Der
A«S drin Führer Hauptquartier, IS. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Die Sowjets rannten auch gestern gegen die Mitte und den Südtetl der Ostfront vergeblich an. Sic erlitten dabei erneut hohe blutige Verluste und verloren 337 Panzer. Am Kuba n-B rücken- kopf stellte der Feind infolge seiner schweren Verluste im Laufe des Nachmittags seine Angriffe ein. Am MtuS und am mittleren Donez setzten die Sowjets ihre Durchbruchsversuche fort, die an der zähen Abwehr oder durch den entschlossenen Gegenangriff unserer Truppen scheiterten. Nördlich Bjelgorod wurden die in mehreren Wellen angreifenden Infanterie- und Panzerverbände der Sowjets bereits vor der Hauptkampflinie zerschlagen. Jni gesamten Raun, von Orel wehrten unsere Truppen in wechselvollen Känipfen die an zahlreichen Stellen der Front vorgetragenen Angriffe unter besonders hohen Verlusten für den Feind ab. An der übrigen Ostfront führten die Sowjets nur örtliche erfolglose Angriffe. Die Luftwaffe griff mit starken Verbänden wiederholt in die Kämpfe an den Schwerpunkten der Abwehrschlacht ein und war in zahlreichen Luftkämpfen erfolgreich. Rumänische Jäger schossen hierbei 17 Sowjctflugzeuge ab.
Auf Sizilien leisten deutsche und italienische Truppen teilweise in beweglicher Kampsführung dein Feind weiterhin erbitterten Widerstand. Im Küstenabschnitt südlich Catania wurden von schwerer Schiffsartillerie und starken Fliegerkräften unterstützte Durchbruchsangriffe britischer Jnfantcrie- und Panzerverbände abgewtesen. Deutsche und italienische Fliegerverbände bekämpften bei Tag und Nacht die Transportflotte des Feindes in den Gewässern Siziliens mit großem Erfolg.
Bei der Abwehr von Angriffen gegen deutsche Geleite an der norwegischen und holländischen Küste wurden ein feindliches Unterseeboot versenkt und durch Sicherungsfahrzeuge und deutsche Jäger fünf Flugzeuge abgeschossen. Vier weitere feindliche Flugzeuge, darunter ein Großflugboot, wurden über dem Kanal sowie über dem Atlantik vernichtete Ein eigenes Jagdflugzeug ging verloren. In der vergangenen Nacht überflogen nur einzelne feindliche Störflugzeuge das Reichsgebiet.
Deutsche Unterseeboote versenkten im Kampf gegen feindlichen Nachschub erneut zehn Schiffe mit 62 OOS BRT.
unvorstellbare Masse von 4300 Panzer- kampfwagen. Es steht fest, daß die Bolsche- wisten jetzt unter allen Umständen, und sei es auch unter noch so großen Opfern, eine Entscheidung herbeiführen wollen. Aber an keiner Stelle ist ihnen bisher ein Durchbruch oder eine operative ins Gewicht fallende Entscheidung gelungen. Ebenso aber steht fest, daß die ungeheure Schwächung, die die Bolschewisten in diesen Ausblutungsschlachten mit hinnehmen müssen, Folgen haben wird. Schon jetzt werden selbst im Feindlager Stimmen laut, die bezweifeln, daß die Sowjets ein Durchhaltevermögen aufbringen werden, wie es die Anglo-Amerikaner in ihrem Zweifrontenplan vorgesehen haben.
Munition sdampfer flog in die Luft
Rom, 19. Juli. Da§ Hauptquartier der italienischen Wehrmacht gibt bekannt: „Auf Sizilien wurden wiederholte feindliche Angriffe zurückgeschlagen. Im Verlaus der Kämpfe der letzten Tage hat'sich die „Livorno-Division" durch ihre,tapfere Haltung besonders hervorgetan. Bombergeschwader und Kampfflugzeuge der Achse, die die Streitkräfte des Heeres unterstützten, griffen feindliche Truppen- und Fahrzeugansammlungen wirksam an. Während dieser Kämpfe wurden vier feindliche Flugzeuge zum Absturz gebracht. Im Verlauf von Tages- und Nachtoperationen der italienischen und deutschen Luftstreitkräfte wurden der feindlichen Schiffahrt neue Verluste beigebracht. Ein 12 000- BRT.-Dampfer, der mit Munition beladen war, wurde von einem unserer Torpedoflugzeuge getroffen und in die Luft gesprengt. Ein schwerer Kreuzer und ein Dampfer mittlerer Größe wurden ebenfalls von Torpedos unserer Flugzeuge getroffen. Eines unserer Aufklärungsflugzeuge zerstörte einen Bomber über Sardinien. Am Montagvormittag warfen feindliche Fliegerverbände zahlreiche Bomben über Rom ab. Der entstandene Schaden wird zur Zeit festgestellt."
Massenverschleppungen rund um den Erdball
soo Millionen kür 6»8 ^maronkwxebiet - Lin klan 6e, „>VeItke»z«j,er," Roosevelt
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sab. Bern, 20. Juli. Vollständige politische und wirtschaftliche Beherrschung der Menschheit ist das groteske Ziel Roosevelts. Kaum glaubliche Einzelheiten, die erst jetzt über die sogenannte internationale Ernährungskonferenz von Hotsprings bekannt werden, lassen erkennen, daß die USA. weder den Völkern noch den Staaten das Recht auf Eigenleben zubilligen wollen. Roosevelt ist der Meinung, daß — nach einem Kriegsende, wie er es sich denkt — Hunderte von Millionen Menschen zwangsweise auf die Wanderschaft geschickt werden sollen. Allein der Urwald Brasiliens könne, wie sich jetzt die „Basler Nachrichten" in einem Artikel aus Washington berichten lassen, 500 Millionen Menschen gebrauchen. Diese Zwangsumsicdlungen sollen nicht etwa zur Bereinigung der nationalen Grenzen dienen, sondern von einem Erdteil zum anderen erfolgen, je nachdem, wohin Roosevelt in seinem Hirn die Mehrheit der Menschen bestimmen möchte.
Grundgedanke ist augenscheinlich, politisch mißliebige Nationen zu entwurzeln und Zwangsverschickungen in solche Gebiete vorzunehmen, die bisher wegen Unwirtlichkeit nicht erschlossen werden
konnten, dem Dollarkapitalismus aber ein verlockendes Objekt zur Herauswirtschaftung hoher Ueberschüfse zu sein scheinen. Das Stichwort für diese absurden Pläne lautet: Die übervölkerten Gebiete müßten von ihrem Menschendruck befreit werden. In erster Linie könnten sich dann in Europa die Belgier und Holländer darauf gefaßt machen, auf Nimmerwiedersehen in die grüne Hölle des Amazonas oder in die eisigen Steppen Nordbrast- liens geschafft zu werden.
Trotz des gefährlichen Charakters dieser Projekte gerade für verschiedene kleine Staaten haben sich die Emigrantenklüngel nicht gescheut, an der famosen Konferenz tcilzunehmen und sogar ihre Beschlüsse zu billigen.
„Habt keine Angst vor Haifischen!"
Stockholm, IS. Juli. Nach einer United-Presse- Meldung aus Honolulu wurde allen amerikanischen Marinesoldaten und Fliegern im Pazifik eine kleine Broschüre verteilt, die den Titel führt: „Habt keine Angst vor Haifischen und vor den Eingeborenen". Der volkstümliche Name für diese Broschüre ist „Ratgeber für Schiffbrüchige".
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D Oer Beichskommissar für die besetzten nkeüerlcln- ? diesen Gebiete hat den Oienstlelter Pg. Willi Z Hitterbusch mit der Wahrnehmung der Ge-
- schäfte des Genecalkommifsars zur besonderen ver- D Wendung einschließlich derjenigen Aufgaben, die
- dem Generalkommissar zur bebilderen Verwendung Z zugewiesen wurden, betrau:.
- Pg. Willi Bitterbusch wurde 1592 in Zfcackau
- (Kreis Tvrgau), dem jetzigen Beilrode, als Sohn Z des Fabrikbesitzers Hermann Bitterbusch geboren. Z <kr war als Weltkriegsteilnehmer Offizier und
V Kompanieführer von 1-15 bis zum letzten Tage D des Bingens an verschiedenen Fronten im «Osten,
V Süden und Westen, und zwar immer in vorderster Z Linie. Seinen Beruf als Lehrer legte er nach Z Kriegsbeendigung nieder und war im Werk seines
V Vaters tätig. Bei der Bewegung stand er mit seinen Z sechs Brüdern seit 1923. Mt der Wiedereröffnung Z der NSOAP. 1925 trat er wieder in die Bewegung D ein und war Mitbegründer der Ortsgruppe Wit- Z tenbcrg. Bis kurz vor der Machtübernahme war er D Kreisleiter der !1«OAB. des Kreises Wittenberg.
Z Zuletzt war er Krcisleiter in Merseburg, von wo Z er als Beauftragter des Beichskommissars für die
V Niederlande zur Führung der Provinz Nordbrabant Z berufen wurde, von dort kam er durch die Oberste
V Parteileitung nach München in den Führerbau als
- Beichshauptamtsleiter.
„Der eigentliche Kampf hat noch nicht begonnen"
VVsrnuax 6e, kritisckea I-uktksbrtmillistero vor einer Onterscdätzunx Oeutscklsncks
Orsdrderledt aorere» korrespoaaevtev
o. st. Stockholm, 20. Juli. Die Liberale Partei Englands hält augenblicklich in London ihre Jahrestagung ab. Die üblichen Reden wurden gehalten und eine Reihe von Entschließungen angenommen, in denen aufs neue zum Ausdruck kam, in welch veralteter Lebensform diese Partei ihre Tage fristet. Die Besprechungen erreichten ihren Höhepunkt mit einer Rede des Parteiführers und Luftfahrtministers Sir Archibald Sinclair, der u. a. auch auf die Lage des Krieges im allgemeinen einging und dabet eine Reihe von sehr ernst gemeinten Warnungen an das britische Volk richtete, Warnungen, die er bestimmt nicht allein als Führer der Liberalen Partei, sondern als Mitglied des Kriegskabinetts aussprach. Ausdrücklich bezog sich Sir Archibald Sinclair auf die letzten Ereignisse im Mittelmeergebiet oder, wie
er sich ausdrückte, aus die „von unseren alliierten Streitkräften errungenen Erfolge".
Demgegenüber meinte Sinclair, der eigentliche Kampf habe überhaupt noch nicht begonnen. Deutschland sei eine ungeheuer starke Militärmacht, und England dürfe sich keinen Augenblick blenden lassen durch die kürzlichen Erfolge, die es im Gebiet des Mittelmeers errungen habe oder etwa durch die „Angriffe unserer Bomberverbände" (womit der Luftfahrtminister die Terrorangriffe der britischen Luftwaffe auf Deutschland meinte). „Der Weg ist bitter, lang und hart, und Deutschland kämpft und wird auch weiter kämpfen mit Verbissenheit und Härte. Wir haben also keinen Grund, auch nur einen Augenblick in unseren Kriegsanstrengungen nachzulassen. Im Gegenteil, mit letzter Energie müssen wir weiterkämpfen, um unsere Erfolge sicherzustellen."
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llnerskdütterlicke Haltung; unserer Ostlcümoker im 8truckel 6er ^lnteriulsciilucdt
Von liriegsberiekter 4 ck a m Lsas rä.BL. Der Angriff war nicht überraschend gekommen. Noch am Abend des Vortages hatten unsere Aufklärer Rudel von Panzern gesehen, die sich in kleinen Schluchten bereitstellten. „Das ist Alarm!" sagte der 10 des Korps, der noch spät nachts in seinem Befehlswagen, der bei Orel bis zum Dach in die Erde eingegraben ist, arbeitete. Er steht aus die Feindlagekarte. Auf einer Frontbreite von nur wenigen Kilometern stehen die. neu herangeworfenen sowjetischen Luftlandedivisionen, ein Panzerkops mit noch 200 Panzern, Haubitzenbrigaden, Salvengeschützregimenter sowie Artilleriedivisionen und Granatwerfer-Regimenter. Sieben Eisenbahnzüge mit Kraftfahrzeugen und Panzern sind auf dem Marsch. Morgen wird ein harter Tag werden.
Wenige Stunden später: Der Bataillonskommandeur hat in seinem Bunker einige hundert Meter hinter dem vordersten Graben die Warnung erhalten. Er trifft alle Vorbereitungen. Minen, Sprengladungen und andere Panzervernichtungsmittel sind bereit. Es regnet die ganze Nacht. Zäher Schlamm überschwemmt die Wege, füllt die Gräben. 4.15 Uhr wird auch der letzte Schläfer geweckt. Ein Orkan von Gewittern erschüttert die Luft. Feuerschlag der sowjetischen Artillerie, der Granatwerfer und Salvengeschütze setzt ein, steigert sich zu einem heulenden Donnern, Toben und Krachen und rollt 15 Minuten lang über die deutschen Stellungen, zerwühlt die Gräben. An die Erdwände gepreßt warten stumm und verbissen die Grenadiere. Wie oft haben sie das erlebt! Sie warten auf die Einschläge und sie warten noch mehr auf das Ende des Orkans, das sie Herausreißen soll aus der Dumpfheit des harten Erleidens in das leidenschaftliche Handeln der Abwehr. Noch brausen die feindlichen Schlachtflieger über ihnen, werfen Bom
ben, schießen Leuchtspurgarben aus ihren Bordwaffen.
Da tönt der Ruf: „Panzer!" Die Augen, die sich über die Gräben erheben, sehen durch das Glas dichte Rudel der grünen Kolosse, 30, 40 auf einmal, die sich langsam vorwärts schieben. Die Hand, die den Fernsprecher erhebt, sinkt wieder herab. Alle Leitungen zu den Stäben nach rückwärts sind zerschlagen. „Störnngsucher heraus!" Die Führung muß wissen, wo der Schwerpunkt des Panzerangriffs liegt. Schon schießt die Pak. Aber auf manchem Platz, wo vor zwei Stunden noch Kämpfer standen, liegen jetzt Verwundete. Manches Grabenstück ist umgepflügt. Unerschütterlich ist die Haltung unserer Grenadiere. Viele von ihnen haben Schweres miterlebt. Wieder sehen sie die Sowjetpanzer über, ihre Gräben Hinwegrollen. Sie rollen dem Tod entgegen, der hinten vor den. Rohren unserer schwersten panzerbrechenden Waffen auf sie wartet.
An der ganzen Front dieser Division wird der Feind abgewiesen. Dutzende von Panzern brennen im Gelände, beim linken Nachbarn treten die Sturmgeschütze und Sturmbataillone zum Gegenangriff gegen den durchgebrochenen Feind an und erobern die alte Hauptkampflinie zurück. Aber der Feind, der nicht glauben will, den großen Einsatz dieses Tages verspielt zu haben, greift am Nachmittag mit neuen starken Panzerkräften an. Ein zweiter Durchbruch gelingt ihm fast. Er rollt auf die Feuerstellungen unserer Artillerie zu. Aber 500 Meter vor deren Rohren geht Panzer um Panzer in Flammen auf- Schon brennen in der Steppe 15 Fackeln, da machen die restlichen kehrt. Von 200 Panzern des Gegners, die unsere Aufklärung festgestellt hatte, sind 109 abgeschosien worden.
Politik io Ikiirree
Ritterkreuzträger Hauvtmann Armin Thiede, Staffelkapitän in einem Sturzkamvfgefchwader. starb den Fliegertoö.
Reichsarbeitsfübrer Hier! empfing gestern den Führer des flämischen Arbeitsdienstes van Thillo.
General Franco gab im Königsschlob tza Granta aus Anlab des Nationalfeiertags einen groben Empfang, an dem auch das diplomatische Korps teilnahm.
Während des spanischen Bürgerkrieges kämpften 8500 Portugiesen freiwillig in der Armee General Francos-
In Stavanger fand eine grobe Kundgebung der Nasional Sämling statt, auf der der Minister für Kultur und Bolksaufkläruna. Kunglesang, ein« Ansprache hielt.
In Australien, einem der groben Butter- Exportländer der Welt, mutzte jetzt die Butter rationiert werden, um die Lieferungen an bi« Truppe und an England einigermatzen sicherzustellen.
Untat eines Geisteskranke». Am Freitaamorgen wurde in der Bergstrab« in Pforzheim eine SS Jahre alte Krau von ihrem 23 Jahre alten Sohn durch mehrere Messerstiche in den Hals getötet. Der Täter, der in einem Anfall von Geistesstörung bandelte, wurde festgenommen und in eine Heilanstalt gebracht.
210 Hähnchen von Füchse» getötet. Ju einer W e st- märktschen Hühnerfarm drangen nachts Füchse ein und richteten unter den Tieren ein wahres Blut- .baü an. Morgens fand man 200 Hähnchen tot vor. 10 Tiere fehlten. Mau nimmt an, datz sie von den Füchsen in ihren Bau verschleppt wurden.
Deutschlands grösste Höhle wird Lustschubraum. Die Klutertbühlc in Milspe Westfalen), die den Bewohnern der uralten Eisenstrabe au der Ennepe schon im Clevischen Erbfolgekrieg vor den Spaniern und während des Dreißigjährigen Krieges vor den Nullen und Schweden Unterschlupf bot, ist beute zum Schub der Bevölkerung vor dem britischen Lnstterror acöffnkt nud als LuftschnbrauM auSgeftalket worden. In Gemeinschaftsarbeit haben Milsper und Alten» vörder Volksgenossen unermüdlich geschafft, um di« Höhle auszugestalten. Ein grober Teil der Höhle, deren erforschte Länge 8000 Meter beträgt, ist elektrisch beleuchtet.
Hitler-Jungen baute« eine Reitbahn. Ein Beispiel freiwilliger Einsatzbereitschaft gaben die Mitglieder der Reiter-HI. in L ü d e n s ch e t d. In vierzebn- monatigem Einsatz, bei dem über 600 Kubikmeter Erbmassen bewegt werden^ mutzten, schufen sie sich eine offene Reitbahn, die gerade der im Kriege notwendigen Ertüchtigung dienen wild.
Oer Rundfunk am M ittwoch
Relchsvrogramm. 10 bis 11 Uhr: „Komponisten im Waffenrock", Unterhaltungsmusik. 14.15 bis 18.45: Das deutsche Tanz- und Unterhaltungsorchester. 15.30 ^ bis 16 Uhr: Beliebte Orchester- und Solistemnusik. 16 bis 17 Uhr: „Klänge aus dem Süden". 20.15 bis 21 Uhr: „Der Gebirgsjäger", Lieder und Instrumentalmusik. 21 bis 22 Uhr: Eine bunte Stunde. — Deutschlandsender. 11.80 bis 12 Uhr: lieber Land und Meer. 17.15 bis 18.30 Uhr: Aus Oper und Konzert: Pfitzner, Spohr, de Falls u. a. 20.15 bis 21 Uhr: „Vom ewigen Deutschen": Zauber der Romantik. 21 bis 22 Uhr: Komponistenbild: Robert Schumann.
Was haben Sie für eine Konstitution?
Vorurteile vercken xebroclren - Li» iateressunten Oesprüci, über „Körpertype»'
Die nachstehende Unterredung mit Professor Klare, dem Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Konstitutionsforschung, gibt interessante Einblicke in ein wichtiges Gebiet der medizinischen Wissenschaft und der Psychologie.
Was ist denn eigentlich „Konstitution"? Professor Klare, der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Konstitutionsforschung, nimmt sofort das Gespräch auf. Der alte Hausarzt, der kannte aus dem Schatz seiner Erfahrungen und der Folgerichtigkeit seiner Beobachtungen „seine Pappenheimer"; er wußte, welche Konstitution sein Patient hatte, aber auch sein Wissen war rein „gefühlsmäßig", in feste Formen hat man die Erkenntnisse damals noch nicht gebracht. Ker Altmeister der Kinderheilkunde Adalbert Czerny hat einmal gesagt, daß „die Konstitution alle vierzig Jahre neu. entdeckt werden müsse" — es scheint in der Tat so zu sein. Noch notwendiger aber ist es, endlich einmal alle Forschenden und Arbeitenden auf diesem Gebiete zusammenzuschließen, um aus den vielfachen Ergebnissen zu einer festen und sicheren Form der Lehre und Erkenntnisse und darüber hinaus zu einer neu gestellten Therapie zu kommen.
Schon diese Aufzählung beweist, wie unendlich groß das Gebiet der Konstitution ist, deren Ve- griff wir hier noch klar definieren und erläutern wollen. Konstitution ist nach der heutigen Auffassung das Produkt von Erbe und Umwelt, wobei den Erbfaktoren als den bleibenden und unveränderlichen der größere Rang eingeräumt werden muß. Es ist verständlich, daß man bei der Erkennung der Konstitution zunächst von der äußeren Form, vom sogenannten Habitus, ausging. Trotzdem befriedigt die Feststellung der Blickrichtung auf die rein äußeren Merkmale noch nicht ganz: man braucht zur Erkennung der Konstitution auch noch das Wesen der Funktion, der Reaktion, also die Reizbcantwortung des Menschen.
Was heißt „Reizbeantwortung" ? Sehen wir z. B. die menschliche Haut in der Sonnenbestrahlung! Die einen legen sich in die Sonne und werden schön braun, die anderen aber bekommen in weitaus kürzerer Zeit Rötungen, Schwellungen, Sonnenbrand mit Uebelkeit und Herzbeklemmungen und anderen Symptomen. Es ist also einleuch-" tend, daß hier zwei verschiedene Konstitutionen, zwei verschiedene Körperverfassungen verschieden den Reiz der Sonne auf die Haut beantworten. Ist es nicht eigentlich „sonnenklar", daß ebenso die Antworten auf andere Reize, beispielsweise Infekte, Medikamente, Witterungseinflüsse, ja, auch die Ernährung verschieden sein können, oder sagen wir besser: „sein müssen"? Weshalb gibt es keine Allheilmittel? Weil ein Medikament bei dem einen „anschlägt", beim anderen nicht . . . Weshalb wird der eine bet geringer Nahrungsaufnahme dick, und weshalb kann ein anderer Unmengen essen, ehe er einige hundert Gramm zunimmt? Weshalb steckt sich der eine leicht, der andere schwer bei in der Familie auftretenden Krankheiten an?
Die Antwort ist immer dieselbe: weil die Konstitution des einen anders ist als die Konstitution des anderen!
Als besonders interessant sei noch gleich gesagt, daß die Menschen mit der starken Reizbeantwortung, also jene, die leicht in der Sonne gerötete Haut bekommen, die zu Drüsenanschwellungen, usw. neigen, jene Menschen, die leicht ermüden und schnell einen „Infekt" auffangen, durchaus fälschlicherweise als „von schwacher Konstitution" angesprochen werden. Ihre Reizbeantwortung ist „stürmisch" — und das ist auch wichtig zu wissen bei der Verabfolgung und Dosierung von Medikamenten usw. — aber sie reagieren auch sehr rasch auf alle Heilfaktoren. Im allgemeinen sind sie die eigentlichen „Zähen", die über alle Krankheiten gut btnwegkommen und sich eber noch bei „bösen
Geschichten" durch ihre „Konstitution" retten. Beispielsweise sind gerade ihre Aussichten bei der Erkrankung an Tuberkulose besonders günstig.
Die Konstitution ist also „ein weites Feld . . .", das zu bearbeiten wir uns. — trotz oder gerade wegen des Krieges — entschlossen haben. Wir Aerzte haben durch die Vehandlungssragen in den Lazaretten Gelegenheit, weitgehende Studien und Erkenntnisse zu sammeln; je schneller, je gründlicher und je besser wir heilen können, um so größer ist der Dienst, den wir der Allgemeinheit leisten dürfen. Um nur etwas herauszugreifen, nenne ich die Zusammenhänge zwischen Konstitution und .Therapie, die bearbeitet werden müssen, ebenso die Fragen: Konstitution und Arbeitseinsatz, Konstitution und Erholung u. a. m. Der eine Typ der stürmischen Reizbeantwortung braucht durch reichere Ermüdbarkeit öfter, aber durch schnellere Erholungsfähigkeit beispielsweise eine kurzfristigere Erholung, Konstitution und Sport: der eine Typ gibt Höchstleistungen bei kurzer Beanspruchung, beispielsweise glänzende Kurzstreckenläufer, während der andere zur Ausdauer prädestiniert und damit hervorragende Langstreckenläufer abgibt. Konstitution und Berufswahl: Man wird z. B. bei oer Anstellung eines Buchhalters oder Kalkulators die ausdauernden Typen bevorzugen, während für die Propagierung ungeläufiger Ideen der begeisterungsfähige Typ mit der starken Reizveant- wortung vorzuziehen ist. Endlich denken wir noch an die Frage der Konstitution und Eheberatung, denn zwei völlig verschiedene Konstitutionstypen brauchen zum mindesten das Wissen um die Schwierigkeiten des anderen Typs, damit sie die unbedingt notwendige Rücksicht und seelische Haltung einnehmen können. Okariott« Kökn Lstirens
Das Tier vor dem Spiegel
Die Assen im Zoo lieben die Spiegel, und das Publikum Pflegt, nicht immer zur Freude der Tierwärter, ihnen dieses gefährliche, zerbrechliche Spielzeug besonders gern zu liefern. Da schauen sie dann hinein, wissen nickt, was mit dem sich bewe
genden Bild vor ihnen los ist, drehen es um oder sehen dahinter, als ob sie das Tier gern von rückwärts sehen wollten. Aehnlich tun es unsere Hunde. Sie gehen heran, schnüffeln an der Glasfläche umher; aher ihre Nase findet nichts Interessantes, und so wenden sie sich enttäuscht und verständnislos wieder ab. Sie wissen mit ihrem eigenen Bild nichts anzufangen. In früheren Jahrhunderten hat man sogar besondere Spicgelfallen gebaut, um Tiere zu fangen. In herrlichen italienischen Wandmalereien finden sich Bilder solcher „Spiegelfallenjagden". Panther will man auf solche Weise gefangen haben.
Das Tier erkennt sich nicht selbst. Würde es sonst hinter den Spiegel schauen? Würde es dann, wie der Hund, den Spiegel beschnuppern und sich abwenden? Der berühmte Bjologe Jakob von Uexküll hat einmal einen Schüler ein Experiment machen lassen, das andern, hier gleichgültigen Zwecken diente. Man setzte ein Kampffischmännchen in ein Aquarium. Diese Fische haben nun ihren Namen daher, daß sie sich besonders gern raufen und zwar mit einer erstaunlichen Hitzigkeit und Vehemenz. Wenn man nun an eine Glaswand des Aquariums einen Spiegel lehnte, dann war es um die Seelenruhe des Kampffisches geschehen. Erbost stürzte er sich mit ausgespreizten Flossen auf das Bild zu. auf den vermeintlichen Fremdling, der ja nur sein eigenes Ebenbild war.
Wir wissen genau, daß Tiere Physiognomien zu unterscheiden vermögen, sowohl die ihrer Artgenossen wie diejenigen des Menschen — freilich steht bet manchen Tieren, so beim Hund, dabei die Nase mehr im-Vordergrund als das Auge, der Geruch ist also wichtiger als das Gesicht. Entscheidend ist bei dieser Frage nicht, daß das Tier Individuen unterscheiden kann, sondern daß es nicht weiß, wie es selbst aussieht. ES kann es gar nicht wisse«, selbst wenn es oie Fähigkeit dazu hätte.
So ist der Mensch das einzige Wesen, das sich selbst im Spiegel erkenkien kann. Das bedeutet mit andern Worten, daß der Mensch das einzige Wesen dorstellt, dem ein Selbstbewußtsein zu einen ist.