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Wieder 1V3V0 Banditen ««schädlich
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Berlin, 3. Juli. Im rückwärtigen Gebiet der mittleren Ostfront konnte in kameradschaftlichem Zusammenwirken zwischen Verbänden des Heeres, der Waffen-^/ und Polizei sowie der Luftwaffe rin weiteres umfangreiches Unternehmen gegen bolschewistische Bande» und deren Helfershelfer zum Abschluß gebracht werden. Damit ist auch in diesem Abschnitt die Bevölkerung von ihren rücksichtslosen Peinigern und die deutsche Truppe von einem hinterlistigen Feind befreit. 10376 Banditen wurden im Laufe des Kampfes unschädlich gemacht und 194 befestigte Bandeulager sowie 350 stark ausgebaute Kampfstnude zerstört.
Neben zahlreichen leichten Infanteriewaffen und Munition sowie einer groben Menge von Ausrüstungsstück?» erbeuteten die deutsche» Truppen 19 Geschütze, 9 Pak, 18 Granatwerfer, 61 Maschinengewehre. 16 Panzerbüchsen, 9 Funkstationen, große Mengen Minen und Sprengstoff und umfangreiche Versorgungseinrichtungen. Die Luftwaffenverbände vernichteten aus einem inmitten der Wälder versteckt liegenden Flugplatz ein Flugzeug und über 50 Sch leppsegler. mit denen die Bolschewisten den Banditen Nachschub an Waffen, Gerät. Ausrüstung und auch an Menschen zu- gcführt hatten.
Neben den deutschen Sicherungskräften sind im rückwärtigen Gebiet der mittleren Ostfront auch landcseigene Verbände zur Bekämpfung von Banden und zum Schutz der Eisenbahnlinien und Straßen eingesetzt. Diese Verbände setzen sich hauptsächlich aus Freiwilligen zusammen, die als Sowjetsoldaten in deutsche Gefangenschaft geraten waren und sich zum Kampf gegen den Bolschewismus meldeten. Auch mehrere selbständige Kosakenbataillone mit eigenen Zug- und Kompanieführern kämpfen an der Seite der deutschen Truppen. Ihre Zuverlässigkeit hat sich in vielen Gefechten erwiesen, viele von ihnen wurden bereits wegen ihrer Tapferkeit ausgezeichnet. So konnte durch die Aufmerksamkeit dieser Sicherungskräfte allein im Monat Juni eine große Anzahl versuchter Sprengungen verhindert werden. Ebenso stellten landeseigene Sicherungskräfte eine Bandengruppe, die durchweg aus Juden bestand, und Naubüoerfälie uuo Pcünoerungen in av>eirs gelegenen Dörfern durchführte. Die jüdischen Ban- diten erlitten hohe Verluste. Ihre Lager wurden aufgespürt und ausgehoben und hierbei neben zahlreichen Waffen. Munition und Sprengstoff eine komplette Handdruckerei erbeutet.
Im mittleren Abschnitt der Ostfront wiederholten die Sowjets südöstlich Dorogobusch in den frühen Morgenstunden des 1. Juli ihre bereits am Vortage unternommenen Angriffe gegen die deutsche Hauptkampflinie. Die Stellungen ziehen sich hier auf einem flachen Höhenrücken hin, von dem man auf 1ö bis 20 Kilometer einen guten Einblick in das feindliche Hinterland hat. Durch die seinerzeitige Rückverlegung der deutschen Front gewannen unsere Truppen diese sehr günstigen neuen Verteidigungslinien, die von ihnen inzwischen stark ausgebaut wurden. Mit stärkeren Kräften versuchten jetzt die Bolschewisten, uns diese Stellungen wieder zu entreißen. Mehrfach stießen sie mit 1500 bis 1800 Mann vor, um zunächst einen vorspringcnden deutschen Stellungsbogen zu gewinnen, blieben aber im Sperrseuer vor unseren vorderen Linien liegen. Im Gegenstoß trieben unsere Grenadiere die Sowjets in ihre Ausgangsstellungen zurück. 120 Gefangene wurden cin- gebracht und nach Beendigung der Kämpfe 282 tote Sowjets gezählt, ungeachtet der hohen Verluste, die sie durch das wirksame Feuer unserer Artillerie tn ihren Bereitstellungsräumen hatten. Demgegenüber waren die deutschen Verluste mit neun Gefallenen und wenigen Verwundeten äußerst gering. Im Nachbarabschnitt gelang es den Sowjets, mit
' vernichtet.
nordwestlich Dorogobusch griffen die So-
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etwa 70 Mann zwischen den deutschen Gefechtsvorposten und der Hauptkampflinie ins Vorfeld der Abwehrstellungen durchzustckern. Die feindlichen Gruppen wurden jedoch zersprengt und zum großen Lei?
Auch
wjets zunächst mit einem Bataillonund später mit zwei Kompanien nach einem heftigen Feuerüberfall ihrer Artillerie und unter Ausnutzung des herrschenden Nebels an. Dieser Angriff wurde ebenfalls unter empfindlichen Verlusten für den Feind abgewiesen. Den mehr als 100 Toten und über 140 Verwundeten der Sowjets stehen hier nur vier deutsche Gefallene und eine sehr geringe Anzahl von Verwundeten gegenüber, ein weiterer Beweis dafür, wie hohe Blutopferdie Sowjets täglich bei allen ihren immer wieder vergeblichen Unternehmungen gegen die deutsche Abwehrsront ini Osten in Kauf nehmen müssen.
Die deutsche Luftwaffe griff wiederum verschiedene Eisenbahnstrecken, Verkehrsanlagen, Versorgungslager an und schoß im Luftkampf hinter der sowjetischen Front bei Kursk drei feindliche Flugzeuge ab.
Roosevelts Weg in den Krieg
Neue OefteimZolLumeole entlarven Zen Kriegstreiber irn ^Veiüen Hans
„Streng geheim I" steht auf dem Pariser Brief, den der polnische Außenminister Beck Ende Februar 1939 in der Hand hält. Gefährliche Entscheidungen müssen getroffen werden. Polen soll sich verpflichten, zu gegebener Zeit den Schießbefehl von England entgegenzunehmen. Wird England stark genug sein? Ist Chamberlain nicht schon etwas schwachsinnig? Dieser Brief vom polnischen Botschafter aus Paris wird manchen Zweifel beseitigen. In den letzten Tagen hatte Botschafter Lukas iewiecz fast täglich in der USA.-Vot- schaft in Paris anfcagen lassen, ob Botschafter Bulltt schon aus Washington zurück sei. Und als schließlich der Amerikaner wieder in der französischen Hauptstadt eintraf, hatte der Pole alsbald zwei lange Unterhaltungen gefordert. Kann er seinem Außenminister raten, jetzt nach London zu fahren, uni den Kriegspakt gegen Deutschland zu unterzeichnen? Ist England zuverlässig? Ohne England wagt Frankreich nicht zu marschieren, aber Polen braucht, wenn es losschlagen soll, die „zweite Front" gegen Deutschland.
Der polnische Außenminister atmet auf, gottlob, die Aktien stehen gut. Rooscvelt wird England zwie-
Bisher 424V Ermordete bei Katyn geborgen
2805 Opker 6er jüdiscken Oktl identiliriert - Weitere ^.usKrakonxen in» Herbst
Smolensk, 3. Juli. Die unter ständiger Mitarbeit des polnischen Roten Kreuzes und seines Vertrauensarztes, Dr. Wodzinski-Krakau, vorgenomme- nen Grabungen im Mordwalde von Katyn, wo bekanntlich etwa 12000 Offiziere der früheren polnischen Armee von der GPU. durch Genickschuß ermordet und in Massengräbern verscharrt wurden, haben bisher zur Bergung und Bestattung von 4243 Opfern geführt. Die wegen des Ver- wesungSzustandes oft schwierigen, mit größter Sorgfalt vorgenommenen Jdentifizierungsarbeiten ermöglichten die genaue Feststellung der Personalien von 2805 Opfern. Alle bisher geborgenen Leichen wurden auf einem neu geschaffenen Friedhof in würdiger Weise zur letzten Ruhe gevellec.'
Unter den identifizierten Ermordeten befinden sich 2 Generale, 12 Obersten, 50 Oberstleutnante, 165 Majore, 440 Hauptleute, 552 Oberleutnante, 930 Leutnante und 146 Militärärzte. Besucher aus allen Ländern Europas darunter zahlreiche Fachärzte, Politiker und Publizisten, fanden Gelegenheit, sich von dem skrupellosen Massenmord der GPU. und ihrer jüdischen Henker und seiner gräßlichen Einzelheiten zu überzeugen. Tausende von Ermordeten harren noch der Ausgrabung und Identifizierung, doch mußten die Bergungsarbeiten wegen des Eintritts der heißen Jahreszeit, die nicht nur ein Mafsenauftrcten von Fliegen und anderen Insekten, sondern auch ernsthafte Gefahren für die an der
Bergung beteiligten Personen mit sich bringt, vorläufig eingestellt werden. Die Arbeiten werden im Frühherbst wieder ausgenommen werden.
Die USA befürchten schlechte Ernte
o r s L t d e k I c d « unsere» k 0 r r e i l> 0 o 0 e n I e » vs. Lissabon, 3. Juli. Die ErnteauLflchten in den USA. gestalten sich, wie die Zeitschrift „Time" in ihrem letzten Juniheft erklärt, außerordentlich schlecht. Ein großer Teil der Aussaat sei durch Regengüsse und Überschwemmungen verlorengegangen. Einer Schätzung des Landwirt- schaftsministcriumS zufolge sollen über vier Millionen Hektar bestellten Landes so stark gelitten haben, daß sie für die Ernte höchstwahrscheinlich ausfallen. Der Ertrag werde, wie „Time" schreibt, wahrscheinlich der schlechteste der letzten Jahre sein. Man schätze, daß die Weizenernte mindestens 26 v. H. unter der des Vorjahres liegen werde. Die Minderung des Roggenertrages wird sogar auf 41 v. H. veranschlagt, mährend die Hafcrernte um 14 v. H. geringer eingeschätzt wird. Auch der Ausfall der Obsternte werde etwa um ein Viertel geringer sein. „Time" verhehlt nicht, daß diese Ernteaussichten die Ernährungs- Wirtschaft in große Schwierigkeiten bringen und sich auf die Lieferungen des Pacht- und Leihgesetzes auswirken werden.
Ärr vier Minuten sieben Bomber abgeschoffen
Wieder cveiirte ein deutsches Oeleit feindlichen I-uktsnxrikk überleben ad
Berlin, 3. Juli. Wie der gestrige Wchrmacht- bericht meldet, griffen britische Jagdbomber einen deutschen Geleitzug vor Hök van Holland an. In dem sich entwickelnden Gefecht wurden sieben der angreisenden Flugzeuge abgeschossen.
Der aus siebzehn Flugzeugen bestehende Verband griff im Skurzflug aus der Sonne kom-- mend, unser Geleit kurz vor dem Einlaufen in den holländischen Hafen an. Bereits im Anflug konnten zwei der Jagdbomber von unseren Sicherungsfahrzeugen zum Absturz gebracht werden. Den übrigen Flugzeugen gelang es. über das Geleit zu kommen,
Die japanischen Luftbasen im Pazifik verstärkt
k^eue ^ckvedrerkolze he! keudova- Licker S Lriexssckitke und 77 kluxreuxe vernicklet
0 r s k t d e c I c 0 I »usere» ic o c r e s l> o » <1 e o l e » cg. Tokio, 3. Juli. In Japan wird der schwere Angriff japanischer Bomber auf Port Darwin als der Beginn einer umfassenden Luftoffensive Japans im Südwestpazifik bezeichnet. Die Luftangriffe gegen die amerikanisch-australischen Stellungen in diesem Kampfgebiet haben seit mehr als einem Jahr immer schwerere Formen angenommen. Sowohl Japans Positionen im Südwestpazi- ftk, als auch die seiner Gegner stellen die Au ß e n- po sten für alle Operationen dar. Daher hat die japanische Luftwaffe, wie in Tokio erklärt wird, durch ihre ununterbrochenen heftigen Angriffe gegen die feindlichen Basen die Hoffnungen des Gegners, von hier aus einen Gegenangriff ins Rollen zu bringen und sich damit „Sprungbretter" für den so oft und laut angekündigten Angriff gegen Japan selbst zu schaffen, zerschlagen. Daneben aber haben die japanischen Flieger den Luftkrieg mit verheerender Wirkung ins feindliche Lager getragen. Das USA.-Oberkommando mußte selbst die schweren Verluste zugeben, die seine See-, Land- und Luftstreitkräste dabei erlitten. Der letzte Abriss gegen Port Darwin zeigt nach hiesiger Ansicht die Wahrheit der nuch vom Feinde geäußerten Vermutung, daß Japan seine Luftstreitkräste und ftine Luftbascn im Pazifik innerhalb der letzten durch verhältnismäßige Ruhe gekennzeichneten Monate wesentlich verstärkt hat Ueber die Kämpfe um die Insel Rendova ,,bt das Kaiserliche Hauptquartier bekannt: Am
Donnerstag setzten die japanischen Marine- und Fliegereinheiten ihre Angriffe gegen den Feind im Gebiet der Insel Rendova fort. Die zusammengefaßten Ergebnisse unserer Operationen am Mittwoch und Donnerstag sind folgende: Ein feindlicher Kreuzer der ö-Klasse wurde versenkt, ein weiterer Kreuzer der 6-Klasse wurde schwer beschädigt, vier große Zerstörer wurden versenkt, ein weiterer kleiner Zerstörer wurde versenkt, ein weiterer Transporter wurde schwer beschädigt. Mindestens 77 feindliche Flugzeuge wurden abgeschoffen. 31 eigene Flugzeuge gingen verloren.
Zur Landung nordauierikanischer Truppen aus der Insel Rendova schreibt „Osaka Mainitschi": Die japanische Marineluftwaffe fügte dem für die Landung eingesetzten Geleit des Gegners zwar schweren Schaden zu, doch muß man damit rechnen, daß es dem Gegner trotzdem gelang, Streitkräfte aus der Insel zu landen, die den japanischen Verteidigern zahlenmäßig weit überlegen sind. Das Blatt erinnert in diesem Zusammenhang daran, daß die Nordamerikaner bei Attu eine etwa zehnfache Ueber- macht besaßen. Die feindliche Offensive gegenüber Rendova dürfe keinesfalls leicht genommen werden. Man müsse bedenken, daß Rendova nicht allzu weit von Ne«-Georgta liege. Daher könne man in diesem Gebiet, also im Zentrum der Salomonen- Gruppe, noch mit schweren Kämpfen rechnen. Der Gegner werde alles unternehmen, um die dortigen japanischen Stützpunkte in feinen Besitz zu bringen.
ihre Bomben zu werfen und unsere Fahrzeuge unter Bordwaffenbeschuß zu nehmen. Eines der Schiffe des Geleits erhielt einen leichten Bombentreffer an der Bordwand, der Wasserrinbruch zur Folge hatte. Das Schiff konnte jedoch feine Fahrt sortsetzen. Der Versuch der Briten, durch wildes Durcheinanderfliegen das Abwehrfeuer unserer Waffen zu zersplittern, schlug fehl. Als sich eines der feindlichen Flugzeuge dem Führerboot des Geleits bis aus etwa 100 Meter näherte, wurde es im gleichen Augenblick von einer Gefchoßgarbe getroffen und buchstäblich zerrissen. Seine Trümmer schlugen noch 50 Meter vor dem Führerboot in die See. Einer der britischen Piloten wurde tot geborgen. Das im ganzen nur vier Minuten dauernde Gefecht kostete dem Gegner insgesamt sieben Flugzeuge.
Ein übler Gangster
Berlin, 3. Juli. Der Vorsitzende des USA.-Produktionsamtes, Donald Nelson, der sich seit seinem Amtsantritt in Neklamereden überschlägt, erklärte, man „habe allen Grund, durch die wundervollen Nachrichten von der Front ermutigt zu sein". Nelson ließ keine Zweifel darüber, daß die ihn so begeisternden „wundervollen"'Nachrichten die anglo-amerikanischen Terrorangriffe auf die Kulturstätten und Wohnviertel europäischer Städte sind und sprach dabei ppn der „herrlichen Möglichkeit, den Feind zu demoralisieren". Dieser verrohte Gangstertyp aus den USA., der die Bombardierung des Kölner Doms so wundervoll und ermutigend findet, wird es auch noch erfahren, daß aus solchen Verbrechen wohl glühender Haß und Kampfeswille, nicht aber die Demoralisierung erwächst.
Martinique am Ende seiner Kraft?
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KZ. Paris, 3. Juli. Die Pariser Presse veröffentlicht folgende kurze Meldung aus Neuyork: Die Funkstation der Insel Martinique meldet, daß der dortige französische Oberkommissar Admiral Robert bei der Regierung der Vereinigten Staaten die Entsendung eines Vertreters angesordert habe, um die Bedingungen der Uebergabe der Insel an die Anglo-Amerikaner festzulegen. Admiral Robert wolle so der schon durch die unerbittliche anglo-amerikanische Blockade schwer mitgenommenen Bevölkerung jedes Blutvergießen ersparen.
beln, bis alle Chamberlains sich vor Kriegsdurst nicht länger zu halten wissen. Botschafter Bullit hat Herrn Lukastewiecz versichern können: „Die Vereinigten Staaten beifügen über verschiedene ungeheuer bedeutsame Zwangsmittel gegenüber England. Allein die Drohung ihrer Anwendung dürste genügen. Eng- > land von einer Kompromißpolitik zurückzuhalten." ^ So ist in dem Brief des polnischen Botschafters in Paris an den Außenminister in Warschau zu lesen, veröffentlicht als Dokument Nr. 18 in einer neuen Schriftenreihe, die von der Archivkonimission des Auswärtigen Amtes soeben mit dem Band . Nr. 1 „Roosevelts Weg in den Krieg" eröffnet wird. Botschafter Bullit hatte Herrn Lukastewiecz nicht, verraten, wie sich England derart in die Hand > Roosevelts begeben hat.
Je mehr diplomatische Akten im Verlauf de/ Krieges an das Licht der Öffentlichkeit gelangen, desto deutlicher hebt sich die Rolle ab, die Rosse- velt in dem Jahrfünft vor dem Beginn des zweiten Weltkrieges spielte. Rooscvelt haßte Deutsch-, land, wie nur ein Mensch ein fremdes Land hassen > kann. Die tieferen Quellen dieser mehr pathologischen Abneigung sind einstweilen nicht ofsengelegt. Indessen wüßten alle Diplomaten, die Gelegenheit hatten, den amerikanischen Präsidenten genauer zu beobachten, von hemmungslosen Wutaussällen gegen Deutschland zu berichten. Wieviele dokumentarische Beweise finden sich dafür, zumal der, Präsident nicht sehr zaghaft in seinen diplomatischen Mitteln war! Einmischung und anschließend Druck konnte man häufig erleben.
Für Rooscvelt waren die diplomatischen Vertreter der europäischen Westmächte nur Puppen, unartige Kinder, die man lobt oder zankt und nach Weisungen für den Krieg arbeiten läßt. Im Kongreß wurden damals noch die isolationistischen Reden gehalten, aber im Frühstückszimmer im Wei-' ßen Haus rühmte sich der Präsident bereits seiner Kriegsanstrengungen. Sein einziger Kummer war, daß die Kabinette in Europa nicht scharf genug austraten. Dem Hitler muß man die Faust zeigen, pries Roosevelt als besondere diplomatische Technik Im März 1935 rühmt sogar der scheinheilige Staatssekretär Hüll, den viele in Washington für einen alten Waschlappen halten: „Vor sechs Monaten wäre es uns niemals möglich gewesen, so viel Kriegsmaterial zu liefern, wie wir jetzt an Frankreich und England senden." Sechs Monate vor der englischen Kriegserklärung gegen Deutschland ist dies gesagt! Und eindringlich befiehlt Hüll dem Fürsten Ligne,' dem belgischen Sonderbotschafter in USA.: „Sagen Sie Ihrer Regierung, was wir leisten!" Die > Absicht wird deutlich, aber sic hat in Brüssel kei- / neswegs verstimmt. Man hat nichts dagegen, daß Roosevelt die Kriegspartei stark machen will. Nur . ab und zu überfällt in dem gespenstischen Taumel der Kriegshetzer den einen oder den anderen Akteur ) die schreckliche Erkenntnis, daß nicht der Frieden das Endziel der anglo-amerikanischen Politik ist, sondern der Umsturz, die „Beseitigung des Hitlerismus".
Roosevelt hat „schreckliche Machtmittel" in der; Hand, um die westeuropäischen Kabinette zum Kriege zu zwingen. An einem jener Märztage 1939 spielt. sich zwischen Paris und London folgendes ab: Der polnische Botschafter eilt zu Bullit und beschwert sich noch einmal über die „Unzuverlässigkeit) Londons" (weil London etwas knauserig ist und nicht so viele Millionen Pfunde auf Nimmerwiedersehen hergeben will, wie die gierigen Polen gerne haben möchten). Bullit läßt sich mit seinem Kollegen in London verbinden und beauftragt ihn, den) britischen Ministerpräsidenten kategorisch an seine Kriegshilfe für Polen zu erinnern. Zwar herrscht; gerade die von der Weltordnung für England vor- < gesehene Weekend-Ruhe, aber Roosevelt hat's mit; seinem Krieg eilig und der USA.-Botschafter Ken- / nedy stört Chamberlain noch am gleichen Samstag. Am nächsten Tage erhält Bullit telephonisch die ge-, wünschte Zusage Englands und der Pole kann nach k Warschau berichten, daß sich alles nach den Weisungen des Großmeisters in Wa-' s h i n g t o n vollziehen wird. .
Als der Krieg endlich begann, herrscht Triumph- ^ stimmungim Weißen Haus. Die „Politik der bösenNachbarschaft", wie der polnische Botschafter in Washington Roosevelts Treiben einmal genannt hat, trug den Sieg davon. Jetzt galt es. im gleichen Sinne fortzufahrcn und die antihitle- - rischen Mächte so lange bei der Stange zu halten, bis auch die nordamerikanische Bevölkerung für die Teilnahme am Kriege reif war. Presse, Radio und Film arbeiten dafür, sie gehören fast zu 100 v. H., den Juden, die von ihrem Haß gegen Deutschland . getrieben werden und leichtes Spiel haben, weil) da» hiesige Publikum vollständig unwissend ist und . keine Ahnung von der Lage in Europa hat". (Botschafter Potocki in Washington an den polnischen ' Außenminister.) Fast schien es dann im Spätsommer 1939 zum aschgrauen Entsetzen Roosevelts so, als ob der Frieden noch einmal zu sichern sei. Grimmig verfolgte man die verschiedenen Friedensbemühungen, bis schließlich einen Tag vor der englischen Kriegserklärung Sumner WelleS den französischen Botschafter kommen ließ und ihn mit Nachdruck zurechtwies: Jetzt sei es notwendig, ein sür al l-e-m al mit der Hysterie der Neu-' tralitätspolitik Schluß zu machen!) Der Botschafter ging und kabelte. Keine 24 Stund« , später sprachen die Geschütze, die „Hysterie der Neu- ^ tralität" hatte dem Haß Roosevelts weichen müssen.