Schwarzwalö-Heimak
«»«MricLt»» »»» ck«» ILr«l»L«kteten O»1v u»ck ki»s«»Ick
c^es
DaS deutsche Volk darf in dem ihm aufge- Men Kampfe nie schwach werden, denn
ten stellen. Töas für —... ---- .
und unseren Kindern und Kmdeskmdern bevorstünde, ist uns bewutzt. Deshalb Oibt es auch nur ein Ziel für uns, den Sieg. Um ihn zu erreichen, darf uns kein Einsatz und auch kein Opfer zu groß sein. Mit frischem Mut und neuer Kraft und der innerlichen felsenfesten Zuversicht, daß unsere gerechte Sache siegen wird, wollen wir alltäglich an die Arbeit gehen und uns ganz einsetzen für die Er- ringunA unserer Freiheit. Wohl werden sich viele Schwierigkeiten vor uns aufbauen, bevor wir das Ziel erreichen, aber wir werden es erreichen.
Voll Vertrauen schauen wir deshalb auch auf unser Landvolk, das uns unser tägliches
Brot gibt. Von ihm wird Wohl auch dieses Jahr in der Heimat mit am meisten verlangt werden; im besonderen von unseren Landfrauen. Auch diesesmal werden sie uns wieder ihre unermüdliche Pflichttreue beweisen und dem Boden auch das Letzte abringen. Wie die Abertausende von Männern und Frauen in der Rüstungsindustrie mithelfen, die Waffen für unsere Wehrmacht zu schmieden, so sorgen der Landmann und die. Landfrauen auf den Höfen dafür, daß unsere Ernährung aus eigener Scholle gesichert bleibt. Auf ihren Schultern liegt die Verantwortung unserer Volksernährung. Wir können dazu aber auch unfern Teil beitragen, wenn wir sparsam und sorgfältig mit den Gütern umgehen, die sie jahraus, jahrein, sei es in Sturm, Regen oder Sonnenschein, in harter und mühevoller Arbeit für uns gewinnen. Die Worte des großen deutschen Dichters Friedrich von Schiller aber „Seiner Dränger erwehrt sich ein Volk mit Waffen, zum Sieg allein führt's seiner I Seele Kraft" sollen uns richtunggebend für ' unsere innere Einstellung sein.
den. Die für den Kreis Calw geltenden Bestinunungen sind aus der heutigen Bekanntmachung im Anzeigenteil ersichtlich.
Damit beim Publikum keine Unklarheiten aufkommen können, ist jetzt vor allem allen Ladeninhabern zur Pflicht gemacht worden, an ihren Geschäften ein Schild mit Angabe der Verkaufszeiten anzubringen. Sofern diese Zeiten von der allgemeinen Regelung abweichen, muß das Schild'mit dem behördlichen Stempel versehen sein.
Wir sehen im Film:
„Auf Wiedersehen Franziska" im Tonfilmtheater Nagold
Dieser Terra-Film von dem Sensations- Bildreporter, der in das Herz eines jungen Kleinstadt-Mädchens seine Weltunruhe trägt, der seine junge Frau immer wieder verläßt, um seinem rastlosen Beruf in allen Teilen der Erde nachzugehen, und der zuletzt, als er endgültig zu Frau und Kind heimkehren will, zu einer Propagandakompanie einberufen wird, übt in Verbindung mit der spritzigen, lebendigen Regie Käutners, mit den malerischen Bildern und dem seelisch und mimisch meisterhaften Spiel von Marianne Hoppe auch bei der Wiederaufführung eine fesselnde Wirkung aus. Im Beiprogramm neben der Wochenschau ein Kulturfilm mit reizenden Kinderaufnahmen.
Lagerschule des RAD w S. in Lalw
so Jungsührerinnen bezogen den Bau der früheren TS. 4
Nachdem in den beiden letzten Jahren die Truppführerschule 4 (Calw) des Reichsarbeitsdienstes mit der Ausbildung von slowakischen, flämischen, norwegischen und wallonischen Ar- veitsdienstführern beauftragt war, ist die Schule am 10. Juni an den Reichsarbeitsdienst für die weibliche Jugend übergeben worden, welcher hier eine Lagerschule errichtet hat. In einhalbjährigen Lehrgängen werden in dieser Schule Jungführerinnen, die sich bereits im Lagerdienst bewährt haben, zu Arbeitsdienst- führerinnen herangebildet. Nach einer staatlich anerkannten Abschlußprüfung kehren sie zur Dienstleistung in die Abteilungen des RAD. W.J. zurück. Zum ersten Lehrgang haben 90 Führerinnenanwärterinnen die Lagerschule bezogen, mit deren Leitung Stabsführerin Schönberg betraut ist.
Zum Generalarbeitsführer ernannt
wurde Oberstarbeitsführer Waldemar. C o n s i- lius, der frühere Dienstleiter und Stellvertreter des Gauarbeitsführers im Arbeitsgau XXVl (Stuttgart) des RAD.. Gleichzeitig Wurde Consilius zum Führer des Arbeitsgans XI Warthefand-Ost berufen. Als Dienstleiter unseres Arbeitsgaus weilte der Gencralarbeits- führer in den letzten Jahren vor Ausbruch des Krieges in Calw, um hier die Lehrgänge der Trnppführerschule des RAD. zu besichtigen.
Heidelbeer-Ernte voll im Gang
Nun ist im Vorder-Schwarzwald die Hcidel- beer-Ernte voll im Gang. Die kleinen köstlichen Früchte, die uns diesmal in sehr reichem Maße der Wald schenkt mW die unsere Hausfrauen auf mannigfachste Art zuzubereiten verstehen, sind recht schön herangereift. In Hellen Scharen gehts nun in die weiten Wälder,,um den reichen Beerensegen zu bergen.
Zu Fuß und mit der Bahn kommen Hunderte mit Körben und Gefäßen aller Art, um am Abend mit gefüllten Behältern wieder heimzu- zichen. Der Frühzug auf der Strecke Nagold- Calw bringt namentlich von Emmingen und Wildberg täglich ganze Scharen von Frauen und Mädchen nach B a d T e i n a ch, die von hier aus sich in die Seitentäler begeben, um die Beeren an bekannten Suchplätzen zu holen und eine mühevolle Tagesarbeit mit eifrigem Sammeln zu verrichten. Auf dem Hinteren Wald sind die Beeren im Reifen noch etwas zurück, es wird aber nicht lange dauern, dann ergießt sich der Strom der Becrensucher bis weit ins Enztal hinein.
Manche Familie verdient sich mit dem Pflük- ken der Beeren ein schönes und willkommenes Geld. Viele aus der Stadt, die selbst zu bequem sind, sich der Mühe des Pflückens zu unterziehen, bieten für Beeren Preise, die weit über das hinausgehen, was man als anständig bezeichnen kann. Hier ist es nun Aufgabe der Polizei einzugreifen. Hoffen wir, daß das Wetter ordentlich bleibt, damit den Beerensuchern die Arbeit erleichtert wird.
Nagolder Stadtnachrichten
Ihren 88. Geburtstag begeht heute in guter Gesundheit Frau Wilhelmine Buob, Moltkc- straße 1. Die Jubilarin, die früher in Altensteig war, aber seit langen Jahren in Nagold weilt, ist die Schwiegermutter des Roßhaarspinnereibesitzers Wizemann und verbringt bei ihm ihren Lebensabend. In früheren Jahren half sie tüchtig mit in der genannten Spinnerei.
Unsere Schuljugend-betätigt si Kricgseinsatz, wo es angebracht erschein genblicklich ist sie dabei, im Schulhof Mengen Kamillen abznpflücken.
In den Lazaretten bilden sich beka Trainmgsgemeinschaften für den Erwe
Versehrten-Sportabzeichens, konnte das Versehrten-Sportabzcichen (L sportabzeichen in Silber mit goldenem ; dem m einem Lazarett in Freudeustadt ' den Leutnant Birk, Sohn des Oberstlei Birk. Forstmeister in Nagold,
werden. Leutnant Birk ist schwer kriegsbeschädigt. Was er und zwei andere Versehrte (alles Ober- u. Unterschenkelamputierte) im Schwimmen, Weit- und Hochsprung, Kugelstoßen und Geländemarsch geleistet haben, ist bewundernswert.
Ladenschluß neu geregelt
Die Stillegungsmaßnahmen im Handdl und Handwerk und der verstärkte Einsatz , der Frau in der gewerblichen Wirtschaft machten eine Neuregelung der Bestimmungen über den Ladenschluß und die vorübergehenden Geschäfts- schließungen notwendig. An die noch vorhandenen Verkaufsstellen müssen im Zeichen des totalen Krieges verschärfte Anforderungen hinsichtlich der Offenhaltungspflicht gestellt wer-
cke/r kVac/r-atLEer'/iike/r
Freudenstadt. In Schönenberg bei Mühlacker starb ein weitgereister Bürger aus Freudenstadt, Christian Bernhardt, im hohen Alter von 91 Jahren. Ursprünglich Tuchmacher, wandte er sich bald dem Obst-Großhandel zu; er war einer der ersten Obstgroßhändler in Württemberg, die bis in die Türkei hinunter gereist sind, die sich in Ungarn, in Siebenbürgen, im Banat auskannten und das Obst dort waggonweise direkt bei den Erzeugern aufkauften.
vsg. BaierSbron«. Die NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" veranstaltete ein Wunschkon- ert zu Gunsten des Deutschen Roten Kreuzes, as für das Kriegshilfswerk einen Reinertrag von mehr als 2000 Mark erbrachte.
Mnini wir miskre Suche» nicht iimer MMcht bekmmcn!
>Vil müssen uns nuvli an äiesv kleine Ilnannelimliellkvit zreivöbnvn
Jeder weiß, daß und warum Papier gespart werden muß. Jedermann weiß auch, daß er entbehrliches Altpapier sammeln und abliefern soll, damit es wieder verarbeitet werden kann. Auf jeden Fall heißt es mit Papier und Pappe recht haushälterisch umzugehen. Eine neue Anordnung bestimmte deshalb, daß Geschäfte, wenn sie Ware an Verbraucher abgeben, nur noch ganz bestimmte Dinge in neues Papier oder neue Pappe verpacken oder einwickcln dürfen, zum Beispiel Lebensmittel, die ungeschützt gesundheitsschädlich beeinträchtigt werden können. Textilgeschäfte dürfen verpacken: Erstlingswäsche, Helle Meterware, seidene oder kunstscidene Damenstrümpfe und neue Weiß- Waren. Auch Drogen, Arzneimittel, Gifte, Farben, Chemikalien, Desinfektions- und Schädlingsbekämpfungsmittel, orthopädische Hilfsmittel und Bandagen, sanitäre Bedarfsartikel, chirurgische Instrumente werden, soweit sie aus gesundheitlichen Gründen zu verpacken sind, nach Wiechor eingeschlagen, und außerdem selbstverständlich solche Ware, die an auswärtige Kunden zu versenden ist. Aber immer muß sparsam und einfach verpackt werden.
Nun bleiben natürlich eine Menge Waren, die der Kaufmann nicht mehr in neues Verpackungsmaterial einwickeln darf. Ohne weiters ist dies einzusehen bei all den Artikeln, die sowieso schon in Einzelverpackung abgegeben werden. Für die übrigen aber kommt es darauf an, daß die Kundschaft mithilft, daß sie altes Packmaterial, das nach wie vor für alle Zwecke, wieder verwendet werden darf, zum Einkauf mitbringt. Außerdem haben
die Hausfrauen immer noch ihre 'Netze und Taschen (und manche hat sich sowas sogar selbst gefertigt), und wenn es nottut, kann auch ein Koffer gute Dienste leisten. Wir kennen eine Hgusfrau, die kramte sich, als sie von der neuen Anordnung las, alsbald ihr alles Säckchen hervor, das früher für die Frühstücksbrötchen vor der Türe hing, und setzte es nun für den Einkauf von Lebensmitteln und vor allem von Brot feierlich wieder in seine alte Ehrenrechte ein.
Hier wie überall kommt es darauf an, wie der einzelne mittnt, denn so bescheiden sein Sparanteil sein mag, man kann sich die riesige Papiermenge vorstellen, die im Endeffekt herauskommt, wenn alle sparen. Tann allerdings ist es keine Meinigkeit mehr. Nur geht es ähnlich so mit dem guten Humor oder mit dein Verdruß, den wir im Einzelfall dabei aufbringen oder im anderen erregen. Die kleinen Verlegenheiten aber, in die der und jener in diesen Tagen gekommen sein mag, weil er mal mit einem unverpackten Stück über die Straße laufen mußte, die geben sich.
Einige mögen noch fragen: Was geschieht dann aber mit den Vorräten an Neuem Material, die in den einzelnen Geschäften doch noch da sein müssen. Sollen die vielleicht wieder eingestampft werden? Für Geschäfte, die Artikel führen, die weiterhin verpackt werden dürfen, erübrigt sich die Frage. Die andern aber, so ist es gedacht, werden ihre Vorräte an die eben vorher genannten Geschäfte, vor allem an den Lebensmitteleinzelhandcl, abqeben können.
Der Fuchs geht um!
Auch in Nagold ein Hühnerstall ausgeraubt
Die Klagen mehren sich, daß die Füchse in die Ortschaften kommen und den Hühnerhäusern unangenehmen Besuch abstatten. Auch in Nagold wurde kürzlich ein am Stadtrand gelegener Hühncrstall ansgeraubt und dem Besitzer nicht unbeträchtlicher Schaden zugefügt.
Es ist leider eine alte Tatsache, daß alljährlich in der Zeit, in welcher die Fuchsfähe ihre Jungen gewölft hat, die Geflügelbestände der am Rande der Ortschaften liegenden oder an Waldungen anrenzenoen Geböfte vom Fuchs gczchntet werden; m mäusereichen Jahren weniger, in mäusearmen Jahren dafür mehr.
Während dieser Zeit nun ist es Pflicht der Gefügclhalter der besonders gefährdeten Gehöfte, ihren Geflügelanslauf zu begrenzen.und zu verwahren. Dem Geflügel den sonst üblichen freien Auslauf zu gewähren, wie das vielfach in Wiesen, Getreidefeldern und selbst in Waldungen erfolgt, geht nicht an, wenn man sich vor Schaden behüten will. Der Fuchs benützt däs hohe Gras oder Getreide znm An- schlcichen des Geflügels. Wenn die Heu- und Getreideernte beendet sind, hören die Fuchsschäden auch schlagartig aus.
Die betroffenen Geflügelhalter neigen nun sehr gerne dazu, die Schuld an ihren, in heutiger Zeit doppelt bedauerlichen Geflügelverlusten bei den Jagdberechtigten usw. zu suchen. Das ist aber vollkommen irrig. Die Jägerschaft
ist seit Jahren angewiesen, bei zu Schaden gehenden Füchsen wo irgend möglich die Jungfüchse an den Banen abzuschicßcn. Nun befinden sich aber Fuchsbaue in geschlossenen Dickungen oder in Getreidefeldern, wo ein Abschuß nicht möglich ist. Oesters werden auch Fuchsbaue von unberufener Hand gestört; dies hat nur zur Folge, daß sich die Fnchsfähe mit ihren Jungen in die Getreidefelder in Sicherheit bringt.
Ein Besagen des Fuchses in den Sommermonaten ist jagdlich unmöglich und bleibt einem zufälligen Znsammentresten Vorbehalten. Gerade a»s diesem Grunde wird aber der Fuchsabschuß während der eigentlichen Jagdzeit von der Jägerichaft schärfstens betrieben; es wurden aiißerorventlich hohe Abschüsse getätigt. Zugegeben sei, daß andererseits ein Teil der Jagdbezirke sich in Händen von auswärtigen Jagdberechtigten befindet, die infolge ihrer derzeitig bedingten anderweitigen Beanspruchung und den beschränkten Verkehrsmöglichkeiten ihre Abschußpflichten nicht so zu erfüllen vermochten, wie dies in normalen Zeiten möglich war.
Wie bereits erwähnt, ist das Verwahren der Hühneranslänfe das einzige Mittel, um sich vor Schaden zu schützen. Das geht bei gutem Willen, denn in früheren Jahren wurden ja auch von vielen Gemeinden Feldschützen aufgestellt, die das in den Wiesen und Getreidefeldern zu Schaden gehende Geflügel abzuschießen hatten; also auch-damals schon mußten gewisse Hühneranslänfe verwahrt werden
Vom Mick«»! vtzi'sM
Roman von Holla Gutkelch, (lopxrlsllt l>x Proiuellieus-Vrrli. n
Or. bäckseksr, 6röbeimeII b. Lliineimn.
>26. Fortsetzung >
„Gut, ich werde Ihnen das Geld zur Verfü- gunq stelle». Was brauchen Sie außerdem noch?"
ie beiden setzen sich wieder, auch Rubber geht zu seinem Platz zurück, Dos Passos über, legt. „Ich brauche etwa dreißigtauscnd Per- sistin-Ampullen, die sind vorhanden, außerdem Injektionsspritzen und Desiufektionsmaterial in ausreichendem Maße. Ferner benötige ich jeden Arzt hier und alles verfügbare Hilfspersonal, überhaupt jeden, der eine ordnungsmäßige Injektion durchführen kann."
Will Rubbers Blick fällt auf seinen Block, er stutzt. Lewis hat den Vollbart wegradiert, und der Journalist erkennt jetzt sofort Peter Fischer. Er schlägt sich mit der Hand gegen die Stirn. Die Worte des Gouverneurs gehen an seinem Ohr vorbei: „Gut, Dr. Dos Passos, ich bin einverstanden. Sie sind mir für die Durchführung der gesamten Aktion verantwortlich. Danke, meine Herren!"
Den letzten Satz nimmt Rubber wieder zur Kenntnis. Er springt auf und schmettert los' „Ich danke ebenfalls! Das wird der sensationellste Bericht, den ich je geschrieben Haie. Ich werde dafür sorgen, daß jedem der Anwesenden ein Exemplar meines Berichtes mit Bildmaterial zur Verfügung gestellt wird.' Darf ich mich, bevor der große Beifallssturm losbricht, verabschieden, ich muß meinen Kabelbericht fertigmachen!" llnd schon flitzt er zur Tür Hinaus.
Mit einer Eile, die gar nicht zu dem sonstigen Rubber'schen Schlendertempo paßt, stürmt der Reporter zum Postamt. Ihn kümmert we- der die heiße grelle Sonne noch das Töchter» Trio Sedgewicks, das ihm auf der Hauptstraße, gelangweilt die Sonnenschirme drehend, entgegenkommt und sofort von seiner Gesellschaft Besitz ergreifen will. Er hat endlich seine Sen- sqtwn, deretwegen er jetzt schon über eine Woche in diesem öden Malarianest sitzt. Aus dem Postamt läßt er sich ein Kabelformular der Union geben und zückt seinen Füllfederhalter. „London News New Port Office, New Aork City" schreibt er. „Sendet umgehend per Flugpost meine Fotos vom Mordprozeß Peter Fischer, sowie Steckbrief des Distriltsgerichts Oklahoma gegen Fischer an Major Seegrave. Polizeiverwaltung Puntainarra stop Sen.a- tionsbericht folgt stop Will Rubber. Lountry- Club Puntamarra." Er reicht dem Postbeamten das Formular zurück.
„Vierzig Worte macht sechzig Pesos. Bitte vierzig zurück!" gibt der Beamte auf Rubbers Hundertpesoschein heraus.
„Billig genug für ein Kabel, das mir ein Vermögen einbringen wird!" zwinkert der Journalist den verdutzten Postbeamten an. „Ja, ja, mein Lieber, sogar in Puntainarra gibt es manchmal Sensationen."
Auch die Dschungel erlebt ihre Sensation. Mehrere große Motorboote landen vor den Augen der Urwaldneger. „Medizinmänner", Hausneger und eine weiße Frau steigen aus. Die Schwarzen sehen, hinter Farrenbüsche» versteckt, wie auf der Lichtung neben dem Bungalow ein großes Sanitätszelt aufgeschlagen wird, über dem eine Rot-Kreuz-Fahne weht. Kein Pfeil fliegt, denn der große Häuptling Kat es bei Todesstrafe verboten.
Plötzlich ein Trommelwirbel, und aus dem Urwald tritt, gefolgt von seiner Leibwache, Je-crois-en-Dieu in seinem jchönsten Leopardenfell. Dr. Dos Passos eilt ihm entgegen.
Auf dem Platz vor dem Bungalow sind meh. rere Hausneger mit Ausräumüngsarbeiten beschäftigt. Sie haken das halb zerstörte Holzhaus in wenigen Stunden wieder für geringste Ansprüche bewohnbar gemacht. Als sie den auf der ganzen Insel gefürchteten Dschungel- Häuptling sehen, flüchten sie in das Sanitätszelt.
Dos Passos lacht. „Das muß man sagen: Respekt haben sie vor dir, Je-crois-en-Dieu."
Er öffnet die Tür zum Bungalow und läßv dem Neger den Vortritt. „Entrez, Amigol" Die schwarze Leibwache bleibt vor dem Eingang stehen.
Der Raum ist mit zusammenklappbaren Ti- )en, Regalen und Feldstühlen wieder wohn- ich möbliert. Rubber und Lewis packen aus großen Kisten medizinische Geräte aus. Prozessor Förster und Virginia sind damit beschäftigt, die Impfungen vorzubereiten. Sorgfältig reiht die junge Aerztin die Pcrssitiu- Ampullen auf einem Tisch auf. Für sie in die Dschungel ein großes neues Erlebnis, aber die Zivilisation mag sie nicht missen, darum hak M ihr kleines Koffergrammophon mit in die Wildnis genommen. Es spielt eine zarte verwehende Melodie, die Virginia leise mitsingt.
Dos Passos stupft Je-crois-en-Dieu freuno- schaftlich in die Seite und deutet mit einer Kopfbewegung auf den Professor. „Olla, olla! Was sagst du nun, Je-crois-en-Dieu? Dos ist mein hoher Chef persönlich! Er ist gekommen, um dir unsere Abmachung feierlich zu bestätigen."
„Quäh, tres bon, man frere!" sagt der Häuptling, denn er hat irgendwo mal ein paar französische Brocken aufgeschnappt und hält diese Sprache für besonders vornehin. „Tres, tres, bon!" Dann nimmt er D.os Pasios mit jovialer Vertraulichkeit beim Arm und flüstert ihm ju: „Ich haben deinen Zauber geübt, man freies Ganze Nacht ich haben geübt, wonder- >ull, plenty good! Neg'es werden staunen. Je-crois-en-Dieu jetzt noch größerer Papaloi!"
Dos Passos führ! den Schwarzen zu dem lisch, an dem Förster arbeitet. „Das ist also mein Freund Ie-crois-en-Dieu, Professor, eine 'amose alte Haut, ein richtiger Dschungelkönig."
.Freue mich sehr, Ie-croch en-Dieu, very
beaucoup mrrci!" Dann läßt er die Schachts in einer Tasche seines Leopardenfells vefl schwinden.
(Fortsetzung folgt.)