besten der studierenden Jugend Verwendung finden.
Ei« ««angeuebmer Ttallnachbar. Die Kuh eines Bauern in No'rdschweben wollte plötzlich nicht mehr fresse». Der Tierarzt stellte fest, bah die Kuh nicht imstande war, Nahrung zu sich zu nehmen, weil ihr ein »eben ihr behendes Pferd die halbe Zunge abgebissen hatte.
Vor vier Jahren schien es noch ein unumstößliches Gesetz der politischen Entwicklung des Westens zu sein, daß Frankreichs angeblich uneinnehmbare Festung Belfort für immer den Weg durch die Burgundische Pfarte sperren und Deutschland durch die Vogesen und die Maginotlinie für immer auf das rechte Ufer des Rheins beschränken werde. Heute sprechen wir im Sundgau von der Aufgabe, hier ein „Schaufenster" Mutscher Art und deutscher Leistung zu schaffen. Die Festung Belfort ist nicht mehr. Der Weg durch die Burgundische Pforte ist in deutscher Hand. Hier im Sundgau werden künftig alle, die vom Südwesten Europas nach Deutschland kommen, zum ersten Male deutschen Boden betreten. Der Sundgau^und seine größte Stadt, Mülhausen, müssen Vorbild Deutschlands werden.
Die Menschen des Sundgaus haben ebensowenig mit Französischem gemein wie die Menschen der nördlicheren Gebiete des Elsaß. Sie sind Memannen. Ihre Entwicklung ist durch den natürlichen Reichtum des Bodens und durch die Schranken bestimmt, die ihrem Blick und ihrem Weg in die Welt früher gesetzt waren.
Es gibt kaum einen Fleck mitteleuropäischen Bodens, auf dem sich die politische Tragik deutscher Menschen, aber' auch ihre Zähigkeit, so leicht ablesen läßt wie hier. Der Sundgau und das Elsaß sind eins zur Zeit der Blüte des Stauferreiches, als die politische und auch wirtschaftliche Kraft Deutschlands im Raum von Bingen bis Basel zusammengefaßt war. In der Zeit des Verfalls setzten sich im Elsaß die Habsburger durch, die mit dem Hinübergreifen an die Donau und mit Oesterreich die Kaiserkrone gewannen. Die freien Reichsstädte des Elsaß standen in ständigem Kampf und in zeitweiliger Unterwerfung unter die Habsburger.
Dann kamen mit Frankreichs König Karl VII. die Armagnacs über das Land. Die großen Reichsstädte des mittleren und nördlicheren Elsaß schlossen sich zur Abwehr zusammen.
Mülhausen versuchte seinen Widerstand durch ein Bündnis mit dem Schweizer Kanton Bern und einem zweiten Bündnis mit dem Kanton Basel zu sichern. Ihm folgte 1515 ein Bündnis mit allen Schweizer Kantonen, das die gemeinsame Hilf«
und Verteidigung bei jeder Bedrängnis vorsah. Fast 300 Jahre wurde durch dieses Bündnis der Sundgau mit seiner größten Stadt unter die politischen Gesetze der Schweiz gestellt. In der Mitte des 18. Jahrhunderts führten aus Baden gekommene Kaufleute in Mülhausen die Industrie der Baumwolldruckerei ein. 1772 bestanden schon 15 Fabriken dieser Art in der Stadt. Man machte große Geschäfte in Frankreich, weil man mit einfachen technischen Mitteln die „Jndienne- Stoffe" nachahmte, welche die französische ostindische Kompanie zu teuren Preisen einführte. Der Ver
kauf dieser Baumwolltuche in Frankreich ging Jahrzehnte gut. Dann griff aber in den letzten Jahren des französischen Königtums die Finanzverwaltung gegen Mülhausen ein. Man verbot die Einfuhr der dort bedruckten Baumwollstoffe. Die französischen Imperialisten der jungen Republik wollten Mülhausen als letzte/deutsches Gebiet des Elsaß, nachdem längst alles Land zwischen Vogesen und Rhein der französischen Eroberungssucht anheimgefallen war, mit billigen Mitteln einverleiben.
Jahrelang wehrte sich Mülhausen trotz schwerster Not und Hungers gegen Frankreich. Die Bürger glaubten sich auf ihr Bündnis mit den Schweizer Kantonen verlassen zu können. Statt dessen gaben auf ihre Bittbriefe die Schweizer Eidesgenossen lediglich einige gute Worte und am 3. Januar 1798 mußte die Bürgerschaft den Beschluß fassen, den Franzosen nachzugeben. Der letzte Stützpunkt des Deutschtums im Elsaß war dahin.
Für die Stadt Mülhausen bedeutete der Anschluß an Frankreich eine gute Entwicklung ihrer Industrie. Denn an Energie der wirtschaftlichen Führung waren die Mülhauser den französischen Konkurrenten weit voraus. Sie gründeten neben der Textil- die Eisenindustrie.
Im Jahre 1904 entdeckten Mülhauser Industrielle die großen Kalivorkommen des.Elsaß und begannen mit eigenen Mitteln ihre Ausbeutung.
Nach dem Weltkrieg, bei dem Mülhausen trotz der -schweren Kämpfe am Hartmannsweilerkopf gut davongekommen war, kam die zweite große Enttäuschung für alle Bürger dieser Stadt, die sich politisch nicht an Deutschland, sondern an die „Fremde" gehalten hatten. Regierung, Generalstab und Parlament Frankreichs waren sich darüber einig, daß es „unsinnig" sei, in dem Gebiet zwischen Belfort und dem Rhein eine Industrie zu fördern. Man sah den Sundgau als kommendes Schlachtfeld an und ließ Mülhausen wirtschaftlich zugrunde gehen. Die Zahl der Arbeitslosen war in Mülhausen fünf Jahre vor dem Kriege verhältnismäßig größer als in Deutschland um 1932. Am 18. Juni 1940 nahmen deutsche Soldaten Mülhausen wtedertndeut- schen Besitz.
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Schweres Brandunglück beim Futterschueide«. Ein schweres Brandunglück ereignete sich in der italienischen Ortschaft S v a d o n i. Dort ging der Benzin- bebülter einer FutterschneidmasHine in Trümmer. Der ausgelaufene Brennstoff entzündete sich. Die sechs Angehörigen des Bauern, die das Feuer zu» ' nächst zu löschen versuchte», dann aber von den Flam- men eingeschlosscn wurden, trugen schwerste Brandwunde» davon. Bier find bereits im Krankenhaus ge- storbe». Die beiden übrigen schweben in Lebensgefahr.
- Nenartige Sicher««« gegen Bahnnnfiille. Auf der Bahnstrecke, die am Corner See entlang der Berga- , maskischen Boralpen führt, ist von der italienischen Staatsbahn eine neuartige Strcckensicherung anae- , bracht worden. Diese Sicherung dient dazu, automatisch die Haltsignale in Gang zu setzen, wenn durch Erd- . stürz oder Abrutsch von Steinen die Strecke gesperrt ' ist. Durch die Haltsignale gesperrt» wirb jerveils der Teil der Strecke, der durch den Erdrutsch unbefahrbar geworden ist.
Mäuse ernte« Weizeuacker. Ein Schweizer Landwirt machte sich dieser Tage auf. um einen sechs Ar groben Weizenacker zu ernten. Zu seinem Ent- , fetzen entdeckte er, dab sämtliche Aehren am Boden abgefchnittcn und zum Grobteil leer dalagen. Sofort verständigte der Geschädigte die Polizei. Die Erhebungen ergaben aber eindeutig, dab die Getrerdediebe Mäuse waren, denn die llntcrsnchungsbcamtcn konnten an Ort und Stelle znschen, wie die Mäuse die - Halme erkletterten, sie unterhalb der Aehren durch- bissen und danach die am Boden liegende» Früchte - fraßen.
Oer Rundfunk am Sonntag und Montag
Sonntag. Reichsprogramm. 9 bis 1V Ilbr: „Unser Schatzkästlein" mit Theodor Loos. 10.19 bis 11 Uhr: Alte Chor- und Blasmusik. 11.98 bis 11.39 Uhr: Sie- der zum Mitsingen. 11.39 bis 12.30 Uhr: Melodienfolge aus Chor und Operette. 12.40 bis 14 Uhr: DaS deutsche Bolkskonzert. 14.39 bis 13 Uhr: Friedrich Domin erzählt ein Grirmnsches Märchen. 15 bis 19 Uhr: Unterhaltungskompontsten im Waffenrock. 19 bis 18 Uhr: ..Feldpost-Rundfunk". 18 bis 19 Uhr: Konzert der Preutzischen Staatskavelle (Schumann, von Schillings). 20.15 bis 22 Uhr: Unterhaltungskonzert — Deutschlandsender. 8 bis 8.39 Uhr: Deutsche Oraelmusik des 17. Jahrhunderts. 19.10 bis 11 Uhr: Vom grobe» Vaterland: Mark Brandenburg. 18.89 bis 15.55 Uhr: Beethoven-Klaviermusik urrü Brahms- Lieder 18 bi» 19 Uhr: Bunter Melodienreigen. 29.15 > bis 21 Uhr: „Musikalische Kostbarkeiten" (Kammermusik) 21 bi» 22 Uhr: Aus der Welt der Over.
Montag. ReichSvrogramm. 11 bis 11.39 Uhr: Kleines Konzert der Wiener Svmvhoniker. 11.39 bis 11.49 Uhr: „Und wieder eine neue Woche". 15 bis 19 Uhr: „Schöne Stimmen in zeitgenössischen Liedern". 19 bis 17 Ubr: Wenig bekannt« Unterhaltungsmusik. 17.18 bis 18.39: „Dies und das für Euch zum Spatz". 29.15 bis 22 Uhr: „Für jeden EtwaS". — Dentlchlandsen- d«r. 17.15 bis 18.89 Ubr: Klavierkonzert von Weber. Kammermusik von Kornauth und Wolf-Ferrari. 29.15 RS 21 Ubr: Lieder mit seltener Jnstrumentalbealei- tuna. 21 bt« 22 Ubr: „Komvonisten dirigier«»": Julius Weisman« (Fretbura).