Sdiwarrwald-tteimat
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Die Eüttie« Uttken/
Wieder umfängt uns jetzt der köstliche Duft, den die blühenden Linden ausströmen. Er in» inn«et„uns daran, daß das Jahr seinen.Höhepunkt erreicht hat. Viel werden die Lindenblüten gesammelt. Aus ihnen bereitet man einen bekömmlichen und bei Krankheiten als schweißtreibendes Mittel benutzten Tee.
Linden sind in unserer Gegend keineswegs selten. Ueberall im Nagoldtal und auf den Höhen finden wir teilweise sehr stattliche und umfangreiche Lindenbäume.
Auch bei uns im Vorder-Schwarzwald und im Gau war die Linde neben der Eiche, dem Sinnbild deutscher Stärk«, der volkstümlichste Baum, und zwar zu allen Zeiten. Nicht nur die Namen zahlreicher Gastwirtschaften, sondern auch vieler Ortschaften lassen erkennen, wie alt und weitverbreitet di« Verehrung der Linden ist.
Dieser Baum, der mit seinen breitausladenden Aesten in der heißen Jahreszeit er,- ul
kenden Schatten spendet, in dessen Zweigen es augenblicklich unaufhaltsam summt, singt und klingt, wurde besonders der Lieblingsbaum junger Menschen. In ungezählten Liedern wurde und wird er besungen, und viele Maler haben für ihre Motive die Linde gewählt.
Unter der Dorflinde sammelte sich einst das junge Volk zu Spiel und Tanz, indes die Musikanten — oft in den Zipeigen des Baumes sitzend — muntere Weisen erklingen ließen und oie Alten dem lustigen Treiben zusahen und sich gern der Zeiten erinnerten, da sie selbst unter demselben Baum auch jung und fröhlich waren. ^
Doch nicht nur Feste sah die Linde,'unter ihr wurde, besonders unter den Burglinden, Gericht gehalten. Wenn alte Dorflinden erzählen könnten, wüßten sie manches zu erzählen von freud- und leidvollen Tagen. Groß ist die Zahl der „heiligen", „historischen" und „tausendjährigen" Linden. Bekannt ist in Württemberg die tausendjährige Linde in Neuenstadt an der Linde (im Kr. Heilbronn), neuerdings auch Neuenstadt a. Kocher genannt.
Mber S«000 R»^ für das Rote «reu,
bei der 1. Stratzetisammlung 1943
Die erste Straßensammlung dieses Jahres für das Kriegshilfswerk des Deutschen Roten Kreuzes am vergangenen Sonntag erbrachte im Kreis Calw das stolze Ergebnis von 60 248.09 RM. Die Bevölkerung unseres Kreises in Stadt und Land hat damit erneut bewiesen, daß sie sich ihrer Dankespflicht gegenüber unseren Soldaten Wohl bewußt uno daß sie immer und gern zur Stelle ist, wenn es gilt, ihrer Dankbarkeit durch die Tat Ausdruck zu verleihen.
Wieder Sier!
Auf den vom 28. Juni bis 25. Juli 1943 gültigen Bestellschein Nr. 51 der Reichseierkarte werden insgesamt zwei Eier für jeden Versorgungsberechtigten ausgegeben, und zwar auf die Abschnitte a und b je ein Ei.
Gleichmäßige GemSfevertellung gesichert
Währung auf dem Gebiet der Volkspflege ausstellt. Sie muß dort mindestens ein Jahr gearbeitet haben und als besonders geeignet für die Berufsförderuna bezeichnet werden.
Wir sehen im Film:
„Der Ochsenkrieg" im Volkstheater Calw
Was diesen eindrucksvollen Ufa-Film auszeichnet, sind die herrlichen Landschaftsaufnahmen. Getreu nach den, Aufzeichnungen Ganghofers, dessen schönstes Werk hier filmisch nachgedichtet wurde, hat man die weiten, hohen Almen, die romantisch verschlungenen Bergpfade und die einsam feierlichen Höhen der herrlichen Ramsauer Bkrgwelt mit Watzmann, Hochkalter, Untersberg und Reiteralpe ausgesucht und zum Schauplatz des Films gemacht. Nicht minder eindrucksvoll sind Filmszenen von der Burg Hohenwerfen, welche sich wie eine Krone auf dem Felsen über der Salzach
erhebt, umschattet von den Spitzen und Graten des Tennengebirges. Hier spielt der dramatisch bewegte Film, dessen Handlung eine romantisch-wilde, von erregender Atmosphäre erfüllte Ballade aus fernen Tagen aufklingen läßt. Das ausgehende Mittelalter bildet den geschichtlichen Hintergrund der Geschehnisse, die sich aus einem kleinen, an sich unbedeutenden Vorfall lawinengleich zu einem Konflikt zusammenballen, der Leid, Not, Krieg und Tod un Gefolge hat. Hinter dem Kampf um das Recht, hinter dem aufbegchrenden Trutz der Bauern und der jähen Händelsucht der Fürsten wird deutlich, daß es sich hier um die An- sänge eines sozialen Kampfes handelt, der erst Jahrhunderte später mit größter Erbitterung entbrannte. Eingebaut in dieses wuchtige Geschehen ist die Herzensgeschichte zweier Menschen, die, in feindlichen Lagern sich gegenüber- stehend, doch den Weg zueinander in'ein freies, friedliches Leben finden.
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Annähernd 47 000 A r b e i t s d i c n st in a i d e n des Sommerhalbjahrgangs 1041 hatten im Winter 1941/42 als erste den neuen Kriegshilss- dienst abzuleiften. Davon waren 61 v. H. bei der Wehrmacht, bei Behörden und Vcrkehrsgesellschaf- ten eingesetzt, 35 v. H. in Krankenhäusern, Lazaretten, Einrichtungen der NSV. und bei der Kin- derlandverschickung, die restlichen 4 v. H. in Familien.
Me Kraftfahrzeuge und Anhänger de- Wehrmacht, ferner sämtliche Kraftfahrzeuge uni Anhänger des Kriegslieferungsprogramms, ein schließlich derjenigen, die an Behörde», an die Wirt schüft und für den Export geliefert werden, erhaltei auf Grund der bisherigen Erfahrungen statt de: jetzigen mehrmachtgrauen fortan einen dunkel gelben Anstrich. Auch die vorhandenen Kraft sahrzeuge werden im Laufe der Zeit auf die neu Farbe umgespritzt.
Aus den 9?achbargemeinden
Leonberg. Bei der Arbeit in einer Scheue, rutschte ein Mann aus der Leiter auS und zog sich einen Oberschenkelbruch zu.
Weilderstadt. Hier starb die-älteste Einwohnerin, Frau Agathe Geiger, Witwe des Gc- meindepflegers Geiger.
Meder über MO me RSV.-MWeder im Kreis CM
Die Gemüse- und Obstversorgung ist in diesen Wochen in der Verbraucherfchaft Gegenstand lebhafter Erörterung. Die „NS.-Landpost" veröffentlicht jetzt einige grundsätzliche Ausführungen des Reichsnährstandes zu dieser Frage und der weiteren Entwicklung. In der ersten Hälfte 1943 sei das Wetter dem Gemüseanbau nicht günstig gewesen. Dem Anschluß an die Frühgemüseernte sei deshalb im Juni eine Versorgungslücke vorausge- gangcn, die einzig und allein auf die Witterung zurückzuführen sei. Inzwischen habe die Frühgemüseernte auf breiter Front eingesetzt. Die Versorgung der Märkte bessere sich von Tag zu Tag. Diese Besserung werde nicht auf das Frühgemüse beschränkt bleiben. Auch im kommenden Winter würden wir wieder mit einer gleichmäßigen Gemüseversorgung rechnen können. Das bedeute viel angesichts' der gestiegenen Nachfrage der Verbraucher.
Bei der Ob st Versorgung hätten wir noch unter den Folgeerscheinungen der strengen Winter mit ihren Frostschäden zu leiden. Wenn die akute Versorgungslage auch nicht sofort beeinflußt werden könne, so sei doch Vorsorge getroffen, um für die Zukunft die Folgen der Frostschäden aus- zuräumen. Das dauere beim Stein- und Kernobst einige Jahre. Diese Frist werde durch stärkeren Anbau von Beerenobst erleichtert werden. Beispielsweise sei bei Erdbeeren im nächsten Jahr «ine Ausdehnung der Anbaufläche um das Doppelte vorgesehen. Auch für das Stein- und Kernobst seien die notwendigen Maßnahmen durch den bestellten Sonderbeauftragten eingeleitel. An sich seien die Aussichten für die diesjährige Obsternte günstig. Aber auch eine noch so große Ernte werde den im Kriege gestiegenen Bedarf nicht in vollem Umfang decken können.
Gesellenprüfung für Kriegsversehrte
Der ReichswirtschastSminister hat Richtlinien genehmigt, die für die Gesellenprüfungen von Kriegsversehrten verbindlich sind. Im allgemeinen wird eine Gesellenprüfung auf Wunsch der Kriegsversehrten nur dann abgenommen, wenn cS sich bei der Umschulung oder Neueinschulung des Kriegsversehrten um eine neue berufliche Tätigkeit handelt, vie einem Lehr- oder Anlernberuf entspricht, oder wenn eS sich um Fälle handelt, in Venen der Kriegsversehrte schon vor seiner Einberufung eine Lehre begonnen hatte und nun die Gesellenprüfung oblegen will. Voraussetzung für die Zulassung zur Gesellenprüfung ist eine entsprechende praktische und theoretische Ausbildung. Für ehre Dauer sind keine Zeiten festgesetzt, entscheidend sind Alter, Vorbildung, Reife und Grad der Versehrtheit, so daß in jedem Fall den besonderen Verhältnissen des Kriegsversehrten Rechnung getragen werden kann. Auch Kriegsversehrte erhalten den Gesellenbrief nur dann, wenn sie den Prüsungsan- forberungen gewachsen sind. Dabei kann auf einzelne Teilleistungen verzichtet werden, wenn der Kriegsversehrte nach dem Gesamteindruck den künftigen Becufsanforderungen gerecht wird.
Sonberlehrgänge für Volkspflegerinnen
Um den großen Bedarf an Volkspflegerinnen zu decken, hat der ReichscrziehungSminister die Durchführung von einjährigen Sondcrlehrgängen gcneh- inigt. Die Anforderungen für die Ausbildung sind einheitlich festgelegt worden. Die Lehrgänge können nur an staatlich anerkannten oder genehmigten Fachschulen für Volkspflegerinnen äbgehalten werden. Der Unterricht findet ganztägig statt und umfaßt mindestens 38 Unterrichtswochen, wozu eine achtwöchige Praxis zur Ergänzung der bisherigen praktischen Erfahrungen, tritt. Die Bewerberinnen können sich nicht persönlich um die Ausnahme in den Lehrgang bewerben, sondern müssen von der Stelle der volkspflcgcrischen Praxis vor- 'geschlagen werden, die ein Zeugnis über ihre Be.-
ckeävr in Verstreust stelienüe Volksgenosse nuik ster N8V. unLelniieu
Mit freudigen! Stolz können wir mitteilcn, daß die Zahl der NSV.-Mitglieder in unserem Kreise nach wie vor im ständigen Steigen begriffen ist. Die neueste Mitgliederstatistik, die am 31. Mai 1943 abgeschlossen wurde, weist eine Zunahme um 1180 NSV.-Mitglieder auf, womit jetzt 17,6 A der Einwohner des Kreises Calw der NSV. als Mitglieder beigetreten sind. Bon 87 966 Personen, die unser Kreis zählt, erwarben 15455 die Mitgliedschaft der NSV.
Innerhalb der einzelnen Ortsgruppen hat es hinsichtlich der Mitgliederzahlen einige Verschiebungen gegeben. Die Spitze hat Hirsau mit 433 NSV.-Mitgliedern, das sind 27 A der Einwohnerschaft. Dann kommt Höfen an der Enz. Von den größeren Städten des Kreises steht Neuenbürg an 3., Nagold an 6. (statt bisher an 7.) und Altensteig an 8. (statt an 9.) Stelle.
Orte mit guten Mitgliederzahlen sind: Grä- fenhausen, Aichelberg, Sulz a. E., Enzklösterle, Bad Liebenzell, Emmingen, Schömberg, Eff- ringen, Simmersfeld, Wildberg, Herrenalb, Oberschwandorf, Oberreichenbach, Bad Teinach, Wildbad und Altburg.
Wir alle haben mit ganzem Herzen teilgenommen an den großen Ereignissen, die seit 1933 das deutsche Leben erfüllen. In dieser kleinen Zeitspanne erlebten wir Vorgänge, wie sie sonst Jahrhunderte und Jahrtausende kaum sahen. Aus dem Geist und der Kraft unseres Volkes, das der Führer zu einer Einheit schmie
dete, wurden Taten vollbracht, die einmalig sind und die nur der Führer vollbringen konnte.
Nach seinem Willen wurde auch die NS.- Volkswohlfahrt geschaffen, die durch das Hilfswerk „Mutter und Kind" in sechs Jahren rund eine halbe Million Mütter mit etwa 30000 Säuglingen in ihre Heime zur Erholung verschickte. Sie liegen in herrlichen Landschaften und haben diesen Frauen und Kindern Gesundheit und Kraft gegeben.
In Stadt und Land sind Schwestern des NS.» Reichsbundes um das Wohl der Volksgenossen besorgt. Viele dieser NS.-Reichsbundschwestern wurden zu Sondereinsätzen eingezogen, sie betreuen die Menschen in den Kriegsgebieten, halfen bei der Rückwanderung auS flieger- bedrohten Gebieten und bei der Rückführung von Volksdeutschen. In über 27000 Kindertagesstätten, Dauerkindergärten, Ernte- und Hnfskindergärten umhegt die NSV. den Nachwuchs und nimmt so manchen Müttern viele Sorgen ab.
- Dies ist nur eilt kleiner Ausschnitt aus der vielfältigen Arbeit der NSV., deren riesengroßes soziales Hilfswerk vor allem auf Beiträgen der NSV.-Mitglieder und der Arbeitsleistung der freiwilligen Helfer und Helferinnen in der NSV. aufgebaut ist. Die Einrichtungen der NSV. sind aus der gemeinsamen Hilfsbereitschaft des deutschen Volkes entstanden.
Deshalb muß jeder in Verdienst stehende Volksgenosse, weil er zum deutschen Volk gehört, auch als Mitglied der NSV. angehören.
Ein Sammelbecken gesunder Kriiste
Von der kriegswichtigen Arbeit des „Reichsbunds Deutsche Familie"
Der Nationalsozialismus hat von jeher dem Prinzip der Masse den Grundsatz einer qualitativ überlegenen Minderheit entgegengesetzt. Die Praxis des harten deutschen Lebenskampfes hat die Richtigkeit dieser Auffassung, die dem demokratischen Zeitalter diametral entgegengesetzt läuft, bestätigt: nicht nur im ersten Weltkrieg, nicht nur in Afrika und im Osten bewährte sich der deutsche Soldat nach dem Ausleseprinzip. Auch die nationalsozialistische Bewegung hat sich ihren Weg mit einer qualitativ wertvollen Minderheit erkämpft.
Auf allen Gebieten des völkischen Lebens, sei es in der Rüstungsproduktion, sei es bei beruflichen Spezial-Ausbildungen oder auf dem Gebiete der sozialen Fürsorge, der bevorzugten Beförderung eines besonderen Einsatzes, überall entscheidet außer dem faktischen Können die Auslese nach der charakterlichen und körperlichen Wertigkeit. Nur auf einem Gebiete ist man in dieser Hinsicht allzu gern noch zurückhaltend gewesen, das ist die Bevöl- kcrungspolitik. Wohl hat man eine gewisse Auslese nach der negativen Seite hin durch das Gesetz zur Bekämpfung erbkranken Nachwuchses geschaffen. Viel wichtiger aber ist die Auslese der rassisch besonders Wertvollen, denn sie bilden die Grundlage für einen erbgesunden Nachwuchs, der alle Voraussetzungen für eine
körperliche und geistige Entwicklung des deutschen Volkes bietet,
Die Gesetzgebung kann hier nur einen gewissen Anreiz durch soziale Maßnahmen, Bevorzugung erbgesunder Kinder u. ä. bieten. Das entscheidende Moment für eine bewußte Heraushebung und zahlenmäßig starke Ent- Wicklung dieser Erbgesunden sind die Menschen selber. An ihnen liegt es, aus ihrem natürlichen Empfinden, gepaart mit. einer pflichtbewußten Verantwortung gegenüber ihrem Volke, sich nicht mur der Verantwortung, sondern auch des Glückes eines reichen, gesunden Kindersegens wieder bewußt zu werden. Nicht hochtönende Worte, sondern sachliche Erkenntnis und lebendiges Vorbild vermögen hier zu wirken. Ein Sammelbecken dieser gesunden Kräfte'ist der „Reichsbund Deutsche Familie", dessen Arbeit erst gerade kürzlich als kriegswichtig anerkannt worden ist. Reichsleiter Bormann hat die Notwendigkeit der Arbeit des Reichsbundes betont und läßt ihm weitestgehende Unterstützung zuteil werden. Alle aufbauwilligen Kräfte auf dem Gebiet der Bevölkerungspolitik, der Familien- und Sippenpflege finden sich nach wie vor im „Reichsbund Deutsche Familie" zu gemeinsamer Arbeit zusammen. Sie sind sich bewußt, daß nicht allein die Kinderzahl über das Leben des deutschen Volkes entscheidet, sondern daß eine genügende Kinderzahl nur dann den drohenden Volkstod besiegt und den Bestand des deutschen Volkes für die Zukunft sichert, wenn dieser Nachwuchs auch qualitativ eine wirkliche Auslese darstellt.
§
Roman von Holla Gutkelch.
Oopz riglu bv LroiuelllSus-V^iIiiL vr. Ülickaoksr, Orödenrsll b. Lliiiieiiea.
<29. Fortsetzung)
„Sr muß söfo'rk ins Dell", ordnet Do» Palpe "ü- ^Würden Sie Litt« mit anfassen, Pro« essor? Wir bringen ihn in sein Zelt." Die Lewen Aer,sie haken Lewis unter u. führen ihn. .Virginia ists schon vorausgegangen. St« schlagt in Bobs Zelt die Decken des Feldbetts auf und bleibt, nachdem Dos Passos und Förster gegangen sind, Lei dem Kranken.
Gegen Abend, als die letzten Neger die Station verlassen haben und Je-crois-en-Dieu versprochen hat, morgen die gleiche Anzahl Eingeborener zu lchicke», ist Dos Passos erster Weg in Lewis Zelt.
Virginia sitzt an seinen, Bett. Bobs heiße. Hand hält krampshaft die ihre. Sein Kopf be- u^gt sich i„, Fieber unruhig hin und her. „Immer nach ohne Bewußtsein!" sagt Virginia traurig.
„Es ist eben ein sehr schwerer Malaria-An- sall, geradezu eine Herzattacke", stellt Dos Passos fest.
Professor Förster, der auch »ach dem Patienten sehe,, will, hat Dos Passos letzte Worte jehört. „Armer Kerl! Ob wir vielleicht doch noch einmal Kampfer geben?"
„Rein, Herr Professor, bas hilft auch nur für den Augenblick", entgegnet Dos Passos. „Das Schlimmste ist, daß wir kein Persistin geben können, solange das Fieber nicht herunter und d-a-z Herz "nttast-t i't.'
„Ja, da müssen wir wohl adwarten — Ratlos zuckt Förster die Achseln.
abwarten und hoffen, daß das Herz durchhält", beendet Dos Passos den angefan« genen Satz.
Virginia bekommt ängstliche Augen. „Ist es so schlimm?"
,.D>e Gefahr einer Herzlähmung besteht im- iner."
Förster wirft einen mitleidigen Blick auf Lewis. „Dann ist es doch wohl besser, wenn einer von uns Nachtwache hält."
„Ich bleibe bei ihm", sagt Virginia schnell. ,Sie sind sicher sehr abgespannt, Miß Lar- fen. ich glaube —
Virginia ist von ihrem Entschluß nicht ab- zubringen. „Nein, nein, Herr Professor, ich bleibe!" Sie bringt die beiden Aerzte zum Ausgang des Zeltes, als Lewis Stimme klanglos an ihr Ohr dringt: „Virginia!"
Sie beugt sich über ihn. „Ja, Vob?"
Er ist nicht richtig Lei Bewußtsein. „Virginia,. was will er hier?" phantasiert Bob Lewis. „Er soll gehen. Peter Fischer soll gehen."
Virginia erschrickt. Dos Passos und Förster stehen hinter ihr. Und setzt beginnt Lewis wieder zu reden: „Virginia, was will er von mir? Er ist ein Mörder — ja — ein Mörder!"
Virginia blickt« angstvoll zu Förster herüber, der interessiert zuhört. Er fragt sie: „Wovon redet er eigentlich? Peter Fischer, das war doch der deutsche Arzt, der vor Jahren Professor Freeman erschossen hat, den bekannten Freeman vom Oklahoma-Institut. Woher rennt Lewis eigentlich diesen Fischer?"
Virginia ist dieser Situation kaum noch gewachsen. Beruhigend greift Dos Passos nach ihrer Hand. Da faßt sie wieder ein wenig Mut. „Gr war doch in Oklahoma mit ihm sainmen, Herr Prozessor AVer wie er setzt arauf kommt, weiß ich auch nicht!"
„Das kann ich Ihnen erklären, Miß Larscn!" sagt Förster. „Im Fieber, da sperrt das Ge- Hirn manchmal seine verborgensten Fächer aus und Dinge kommen zum Vorschein, die der Betreffende febst schon seit Jahren vergessen hat. Ich erinnere mich an einen Fall —. ^
„Herr Professor, bitte." In Virginias Worten ist ein leiser Vorwurf.
„Ja, ja, wir lassen Sie jetzt mit Ihrem Patienten allein — kommen Sre. Herr Doktor!"
„Ich bleibe noch eine» Augenblick, Herr Professor."
Förster steht schon Zelteingang. „Gut, gut, ich bin drüben im Bungalow. Rufen Sie bitte, wenn Sie mich brauchen oder ich Sie ablösen soll, Miß Larsen."
Virginia lauscht seinen sich entfernenden Schritten nach. Dann lehnt sie sich, von der ungeheuren Spannung der letzten Minuten erschöpft, an eine Zeltstange. „Ich hatte solche Angst!" sagt sie leise.
Dos Passos lächelt müde. „Um mich, Virginia? Um mich mußt du keine Angst haben. Es kommt doch alles so. wie es kommen soll!" Er faßt sie unter und geht mit ihr aus dem Zelt. „Komm ein bißchen Luft schöpfen. Virginia, die Nacht ist so schön. Wenn Lewis ruft, hören wir es ja. Du darfst dich nicht soviel ängstigen Mädchen. Sieh mal, solche Minuten wie die vergangenen habe ich in den letzten Jahren oft erlebt, wo alles von einem einzige» Wort abhängt, das dann doch nicht gesprochen wird, oder von einem Gedanken, der dann doch nicht zu Ende aesiihrt wird."
„Aber das kann doch kein Mensch ertragen, Peter!" Virginia ist erschüttert. Sie setzt sich auf eine» Baumstamm, den die Hausneger zu
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^ SILOLkr. XVK1I,1VIU
Bauzwecken aus dem Urwald geholt haben, er nimmt neben ihr Platz. '
„Doch kann man, man darf nur kerne erzenen Wünsche mehr haben", erwidert Dos Passos
ruhig. ,
Ja, aber wenn man sich nichts mehr wünscht/ wenn man auf nichts mehr hofft, dann —" Virginia zögert, findet nicht das richtige Wort.
dann ist man rniweder sehr weise oder sehr unglücklich", vollendet Dos Passos unsentimental.
Beide schweigen. Das Mondlicht macht au» der Dschungel einen paradiesisch schönen Wald. Ein herrlicher, unbekannter Duft weht durch di« Nacht. Virginia atmet ihn tief ein. „Peter, was ist das für ein Geruch, süß und frisch zugleich? Riecht eine Orchidee,so?"
(Fortsetzung folgt.)