Schwäbisches Land
Orr Gaulelter bei Kriegsblinden
«sz. Stuttgart. Wir verneigen «ns in Ehrfurcht -or den Opfern des Kriegen wir stehen in ergriffe, per Bewunderung vor jenen, die im Kampf um Deutschlands Freiheit das Augenlicht verloren haben und sich nun mit eisernem Willen mühen, das »der sie hereingebrochene Schicksal zu besiegen. In dem Lazarett für Kriegsblinde auf der Solitude werden diese Kam-raden betreut. Die ärztliche Behandlung steht nie.,, im Vordergrund, wie der Chefarzt, Oberstabsarzt Dr. Dan »heim, in seinen begrüßenden Worten sagte, als er dieser Tage Gauleiter Rcichsftatthalter Murr mit einigen Gauamtsleitern und Generalarzt Dr. Lenz willkommen hieß; von weit größerer Bedeutung ist die seelische Betreuung und die Schulung.
Es sind in den Räumen des Lazaretts genügend fachliche Kräfte vorhanden — zum Teil Kriegsblinde aus dem ersten großen Krieg, die aus eine lange Erfahrung zurückblicken können — die mit hingebungsvollem Eifer die Ausbildung besorgen. Es gehört ganz gewiß eine ungeheure Energie dazu, um nur die elementaren Dinge zu lernen, wie lesen und schreiben. Darüber hinaus aber kann der blinde Soldat die verschiedensten Berufe ergreifen. Wir sahen einen Mann, wie er mit Sicherheit den Schrank einer Telephonzcntrale bediente, wie ein anderer fließend auf der Schreibmaschine schrieb, das Stenogramm selbst übertragend oder nach dem Diktat, wie sie als angehende Masseure die Anato- mie beherrschten, wie sie mit Geschick mancherlei Bürsten anfertigten oder wie sie Bastelarbeiten, mehr kunstgewerblicher Art, machten.
Gauleiter Reichsstatthalter Murr verfolgte mit großem Interesse die einzelnen Ausbildungsmetho- den, er unterhielt sich mit den blinden Kameraden und sagte dann, zwischen de» Darbietungen von Künstlern der Württcmbergischen Staatstheater, daß rr alles tun werde, um das Los der blinden Käme- raden zu erleichtern.
Generalstäbler beim Heuen '
Stuttgart. Zu Beginn des Monats Juni gab der Befehlshaber im Wehrkreis V und im Elsaß, Gene- ral der Infanterie Obwald, die Weisung, daß die Offiziere und Beamten, Unteroffiziere und Mannschaften, Angestellten und Arbeiter des Stell- zertretenden Generalkommandos V A.K. für eineinhalb Tage sich für den Einsatz bei der Heu- '.rnte bereitzuhalten haben. Am letzten Freitag des Juni rollten demgemäß fünf Holzgasbusse und Transportwagen mit rund 15V Erntehelfern des Stabes ins Land, und das Landvolk von Michel- feld, Witzmannsweiler, Neunkirchen und Heimbach, Bibersscld und Sittenhardt im Kreis Schwäbisch Hall machte große Augen, als diesen Wagen neben sen Männern mit den silbernen Litzen am Feld- blusenkragen und auf den Achselklappen und anderen mit dem Gefreitenwinkel auf dem Blusen- kmel in den späten Nachmittagsstunden, Obersten mit roten Streifen an den Hosen, Offiziere und Beamte mit Raupen und Rauten, Hauptleute, Leutnante und Zahlmeister entstiegen, meistens Männer zweier Kriege. Bürgermeister D ö ch l^, der alle
diese Gemeinden verwaltet und tn den Einsatzorten die Erntehilfe der Stabsangehörigen vorbildlich vor- bereitet hatte nakm die Ankömmlinge in Engifang, Dorsalse und Schuljugend führten sie zu den Bauernhäusern und aufs Feld. Bald sah man die Offiziere, Beamten, Unteroffiziere, Mannschaften, Angestellten und Arbeiter des Generalkommandos mit Gabeln und Rechen — mit Sachkenntnis schwang gar ein Stabsoffizier die Sense — am Werk, Heu wenden und aufladen, Wagen um Wagen einsahren und entladen.
Das Ritterkreuz für einen Getslinger äub. Geislinern a. St. Der vom Führer mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnete Hauvtmann Klaus Häberlen, Gruppenkom- manoeur in einem Kampfgeschwader, der als Sohn eines Rechtsanwalts am 14. April 1916 in Geis- lingen a. d. St. geboren ist, ist ein hervorragend tapferer Kampfflieger und beispielhafter Verbandführer. Er zeichnete sich während der Abwehr- und Angriffsoperationen im Don-Abschnitt in den Wintermonaten 1942/43 durch große Erfolge aus. Er vernichtete dreißig feindliche Flugzeuge, acht Panzer. über 15V Lastkraftwagen und bespannte Fahrzeuge sowie fünf Artilleriestellungen. Durch Volltreffer beschädigte er 42 vüv BRT. feindlichen Handelsschiffsraums und zwei Zerstörer.
»og Ulm. Mit der Abänderung seines Namen» in „Ltedgemeinschaft" hat sich auch der bisherige „Sängerklub' dem Kreisleuer als Bereit- schaftschorfür Veranstaltungen der Partei und andere festliche Anlässe zur Verfügung gestellt.
Weivach, Kreis Ulm. Durch schadhafte Lager in der Transmission geriet die große Scheune des Hans Detßler tn Brand und wurde in kurzer Zeit völlig vernichtet. Das gesamte Vieh, wie auch der größte Teil der Maschinen konnte durch das tatkräftige Eingreifen der Einwohnerschaft gerettet werben.
Ballendorf, Kreis Ulm. Vom obersten Gebälk der Scheune fiel der ledige Dienstknecht Erich Thier er auf einen Heuwagen. Mit schweren Verletzungen mußte der Verunglückte in» Krankenhaus Langenau übergeführt werden.
Laupheim. Eine nicht geringe Ueberraschung erlebten die Landwirtsleute eines Hofes in der Umgebung von Laupheim, als sie am Abend von der Feldarbeit heimkehrten. Eine Kub hatte während ihrer Abwesenheit den nicht sorgfältig verschlossenen Stall verlassen und hatte, wie die hinterlaffenen Spuren eindrucksvoll bewiesen, einen Spaziergang durch die Wohnung unternommen, um schließlich in der Küchezu landen. Hier naschte sie tüchtig vom bereitstehenden Sonntagskuchen.
nsx. Wangen. In diesen Tagen fand die feierliche Amtseinsetzung von Bürgermeister Rei- chert in Leutkirch statt, der sich bisher als Ortsgruppenleiter der NSDAP, in der gst, '::n Gemeinde verdient gemacht hatte.
Neues «w« den Witett. Staetstheater«. Die Spiel-' »eit im Kleine» Haus wirb am 4. Juli mit «Mer Auffüüruns von Hervbert Menzels Komödie „Noch einmal Napoleon?' beendet. Die neue Spielzeit im Kleine« Haus beginnt am 7. August. DaS Grotze HanS wird bis einsKIietzlich 28. Juli geöffnet bleiben.
Die Goetbe-MedaiS« fitr Gcbeimrat Dr. Rudolf Ncamann. Der Sichrer hat dem ordentlichen Professor em. Geheimen Medizinalrat Dr. med. et. phil. Rudolf Nenm » nn in Hamburg aus Anlatz der Vollendung seines 78. Lebensjahres in Würdigung seiner Verdienste um die Hygiene die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen.
Der Biograph des „Rembrandtdentsche»' gestorben. In der Schweiz starb der Maler und Schriftsteller Benedikt Momme Nissen. Der Name weckt die Erinnerung an Julius Langbebn, den Verfasser -eS Buches „Rembrandt als Erzieher', das im Jahre 1830 anonym, „von einem Deutschen' erschien und damals starkes Aussehen erregte. Der Friese Nissen verösfentlichte 1328 seine Biographie Langbebns: „Der Rembrandtdentsche Julius Langbebn". Er bat den von ihm verehrte» Lehrmeister und Freund um 86 Jahre überlebt.
lieber SO Jahre anf seine« Tbeaterftamniplatz. Ein eigenartiges Jubiläum begebt in diesem Jahr ein Gtammplatzmieter des StadttbeaterS Stralsund. Er besuchte zum ersten Male im Jahre 1888 da» Stralsnnder Stadtthcater und sah die „Zauberflöte" von Mozart. Seither Hat er diesem Theater die Treue gebasten. Test 1830 ist dieser ständige Theaterbesucher Stammplatzmieter des Stral- sunder TLeaters.
Pros. Dr. Ernst Grhrck« KS Jabre alt. Prof. Dr. Ernst Gehrcke, Direktor an der vdvnkalisch- technischen Reichsanstalt und Professor an der Universität Berlin, vollendet beute sein VS. Lebensjahr. Er hat nicht nur für die verschiedensten Gebiete der Physik grundlegend« Untersuchungen geliefert, sondern bat auch für die Klimakunde (künstliches Wüstenllima), die Geovbvstk (Platinamethode zur Zeitbestimmung) und die Geologie lvaläolitbische Typen in Geschieben) Bedeutendes geleistet. Keiner ist Prof. Gehrcke durch seinen unentwegten Kampf gegen bi» Relativitätstheorie des Juden Einstein Vervoraetreten.
7S Jahr« Akademie sür angewandte Kunst i» München. I» Liesen Tagen sind seit der Gründung der Akademie für angewandte Kunst in München 7S Jabre vergangen. Damals gründete König Ludwig n. die Münchner Knnstgewerbe- schule, Sie 1328 zur Staatsschule für angewandte Kunst und 1337 endlich zur Akademie sür angewandte Kunst erhoben wurde. Ihr« Leiter waren bisher Hermann Dock, Emil von Lange, Richard Riemer- schmid, C. Sattler, Fritz Schmidt und Richard Klein.
Peter-Porler-Preis für Karl HanS Strobl. DaS
Kuratorium der Peter-Parler-Kulturstiftung Prag hat erstmals Len groben Preis von 100 003 Kronen (13 303 Mark) ungeteilt dem Dichter Karl Hans Strobl und die drei Förderungsvreise an den Prager Stadtarchiven: Dozent Dr. Rudolf Schreiber, den Prager Gravbiker und Maler Otto Berti sowie dem Komvoiuften und Leiter der Reichenberger Musikschule Dr. Karl Michael Komma verlieben.
cvporr am 4volyenenoe
Futzball: Tschammer-Pvkalspiel«: Stuttgarter Kik- kerS — SG Böblingen. BfN Aalen — TSG I84«s Ulm. — Um den Ausstieg zur Gauklasse: Abtei- lung 1: SB 3S Schrambcrg — TSB Münster, AS- Leitung 2: SSB Ulm — Normannta Gmünd. — Kreis-Auswahlspiel: Kreis Hall gegen Stuttgarter Svortclub. — Eommerrunde der KreiSklaffe Stuttgart: LSG Gaisbura — Eintracht Stuttgart. Suvas Prag — TB Estinaen. TB RuteSheim — 1. Stutt- garter SB SS, Svvgg Ludwlgsburs — SGOP Stuttgart, Spvgg Untertürkbelm — TSK Hedelfingen. — Ausscheidunassvtel zur Deutschen Sugendmetster- schaft in Heilbronn: Gebiet Württemberg (Bann 121 Hellbraun) gegen Gebiet Baden (Bann 117 Man», beim).
Hocke,: Pflichtsplel der Frauen: SSL Mm gege» LSG 1848 Ulm.
Rt»»e«: Gau-Bergleichskamvf Bade» — Württemberg in Hornberg.
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Di« Reih« dcr MeifterschaftSentschetdunae» wirb am Wochenende nicht unterbrochen. Diesmal stehe» Las Endspiel um die deutsche Handballmrt, sterfchaftder Männer »wischen MTSB Schwein» kurt nnd SGOP Hamburg t« Dresden sowie der Endkamps um Li« deutsche MaunschaftSmelfterfchaft im Gewichtheben, die als Fernkampf >«« AuStrag gelangt, auf der Karte. In Ottenbach am Main finden die deutsche» JngenLmetftrrschaften im Fechten statt.
HVirlsckstt küi» »Uv
Oeffentliche Bausparkasse Württemberg. Bei -er Bausparkasse ist 1342 et» Renzugang von 4488 (4338) Verträgen mit 43,38 (44,66) Millionen Mark Bau- fvarsumme zu verzeichnen. Insgesamt lagen End« des Berichtsjahres 28 918 (23 333) Verträge mit 283,89 (223,34) Millionen Mark Summen vor. Jab- resgewinn, bei 8,38 (2,83) Millionen Mark Roherträgen, nach Abzug aller Aufwendungen 47 748 (86 263) Mark Dividende wieder 4 v. H.
Beseitig»«« »»» Notstände» im Weinbau. Zur Beseitigung von Notstände» im deutschen Weinbau, die durch Witterung, Rebschädlinge, Rebkrankbeiten »sw. verursacht sind, wird ab 1. Juli eine Abgabe erhoben, mit der Wein, Schaumwein «nd Wermutwein in- und ausländischer Herkunft belastet wird. Sie beträgt beim Verkauf in Gebinden und Flasche» bis zu einem Liter abwärts 23 Pfennig je Liter, in ganzen Flaschen 18 Pfennig je Literflasch«, in halben Flaschen 8 Pfennig je Halbliterflasche. Die Betriebe und nachfolgenden Hanüelsstufcn können die gezahlte Abgabe an ihre Abnehmer weiter berechnen.
Biehpreis«. Biberach: Ochsen 82 Pfennig je «in halbes Kilogramm Lebendgewicht, Kühe 653 bis 783. Kalbeln 693 bis 1233, Jungvieh 183 bis 363 Mark. — Nördlingen: Kälberkübe 63» bi» 1333, trächtige Rinder 833 bi» 1393, Jungvieh 188 bis 303 Mark.
SKweixevreis«. Biberach: Mutterschweine 283 bis 833. Milchfchwerne 4V LiS 60 Mark je Stück.
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von 22.28 bis 4.57 Uhr I
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Beihiugen, den 28. Juni 1942
Kurz nach seinem Urlaub erhielten wir die harte und überaus schmerzliche Nachricht, daß unser lieber, hossnungvoller, einziger Sohn und Bruder
Obergefreiter
Wilhelm Günther
J»h. de« LK. 2, des Znf.-Llue mabzeichen«, de» Ostmedaille und d. BerwllndetrnobzeichenS
im blühenden Alter von 22V, Jahren südlich Wjasma für seine geliebte Heimat sein Leben gelassen hat.
In tiefem Leid:
Die Eltern . Wich. Günther mit Frau» geb. Frrithoier.
Die Geschwister und alle übrigen Verwandten.
Trauergottesdienst: Am Sonntag, den 4. Juli 1943, um.V-2 Uhr.
Mit den Angehörigen trauern um einen treuen, allzeit frohen Arbeitskameraden
BetriebsfShrung und Gefolgschaft der Firma Eugen Hafner, Tipsergeschäft, Nagold,
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Stadt Nagold
Zu dem am Montag, den 8. 3«li 1843, hier stattsindenden
Vieh- und Schweinemarkt
ergeht Einladung.
Die üblichen gesuiidheitspolizeilichen Bedingungen sind einzuhalten.
Beginn des Schweincmarktes: 7.30 Uhr.
Beginn des Biehmarktes: 8.00 Uhr.
Nagold, den 1. Juli 1943
Der Bürgermeister.
Nagold
Die Reichsverbilligungsscheine sür Speisefett« werden am
Montag, den S. Snli 1S4S, von 14-17 Ahr ausgegeben.
Der Bürgermeister.
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Istrs Krisgstrsuung geben
bekannt:
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Könnten stieret unri Oken sprechen, würcien wie oft tti» Klag« stören: „k4ein kort Ist viel ru grast". Diese Krank- steif (rillt uns viele Koklsn unnütr «eg, ttorum sofort prüfen» ob unsere ksuerstötten eloron kranken ur>6 rio obrtslleri. graste Karte oclee ourgebronnts ksvervngsn können wir leicht — ouck bskslszmästly — «iurch kin- mouern von Lcstomotte- ottsr lisgelrtsinsn mit etwa» Lcstomotts ottsr l-estm verkleinern, beim üblichen Kvchen- sterck r. b. roll ttsr Kort 12 dir iü cm breit unck 2Q dir 22 cm lang »ein. /äro krisch onr V/«rk — „Koklenklou" roll plotron. bei rckwisrigsn siällen riesten wir «tsn ltanck- werker ru Kots.
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Samstag. S. Juki: 20 Uhr: Christenlehre (Söhne).
Sonntag, 4. 3«li: 9 Uhr 30:
Hauptgottesdienst (Tag der Inneren Mission).
Mittwoch. 7. 3utt: 8 Uhr 30: Kriegsbrtstunde.
20 Uhr: Helserinnenabend im Bereinshaus.
Donnerstag, 8. Juki: 20 Uhr
Bibelstunde im Vereinshaus
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