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In zwei Tagen 197 Terrorbomber abgeschoffen
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Von nnservr Lvrliner Ledrlttleltunß
bs. Berlin, 6. Juli. Aus den militärischen Meldungen der beiden letzten Tage geht mit überzeugender Klarheit die Heftigkeit der Luftkämpfe hervor, die gegenwärtig zwischen den Achsenmächten und ihren Gegnern ausgetragcn werden. Der Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht vom Sonntag stellte den Abschuß von 4V feindlichen Bombern fest, die in der Hauptsache bei ihren Tcrrorangriffen aus westdeutsche Gebiete abgeschoffen wurden, während die Italiener den Abschuß von 82 feindlichen Maschinen zu verzeichnen hatten. Auch an« Montag wiederum mußten die Anglo Amerikaner ihren Bombenterror gegen die besetzte» Weftgebiete mit 28 Verlusten und im Mittelmcergebiet mit 56 abgeschossenen Flugzeugen bezahlen, während 20 weitere feindliche Maschinen in den Gewässern des hohen Nordens abgeschoffen wurde». Somit haben die Engländer und Amerikaner allein am Sonntag und Montag — also ä» zwei Tagen — insgesamt 197 meist schwere viermotorige Flugzeuge eingebüßt und damit gleichzeitig etwa 1300 Mann langjährig aus- gebildetes fliegendes Personal verloren.
In Wirklichkeit sind die Verluste der Gegner jedoch erfahrungsgemäß erheblich höher, da viele angeschossene Maschinen noch auf dem Heimflug unbeobachtet ihr Ende in den Fluten des Meeres finden Die ständige Steigerung der Abschuß- zahlen bei minimalen eigenen Verlusten ist ein überzeugender Beweis für die erhebliche Steigerung der deutschen Luftabwehr nicht nur im Westen, sondern auch weit oben im Norden unseres Kontinents sowie im Mittelmeerraum.
Gerade der Mittelmeerkricg zeigt auf beiden Seiten erhebliche Kraftanstrengungen, vor allem aber auf deutscher und italienischer Seite in der zunehmenden Abwehr. Die Luftkämpfe trugen sich im Mittelmeerraum hauptsächlich über Sizilien zu, und zwar an einer Stelle der Insel, die strategisch von besonderer Bedeutung ist. Die Insel Sizilien weist bekanntlich eine Dreieckgestalt auf. Neben den drei Seiten sind die Ecken oder Spitzen der Insel von besonderer Wichtigkeit, vor allem die dem Festland zugewandte Spitze. An der Enge von Messina im Norden und auch an der Westspitze, die sich stark zerklüftet in die ägadischen Inseln auflöst, liegen Häfen, die schon im Altertum eine große Bedeutung besaßen. Die Bedeutung der Nordspitze Siziliens wird durch die Tatsache noch besonders unterstrichen, daß die gesamte, Afrika zugewandte Südküste an Häsen ganz arm und vor allem den Südweststürmen ausgesetzt ist, so daß sie oft der Schauplatz furchtbarer Seekatastrophen wurde. Die mehrfachen Luftniederlagcn, die die Engländer und Nordamerikaner jetzt über Sizilien erlitten, trugen sich im wesentlichen an jener Westspitze der Insel zu, die neben der Rordspitze (Enge von Messina)
ihr bevorzugtes Angrisfsziel ist. Wie der italienische Webrmachtbcricht vom Sonntag meldete, wurden die feindlichen Lustverbände,-noch ehe sie ihre Angriffsziele erreichten, zersprengt und gezwungen, ihre Bomben vorzeitig abzuwcrfen.
Die Tätigkeit der Achsenmächte im Mittelmeer be- Mnkt sich jedoch nicht nur auf die Abwehr. Eine er wichtigsten Aufgaben, deren Bedeutung und Schwierigkeit nicht zu unterschätzen ist, bildet die Aufklärung. Sie wird in der Hauptsache von Flugzeugen ausgeführt, die den gesamten Raum von den Säulen des Herkules bis an die syrischen Grenzen des Sandschak ständig erkunden. Die Achsenmächte führen, da sie die Ziele des Gegners genau kennen, diesen Vorfeldkampf mit voller Entschlossenheit und Siegeszuversicht.
Allein 20 Abschüffe bei Kirkenes
Berlin, 5. Juli. Gegen 22 Uhr wurde gestern in den Gewässern des Hohen Nordens, nördlich von Kirkenes, ein deutsches Geleit von 30 bis 35 feindlichen Flugzeugen im Tiesslug mit Lufttorpedos angegriffen. Zur Abwehr gestartete deutsche Jagdflieger schlugen den Angriff so vollständig ab, daß keinerlei Schaden angerichtct wurde. Mit 20 feindlichen Flugzeugen wurde mehr als die Hälfte der Angreifer abgeschossen, ohne daß ein einziger eigener Verlust entstand. Ritterkreuzträger Leutnant Weißenberger vernichtete in diesen Luftkämpfen.alleiti sieben Gegner und errang
ab-
damit seinen 104. Luftsieg. Ein webel konnte ebenfalls vier der Angreifer schießen.
Zwei neue Eichenlaublräger
cknd. Aus dem Führer-Hauptquartier, 8. Juli Der Führer verlieh das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Kapitänleutnant Carl Emmermann, Kommandant eines Unterseebootes, als 256. Soldaten und an Kapitänleutnant Werner Henke, Kommandant eines Unterseebootes, als 257. Soldaten der deutschen Wehrmacht.
Ferner verlieh der Führer das Ritterkreuz des Eisernen Ltteuzes an Hauptmann Wilhelm H erg et, Gruppenkommandeur in einem Nachtjagdgeschwader (geboren am 30. Juni 1910 in Stuttgart).
Höchstausstoß an Lokomotiven
Berlin, 5. Juli. Im Juni wurde erstmalig innerhalb des Lokomotiv-Programms der vom Führer geforderte Höchstausstoß erreicht. Dabei gelang cs, die schon bisher enorm gesteigerte Produktion - , , , an Lokomotiven im Juni gegenüber dem Mai aber-'
§...malS um 25 v. H. zu übertrefsen. Anläßlich!
der nunmehr erreichten vollen Erfüllung des der Rüstungswirtschast aufgetragcncn Lokomotiu-Bauprogramms fand in Anwesenheit der Rcichsminister, Speer und Dr. Dorpmüller in einem Lokomoliv- werk ein Betricbsappell statt, auf dem Reichsminister Speer besonders verdienten Männern der Lokomotivfcrtiguüg das KricgSverdienstkrcuz Erster Klaffe überreichte. Dabei würdigte er vor allem den restlosen persönlichen Einsatz seines Beauftragten für die Lokomotivproduktion, Degenkolb, und dankte für die Mitarbeit aller Teile der Industrie. Der Führer und der Reichsmarschall haben zur Erreichung dieses Zieles Rcichsminister Speer und seinem Mitarbeiter Dcgcnkolb ihren Dank ausgesprochen.
Eaglanü und öer Kontinent
/ Von Helmut Künciermann
ES wird einer späteren Geschichtsschreibung überlassen bleiben, den aktuellen Gründen und den besonderen Einflüssen nachzuforschen, die die britische Politik im Jahre 1939 veranlaßt haben, den neuen großen Weltkrieg zum Ausbruch zu bringen. Daß nicht die Erhaltung der Versailler Grenzen Polens der Grund war, um dessentwillen England damals seine Kriegserklärung nach Berlin sandte — das stand damals schon unbestreitbar fest,
Sikorskt — das letzte Opfer von Katyn
Oer kür ^kvslesu unbequeme koleaxeneral mit en^iiscbem Lomber „abxestürrt"
Stockholm, 6. Juli. Reuter bringt die lakonische Mitteilung, daß Sikorski getötet worden sei. Sikorski fand den Tod an Bord eines britischen Bombers, mit dem er kurz zuvor Gibraltar verlassen hatte. Das Flugzeug stürzte ab und zerschellte am Boden. Bei dem Unglück fand auch Sikorskis Tochter den Tod.
Unmittelbar nach dem Absturz des Flugzeuges, in dem sich Sikorski und seine Begleitung befanden, wurden in La Linea die merkwürdigen Umstände bekannt, die deutlich beweisen, daß es sich um einen absichtlich herbeigeführten Absturz der Maschine gehandelt hat. Insbesondere wird darauf hingewiesen, daß die polnischen Insassen ausnahmslos zu Tode kamen, während sich der offensichtlich im Aufträge des englischen Geheimdienstes handelnde Pilot mit den weiteren Mitgliedern der Besatzung durch Fallschirmabsprung gerettet hat.
Für die Welt, die die Methoden des britischen Secret Service in zahllosen Fällen kcnnengclernt
Durchlaufende Stützpunktltnie Kurka-Asowsches Meer
Vorbilälicke I-ei^unxen unserer 8oläaten im OscbunAelxebiet 6er Immunen äes Xuksn
Berlin, 6. Juli. Mit dem erfolgreichen Abschluß der fast zehnwöchigen zähen Kämpfe im Lagu- nrngebiet des Kuban, bei denen es sich ausschließlich um verbissene örtliche Gefechte zwischen den zahlreichen Stützpunktbesatzungen handelte, und oie als besondere, vorbildliche Leistungen der deutschen Einzelkämpfer nicht hoch genug bewertet werden können, ist eine durchlaufende und geschlossene Stützpunktlinir von der Kurka-Stellung an der. Nordfront des Kuban-BrückenkopfeS bis zum Asowschen Meer geschaffen worden. Nach der Zerschlagung mehrerer feindlicher Kräftegruppen schlossen die aus verschiedenen Richtungen vorstoßenden deutschen Grenadiere die in der großen Frontlinie "noch vorhandene Lücke. Damit ist die Möglichkeit eines Durchsickerns bolschewistischer Truppen in die linke Flanke des Kuban-Brückenkopses gebannt.
Trotz der Schwierigkeiten, die das mit dichtem Schilf bewachsene, fast dschungelartige Sumpf- gelände mit sich brachte, blieb der Kampswille unserer Grenadiere ungebrochen. Sie fühlten sich dem zäh und hinterhältig kämpfenden Feind gegenüber, oer immer wieder in das Hintergelände durchzn- stoßen versuchte, kämpferisch und moralisch überlegen. Bei der Abwehr der Störangriffe ebenso wie bei der Durchführung eigener Angriffsunteriieh-
mungen fügten sie dem Feind sehr empfindliche Verluste zu. Die deutsche Luftwaffe hat an den Erfolgen im Lagunengebiet großen Anteil. Sie unterstützte die Grenadiere durch Angriffe gegen die versteckt liegenden feindlichen Stützpunkte, Batterien und Bereitstellungen sowie den ausgedehnten Bootsverkehr der Sowjets in den seichten Gewässern der Lagunen, wobei Dutzende vollbesetzter Landungsboote versenkt wurden. Im Zusammenwirken nstt den Erdtruppen sind rund 700 dieser Boote erbeutet, vernichtet oder beschädigt worden.
Bei der Würdigung der Leistungen der deutschen Soldaten dürfen unsere Nachschubeinheiten nicht vergessen werden, die bet der Versorgung der käinpfendcn Kameraden mit Waffen, Munition und Verpflegung kaum vorstellbare Schwierigkeiten zu überwinden hatten.
hat, kommt der Tod des Chefs der polnischen Emigrantenorganisation Sikorski nicht überraschend. Sikorski. der sich seit Katyn bei den Briten und Sowjets immer mißliebiger gemacht hatte, ist nun, wie vorauszusehen war, von den Engländern einfach beseitigt worden. Die Meldung von dem angeblichen Flugzeugunglück, die die Engländer erst einige Zeit später in die Welt setzten, ist ein typisches Vcrtuschungs Manöver, das von keiner Seite ernst genommen werden dürfte und höchstens an den seinerzeitigen Fall des französischen Gouverneurs Chiappe erinnert, der gleichfalls auf dem Wege im Flugzeug nach Syrien „verunglückte". Sikorski und mit ihm der sogenannte Generalstabschef General Klimecki, der gleichzeitig den Tod fand, sind, daran besteht kein Zweifel, auf Wunsch des Kremljuden beseitigt worden; sie sind die letzten-Opfer von Katyn.
Wie unser römischer v.I.-Vertreter meldet, erinnert das Ende Sikorskis in Rom an das unter mysteriösen Umständen erfolgte Ableben der Könige Fei- sal und Ghazi sowie an den Mord an Darlan. Alles Persönlichkeiten, die verschwanden, nachdem sie der britischen Politik lästig geworden waren. Sehr auffallend ist, daß Reuter in einer Meldung über den Tod Sikorskis seinen Krach mit Stalin wieder aufs Tapet bringt und in diesem Zusammenhang berichtet, daß Sikorski Ende Juni in Beirut ein Schreiben Roosevelts erhalten* habe, dessen, Inhalt zwar geheim sei, sich aber wahrscheinlich mit dem sowjetisch-polnischen Konflikt befaßt habe. Ohne Zweifel hat der USA.-Präsident Sikorski darin auf- Mefordert, sich dem Kreml zu beugen oder im Weigerungsfälle abzudanken. Postwendend nach Erhalt dieses Briefes war. er nach Kairo geflogen, um sich dort mit den britischen Stellen zu unterhalten. Das Ergebnis dieser Besprechungen war offenbar so unbefriedigend, daß er es für ratsam hielt, nach London zu gehen und die ihn angehende Angelegenheit dort selbst zu vertreten. Wenn die Engländer jetzt versuchen, einen gewöhnlichen Flugzeugunfall als Todesursache Sikorskis hinzustellen, so handelt es sich hierbei um ein echt plutokratischeS Täuschungsmanöver. Sikorski wurde ohne jeden Zweifel ermordet.
„Europa ist militärisch unbesiegbar"
Lrlclärongen I-avals: „Oie ckcutsclie >Vekrinuckt lcuan nicttt xescdluxen vercken"
Der Gauleiter beim Arbeitsdienst
Stuttgart, 5. Juli. Der Rcichssrbcitsdicnst,
Arbeitsgau XXVI Württemberg veranstaltete vom 1. bis 3. Juli aus Schloß Stocksberg im Zabecgäu eine Führertagung. Der Arbeitsgauführer. Gcneral- arbeitsführer Alfred Müller, cröffncte am 1. Juli die Tagung mit einer Ansprache, in der er der gefallenen Führer des Arbeitsgauss gedachte und die Führer ermahnte,'im Geiste der toten Kameraden weitcrzuleben und durch ihren Einsatz alle die Aufgaben zu lösen, vor die unser Schicksalskamps den RcichSarbeitsdienst stellt.
Aiy Nachmittag sprach Gauleiter Reichsstatthaltcr Wilhelm Murr vor der versammelten Führerschaft Er ging in seiner Rede von dem Erziehungsauftrag aus, der dem ReichsarbeitSdienst gestellt ., ....^
ist, legte dar, wo die Schwerpunkte dieser Erziehung »einem Schlachtfeld und zu einem Trümmerhaufen
liegen und zeigte, wie entscheidend die politische Er- .— " >--- -
ziehung unseres Volkes zur siegreichen Beendigung des jetzigen Ringens beiträgt. Nach seiner Ansprache verweilte der Gauleiter noch einige Stunden unter' den Führern des Arbeitsgaues XXVI.
ll r a b r d e r i c v i ll a s e r e , n o r r e z p o » a e ll r e o s?. Paris, 6. Juli. Die politischen Erklärungen, die Regierungschef Laval in diesen Tagen vor einer Versammlung von Zeitungsdirektoren und Schriftleitern der französischen Presse abgab, werden vom Sonderberichterstatter des „Petit Puristen" in großer Aufmachung wiedergegeben. „Die deutsche Armee kann", so erklärte Laval, „nicht geschlagen werden, und Europa wird nicht besiegt werden durch Armeen, die von draußen kommen. Ich, der ich im Mittelpunkt dieses Dramas lebe, kann nur immer wieder wiederholen, Amerika, der Verbündete von England und der Gsullisten, wird Deutschland nicht bezwingen. Europa ist auf militärischem Gebiet unbesiegbar.
Die Deutschen sind stark und eines ist sicher: Sie verstehen es. Krieg zu führen. Ich bin überzeugt, daß Deutschland sich nicht brüstet, sondern arbeitet und die Schläge mit harten Ge- gen schlügen heimzahlen wird. Der Marschall und ich wollen nicht, daß Frankreich von neuem zu «einem Schlachtfeld und zu einem Trümmerhaufen wird. Um dies zu erreichen, braucht das franzö. fische Volk viel Intelligenz, um sich nicht einer Tages schwerste Vorwürfe machen zu müssen, denn eine grausame Zukunft werde eS bestrafen, wenn e» sich einen Tag gehen ließe.'
Zur Bombardierung französischer Städte erklärte er: „Nur Narren können sich darüber freuen, daß die anglo-amcrikanischen Bomber ihre Bomben auf unsere Städte werfen. Die Zerstörung wird ein immer größeres Ausmaß annehmen. Weitere Städte werden getroffen, weitere Franzosen sterben, und größer wird der Berg der Ruinen. Aber der Sieg kommt nicht vom Himmel, eine Schlacht wird picht in der Luft gewonnen. Wenn ich sagen dürfte, welches der Schaden ist, der bei den Bombardements dem deutschen Rüstungspotential zugcfügt wird, so würden die Kriegshetzer in London mid Washington Ansehen, daß er äußerst gering ist."
Neue Massengräber bei Winniza
Mehrere tausend von der GPU. ermordete Ukrainer
Rowno, 6. Juli. Am Westausgang der Stadt Winniza im Generalbezirk Schitomir wurden umfangreich« Massengräber entdeckt. Sie sind in den Jahren 1938 bis 1941 angelegt worden und enthalten nach vorsichtigen Schätzungen mehrere tausend von der GPU. ermordete Ukrainer beiderlei Geschlechts, darunter zahlreiche Kinder. Die amtlichen Ausgrabungen haben bereits begonnen und werde« beschleuuigt durchgeführt.
und die britischen Propagandaparolen vom Herbst 1939 erscheinen heute in den Tagen der Diskussion über den Fall Katyn nur noch als schlechter Treppenwitz.
Nein — nicht um Polens? nicht um Frankreichs, sondern um gänz anderer Ziele willen hat England erneut den Feverbrand in das europäische Haus getragen. Diese Ziele sind schwer zu begreifen, wenn, wir sie im Lichte der inzwischen cingetrctenen Entwicklung und unter Berücksichtigung des morschen inneren Gefüges des britischen Empires beurteilen: daß in einem Weltkrieg unserer Tage mit all seinen militärischen, wirtschaftlichen und politisch-psychologischen Erfordernissen eine'Machtkonzen- tration schwer st ens gefährdet wird, deren Positionen über den ganzen Erdball verstreut sind, deren Verbindungswege über die Weltmeere sich kinziehen und deren Völkerschaften seit langem auf Freiheit und Absonderung sinnen — dies alles ist auch dem Durchschnittsbriten ein Begriff.
Die Einstellung der Briten als eines Jnselvolkes gegenüber dem Kontinent, von dem sic kamen und der nie aufgehört hat, ihnen menschliche Kraft und geistigen Reichtum zu bieten, war seit Jahrhunderten eine ebenso merkwürdige wie feindselige. Es waren keinesfalls allein Kämpfe uin kolonialen Reichtum, die England in Konflikt niit den groß:» Staaten des europäischen Kontinents brachten, wenn auch zahlreiche wertvollste Besitzungen des britischen Empires Beutestücke sind, die den ursprünglichen europäischen Kolonisatoren auf kriegerischem Wege geraubt wurden, man denke an oaS einst französische Kanada, an den portugiesischen Besitz in Indien, an das burische Südafrika. Nicht nur diese kolonialen Kämpfe brachten England m fast pausenlosen Streit mit den Mächten und Völkern Europas. In das Buch der europäischen Geschichte sind mit ebensoviel blutiger Tinte die direkt gegen Europa gerichteten machtpolitischen Ansprüche verzeichnet, hie eS nicht nur überall dort zum skrupelloien Angreifer werden ließ, wo es, etwa wie im Falle Spanien, der Niederlande oder des Deutschlands von 1914, einen Konkurrenten im Kampf um die Reichtümer der Erde erblickte, sondern die es auch zum Stützpunktraub im Bereich des Kontinents selbst antrieb — von den französischen Kanalinseln über Gibraltar nach Malta und Zypern.
Nach all diesen geschichtlichen Vorgängen — verbunden mit den Methoden des britischen Piraten- tumS, das den europäischen Völkern immer wieder den freien Weg über die Meere versperrte und sich Rechte anmaßte, die für alle'anderen Staaten Ketten bedeuteten — hatte England Grund, Europa zu fürchten, und diese Furcht wurde zum Leitmotiv seiner ganzen europäischen Politik. In dreister Gerissenheit hat England eS verstanden, durch zwei Jahrhunderte hindurch, während denen eS für Europa manche geschichtliche Chance zur Einigung gegeben hätte, die Völker dieses Kontinents mit den unterschiedlichsten Parolen, aber mit stets der gleichen Absicht in immer neue wechselvollc Kämpfe zu verwickeln und dadurch zu verhindern, daß cs selbst — der Raubstaat England — von der Gesamtfamilie der europäischen Völker zur Rede gestellt und eine Neueinteilung der Güter der Erde in die Wege geleitet wurde.
Zu dieser historischen Angst der Briten vor den Betrogenen und Bestohlenen, die wie ein roter Faden die britische Politik vom 18. Jahrhundert bis heute durchzieht, trat in unserer Zeit nun noch die Furcht der jüdisch-plutokratischen Schicht vor dem ansteckenden Beispiel der faschistischen und nationalsozialistischen .Revolutionen; die beide ihren Völkern wahren und unmittelbaren Anteil am nationalen Schicksal gegeben haben und deren Ideen so ganz und gar nicht zu den ererbten und oft erprobten Metho-' den demokratischer Phraseologie und der anonymen Ausbeutung der breiten Volksschichten passen, auf der das ganze britische Machtsystein aufgebaut ist.
Der gegenwärtige Krieg, der das stolze Britannien in die willenlose Abhängigkeit von Washington und Moskau geführt hat, ist nun der dramatische Höhepunkt des Kampfes Englands gegen den europäischen Kontinent. Doch es kommt der Tag, an dem die Briten — diesmal selbst ausgeplündert von denen, deren sie sich bedienen wollten, um un» zu vernichten — vor der Türe Europas stehen und u« Einlaß bitten werden. Es ist ein« große und bitter« Rechnung, die dann auszugleichen sein wird.