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Oieoslag, 20. ^irli 1943

I^rumner 167

Gemeiner Anschlag der Luftgangster ans Rom

Bomben ani allebrvvüräiSe Heiligtümer, Xrsnlrenbäuser nn«i äicbtbesieäelte V/oknviertel

vrsbtdiklcL« an,-re» U o r r , , o o o ll e o > e -

V. I. Ro m, 20. Juli. Mit einem schweren, über zwei Stunden ausgedehnten Tages-Luftangriff auf Rom ist die italienische Hauptstadt zum erstenmal seit Kriegsbeginn in die vorderste Frontlinie ein­gerückt. In mehreren Wellen griffen nordamerika­nische Bomber um 11.05 Uhr am gestrigen Mon- tagmittag fortgesetzt von Norden Wohnviertel, Kir- chrn, Krankenhäuser und kulturelle Einrichtungen an. Die lügnerische Agitation des Feindes, die in Flugblättern behauptet hatte, entgegen den bei der anglo - amerikanischen Luftwaffe sonst üblichen Gangstermethoden sollten nur militärische Ziele in Nom angegriffen werden, wurde mit den ersten Bomben zunichte gemacht. Die kürzlich von Roose- velt ausgestellte Behauptung, die amcrikanffchen Flieger würden sich bemühen,Achtung" vor Kir­chen und kirchlichen Einrichtungen zu zeigen, ent­hüllte sich in ihrer ganzen Berlogenheit bereits in der ersten Viertelstunde des Angriffs.

Das erste Opfer des amerikanischen LuftterrorS wurde bin Heiligtum der römisch-katholischen Welt: Die mehr als iVr Jahrtausende alte ehrwürdige Kirche von San Lorenz o, die von Kaiser Kon­stantin erbaut wurde und zu den sieben Erzkirchen Ronis rechnet.' Sie wurde mit ihren erhabenen Kunstschätzen und den Grabdenkmälern zahlreicher Päpste, darunter Pius IL., aufs schwerste beschä­digt. Ebenso wurde von den USA.-Fliegern der bei der Basilika San Lorenzo befindliche Fried­hof der christlichen Märtyrer bombardiert. Nachdem diese erstenmilitärischen Ziele" getrof­fen waren, belegten die nachfolgenden Verbände die Totenstadt Roms, den weltberühmten katholischen FriedhofCampo Santo del Verano" mit Bomben. Der Friedhof wurde u m g e p f l ü g t, die Grabdenk­mäler vernichtet. Weitere Wellen amerikanischer Flugzeuge luden ihre Bombenlast über dem am dichtesten bevölkerten Stadtteil, das Viertel in der Nähe der Porta Maggiore, und vor allem das Stadtviertel Tiburtina, ab. Von hier aus wandten sich die Bomber den bescheidenen Wohnstätten längs der Viale Prinzips di Piemonte zu, wo in der Via Achille Grand! Verwüstungen hervorgcrufcn wur­den. Ein weiteres Ziel der amerikanischen Mord­flieger wurde die U n i v e r s i t ä t, wo der Anschlag auf die tausendjährige Kultur Roms mit der Bom­bardierung von Krankenhäusern, Kliniken und wis­senschaftlichen Instituten vollendet wurde. Auch der Aufenthaltsort für Schwerverwundcte wurde ver­wüstet.

Die Haltung der römischen Bevölkerung, die seit Kriegsbeginn etwa zwanzig Luftalarme erlebt hatte, wobei die Angriffe nicht Rom selbst, sondern der näheren Umgebung galten, war ruhig und gefaßt. König und Kaiser Viktor EManuel III. suchte in Begleitung der Königin und Kaiserin unmittelbar nach Beendigung des Luftangriffes die in Mitleidenschaft gezogenen Stadtviertel auf. Anschließend begab sich die Königin und Kaiserin in die Krankenhäuser zu den Verwundeten.

Erbärmliche Heuchelei der Luftpiraten

Papst Pius XII. hat am Montagnachmittag den Vatikan verlassen, um sich zu der zerstörten Basilika von San Lorenzo zu begeben, die vati­kanischer Besitz ist und laut den Lateran- Verträgen exterritoriales Gebiet darstellt. Pius XII. verweilte, tief erschüttert über die barbarische Tat der Flieger Roosevelts, fast eine Stunde an der tauchenden Trümmerstätte. Im Vatikan ist der Eindruck des Anschlages der amerikanischen Flieger um so stärker, als Roosevelt in einer heuchleri­schen Botschaft an den Papst vor noch nicht 10 Tagen feierlich gelobt hatte, seine Luftpiraten wollten die römisch-katholische Kirche und ihre Ein­richtungen in Italien von ihren üblichen verbreche­rischen Anschlägen ausnehmen. Das Verbrechen der amerikanischen Luftwaffe wurde zum Anlaß, daß der Papst zum erstenmal seit seiner Inthronisation den Vatikan verließ.

«

* Die Ewige Stadt genießt und verdient die Liebe aller Kulturvölker. Wenige andere Stätten

der Welt haben so viel Kräfte ausgeströmt und empfangen. Von Rom gingen politische und gei­stige Umwälzungen aus, die heute noch wirksam sind, auch in England und Amerika. Im griechisch- römischen Kulturkreis liegt der Urquell vieler Energien, die heute noch politisch, wissenschaftlich und künstlerisch bestimmend sind. Man verstehe uns recht. Der Bombenkrieg hat seine Härten, die htn- genommen werden müssen, aber es ist-zweierlei, ob man den Gegner in seinen kriegswichtigen An­lagen zu treffen sucht oder ob man bewußt Kulturgüter der Menschheit vernich­tet. Die Kirchen Noms! Das war ein Ziel, das man sich schon lange gewünscht hatte. Die abge­stumpften Massenschlächter im Kreml werden end­lich schmunzeln. Ihr Lächeln zu gewinnen, ist hei­ßestes Bemühen etlicher anglo-amerikanischer Staats­männer. Doch wir sind sicher, daß man nicht nur in Moskau aufmerkte, über den ganzen Erdball lief die Kunde, Schrecken erzeugend über den Tief­stand dieses Krieges. Uns ist nicht bange um Nom. Italiens Volk hat viele bittere Stunden erlebt, und dennoch alle überstanden, sich wieder zu neuer Freiheit und Größe erhebend. Selbst Roms Ruinen zeugten noch für Roms Glanz und Macht. Auch vor den Ruinen deutscher Kirchen wurde uns nicht bänglich zumute, weil wir zu Beginn des Kampfes

-um den schweren Einsatz wußten und uns nicht denken konnten, daß eine uns feindliche Welt die Entstehung des Großdeutschen Reiches kampflos hinnehmen würde. Der Faschismus und der Na­tionalsozialismus erleben die härteste, dennoch un­aufschiebbar gewesene Prüfung. An der Stand­haftigkeit beider Bewegungen übersteigert sich der Haß unserer Feinde. In ihrer blinden Wut ken­nen sie nun keine Grenze: Ihre Bomber stürzten sich auf Rom. Wollten sie dem Papst ein Schau­spiel geben? Die Bomben, die aus Rom sielen, zerschlugen die Moraltempel, in denen Churchill und Roosevelt von ihrenedlen" Absichten zu pre­digen Pflegten.

Revolution gegen Tschungking?

o r i d r d e r I c d » »viere» Norre»ovockeolro Ilc. Stockbplm, 20. Juli. Aus Schanghai ge­langte einemussehenerregende Mekiung nach Stock­holm, wonach in der nordwestchinesischen Pro­vinz Kansu ein Aufstand ausgebrochen sein soll. Eine geheime Organisation, die den Na­mendie alte Brüderschaft" führe, und der sowohl reguläre Truppen als auch Freiwillige angehören, habe sich unter Führung des Generals Ma-Su- Schan gegen Tschiangkaifchek erhoben. Wie ernst dieser die Situation beurteile, gehe daraus hervor, daß er einen seiner besten Generale, den einstigen Chef der tschungking-chinesischen Panzcrtruppen, Hushung Nan, entsandt habe, um eine Niederschla­gung des Aufstandes zu versuchen. Die Provinz­hauptstadt Lanchow und andere wichtige Schlüs­selstellungen sollen sich bereits in der Hand der Revolutionäre befinden, die auch den Gouverneur von Kansu zum Rücktritt gezwungen hätten

Große -rutsche Armeen noch Gewehr bei Kuß

Von unserem m i 11 t ö r i s e t> e n Xlilardeiter

In der Planung sowohl als auch in den um­fangreichen Vorbereitungen stehen die Kämpfe im Osten und auf Sizilien in einem ursächlichen Zu­sammenhang. Der alte Plan der Feinde, in einem Zweifrontenkrieg Deutschland und damit die Achsenkräfte zu zermürben, hat in diesen beiden Großangriffen seine Verwirklichung finden sollen.

Sizilien - starker Aderlaß feindlicher Tonnage

VerseakanAskurvc ckurcti II- 8 ovte im ^llswtik viecker stark im ^nsteixeo bexrikken

Vov unserer Berirvor dokrlttloitullK

«8. Berlin, 20. Juli. In dem Auf und Ab, das dieFieberkurve" der feindlichen HandelSschisfsver- luste im Laufe des Krieges immer wieder zeigt hatte der Juni einen Tiefpunkt gebracht. Der Feind ver­lor durch die deutschen Unterseeboote im vergange­nen Monat 107000 ART. und unter Einrechnung der Luftwaffenersolge insgesamt 149 000 BRT. ES ist ein bezeichnender Trick der Regierungen in London und Washington, daß sie in diesem Zeit­punkt eines Wellentals der Verluste die Bericht­erstattung über den Unterseebootkrieg völlig gesperrt haben. Dies geschah am 10. Juli, dem elften Tage der Landung in Sizilien, die auch dort hohe Schiffsverluste bringen mußte. In'jedem Monat wird von der englischen und USA.-Regierung nur noch eine allgemein gehaltene Erklärung über den Stand des Seekrieges gegeben, wobei alle Einzelhei­ten vermieden werden. Die englische Agitation will also die Bevölkerung in dem Glauben lassen, als sei die Erleichterung des Juni in den Handelsschiffs- Verlusten eine Dauererscheinung. Der Monat Juli aber hat schon jetzt gezeigt, daß dem nicht so ist.

Der Wehrmachtbericht vom gestrigen Montag enthielt zum sechsten Male in diesem Monat einen

Versenkungserfolg unserer Unterseeboote in harten Geleitzugschlachten. Bis zum 19. Juli wurde also bereits die Versenkung von 45 Schiffen mit 270 000 BRT. durch die deutschen Unterseeboote gemeldet. Ohne daraus weitere Schlüffe zu ziehen oder Vor­aussagen zu machen, kann man also sagen, daß die Versenkungskurve gegenüber dem Juni wie­der im Ansteigen begriffen ist. Unsere Fern­kampfflugzeuge hatten durch die Vernichtung von zwei großen Transportern mit 30 000 BRT. im Atlantik einen schönen Sondererfolg, der die Ver- senkungszohl erhöht.

Ganz besonders aber hat sich der Kampf um Sizilien zu einem Aderlaß an dem feindlichen Schiffsraum ausgewirkt. Der Wehrmachtbericht hat vor einigen Tagen bereits festgestellt, daß die feind­liche Landungsflotte allein in den ersten fünf Tagen vom 10. bis 14. Juli mindestens 52 Schiffe mit zusammen rund 300000 BRT- ver­loren hat. Inzwischen sind erhebliche neue Total­verluste hinzugekommen. Zahlreiche weitere Schiffe und Landungsboote sind beschädigt worden und fal­len für kürzere oder längere Zeit aus. Man kann insgesamt mit der dauernden oder zeitweiligen Aus­schaltung von bereits mehr als 700 000 BRT. rechnen.

Riesige Mensche«- nnd Materialverluste der Sowjets

Lrneute Durckdrucksversucke 6 er Lolsrkevistea uw un 6 Döner xescdeitert

Berlin, 19. Juli. In der schweren Abwehr­schlacht an der Ostfront vernichteten unsere Truppen gestern erneut 337 Panzer und erhöhten damit die Zahl der seit 5. Juli abgeschossenen So­wjetpanzer auf rund 4300. Ebenso riesig sind die Verluste des Feindes an Toten und Ver­wundeten. Sie entsprechen dem Maffeneinsatz der Bolschewisten.

Die Abwehrkämpfe am Mius und am mittleren Donez hielten mit unverminderter Heftigkeit an. Mit starken Infanterie- und Panzerkräften, deren Angriff durch schweres Artilleriefeuer und erhebliche Fliegerkräste unterstützt wurde, versuchten die Bol­schewisten von neuem, die Tiefe des Hauptkampf- seldes zu durchstoßen. In schweren Abwehrkämpfen und sofortigen Gegenstößen machten unsere Trup­pen im Zusammenwirken mit starken Luftwaffen- verbändcn die Absichten des Feindes zunichte.

Im Raum Bjelgorod entwickelte der Feind an mehreren Stellen starke Aktivität, um das Ab­ziehen von Kräften aus diesem, in den letzten Ta-

Japaner vernichteten im Pazifik 77 Feindstngzenge

Isiojo vor 6 e krovinrxvuverneureo: ^Ilc Uralte kör 6 ie 8 ictieruax 6 es Laösiexes

Tokio, 19. Juli. Wie das kaiserliche Haupt­quartier heute bekannt ^gibt, griffen japanische Marincluftstreitkräfte feindliche Stellungen aus der Insel Robiana der Salomonengruppe an und fügten ihnen erhebliche Schäden zu. In dem fol­genden Luftkampf wurden 19 feindliche Flugzeuge von etwa 50 Angreifern abgeschossen. Die japani­schen Verluste betragen zehn Flugzeuge. Bei einem weiteren Luftangriff auf die Inseln Vanikoro südlich von Santa Cruz, Tum lagt und Gua- dalcanur wurden verschiedene feindliche Kricgs- schiffeinheiten und andere Schiffe, die dort vor Anker lagen, durch. Bomben schwer beschä- d i g t. Im Verlauf von Lustkämpfen,' die sich wahrend eines feindlichen Luftangriffs aus die Insel Bougeville abspielten, verlor der Feind insgesamt 58 Flugzeuge von etwa 160 Angreifern.

Einheiten der japanischen Besatzung auf N e u- Georgia wehrten, wie das Hauptquartier wet- ter bekanntgibt. ein großes Umfassungsmanöver der amerikanischen Landetruppen östlich des Aiflus- sr, ab. Dabet wurde eine feindliche Motoreinhett aufgrrieben und die militärischen Anlagen zerstört.

Vor den Provinzgouverneuren Japans, die zu einer außerordentlichen Tagung in Tokio versam­melt sind, sprach am heutigen Montag Minister­präsident Tojo über die Aufgaben, denen die Hei­mat heute gcgenüberstehe. Es gelte, so erklärte Tojo, alle Kräfte für die Sicherung des Endsieges ein­zusetzen. Die zahlreichen neuen Regierungsmah- nahmen zielten darauf ab. die nationale Struktur des Landes zu sichern und die Kriegsproduk­tion immer iveiter zu steigern.

Schweden verstärkt die Wehrbereitschast

Stockholm, 19. Juli. Der schwedische Wehrminister Sköld behandelte in einer Rede, die er gestern in Vadstena hielt, die augenblickliche Verstärkung der schwedischen Wehrbereitschaft sowie die Frage der Sicherung des Friedens im skandinavischen Norden. Sköld erklärte u. a., daß die Maßnahmen der schwe­dischen Regierung zur Verstärkung der militärischen Verteidigungsbereitschaft Schweden zusammen mit einer klugen Neutralitätspolitik das einzige Mittel seien, um zu verhindern, daß Schweden in den Krieg hineingezogen werde.

gen ruhigen Abschnitt zu unterbinden. Nach hefti­ger Feuervorbcreitung und Vernebelung unserer Stellungen griffen Infanterie- und Panzerver­bände in mehreren Wellen an, ohne jedoch zum Erfolg zu kommen.

Anhaltend schwere Kämpfe bei Orel

Südlich und östlich Orel war es den SolvjetS gelungen, rechts und links einer Kampfgruppe ein- zubrechen, obwohl ein Hauptmann mit seinem Panzer aus den feindlichen Angriffskeilen inner­halb zwei Stunden 16 Panzerkampswagen herauS- schoß. Trotz der Umfassung hielten die Grenadiere tm Vertrauen auf den kommenden Gegenstoß ihrer Kameraden die Stellung. Ueber 24 Stunden kämpf­ten sie ganz auf sich gestellt, bis der Regiments­kommandeur mit zwei Panzern und einer kleinen, entschlossen angreifenden Stoßgruppe den feind­lichen Ring aufbrach und dadurch das ganze Ba­taillon in eine gesicherte Auffangstellung führen konnte. Die heftigen Angriffe im Raum Orel führte der Feind am nördlichen Schwerpunkt. Mit meh-- reren Panzerbrigaden berannte er erneut unsere Linien. Die Bolschewisten wurden jedoch im Gegen­stoß aufgefangen, wobei der Feind im Bereich eines Korps wieder 44 Panzer etnbüßte.

Zur Fesselung unserer Kräfte richteten die Bol­schewisten neue örtliche Angriffe gegen die nach Norden anschließenden Fronten. Auch im Raum zwischen Dcmidow und Welish entwickelte sich lebhafte Stoßtrupptätigkeit. Alle diese Vorstöße blieben aber erfolglos und scheiterten unter emp­findlichen Verlusten für den Feind.

Britisches Großflugboot abgeschoffen

Berlin, 20. Juli. Ueber dem Atlantik kam es gestern mehrfach zu Lustkämpfen zwischen deut­schen Kampfflugzeugen und britischen Bombern, die der Feind zur Bekämpfung deutscher Untersee­boote eingesetzt hatte. Dabei wurden ein britisches Großflugboot vom MusterSunderland" und ein Bombenflugzeug vom TypWhitley" von unseren Fu 88" zum Kampf gestellt und abgeschoffen. Das Großslugboot erhielt zahlreiche Treffer in Rumpf und Flächen uno explodierte beim Aufschlag aufs Meer. Der Whitleybomber zerplatzte nach den ersten Treffern bereits in der Luft. Zwei wei­tere viermotorige Bomber wurden von unseren Kampfflugzeugen ebenfalls wirksam be­kämpft.

Von vornherein jedoch ist dieser Plan zum Schei- tern verurteilt, weil er die militärischen Machtmittel der Achse nicht ln der tatsächlich vor­handenen Größe beachtete. Es wird den Feinden der Achsenmächte durchaus nicht angenehm sein, feststellen zu müssen, daß große deutsche Ar­meen noch Gewehr bei Fuß in Bereitstel­lung liegen, während die Bolschewisten in einer riesigen Kraftanstrengung sich gegen die mittleren und südlichen Teile der Ostfront werfen, ohne irgend­welche greifbaren Erfolge zu erzielen. Es wird ihnen weiter nicht angenehm sein, beobachten zu müssen, daß die gewaltigen Anstrengungen der Anglo-Amerikaner und der Einsatz von Hunderten von Kriegs- und Handelsschiffen nur dazu führen, daß ihre Truppen ein paar Kilometer Raum in den sizilianischen Bergen gewinnen. Das ist nicht der Zweifrontenkrieg, von dem die Feinde der Achse immer geträumt haben, sondern eine blutige und ermüdende Nachahmung.

Nicht nur der sehr harte Widerstand der Achsen­truppen auf Sizilien ist die Ursache für das Verlangsamen der brittsch-nordamerikanischen Ope­rationen, auch der Ausfall vieler feindlicher Trans­portschiffe spielt eine Rolle. Die britische Trans­portflotte, die außer den Verlusten vor Sizilien im Monat Juli bereits wieder 4 5 Schiffe mit 280 000 BRT. verlor, kann heute ihre Ver­luste nicht beliebig ersetzen. Also muß die englische Kriegführung zwangsläufig unter dem brennend­sten Problem, nämlich dem Tonnagemangel, emp­findlich leiden. Jetzt haben die Anglo-Amerikaner gerade die Südostecke Siziliens in Besitz nehmen können. In der Ebene von Catania, vor der gleichnamigen idyllischen Stadt am Fuße des Aetna, wird gekämpft, und nur schrittweise konnten sich die Feinde in der Mitte der Insel bis in die Nähe der Stadt Laltanissetta Vorarbeiten. Noch sehr viel Menschen und Material müssen die Anglo-Ameri­kaner auf diese, der europäischen Festung vorge­lagerte Insel schaffen, wenn sie die Widerstands­linien der Ächsentruppen durchhrechen wollen. Aber hier erst beginnen die Schwierigkeiten des Nach­schubs und der weiteren Kriegführung.

Noch stärker tritt das Mißlingen des Zweifron­tenkrieges im Osten hervor. Die Sowjets hatten, wie durch unsere Aufklärung seit Monaten festge­stellt worden war, eine Offensive größten Stiles vorbereitet. Sie warteten jedoch offensichtlich auf den ersten Schuß an der ihnen seit langem versprochenenZweiten Front". Plötzlich aber, wahrscheinlich infolge Uebereifers unterer Or­gane, wurde der bolschewistische Offensivstoß durch ein örtliches deutsches Spähtruppunternehmen aus­gelöst. Noch ehe die höhere Führung diese Offen­sive zurückpfeifen konnte, griffen deutsche Panzer­formationen zum Gegenstoß an und zerschlu­gen im Raum BjelgorodOrel die gewaltigen so­wjetischen Vorbereitungen. Damit kam in die ganze bolschewistische Sommerosfensive Unruhe und Unsicherheit. Von entfernteren Fronten wur-, den Gardetruppen abgezogen und auf Bjelgorod in Marsch gesetzt. Das ganze Gebäude der sowjetischen Sommerosfensive zitterte, und übereilt mußten die zum Angriff bereitgestellten Kräste nunmehr in Ent- lastungsosfenstven gegen die deutschen Linien ge­worfen werden.

In dieser dritten Phase der großen Schlackst im Osten, nämlich der eine» räumlich weit aus­gedehnten Abwehrschlacht, befinden wir uns im Augenblick. Die Sowjets haben alle ver­fügbaren Machtmittel zu Lande und in der Luft zusammengerafft, um nun doch ihren ursprüng­lichen Osfensivplan wieder durchsetzen zu können. An der gesamten mittleren und südlichen Front, zwischen Sjuchinitschi und dem Mius, sind sie nun­mehr an vielen Stellen mit außerordentlich starken Kräften zum Angriff angetretcn. Mit Massen von Truppen, Panzern und Flugzeugen stürmew sie aus breitestem Raum gegen die deutschen Stellungen vor. Auf nahezu tausend Kilometer Frontbreite öffnen sich auf beiden Seiten ini Augenblick un­zählige Feuerschlünde. Vorwiegend am Mius, am mittleren Donez und im Raum nördlich Orel haben sich Schwerpunkte herausgebildet, an denen besonders hart gekämpft wird. Vielleicht muß man sogar in der derzeitigen bolschewistischen Offensive die stärkste sehen, die jemals im Osten abge­wehrt worden ist. Hierfür spricht die riesige Masse des eingesetzten Materials. Am 18. Juli wurden wieder 337 Panzer abgeschossen, und in der Zeit I vom 5. bis zum 18. Juli verloren die Sowjet» die