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rck. Berlin, 9. Juli. Mit dem fortschreiten­den deutschen Gegenangriff ist" die große Schlacht an der mittleren Ostfront im Raunu: von Bjcl- gorod und südlich Orel in ihre zweite Phase ein- aetreten. Nach der Vernichtung der bolschewisti­schen Offensivgruppen gelang im Gegenangriff der Durchbruch durch tiefgegliederte feindliche Stel­lungssysteme und im Anschluß daran die plan­mäßige Fortführung der deutschen Operationen in die Tiefe des Kampffeldcs hinein, wobei die Ueber- legcnheit der eingesetzte» deutschen Waffe» eine ausschlaggebende Rolle spielt.

Die Kämpse-sind ohne Zweifel sehr hart und schwer, weil einmal das Gelände wald- und schluch- tenreich, also besonders schwierig ist, und weil zum -weiten die Sowjets immer wieder neu hcrange- führte Reserven in den Kamps werfen, aus der bolschewistischen Mentalität heraus, durch Masseneinsatz eine menschenmäßige Ueberlegenheit zu erzielen. '

Aus den im Wchrmachtbericht genannten neuer­lichen Vernichtungszahlen, wonach 400 sowjetische Panzer abgeschoffen wurden, geht hervor, daß die deutschen Truppen diesmal jedoch waffenmäßig so gut ausge»«stet sind, daß auch der stärkste Einsatz bolschewistischer Maffenheere nicht in der Lage ist, die deutsche Angriffskraft zu lähmen und daß statt dessen die bolschewistischen Verluste nur zu einer außergewöhnlichen Höhe ansteigcn.

Mit den jetzt im Wehrmachtbericht genannten 400 sowjetischen Panzern, die m den letzten schwe­ren Panzerschlachten vernichtet worden sind, erhöht der sowjetische Panzervcrlust der Kämpfe in ersten drei Tagen auf über 700. Die eige­nen Verluste werden demgegenüber als außer­ordentlich gering bezeichnet. Es zeigt sich also, daß nicht nur die Angriffskrast unserer als Einzel­kämpfer geschulten Soldaten turmhoch der bol­schewistischen Dampfwalzenkampfmcthode überlegen ist, sondern auch, daß die ui der Zeit der schein­baren Ruhe der Truppe zur Verfügung gestellten neuen Waffen eine außergewöhnliche Wirksamkeit entfalten müssen.

An den Panzerschlachten waren nicht nur zahl­reiche deutsche Panzer des überragende» Typs »Tiger" beteiligt, sondern im Höhepunkt der Kämpfe griffen noch stärkere und »och gewaltigere Panzer eines bisher unbekannten Typs ein.

Auch die Meldungen über den Luftwaffen- «insatz bestätigen den überaus erfreulichen all­gemeinen Eindruck der völligen deutschen Ueberlegenheit. Wenn in drei Tagen bei nur 54 eigenen Verlusten 830 feindliche Maschinen vernichtet werden konnten, wenn am gestrigen Tage bei nur 13 eigenen Vorlusten allein 193 Feind- maschinen abgeschossen wurden, dann eht hieraus hervor, baß an jedem Tage Tau­ende deutscher Maschinen zum Ei tr­otz gekommen sein müssen. Es geht aber auch «raus hervor, daß das Können und 'der Ausbil­dungsstand unserer Flieger in einem den Ab­schüssen entsprechenden Verhältnis zum Können der Bolschewisten steht. Eine einzige Jagdgruppe unter Führung von Eichenlaubträger Major Brändle schoß gestern 77 Feindmaschinen ab, wovon 51 Schlachtflicger und elf zweimotorige Bomber waren Als ein sowjetischer Schlachtfliegerverband m den gestrigen Morgenstunden einen deutschen Flugplatz mit 43 Maschinen angreifen wollte, wur­den hiervon 31 Maschinen vor Erreichung des Zie- "bsteschoffen. Hieran waren 26 Flugzeugführer «nschließlich des Kommandeurs beteiligt. Die hohen Abschußzahlen sind also nicht einigen weni­gen Spitzenkönnern zuzuschreiben, sondern unsere

Luflwasfe befindet sich insgesamt, genau so wie die Heereseinheiten, aus einem Höhe st and an Ausrüstung und Ausbildung.

Noch werden keine näheren Einzelheiten über den bisherigen Verlauf der großen Schlacht im mitt­leren Osten bekanntgegeben. Doch die sachlichen und nüchternen Feststellungen des Wehrmacht­berichtes lassen durchaus eine zuversichtliche Note erkennen. Ueber die Panzerschlachten am Mittwoch wird ergänzend gemeldet:

Mit neu herangeführten Infanterie- und Panzcr- kräften versuchten die Sowjets am 7. Juli den deutschen Truppen die Initiative wieder zu ent­reißen. Es entwickelten sich hieraus in verschiede­nen Abschnitten schwere Panzerschlachten, in denen beide Seiten große Verbände ihrer modernsten Kampfwagen ins Gefecht warfen. Aus den erbitterten Duellen Panzer gegen Panzer gin­gen die deutschen Panzer immer wieder als Sieger hervor. Nach überaus hohen Verlusten brachen die Reste der bolschewistischen Panzerverbände den Kamps ab und zogen sich zurück.

Obgleich sich die Sowjets mit äußerster Hart­näckigkeit zur Wehr setzten und sich in Waldstücken und Ortschaften immer wieder unter Verwendung ihrer schweren Waffen zum Widerstand aufrafften, gewannen die deutschen Truppen überall wei­ter an Boden. Meter um Meter wurde den Bolschewisten in schweren Nahkämpfen abgerungen und der feindliche Widerstand gebrochen. Dabei kam es mehrfach zu harten Abwehrkämpfen mit den im Gegenangriff der Sowjets eingesetzten feind­lichen Kampfwagen. Südlich Orel, wo die Bol­schewisten ihre Abwehr wesentlich verstärkten, ver­nichteten Grenadiere einer württembergisch- badischen Infanterie-Division schon am ersten Tage des deutschen Gegenangriffes 21 Sowjetpanzer.

Sturzkamps-, Zerstörer- und Schlachtflugzeuge griffen wirksam in die Erdkämpfe ein. Sie fügten dem Feinde durch Bombenwurf und Bord- waffenbeschuß in seinen Infanterie- und Artillerie­stellungen, in Bereitstellungsräumen und Truppen­unterkünften sowie auf den Anmarsch- und Nach­schubwegen hohe Verluste zu.

Deutschlands Kampfkraft ist unerschütterlich

silosstsu xibt clie «ieutscden Lrkolxe m - Oie keiacklicke ^Zitatioa ist blamiert

Drgdlvestcüi uoseres X o r r e 8 p o o a e a i e L st. Stockholm, 9. Juli. In einem kurzen Reuter- Bericht aus Moskau wird bestätigt, daß'im Kampf­gebiet KurskBjelgorod ticsindenVerteidi- gungslinien der Sowjets gekämpft wird. So berichtet der Sonderkorrespondent Reuters: Inten­sive Kämpfe gehen hinter den sowjetischen Li­nien an denjenigen Punkten vor sich, an denen die deutschen Kampfwagen durchbrechen konnten. Die deutsche Luftwaffe greift ohne Unterbre­chung die sowjetischen Truppen und Stellungen an.

Das Wiederaufleben heftiger Kämpfe im mitt­leren Abschnitt der Ostfront hat in London und Washington größt'e Ueberraschung aus­gelöst Der Grund für diese Reaktion liegt wohl zunächst darin, daß die Aufmerksamkeit der eng­lischen und nordamerikanischen Öffentlichkeit un­ter dem Druck der Agitation in den letzten Wochen fast ausschließlich auf die ,',zukünftigen" Kriegs­schauplätze am Mittelmeer konzentriert worden war. Aber jetzt ist, wie es scheint, der cnglisch-nord- amerikanischen Agitation mit einem Schlag der Atem ausgegangen, denn niemand spricht mehr von der Invasion Europas. Ja, die bisherigen Kom­mentare von London und Washington zu Len neuen Kämpfen an der Ostfront lassen deutlich eine

gewisse Befriedigung durchblicken, daß die Ostsront wiederum in den Mittelpunkt der kriegerischen Er- cigniffe getreten ist, und daß das ganz nervös ge­wordene Publikum' in Großbritannien und den USA. von den Versprechungen Churchills und Roosevelts wenigstens zeitweilig abge lenkt wird.

Die Heftigkeit, welche die Kämpfe an der Ost­front wieder angenommen haben, hat aber noch eine andere Reaktion in der englisch-nordamerika- nischcn Oesfentlichkeit nach sich gezogen, und diese kann nicht anders als eine ausgesprochene Ent­täuschung bewertet werden. So fragt beispiels­weiseNew Jork Times" verwundert, daß also Deutschland trotz des Feldzuges in Nordafrika und trotz desLuftkrieges" doch nichtgeschwächt" wor­den sei, denn die deutsche Reaktion aus die An­griffe der Bolschewisten scheine gar nicht einen passiven Charakter zu haben. Diese Ueberraschung, die in allen Blättern in dieser oder jener Form zum . Ausdruck kommt, spricht Bände. Offensichtlich nähert sich die Stimmung der englisch-nordamerika­nischen Oesfentlichkeit wieder einmal mit Riesen­schritten der Uebcrzeugung, von der eigenen Agi­tation hinsichtlich der Kampfkraft der Achse be­wußt irregesührt worden zu sein.

Sikorski auf Befehl Moskaus liquidiert

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kst. Stockholm, 9. Juli. Der Tod Sikorskis wirkt sich weiter aus. Das schon beobachtete englische Ausräumen unter den polnischen Emigranten wird fortgesetzt. Das haben soeben alle polnischen Emigranten am eigenen Leibe erfahren muffen, denn eine ganze Reihe der von ihnen herausge­gebenen Zeitungen ist verboten worden. Das sogenannte polnische Emigranten-Komitee hat es sich sogar gefallen lassen müssen, daß von ihm in der amtlichen britischen Mitteilung behauptet wird, es habe diese Maßnahme gutgeheißen. Vor allem pikant aber ist deren Begründung. In dieser wird nämlich erklärt, daß die betressenden Blätter trotz mehrmaliger Warnung eineaggressiv« Haltung" eingenommen hätten, dieder Verbindung mit ge­wissen Alliierten geschadet habe".

Parole der freien Inder:Auf nach Delhi!"

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Schonan, 9. Juli. Die Liga für die indische Un­abhängigkeit in Ostaflen hat eine Armee aufgestellt. Diese wird die Bezeichnung indisches Natio­nalheer trogen. Das indische Nationalheer hat geschworen, bis zur Erlangung der vollständigen Unabhängigkeit Indiens zu kämpfen. Seine Offiziere und Mannschaften haben sich be­reit erklärt, ihr Leben einzusetzen für die heilige Aufgabe der Vertreibung der Engländer aus Jn- Errichtung eines indischen Staates für die Inder. Die indische Nationalarmee, die gut ausgebildet und mit modernen Waffen ausgerüstet ist, wurde durch freiwillige Rekrutierung unter den 2 Millionen Indern in Ostasien ausgestellt. Sie untersteht der indischen Unabhängigkettsliga und Subhas Chandra Bose ist ihr Befehlshaber.

Japan hat die indische Nationalarmee offi­ziell als unabhängige verbündete Armee anerkannt, m'gleicher Weise wie die thailändische und nativ- nalchinestsche Armee. Das neue Heer wurde am 7. Juli vom japanischen Ministerpräsidenten Tojo ü> Schonan besichtigt. Auf dem großen Platz vor dem Rathaus nahm Tojo den Vorbeimarsch ab, nachdem Subhas Chandra Bose eine kurze An­gehalten hatte. Er versicherte dabei dem hen Ministerpräsidenten erneut di« feste aossenhett der Inder, ihre Unabhängigkeit zu «nagen. Die feierlich« Parade machte auf alle In­da .einen tiefen Eindruck.

Zur Bekanntgabe der Bildung einer indischen Nationalarmee richtete Subhas Chandra Bose eine Botschaftan die Offiziere und Mannschaf­ten. Der stolzeste Tag seines ganzen Lebens sei dieser 8. Juli, wie Bose ausführte. Er danke Gott, daß er die Ehre habe, der ganzen Welt das Be­stehen einer solchen Armee mitzuteilen, noch dazu an einem Orte, der früher eine Bastion des Em­pires gewesen, und bet welchem schon für die Be­freiung Asiens gekämpft nkoroen sei. Die National­armee werde nicht nur die Befreiung In­diens vom englischen Joch durchführen, sondern auch den Grundstock bilden für die indische Staatsarmee der Zukunft. Heute laute die Parole und der Schlachtruf:A u s n a ch Delh i I" Genau wie die tapferen japanischen Offiziere und Mannschaften vor Beginn des Krieges nichts an­deres gekannt hätten als die Losung:Nach Singa­pur!" Eines sei aber sicher: Keiner werde den Kamps aufstecken oder ruhen, bevor die Sieges­fahne auf dem Turm der alten Zitadelle zu Delhi gehißt sei. Dann werde die Stunde des Empires geschlagen haben. Er selber verspreche, wie Bose sagte, das Soldatenschicksal mit ihnen allen zu tei­len. Wenn die indischen Kämpfer bedingungslos folgten, so könne er ihnen Sieg und Freiheit ver­sprechen. Er bete für den Sieg der Waffen der in­dischen Freiheitskämpfer in den Schlachten, die nun folgen würden.

Wie die Sofioter ZeitungSora" berichtet, ge­lang es einem Mitglied der anglo-amerikanischen Kolonie in Ankara, mit einem polnischen General­stabsoffizier in Kairo zu sprechen und von ihm eine sensationelle Auskunft zu erhalten. Der polnische Offizier habe versichert, daß Roose- velt in seiner jüngsten Botschaft General Sikorski darauf aufmerksam gemacht habe^-daß die Sowjet­union das Verlangen nach einer sofortigen Amtsniederlegung des Generals Sikorski gestellt habe. Nur eine solche Amtsniederlegung des Generals als Chef der polnischen Emigranten­organisation in London könnte die Bildung einer Eegenregierung in Moskau verhindern. Im Inter­esse der Antiachsenländer sei es daher notwendig, daß Sikorski sich von der Politik zurückzöge.

Die Lissabonner Zeitung ..Diario da Lisboa" be­richtet über die Bergungsarbeiten an der Leiche Si­korskis aus Grund einer United-Preß-Meldung aus Gibraltar. In der Meldung heißt es wörtlich:Sir James Grigg leitete alle Rettungsarbeiten, die jedoch glücklicherweise erfolglos ver­liefen." Es wäre interessant, zu erfahren, bemerkt Diario de Lisboa" dazu, ob hier der Druckfehler­teufel seine Hand im Spiele hatte oder ob der Setzer in Erkenntnis der britischen Methoden, unbequeme Leute zu beseitigen, der Wahrheit auf die Beine half.

Weitere Mordstellen in Winniza

Rowno, 9. Juli. Auf Grund- der Angaben von Einheimischen wurden zwei weitere Mordstellen in Winniza entdeckt. Ein Gelände mit Massengräbern befindet sich in dem sogenannten Volkspark, der sich an daS NKWD.-Geländc anschließt, während das andere Gräberfeld auf dem gegenüberliegenden orthodoxen Friedhof liegt.

Sofort nach Bekanntwerdcn der grauenhaften jüdisch-sowjetischen Massenmorde in der Ukraine hatte eine Reihe ausländischer Journa­listen Gelegenheit, die Mordstätte in Winniza zu besuchen. In eingehenden Besichtigungen der Gräberfelder, ourch Vorträge der Kommisstons­mitglieder und Unterhaltungen mit Angehörigen der Ermordeten unterrichteten sich die ausländischen Journalisten eingehend über dir tn Winniza ver­übten Verbrechen der Sowjet». Sie waren, wie jeder Besucher der Mordstätten, aufs tiefste von den furchtbaren Verbrechen beeindruckt, die einen neuen tiefen Einblick in das jüdische Mordsystcm tzeS Bolschewismus vermitteln.

Oer widerspenstige Kongreß

Seit der neuen Zusammensetzung des Kongresses stieß Roosevelt wiederholt aus Widerstand. Und' wenn es dem Präsidenten auch nicht schwer fallen wird, durch Einsatz der jüdischen Presse sowohl den Senat als auch das Repräsentantenhaus gefügig zu machen, so beleuchten doch die in den letzten Wo­chen vorgenommenen Abstimmungen drn Wirr­warr in der nordamerikanis chen Wirt­schaftspolitik, nahenden täuschung

als das Parlament Roosevelt zwang, seine Silber- Politik aufzugcben. Dieses Experiment des fortge­setzten Silbcrankaufes seit 1934! zu einem weit über dem damaligen Weltmarktpreis liegenden Preis, haben die USA. schon weit über eine Milliarde Dollar gekostet, ohne daß es gelungen wäre, der Welt die Wiedereinführung des Silbers als Deckungsmetall, für die Währungen auszu­schwatzen.

Die zweite Zurückweisung erfuhr der Präsident, als der Kongreß das Gesetz über die Begren­zung der Ge Halter'auf 25 000 Dollar jähr­lich ablehnte. Wie in anderen Fällen durchschaute, der Kongreß nicht das feingesponnene Netz der Rooseveltschen Innenpolitik, er nahm das Gesetz für bare Münze und unterband es, seiner pluto- kratischen Gesinnung entsprechend.

Zum dritten Male wehrte sich der Kongreß gegen ein Roosevelt-Gesetz, als das Recht des Präsiden­ten, ohne Befragung des Kongresses den Kurs des Dollars noch weiter herabzusetzen, ver­längert werden^ mußte. Offenbar hatte der Kon­greß das unklare Gefühl, daß durch die inflationi­stische Teuerungswelle in den USA. der Wert des Dollars schon weitgehuid bedroht ist. Sich darüber hinaus auch noch aus internationale Währungs- abentcuer cinzulaffen, schien dem Parlament im Augenblick zu gewagt. Das heißt nicht, daß neue Kursmanöver mit dem Dollar ausgeschlossen sind,' lediglich dokumentiert sich im Abstimmungsergebnis der Wille des Parlaments, zur gegebenen Zeit ein Wörtlein mitzuredcn.

In allen Fällen handelte es sich uin parlamenta­rische Niederlagen des Präsidenten zu Streitfragen, die man in den USA. selbst als nicht wesentlich an- sah. Kleine Meinungsverschiedenheiten am Rande der großen Politikl Verwickelter in seinen Folgen war der Kampf um das A n t i str e i k g e s e tz, das. aus der Höhe des Kohlenarbeiterstreiks eingebracht wurde. In beiden Häusern des Kongresses wurde das Gesetz mit einfacher Stimmenmehrheit ange­nommen, aber Roosevelt war plötzlich dagegen, denn, als er sah, wie der Kongreß gestimmt war, schien es ihm taktisch zweckmäßig, lieber als Arbeiterfreund aufzutreten und dem Kongreß die Verantwortung zu überlassen. Er legte sein Veto gegen das Gesetz ein, was den Kongreß zwang, ein zweites Mal ab­zustimmen, diesmal unerwarteterweise mit der er­forderlichen Zweidrittelmehrheit, durch die nunmehr die Vorlage trotz des Einspruchs zum Gesetz er­hoben ist

Erneut stießen die Geister aufeinander, als über die Rooseveltsche Subventionspoli­tik abgestimmt werden mußte. Worum dreht eS sich bei dieser verwickelten Materie? Die Politik des Preisstops hat sich tn den USA. nicht verwirk­lichen lassen. Trotz aller Anläufe gab es immer wieder folgenschwere Teuerungswellen, die dann nachträglich von der Regierung gebilligt werden mußten. Um das stete Versagen auf diesem Gebiet zu verschleiern und um ernstlich gegen die Jnsla- tionsgefahr aufzutreten, schlug Roosevelt einen an­deren Weg vor: Er forderte und verlangte auch jetzt noch Zuschüsse für die wichtigsten Preise, ins­besondere auf Lebensmittel. Bei sofortigem Han­deln könne verhindert werden, daß die Verbraucher­preise erneut um 10 bis 30 v. H. heraufgehen. Den Nutzen hätten die Farmer, aber sie haben sich selbst gegen diese Methode ausgesprochen. Sie hal­ten das Verfahren für herabsetzend und verlangen eine klare Preispolitik, d. h. nach ihrer Ansicht eine Erhöhung der Preise für die Agrarprodutte. In seiner Mehrheit ist der Kongreß grundsätzlich gegen jede Subventionspolitik, weil sie der ameri­kanischen Geschäftsauffassung widerspreche. In die­sem Sinne haben sich Senat und Repräsentanten-' Haus in einfacher Mehrheit gegen die SubventionS» kreditvorlage Roosevelts ausgesprochen^ Wiederum legte der Präsident sein Veto ein. Diesmal er­brachte die nochmalige Abstimmung nicht die er- forderliche Zweidrittelmehrheit, so daß die Vorlage so angenommen wurde, wie Roosevelt sie wollte. Der Präsident trug nicht nach der Stimmenzahl, jedoch nach dem parlamentarischen Mechanismus einen Steg davon. ,

Es schien so, als ob sich endlich der Kongreß ge­fügt hat. Aber noch ist sein Widerspruchsgeist nicht gebrochen. Denn als es in den letzten Tagen zu. den Einzelabstimmungen über dir Subventionierun­gen kam, da widersetzte sich der Senat erneut. Roosevelt hatte zwei Milliarden Dollar gefordert, in der ersten Abstimmung bewilligte der Senat nur 525 Millionen, in der nächsten Abstimmung wurden überhaupt keine Mittel für die staatseigene,

mit der Subventionierung beauftragten Firma um ein Jahr verlängern sollte. Praktisch heißt dies, daß man eS dem Präsidenten unmöglich macht, seine Subventionspolitik so durchzuführcn, wie er gern möchte.

Schwerlich wird sich Roosevelt mit diesem Zu­stand zufrieden geben. Ein Teil der Neuyorker Presse hat bereits begonnen, gegen den Kongreß zu Felde zu ziehen, und zwar bediente sick Roosevelt