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Sommerliche Heimat
Dab die Aecker zum Erntesang reifen» Darum bleiben wir wach.
Bis üie Sensen die Halme ergreifen.
Hüten vir sie vor Schmach.
Steigt nicht bet diesen Versen unsere Heimat im Sommerglanz vor unseren inneren Augen auf? Unsere lichtgrünen, sprossenden Aecker. über die der Sommerwind streicht, unsere bunten Wiesen mit Margeriten, Salbei, Storchschnabel und Licht- nelken? Sehen wir nicht unsere Obsthatne, die so reich und überschäumend geblüht haben, nun langsam der Ernte entgegenreifen?
Wir alle, ob wir in der Stadt oder auf dem Lande leben, blicken zum Himmel auf, ob auch nicht ein Unwetter die Ernte bedrohe, und wir hoffen inbrünstig, daß die Saat vor Hagel bewahrt bleibe. Auch der Stadtmensch steht dem allen nicht mehr so fern wie einst, er weiß genau, daß die rei- fenoe Ernte auch fein Brot birgt, und er siebt Mit Achtung den Bauern über seine Erde schreiten, die ihm gehört, und die er bebaut. Und wenn der Städter der Erde auch nicht mehr so unmittelbar dient wie der Bauer, so kann er doch eines: die Schönheit dieser Erde inbrünstig empfinden.
Und schön ist unsere sommerliche Heimat. Wer Ist nicht schon einmal an einem Frühsommerabend tzber die Felder gegangen? Ueber einem Niederwald steigen vereinzelt ein paar höhere Tannen »uf, die sich scharf von dem abendhellen Himmel abzeichnen. Fernher tönt das Quarren der Frösche. Allmählich verfärbt sich der Himmel: vom Samtblau im Osten geht er gegen Westen in ein zartes Glasgrün und ein Helles Rötlichgelb über. AuS den dunkeln, im Winde leicht schaukelnden Wiesen Wimmern geheimnisvoll die flaumigen Lichter des ^erblühten. Löwenzahnes, Zarin wird das Land
vunller, die Formen einheitlicher und größer. Bald gleicht der Himmel einem blauen Schleiertuch, das mit goldenen Punkten bestickt ist.
Beglückend ist es aber auch, über das Land zu gehen, wenn die Sensen klingen und das Heu geschnitten wird. Von überall her strömt der süße schwere Duft des getrockneten Grases und hüllt uns ein. Im.Sonnenschein atmet das friedliche Land. <
Aber wir wissen genau: dieser Frieden ist nicht unbedroht. Er ist uns heute nichts Selbstverständliches mehr wie vor dem Kriege. Stünden unsere Männer, Söhne und Brüder nicht draußen, wie würde dann unser Land aussehen? Wie wäre es um die reisende Saat bestellt? Deshalb hören wir jetzt auf die zweite Zeile unseres Liedes, in der es heißt: .Dareun blxiben wir wach/ Dieses Wachbleiben und Wachsein galt aber nicht nur für die Männer an der Front. Auch wir Frauen in der Heimat müssen wach bleiben, um unsere Aecker, das zukünftige Brot, und unsere völkische Saat, unsere Kinder, zu bewahren. Gibt cs doch auch in unserem Land Gegenden, die nicht friedlich aussehen, wo. blühende Bäume neben frischen Ruinen stehen und den Friedensstörer anklage».
Daß das Land in seiner Gesamtheit aber doch noch ein friedliches Bild bietet, das verdanken wir unseren Männern, deren Schwert die Sense und die Wiege schützt. Um ihnen aber ebenbürtig zu bleiben, müsse» auch wir in der Heimat — und das' gilt besonders für die Frauen — stark, mutig und wach bleiben, damit der Acker doch zur Reife gelangen kann, immer eingedenk der Schlußzeilen unseres VerseS: -
„Bis die Sensen die Halme ergreifen.
Hüten wir sie vor Schmach."
1>ors 8porlisn llrempel.
Die Bahnpolizei ist ans Grund des Lufkschutz- gesetzes erumckUgi. luftschutzmäßiger Bev- balte» der Reisenden notfalls zu e»vi»- gen. Die BsiMoiizeibeamie», zu den«! z.»Ä. dt« Aufstchtsbeamteu, Zugführer, Zugschaffner und Bahnsteigschaffner gehören, können in leichteren Fällen eine mündliche gebührenfreie oder ein« schriftliche gebührenpflichtige Verwarnung erteilen. Die Gebühr beträgt eine Mark.
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Am den Volksgenossen eine Anleitung zur richtigen Führung des Familienbuches zu geben und sie bei ihrer Ahnensorschung zu beraten, sind in den Volksbildungsstüttcn Arbcitsgemein- sten „Das deutsche Familienbuch" ringericht«t
worden.
Jeder vorgeschichtliche Bodenfuud, auch die unscheinbarste Scherbe, ist eine Urkunde unserer ältesten Volksgeschichte. Wer aus Bodensunde stößt, muß nach den Bestimmungen des A u S- grabungsgesetzeS dem Orts- oder Amtsbür- germeist« unmittelbar Meldung erstatten. Bis zum Eintreffen eines Fachmannes soll jeder Fund im Boden unberührt liegen blriben.
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Zur weiteren Ausgestaltung der neuen östlichen Reichsgaue wurde die alte Tanzigcr Navigationsschule als ReichSseeschiffahrtsschule Danzig neu eröffnet. Am 1. November 1943 und am 12. April 1944 wird je ein Lehrgang zum Steuermann aus große Fahrt ^5 beginnen, denen weitere Lehrgänge für die große Fahrt und bei Bedarf auch für die kleinere Fahrt folgen werden. -»
Der Rcichsinnungsverband des Glaserhandwcrks hat seine Mitglieder auf die Einjatzmöglichkeit von Frauen im Glaserhandwerk als Büro- und Hilfskräfte hingewiefen. Insbesondere sollen Frauen auch weitgehend im Reichssondereinsatz zur Behebung von Flieaersckiiden Verwendung finden.
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Krauen helfen fiegeal
Dt« Nachrichtenhelferinnen des He«- »es ersetzen Soldaten für die Front. Daher Ablösung vor! Erforderlich sind ein Mindestalter von stv Jahren, Beherrschung der deutschen Sprache, «in- «andfreie Vergangenheit, gesundheitliche Tauglich- «it, deutsche Reichsangehörtgkeit sowie geistige Wendigkeit. Die Bewerberinnen werden als Nachrich- Mnhelserinnen des Heeres (Fernsprecherinnen. Hernschreiberinnen oder Funkerinnen) notdienstver- Wchtet und «halten neben freier Kleidung, Unter- Lnft, Verpflegung und Hetlfürsorge eine Barvergü- «mg nach der Tarifordnung A von Gruppe IX auf- neigend. Dazu tritt im Einsatz außerhalb de» Reichsgebiets eine wehrsoldähnliche Einsatzzulage. Für die Führerinnenlaufbahn der Nachrichtenhelse- rtnnen find günstige Aussichten vorhanden. Betverbungen sind unter Beifügung eines aus- führltchen Lebenslaufes an das Stellv, Generalkommando V. Ä. K., Kdr. d. Nachr.-Truppr V Wlbt. Id), Stuttgart-O„ Olgastr. 18, zu richte».
veränderte Selbstversorgerrationen
D« Reichserniihrungsmintster bat Bestimmungen Ab« dt« Selbstversorger mit Fleisch und Fett her- a«sgeaeb«n, die am heutigen 28. Juni in Kraft treten. Sie bringen die Angleichung der Selbstversor- aerrationen an die für alle Nichtselbstversorger bereits eingetretene Kürzung der Fletschratton. Die Angleichung wird dadurch bewirkt, haß bei jeder nach dem 28. Juni vorgenommenen Hausschlachtung nicht mehr wie bisher ein sogenannter Verarbeitungsverlust von 15 v. H. des Schlachtgewicht? berücksichtigt wird, sondern das Schlachtgewicht ist künftig zugleich das Aurech- «ungsgewicht. Praktisch bedeutet dies für jeden Selbstversorger eine RationSkürzung von etwa 1<K) Gramm je Woche. Dem, Selbstversorger wird der Aeberblick über die ihm züstehende Fleischmenge dadurch «leichtert, daß neben der festgesetzten Anrech- rungszeit von 52 Wochen eine einheitliche Et n- Lch lachtungs menge sestgelegt worden ist. Die NnrechnungSzeit erstreckt sich bei landwirtschaftlichen Selbstversorgern (Gruppe 6) auf die Zeit vom Lb. November 1943 bis 12. November 1944.
in KÜBr«
Der Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinhat die Bedingungen festgelegt, unter denen uezusittzlicheUnfallversicherung ein- . lieblich der Volksunfallverstcherung zugunsten der efolgschastSmitglieder abgeschlossen werden kann, -hne daß eS einer Zustimmung auf Grund des Lohnstops bedarf. U. a. ist der Kreis der zustim- ungsfreien Abschlüsse von zusätzlichen Unfallver- erungen auch auf diejenigen ausgedehnt worden, i« keine Renten-, sondern Kapitalzahlun- ren zum Ziele haben.
Geistliche Abendmufik
in der evang. Stadtkirche zu Calw
Unter Mitwirkung von Suse Röhri Dopran), Fanny Schiler und Lydia R a r lViolme), Dr. Erwin Weber (Cello) ui Eva Liedecke-HöldeLlin (Orgel) Vera staltete der Evang. Kirchenchor Cal am gestrigen Sonntag eine Abendmusik in d Calwer Stadtkirche. Dargeboten wurden Wer von I. S. Bach und seinem Vorläufer m Zeitgenossen Dietrich Buxtehude. Die Ka täte „Alles, tvas ihr tut" von Buxtehude führ in den Geist der Musikepoche der großen AI Meister Protestantischer Kirchenmusik ein. D> ihr Wescnhafte wurde im Ausdruck schlichte bezwingender Glanbenskraft lebendig. Die st
,"nschtci> Chor, Sopran, Violinen und Org geschriebene Kantate erfuhr eine Wiederaab ^ Kirchenchor unter Leitung vc
Ernst Rheinwald alle Ehre machte. Z innerem Vertrantsein mit dieser Musik wuchst Sängerinnen und Sänger an ihrer Aufqab Die folgende Kantate „Herr auf dich traue iä (Sopran zwei Violinen und Orgel) war vc der gepflegten Gesangskunst SuseRöhrich getragen. Die Künstlerin verstand es, den Au vau der Tonschöpfung klar herauszuarbeite und erfreute hier wie auch in späteren Da
Am 1. Juli, wie an jedem Vierteljahrsersten, be- ginnt mied« ein Fernlehrgang zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung. Nähere Aus- künfte erteilen die Kreishandwerkerschaften.
WerdendeMütter können gesundheitlich ge- sährdet sein, wenn sie wegen großer Entfernungen Verkehrsmittel zur Arbeitsstelle benutzen müssen die starke Erschütterungen mit sich bringen. Nach einem Erlaß des Retchsarbeitsministers ist tn solchen Fällen za"prüfen, ob die werdende Mutter eine geeignete und zumutbare Arbeit in einem günstt- ger gelegenen Betrieb übernehmen kann Die Prüfung wird auf Antrag der Beteiligten von Arbeitsamt burchgeführt
Altdorf, Kr. Böblingen. Das zweieinhalb Jahre alte Kind Heinz Schellmann kam einem heiße» Topf zu nahe und zog sich so starke Verbrühungen zu, daß es nicht mehr gerettet werden konnte.
. Gebcrsheim. Auf einem Dicnstgang wurde unser Amtsbote, als er einen verdächtigen Mann gestellt hatte, von diesem durch einen Stich in die Magengegend verletzt. Bei dem flüchtigen Täter deuten bestimmte Anzeichen darauf hin, daß es sich um einen entwichenen Kriegsgefangenen handelt.
Fußball:
Nagold — Oberschwandorf 2 :3 (1:1).
Unsere Schwimmer waren am Start
Die V3NN-8LiilVlmm-jVsel8ter8cli3kten in 626 I^edelirelt
Im schönen städtischen Freibad Bad Liebenzells wurden ani gestrigen Vormittag die Bannmeisterschaften' im Schwimmen ausgetragen. Eine stattliche Schar Jungen und Mädel aus allen Teilen des Kreises war gekommen, um von ihren Leistungen in dieser herrlichen Sportart Zeugnis abzulegen.
Nach der Eröffnung der Kämpfe durch den K.-Bannführer wurden die Disziplinen in rascher Folge geschwommen. Oftmals trennte nur eine Handbreite die Sieger am Ziel voneinander. Durch witterungsbedingte, geringe Trainingsmöglichkeiten der vergangenen Wochen ist es zu erklären, daß sich die Jungen und Mädel nicht immer in Höchstform befanden, wenn auch die Leistungen als gut bezeichnet werden dürfen.
Der im August in diesem Jahr erstmalig stattfindende Reichsschwimmtag, der dem Reichssportwettkampf entspricht, wird ihnen jedoch Gelegenheit geben, zu zeigen, in welchem Maße sie ihre Leistungen während des Sommers zu steigern vermochten. In allen Freibädern werden an diesem Tag Schwimmwettkämpfe stattfinden, an denen sich die gesamte Jugend beteiligt. Der Schwimmsport soll dadurch auf breiter Grundlage gefördert werden. „Jeder Junge und jedes Mädel muß schwimmen können, wenn es die Reihen der Hitlerjugend verläßt," das ist das Ziel. Wir dürfen sicher sein, daß dieses Gebot erfüllt wird, wenn auch unser Gebiet nicht gerade mit Schwimmbädern besonders gesegnet ist. Die besten Schwimmer aber, die jedes Jahr schon im Juni
bietungen durch die Sicherheit ihres Stilgefühls wie die nahezu vollendete Beherrschung' ihrer schönen Stimme.
Ein nach innen gerichtetes, klanglich durch- seeltes Musizieren brachte die Wiedergabe des herrlichen Konzerts in ci-moll für 2 Violinen und Orgel von Johann Sebastian Bach. Besonders die hohe Schönheit und Tiefe des „1-s.rAo, mg. non tanto" wurde im meisterlichen Spiel der Instrumental-Solisten offenbar. Pfingstlichen Geist atmeten die Arie „Mein gläubiges Herze" ans der Kantate „Also hat Gott die Welt geliebt" von I. S. Bach und der wundervolle Choralsatz „Komm heiliger Geist". Kraftvoll, gläubig und klar dargcboten, fanden die unvergänglichen Schöpfungen zu den Herzen der Hörer hin.
Zwei bedeutende Orgelwerke, Präludium und Fuge in s-moll von Buxtehude und die Toccata kC-äur von I. S. Bach, standen zu Anfang und am Ende der Abendmusik, welche die geistige Verwandtschaft der beiden Altmeister wie ihre Eigenart erkennen ließ. Eva Lie- decke-Hölderlin spielte diese Werke mit echtem musikalischem Energieempfinden, die mächtige Tektonik des Klangbaus wie die klassisch edle Klarheit der Linienführung meisterlich vermittelnd. I'. S. Sobssls.
zum Kampf um die Bannmeisterschaft antreten, sollen der übrigen Jugend Vorbild und Ansporn zur Leistungssteigerung sein.
Bannmeister im Schwimmen 1943:
HI.
100 Meter Kraul: 1. Hafner Eugen, Gef. 27 Nagold; 2. Bohnenberger Kurt, Gef. 39 Unterreichenbach.
10V Meter Brust: 1. Gampper Otto, Gef. 9 Calw; 2. Rembold Walter, Gef. 5 Bad Liebenzell.
100 Meter Rücken: 1. Scholl Karl-Friedrich, Gef. 27 Nagold; 2. Rer- old Dieter, Gef. 5 Bad Liebenzell.
4mal Sv-Mcter-Staffel: Gef. 5 Bad Licben- zell; 2. Gef. 39 Unterreichenbach.
DJ.:
100 Meter Brust: 1. Ade Oswald, Fähnl. 39 Unterreichenbach; 2. Vetter Franz, Fähnl. 9 Calw.
50 Meter Kraul: 1. Vetter Franz, Fähnl. 9 Calw; 2. Kurz Dieter, Fähnl. 27 Nagold.
5V Meter Rücken: 1. Zeeb Hermann, Fähnl. 5 Bad Liebenzell; 2. Hausühl Helm., Fähnl. 27 Nagold.
4mal 60-Meter-Staffel: 1. KLB.-Lager Bad Liebenzell; 2. Fähnl. 27 Nagold.
BDM.:
100 Meter Brust: 1. Rothfuß, Hedwig, Gr. 37 Stammheim; 2. Visel Ruth, Gr. 3 Altensteig.
100 Meter Rücken: 1. Wolf Edith, Gr. 27 Nagold.
4mal 50-Met.-Staffel: 1. Gruppe 37 Stamm- Heim; 2. Gruppe 27 Nagold.
IM.:
50 Meter Brust: 1. Hauser Edith, Gr. 27 Nagold; 2. Benzmger Ruth, Gr. 37 Stammheim.
50 Meter Rücken: 1. Hole Grete, Gr. 27 Nagold; 2. Riecher Margarete, Gr. 27 Nagold.
4mal 50-Meter-Stafsel: 1. Gr. 27 Nagold; 2. Gr. 37 Stammheim.
Einheitliche Verpflegungssätze im Lager
Nach einer am 1. Juli in Kraft tretenden Anordnung des Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz ist künftig einheitlich bei Unterbringung^ von Arbeitskräften in Gemeinschaftsunterkünften diesen für die Gewährung von Unterkunft durch den Betrieb ein Betrag von 50 Pskn- ntg täglich in Rechnung zu stellen. Bei Gewährung von Vollverpslcgung werden täglich eine Mark angerechnet. Bei Verpflegung von Arbeitskräften, denen eine Schwer- oder Langarbeiterzulage zusteht, tritt ein Zuschlag von zehn Pfennig, bei Schwerstarbeiterzulage von 25 Pfennig hinzu. Die Bestimmungen gelten nicht, wenn den Gefolg- schastsmitgliedern ein Anspruch auf kostenlose Unterbringung od« kostenlose Verpflegung zusteht. Im übrigen gelten die AnrechnungSfätze auch dann, wenn die dem Betrieb entstehenden Kosten höh« sind. Die Betriebe sind andererseits verpflichtet, im Rahmen der Bestimmungen eine auskömmliche Ver- psle^u ng ^ u ^ eben, di« dir Erhaltung drr Leistung--
Roman von Holl» Gut!« Ich.
Oop^riglit Loometlieus-Vsrlor; Or. Liobaokor, Oröberirell b. Llünelien.
(24. Fortsetzung)
„No, no, Amigo — nix mehr mit machen Kopf ab — wir werden jetzt gute Freunde"
.Hovla, weg'ist er!"' Sr' lUt'Je-crois^n-?ieu »i; leere Handfläch« hin. Jäh packt der Häuptling die Hand, um zu sehen, wo der Silber-, peso geblieben ist. .Io. no-, Lm'igo! Peso yer,chwuiu>eti. Was meinst du wohl, wo e» ist?" Und ehe sich der Neger versieht, zieht ihij' Dos Paffos mit taschenjpielerischer Schnelligkeit das Geldstück aus der Nase. „Olla, olla! Da 'st " ja —Er zupft scheinbar erstaunt einen Merten Peso aus dem anderen Nasenloch deS Häuptlings. Ganz nahe tritt er an den Schwär, zen heran. ,Por dios, ich glaube, du hast noch Mehr davon in der Nase. Je-crois-en-Dieu. na? Laß doch mal sehen." Und ein ganzer Haufen Silber-Pesos purzelt klirrend in Dos Passos aufgehaltene Hand. Er schüttelt die Geldstücke hin und her und tut erschreckt: „Mindestens" zwanzig Fünf-Peso-Stücke? Je-crois-en-Dieü, wo hast du nur das viele Geld her?"
Der Häuptling nimmt kurzerhand Dos Passos die Geldstücke ab und steckt sie in seinen Gürtel ..Quäh — sein Geld aus meiner Nase, gehören mir!" Jetzt beginnt er selbst an seiner breiten Nase zu zupfen, aber ke'M Peso fällt heraus. „Quäh — nix Pesos!" grunzt er enttäuscht.
„Tia, so einsach ist das noch nicht, Je-crois- en-Dieu. Man mutz es eben verstehen, dar Geld anderen Leuten aus der Nase zu ziehen!" Er zupft leicht an der Siase des Negers, uns schon fällt ein neues Geldstück heraus. „Siehst du: so!" Dos Passos will das Geld in di« Tasche stecken, aber mit jähem Griff hält der Schwarze seinen Arm fest. -„L'olla — gib. her!" ruft er herrisch. „Du mir auch sofort zeigen, wie du Zauber gemacht hast, oder — Er reißt seinen Dolch aus dem Gürtel, doch schon hat Dos Passos einen Revolver in der Hand, den er von der Kiste inkt dem Saume!« surium genommen hat. Kaltblütig sagt er: „Wen» du dich in Ruhe mit mir unterhalte» willst, Je-crois-en-Dieu, steck dein Messer ein." Finster starrt ihn der Häuptling an, aber dee Arzt fährt ruhig fort: „Dann setzen wir uns an den Tisch und sprechen über den Zauber. Wenn du es anders willst, por dios, kannst du von mir höchstens ein paar Kugeln in den Bauch gezaubert bekommen." Er legt auf den Neger an, der ängstlich nach dem Revolver schielt. „Aber die hole ich dann nicht wieder heraus!" versichert« ihm Dos Passos mit ernster Miene
.,Ie-crois-en-Dieu begreift, daß der Arzt nicht spaßt. Und plötzlich gibt er nach. Er grinst listig. .,Nix schießen, mon frere! Wir Seid« große Zauberer — wir gut Freund!" meint er würdevoll.
„Siehst du, so gefällst du mir. Wir beide wollen gute Freunde werden, und darauf sinken wir jetzt." Dos Passos holt eine iskyflasche und haut ihr mit dem Lauf de» Revolvers den Hals ab, dann reicht er ste'dem Häuptling: „Prost!"
Huven, weroen p« vom wouverneur vegrugr V.ift> Zu einer Arbeitssitzung am Nachrpittaa Wellt, atz der die führenden Männer Punta« märra» teilnehmsn sollen. Als Do» Passo» Und Lewis iiw Hygiene-Departement zurück-^ kommen, hat Virginia ihre Zimmer mit Blu-j men geschmückt und den Tisch, an dem die! Mzt» des Departements gemeinsaitz Pas zweit« Frühstück nehmen, festlich decken laßen. W«q nlge Stunden später weroen viele Dankesbriefck Ätz den Bürgern Puntamarra» für Da» Pas« sos und Lewis abgegeben. Das Gerücht, wonach es dem neu^n berühmten Atzt gelungenl ist, die Dschungelneger zur Impfung zu bewe«! An, läuft schon dürch di» ganze Stadt.
An einem für die Arbeltssttzung ausgestellten langen Tisch in der Halle des Lvuntry«. Clubs nehmen die Teilnehmer Platz. Auch! Virginia Larsen ist da. Die sanfte Trauer, dis eigentlich imitzer über ihrem Wesen liegt, 1f« WS weggewischt. Ihre Wangen sind gerötet) sie lagt keinen Blick von Dos Passos, der denn Gouverneur das Dschungel-Unternehmen er« läutert. „Dieser Je-crois-en-Dieu weiß ge« nau, was er will. Er hat seinen Leuten e,n»( geredet, die Weiße» brächten die Malaria ilr die Dschungel, deshalb wurde die Station immer wieder angegriffen. Warum er das getan! hat, fragen Sie? Nun, mein schwarzes Freund erklärte es mir: „Solange er die Weis«; sen aus der Dschungel fernhält, ist er unumschränkter Herrscher des ganzen Gebietes. Uiüi. das bringt auch in der Dschungel etwas ein," Neben Virginia sitzt Bob Lewis und beobachtet abwechselnd seine Verlobte und Dos, Passos. Mit welch verklärtem Ausdruck sie dew anderen ansieht. Er. Bob, hat um jedes Lä< cheln von ihr kämpfen müssen. Und welch? Veränderung ist mit Dos Passos vorgegangend Ist dieser Mann im hellgrauen Anzug mit den tadellosen Manieren und der gewandten Sprache noch derselbe Mensch wie der uiwüchi stge Kerl im karierten Vusshhcmd, der di? Schwarzen mit Taschenspielereien betörte?
^Ein schwarzer Mixer schüttelt den silbernen Cocktail-Becher. Er füllt mehrere Gläser, stell? sie auf ein Tablett und geht zu dem Konferenz« tisch. Das erste Glas fetzt er vor dem Gouverneur ab, der mit gespanntem Gesicht Dos Passos zuhört. Das zweite Glas schiebt er Pro« essor Förster hin, auch er lauscht interessiert ">os Passos sagt gerade: „Sie sehen, mein? errschaften, dag Je-crois-en-Dieu in der Zeit« ie er unter den Weißen verbracht«, außer d«» Sprache noch «in« ganze Meng» anderer Din« gelernt bat.",. > - f.. .2"
(Fortsetzung