Lchwarzwmo-Marhl

Ocllv/sr lasdlaü - I^crsolclSr Ici^lcitt.vsr OssSlIscrkcrÜsr" - XrslscuQtsdlcrtt kür cisn Kreis Ocrlv/

OoeLäklsstell« äer 8<ck»v»rLva1ä-VscLl: Lslv, I-eckerslraLs 23, kernruk 251. - 8«UuL Ser -4r>rcixeruuuisLmo kür Sie näeLsI« ^usxsbe 12 Iliu- rnittsxs. - l?ostsc1>sc^Kor»to »in» Stuttgart 13 447. koetteLlieLkool» 36. LrkMiwg»«»rt L«1v. - Lerogsprei,: Lei TusteUuog Surck 2eittu»grtrLger unS Leruz über t»i-ere ^snSsgeilturen monsllicli WS. 1.50 (eiascklieSIicL 20 Lpk. rrögerloku). kortkervgeprei» WS. ILO eiuscllieLlicL 18 Rpk. Leitung-geLüLr rorügUck 36 Lpk. 2ii«keUgeLüLr. Linrelverkeu/sprei» 10 Rpk

6^. /S26

T'e/e/.LSk

Lslv im 8etrvsrriv»l<i

Asillvoolr, 30 . Jrmi 1943

Xummer 150

leeeoeZanKster veeZeken »ick an «iea-sckeai IVatroaakkoili^iam

Unersetzliche Kulturwerte in Köln vernichtet

Das zroÜte Verbrectrei» rler Oesclriolite - Dom seliger Vssc! 6 igt, Ratliaus uvä Oürreoicd rerslört

Von unserer üerlinor Lodriktleitung

Ls. Berlin, 30. Juni. Die gemeinen und der- brecherischen LustüberMe gegen westdeutsche Wohn­gebiete haben in der Nacht zum 29. Juni wieder einmal einen neuen Höhepunkt in einem abscheu­lichen Terrorangriff gegen die Innenstadt von Köln gefunden. Durch die Bombardierung des Kölner Domes, eines der deutsche» Heiligtümer, und die Vernichtung weiterer unschätzbarer Werte haben sich die britischen Luftpiraten selbst ausserhalb aller Ge­setze der Kultur und der Zivilisation gestellt. Aus der ganzen Anlage des Angriffs geht hervor, daß die Vernichtung der Kölner Innenstadt und der bisher verschont gebliebenen Kulturdenkmäler ein­schließlich des Kölner Domes beabsichtigt war.

Wie im einzelnen gemeldet wird, wurde der Köl­ner Dom, eines der ehrwürdigsten Kulturdenk­mäler Europas, von Bomben getroffen. Schwere Bomben durchschlugen das Domgewölbe und explo­dierten im Kircheninnern, wo sie starke Ver­wüstungen anrichtcten» Das linke Quer­schiff wurde völlig zerstört, gleichfalls die herrliche Orgel, die Taufkapelle und eine An­zahl wertvoller Skulpturen. Teile des Gewölbes stürzten in sich zusammen. Das Mauerwerk zeigt starke Splitterwirkungen von weiteren, in der Nähe eingeschlagcnen Bomben, die das Ziel verfehlten. Das Kölner Rathaus niit seinem reichen Figu­renschmuck und das gegenüberliegende Stadt­haus sowie der Gürzenich, dieser weltbe­rühmte, aus dem frühen Mittelalter stammende Saalbau der alten Hansestadt, sind durch den Ter- rorangriff völlig vernichtet. Obgleich eine dichte Wolkendecke den britischen Bombern jede Sicht nahm, warfen sie ihre Bombenlasten und zebntansendc Brandbomben in voller terroristischer Absicht in die dichtbevölkerten Wohngebiete der Stadt.

Die britischen Terroristen haben sich auch, augen­scheinlich befehlsgemäß, überhaupt keine Mühe gegeben, irgendwelche Ziele zu suchen. Ihnen ge­nügte die Tatsache, daß sie sich über der Innen­stadt von Köln befanden, um ihre Spreng- und Brandbomben massiert abzuwcrfen. Ein solches Verfahren hat mit Kricgfühxung nichts mehr zu tun, sondern ist der haßerfüllte Ausdruck des Vernichtungswillcns von Terroristen, die nur darauf abziclen, Frai-cu und Kinder zu mor­den und Kulturgüter zu schänden. Man kann sich nicht vorstellen, daß ein solches unmenschliches Ver­halten auf die Dauer ungestraft geübt werden kann Die Schuld, die die britischen Luftvcrbrechcr all­mählich England aufbürden, ist bereits so groß geworden, daß der Schrei nach Vergeltung in ganz Deutschland widcrhallt. Es wird und muß einmal der Tag kommen, an dem wirein furcht­bares Strafgericht an den teuflischen Luft- gangstcrn vollziehen werden. Man weiß noch nicht, wohin die Entwicklung in diesem Kriege führen wird, sicherlich aber wird sic uns einmal die Mittel in die Hand geben, ganz anders zurückzu- s ch l a g c n, als dies der Feind im Augenblick-auch nur ahnt.

Bereits jetzt macht sich in den Fcindländcr» der deutsche Abwehrwillc in besorgten Stimmen be­merkbar. Man spricht von der w a ch s e n d e n I n- tcnsität der Luftabwehr in Westdeutsch­land. Der Londoner Korrespondent des Stockhol­merSvenska Dagbladet" erklärt, daß in engli­schen militärischen Kreisen Zahlen kursieren, wo­nach nicht weniger als 3000 Flakbattcrien. 2000 Scheinwerfer und 1200 Jagdflugzeuge für den Schutz des rheinischen Industriegebietes eingesetzt seien und daß diese Sperrenicht ohne Wirkung- gewesen sei. Auch die LondonerDaily Mail­spricht von deraußerordentlichen nerstärktcn Luft­

verteidigung-, über welche die nach England zu- rückkchrcnden Piloten berichteten. In der Tat sei es so, so erklärt diese Zeitung, daß die Deutschen ihren äußeren Luftsperrgürtel bis zur Küste vor­verlegten, so daß die Bomber, sobald sie die bel­gische Küste überflogen, in einendann nicht mehr aufhörenden Kampf- verwickelt werden Die Luft­abwehr sei immer intensiver geworden, je näher die Maschinen dem Ruhrgebiet kamen.

Auch Stimmen sind zu hören, die durchaus nicht mit dem zufrieden sind, was die Lustterro­risten in den westdeutschen Städten zerstört haben und noch stärkere. Angriffe und noch größere Schä­digungen von Wohnstätten und zivilen Einrichtun­gen fordern. Wenn Wiese verbrecherischen Naturen eine Ahnung davon hätten, wieviel Haß und Un- ucrsöhnlichkeit durch die Terrorangriffe in Deutsch­land gesät worden ist und wie sehr das ganze deutsche Volk in einmütiger Geschlossenheit den Tag Herbeis ch nt, an dem dem verbrecheri­

schen Britentum Schlag für Schlag und Brand für Brand heimgezahlt werden wird, dann würden sie schnell verstummen. Wir wissen, daß die Ver­brechen von Köln und an den anderen westdeutschen Städten eines Tages gesühnt werden. Aber auch nach dem deutschen Siege werden wir den Eng­ländern ihren Barbarismus niemals verzeihen.

57 Millionen Mark für das Rote Kreuz

Berlin, 29. Juni. Die am 6. Juni durchgeführte dritte Haussammlung des Kriegshilfswcrks für das Deutsche Rote Kreuz hatte ein vor­läufiges Ergebnis von 57167 593,35 Mark. Bei der gleichen Sammlung des Vorjahres wurden 44 457 376,74 Mark aufgebracht. Die Zunahme beträgt somit 12 710 216,61 Mk.. das sind 28,6 v. H.

Damit hat das deutsche Volk erneut seinen Fein­den gezeigt, daß es allemTerrorzumTrotz wie ein Mann zusammenstcht, daß nicht nur der Soldat an der Front und der Rüstungsarbeiter in den Betrieben seine Pflicht erfüllt, sondern daß jeder einzelne Volksgenosse auch durch Opfer und Spen­den das Seine zum Endsieg beiträgt.

die Heimat schließt Sicht an Sie Krönt auf

Als die Soldaten auszogen, ließen sie die Hei­mat wohlbehütet und innerhalb ihrer Grenzen ge­sichert zurück. Sie trugen die Erinnerung an sie in Herz und Sinn, und ihr Kampf galt dem unver­äußerlichen Gut, das sie ihnen bedeutete. Das war immer so und wird stets so bleiben. Streitaxt und Gewehr haben die gleiche Seele. Der gleiche Wille und die gleiche Sehnsucht, auf ein weites und festes Ziel gespannt, leben in ihnen. Sie werden in den

Stockholm: Barbarische Bernichtungsraserei

Oie kritische LeriMerstattuax als Zeugnis Ses lcnltbliitix bereckneten Ileberkalla

0 r o b > d e r I c b l o o s e l e » N o r r e s p o » <1 e o I e o

Iiv.-, Stockholm, 30. Juni. Das barbarische Atten­tat der englisch-amerikanischen Mordbrenner gegen den Kölner Dom, das sicher bei den Bolsche­wisten und den jüngsten Drahtziehern der Pluto- kratien stürmischen Jubel und den üblichen Beifall auslöscn wird, hat auf die Kulturwelt offensicht­lich doch diesmal als Zeugnis des bewußten Kul- turvcrnichtungswillcns gewirkt. In der Sowjet­union und in den Kreisen des Weltjudcntums, die eifrig dafür gewirkt haben, daß dieser Krieg zustande kam und daß er besonders die jetzige Form bar­barischer Bernichtungsraserei gegen Zivilbevölkerung, Städte und Kulturdenkmäler an­nahm, herrscht gewiß hohe Befriedigung. Wer die letzte Auseinandersetzung zwischen Engländern, Amerikanern und Sowjets mit Stalins vorwurfs­vollen Mahnungen nach stärkeren Leistungen von Westen her verfolgt hat, auf den wirkt der neue An­griff gegen Köln als ein absichtlicher Versuch der Plutokratien, das Ausbleiben der Zweite:» Front wett zu machen durch ein besonders abscheuliches Verbrechen.

Der erste bclroffcnc Widerhall auf das englisch- amerikanische Kulturverbrechen ist in Schweden fcstzustcllen. Die Stockholmer Abendblätter erschie­nen zum Teil mit großen Aushängen und Haupt- Überschriften:Kölner Dom getroffen",Volltreffer bei großem Bombenangriff letzte Nacht". In einem Berliner Bericht desAftonbladct" heißt cs:Der Kölner Dom, eines der stolzesten Bauwerke Deutsch­lands und einer der traditionsreichsten und be­kanntesten Dome der Christenheit, ist letzte Nacht

bei einem englischen Bombenangriff getroffen wor­den. Die Mitteilung davon hat in ganz Deutsch­land größte Bestürzung, Trauer und Erbitterung erweckt. Der englische Angriff richtete sich hauptsächlich gegen die dichtesten Wohn­gebiete Kölns und ein großer Teil von Wohnblocks ist in Trümmer gelegt worden." Der schwedische Bericht gibt ferner objektiv die Berliner Feststellung wieder, wonach der Charakter Her englisch-amerika­nischen Lustüberfälle als reine Terrorangriffe immer deutlicher hervortritt.

Von englischer Seite werden Berichte über den Angriff auf Köln verbreitet, in denen es heißt, das Hauptziel der nächtlichen Lustoperationen sei Köln gewesen, gegen das Luftstrcitkräfte in großer Stärke angesetzt worden seien. Wolken über der Stadt hätten es schwer gemacht, die genaue Wirkung der abgeworfencn Bomben zu beobachten. Diese aufschlußreiche Formulierung stellt die Ver­brecher an den höchsten Werten der abendländischen Menschheit ins rechte Licht. Wahllos wurden die Bomben über der dichten Wolkendecke ausge­löst, und mit dem frechsten Zynismus erklären die Luftpiraten nun, sic hätten die Wirkung nicht ge­nau beobachten können. Außerdem wurde in den britischen Meldungen nun auch ganz nebenbei ver­merkt, daß der Dom ebenfallsbeschädigt" sei. Erstaunt konnten die britischen Auftraggeber dieses verabscheuungswürdigcn Verbrechens über den Erfolg" ihrer Terroraktion nicht sein, da sie ja 'genau mußten, daß in dem dichtbesiedelten Stadt­gebiet, in das sie die Bomben warfen, die herrlich­sten deutschen Kunstschätze vereinigt sind.

Die geheimen Ziele des Kremls enthüllt

Moskau rvill Ser k-lacfticriegsvelt Sie LolscLevistiscken LeSiuxunxen Silctieren

Lissabon, 29. Juni. Die WochenschriftTadlet" schreibt über die geheimen Ziele Moskaus u. a.: Es bestehe eine allzu große Vorliebe für die Linie, die Joseph Davies verfolge, um zwei sich wider­sprechende Methoden der Annäherung an die Nach- kriegswclt kombinieren zu wollen. Wenn DavicS von den Sowjets spreche, sage er, ihre interne Re- gicrungSweise sei absolut ihre eigene Angelegenheit, in die kein Verbündeter sich einzumischen habe.

Monsignore Fulton Shcen in Montreal zitierte Ende April einen Bericht, den er als Geheim-

Stoßtruppkämpfe am mittleren Frontabschnitt

I^lene ^nxrikke bei ^Velilcije Iftulri rersSSnxen - Lin svrvjetivcke» 8cLnellkvot versengt

- /»lin. AJuni. Im mittleren Ab.

28. Juni eine

regere feindliche Aufklarungstätigkeit als an den Vortage''- HM Raum nordwestlich Spaff-Demensk führte der Femd an zwei Stellen in Kompaniestärke Vorstoße gegen die deutschen Stellungen, wurde je­doch abgewresen. In einem anderen Abschnitt war- fcn Grenadiere die Bolschewisten, die vorübergehend in die Vorpostenlinien eindringen konnten, im Ge­genstoß wieder hinaus. Bei Welish versuchten die Sowjets nach heftiger Artillerievorbereitung mit einer Kompanie eine gewaltsame Erkundung durch­zuführen. Die deutschen Verteidiger fingen den Stoß aber frühzeitig auf und fügten dem Feind blutige Verluste zu. Artillerie und schwere Infan­teriewaffen zerstörten durch gutltegendeS Vernich­tungsfeuer zwei Batteriestcllungen sowie acht feind- liche Bunker der Sowjets.

Nach vorübergehender Beruhigung der Gefechts­tätigkeit am 27. Juni lebten die Kämpfe im Raum von Wclikije Luki am folgenden Tage wieder auf. Starkes Artillerie- und Granatwerferfeuer ging den Angriffen der Bolschewisten voraus, die sie mi Laufe des Tages mehrmals gegen die deutsche Hauptkampflinie ansetzten. Die Grenadiere wiesen ser Angriffe ab und zerschlugen außerdem Me ihrer schweren Infanteriewaffen erneute Bereitstellungen des Feindes so wirksam, daß keine »eiteren Angriffe mehr erfolgten.

Südlich StLraja Russa gelang es den Bol­schewisten, in den Morgenstunden des 28. Juni nach heftigem Feuer schwerer Waffen an zwei Stel­len vorübergehend in die deutschen Linien rinzu­dringen. Diese Einbrüche konnten aber schon nach kurzer Zeit im Gegenstoß erfolgreich bereinigt wer­den. Unter Ausnützung des Bodennebels und unter Verwendung von Flammenwerfern wiederholten die Sowjets in der Nacht zum 29. Juni ihren Angriff. Aber auch diesmal schlugen die deutschen Soldaten den Feind trotz heftigster Gegenwehr wieder zu­rück. Die Bolschewisten hatten schwere Verluste und büßten außerdem zahlreiche Infanteriewaffen ein.

In dem weglosen, urwaldartigen Gelände an der Kandalakscha-Front kamen unsere Grenadiere mit einer sowjetischen Kampfgruppe in Stärke eines Bataillons in Gcfechtsberührung. Sie schlugen die Bolschewisten in die Flucht und fügten ihnen emp­findliche Verluste zu.

Die Tätigkeit der deutschen Luftwaffean der mittleren und nördlichen Ostfront beschränkte sich auf die Bekämpfung verschiedener Nahziele. So wurden u. a. bei Leningrad zwei Flakbatterien zum Schweigen gebracht. Jagdflugzeuge erzielten in der Koldbucht in der Nacht zum 29. Juni einen außer­gewöhnlichen Erfolg mit der Versenkung eines so- wjetischen Schnellbootes, da« nach Beschuß mit Bordwaffen kenterte und in den Fluten des Meeres verschwand.

bericht des Kongresses der Dritten Internatio­nale bezeichnet,:, der im Jahre 1941 in Mexiko City stattgefunden hat. Das Wesentliche des Berichts war, daß die Ziele der Sowjets unberührt blieben. Dieser Krieg sei nur als Zwischenfall anzusehen. Sein Ende werde dazu benützt werden, Revolu­tionen zu entfachen. Der unmittelbare Feind sei Deutschland. Aber man dürfe niemals ver­gessen, daß auch noch die demokratischen Regie- rungssvsteme Amerikas und Englands gestürzt wer­den sollen. Die Direktiven seien den Abgeordneten des Kongresses erteilt worden. Die Bolschewisten müßten überall alsRetter der Demokratien" hin­gestellt werden. Das Recht Moskaus, zu diktieren und allein die Bedingungen der Nachkriegswelt zu diktieren, müsse flchergcstellt werden. Jeder, der sich dem Kommunismus widersehe, muß als Faschist gcbrandmarkt werden, ob er Konservativer, Monar­chist. Liberaler oder sonst irgend etwas lei.

»Europa muß niedergehallen werden"

v r s v t d e »I « ti l unsere» N o r r e » x v » 0 e » r e r> La. Bigo, 29. Juni. Die Ansichten der Amerikaner über die Kriegs- und Friedensziele gehen, -so be­sagen Washingtoner Meldungen, deutlich aus einem soeben erschienenen Buch WalterLippmann» mit dem Titel:Die Außenpolitik der Vereinigten Staaten" hervor. Lippmann, der früher einmal der Hauptverfcchter der Grundsätze Wilsons gewesen ist, meint jetzt, der Friede könne nur durch Fort­bestand der Allianz zwischen Großbritannien, den Vereinigten Staaten, der Sowjetunion und China gesichert werden. Frankreich habe keine andere Wahl, als sich dieser Allianz anzuschließen: dies sei sogar die Voraussetzung für sein Weiterbestehen. Die erste Aufgabe dieser vier genannten Mächte

gern, eine neue Luftwaffe aufzubauen. Die einzige wesentliche Sorge der USA. sei die, sich zu ver­gewissern, daß keine europäische Nation von neuem eine ausreichende Autorität schaffen kann, um die anglo-amerikanische Kontraste zunichte zu machen, die von gewissen Leuten als dasatlantische Sy­stem" bezeichnet wird.

sei es, Deutschland, Italien und Japan den .. ^ ___

Raum und überhaupt die Möglichkeit zu verweis ihn beseelt. Der zürückkehrende und einziehende Soft

Werkstätten der Heimat geschmiedet und wirken draußen im Feld. Aber wo sie auch sein und sich rühren mögen, es gilt für sic immer das gleiche Wort und geht um den gleichen Wert. Er ist ihnen auf Tod und Leben eingeschrieben und sic empfan­gen ihre Weihe aus ihm.

Und doch tritt der Soldat in eine andere Umwelt, wenn er Haus wie Heimat verlassen hat. Ein Hier steht dem Dort gegenüber, und cS lagern sich immer größere örtliche, zeitliche und see­lische Entfernungen dazwischen. Auch der Erlebnis­inhalt wandelt sich. Das ist ein ganz natürlicher Vorgang, der seinen Grund allein schon in den Lage-, Zustands- und Ablaufsverschiedenheiten des Alltags hat. In vergangenen Zeiten blieben Bür­ger und Bauern vom Kriegserlebnis an sich unbe­rührt. Aber schon während ^des ersten Weltkrieges, der die politische Geschichte des 20. Jahrhunderts einleitete, wurden alle Vorstellungen über die ört­liche, zeitliche und auch persönliche Begrenzung eines solchen Geschehens über den Haufen geworfen.

Hauptträger dieser Entwicklung ist das Flug­zeug gewesen, das auch die äußersten Möglich­keiten der Kraftrescrven aus uns Herauszuholen berufen war. Es ließ weder freien Raum noch freie Zeit noch freie Verfügung über uns. So zog es auch die Heimat mitten in die Front hinein und legte ihr die gleichen Gesetze des Krieges aus Die Frontlinie hat sich inzwischen bis in die Lebens- zellc jedes Einzelwesens hinein vertieft. Sic kennt in ihrem dreidimensionalen Verlauf keine Unter­brechung mehr. Die Wesensunterschiede zwischen Front und Heimat im alten Sinne sind zu Grad­unterschieden herabgesunken. Man muß hier wie dortauf dem Posten stehen", bereit und zu allem entschlossen, wenn die Stunde ihre Forderung stellt. Diese Forderungen können sogar schwerer sein, als sie an den Soldaten in einer durchschnitt­lichen Kampfhandlung herantreten. Denn die Hei­mat besitzt keine aktiven Kampfwaffen, sondern nur Abwehrmittel, während die Bedrohung de? menschlichen Lebens auch in ihrem Bereich immct fruchtbarere, gewalttätigere und skrupellosere For men annimmt, die jeder Menschheit hohnsprc- chen.

Große innere und äußere Wandlungen haben sich vollzogen. Der Zustand, der sich daraus ergeben hat, heißt totaler Krieg. Aus den Nöten, Lei­den und Verlusten, die er bringt, ergibt sich die ge­schlossene Art, in der er bestanden werden muß, von selbst. Das Notwendige wird klaglos getan. Auch in der Heimat wird verbissen ein Gut verteidigt, das ganz einfach und schlichtDeutsches Leben" heißt. So schließt sich denn die Gemeinschaft, die Träger dieses Lebens ist, lautlos zusammen. Sie ist aus sich selbst gestellt und handelt aus sich heraus. Die Menschen stehen und fallen uin der Weiterlebenden und Kommenden willen, die aus ihrer Tat und ihrem Opfer heraus neu geboren werden. Das mag ihnen nicht immer bewußt sein, aber es gibt ihrem Handeln Grund und Sinn. Das Vaterland wird nicht mit Namen genannt, aber es steht plötz­lich im Hellen Licht der Tat. Was seinen Begriff umzierte und mit angenehmem Beiwerk umgab, fällt ab ES gibt kein Eigenleben im bürgerliche» Sinne mehr. Es gibt nur noch Köpfe, die an das eine denken, das nottut, und Hände, die zugrei­sen. wo und wie eS nottut. Bergleute graben Stol­len unter Häusertrümmern und holen Verschüttete heraus, Arbeiter ziehen aus den Fabriken, löschen Brände und räumen auf. Frauen wehren sich mit einem Mut ohnegleichen gegen die Zerstörung, die um sie tobt. Und wie die Opfer dann still zu Grabe getragen werden, so wird auch die Arbeit still wieder ausgenommen, die den gestörten Alltag erneut in den Bann ihrer Ordnung zwingt. So schließt die Truppe nach geschlagener Schlacht ihre Lücken und marschiert weiter. DieHeimat aber schließt immer dichter an die Front auf.

Wir stehen mitten in diesem Vorgang, der solche Veränderungen im Gefolge hat, daß nicht nur die Heimat neu auSgerichtet wird, sondern auch der Sol­dat draußen mit anderen Augen in sie zurücksehen lernt. Das Zuhause ist nicht mehr das gleiche, das er verlassen hat, was er aber wiederfindct, wird das auch in ihr stark und mächtig gewordene eigene, nationale Wertbewußtsein sein. Er wird ebenso gefestigten Gesinnungen be­gegnen, wie sie von ihm Dauerbcsitz ergriffen haben, und er wird den gleichen Willen antreffen, der auch

dat begegnet sich dann in der Heimat selbst. Er er­lebt sich in ihr wieder beim Ausbau eine? neuen Lebensbcreichs mit allen Vielfältigkeiten deutscher Art und deutschen Wesens auf uraltem Mutter­boden, in den alle Misere Fähigkeiten eingesenkt bleiben, und um den wir bis zum letzten Atemzug, wo wir auch stehen mögen, gemeinsam ringen.