Bad Liebenzell ein herrliches Plätzchen"

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In Calw, einer Station zwischen Nagold und Stuttgart, den Zug zu versäumen, ist sehr unangenehm. Wie soll man sechs Stunden m diesem Städtchen totschlagen? Zwar ist es rer« zend gelegen, eng angeschmiegt an ernste, würdevolle, tannendunkle Schwarzwaldberge, die still friedlich und sanft auf die rochen Dächer der Orte hcrniederschauen. Aber nach­dem ich Unglücklicher auf der Terrasse am Bahn­hof bei einer Tasse Kaffee die Anmuth des Thälchens bewundert, war auch mit dem Mokka" mein Interesse an dem Landschafts- 8ild zu Ende und ich fing an, nun Menteuer zu suchen. Sollte ich einen gemächlich dahcr- knarrenden, mit einer Kuh bespannten Holz- Wagen anfallen, des Postmeisters Hund treten, einen Bahnhofspackknccht in der Amtswurde beleidigen?

Meine Blicke wanderten rathlos umher, plötzlich ertönt ein scharfer Pfiff hoch oben über mir und Dampf wirbelt auf, und nun gewahre ich eine Lokomotive von der Höhe des Berges herabkeuchen. Jetzt hatte ich doch vorderhand ein kleines Ziel die interessante Bahnstrecke zu besichtigen; ich kletterte durch ein Tannen­wäldchen auf den Kamm der Höhe und wirklich ein StückchenBrenner"! rief ich überrascht aus, in einem riesigen Bogen mittelst eines Kehrtunnels und zweier kühner Windungen gewinnt die Bahnlinie den Bahnhof Calw.

Was aber das Anziehendste für mich war: von der Höhe aus eröffnete sich meinen Blicken ein langgewundenes Thal, dessen frischgrüne Wiesen, blauduftige Höhen, dessen rauschendes Bergwasser und beiter schimmernden Oertchen , Mir ein verlockendes Mittel boten, meinen un- ' freiwilligen Aufenthalt abzukürzen.

Eilig sprang ich zur Station hinunter und < kam noch gerade zur rechten Zeit, eine Familie Mit Kindern, Bonne und sehr fashionablem Reisegepäck sich zu einer Fahrt m das Thal hin­ab rüsten zu sehen. Wo mögen denn Die hin­fahren? Der Sprache nach sind es Norddeutsche , und Kleidung und Gepäck passen doch durchaus ' nicht in diese Gebirgsrdylle.

Da gelangt der Name Liebenzell an mein Ohr. Liebenzell! Liebenzell! Richtig, daß ich daran nicht gedacht habe! Jetzt habe ich schon eine Stunde hier vertrödelt. Ich zog einen Postkutscher zu Rathe. Die Zeit reicht noch gut. In einer guten Stunde sind Sie unten. Der Postomnibus fährt aber gleich ab.

Mit der blonden Familie fand ich mich in der Postkutsche und hinunter rasselten wir in das Städtchen. Dort behielten die Hamburger den Hauptwagen, während ich in den Omnibus wanoern mußte. Jetzt drängte sich mir eine tiefsinnige Betrachtung auf. Entweder, philo- fophirte ich, ist der Postillon ein soeben er­wachendes Musikgenie oder er hat Zahnweh, denn solch' ein Blasen, das kein Ende finden und sich gar nicht genugthun konnte, war mir auf meinen sämmtlichen Reisen bisher nicht vorgekommen.

Der Mann blies erst ein Volkslied, dann einen Walzer und schließlich einen Marsch vor dem Posthause, dann einen Galopp durch die Stadt, und als wir draußen waren, intonirte er nochDu, Du liegst mir am Herzen," und dieß Alles mit einem so tiefschmerzlichen Aus­druck, mit solch' einem Feuer, mit solch' krarnpf- hafter Energie und einer Glut, daß ich mich aus dem Wagen bog, um entweder oie Feuer­augen des Genies oder die Binde um die Backen zu sehen. Der Anblick des Virtuosen enttäuschte mich aber gründlich. Er hatte ein gemüthliches, dickes, Pferde- und schoppenkundiges Postillons­gesicht und sein lustiges Lachen bewies, daß er mit nichts weniger als Zahnschmerzen zu thun hatte.

Der Wagen stieß an einen Stein und män- niglich hielt sich fest an den glatten Ledersitzen, um einerseits nicht an die Decke, andererseits seinem Gegenüber nicht in die Arme zu fliegen.

's ischt gut, daß die Bahn bald kann befah­ren werden", ließ sich jetzt einer der Insassen des Wagens vernehmen.

Ich horchte aufdie Bahn"?

Ja Wohl, die neue Bahnlinie zwischen Calw Und Pforzheim durch diesen Thell des Nagold- thales mit der Hauptstation Liebenzell." Wann wird denn die Bahn eröffnet sein?" Am ersten Juni soll's stattfinden."

Nun ging mir ein Licht auf darum diese schmerwolle Lyrik in den Lungen des Postil­lons. Cs ist die scheidende Postromantik, die ingeht wie' das Abcndroth und ihre mitunter ehr schneidend süßen Klänge abtritt an die chrille Dampfpfeife der brausenden Loko­motive.

Das ist Hirsau!" erklärte mir jetzt mein ge­sprächiges Vis-ü-vis, und zur Seite der Straße tauchten umfangreiche Ruinen und eine go- thische Kirche aus einer epheuumwachsenen und mit frischen Laubbäumen gekrönten Höhe auf.

Von da oben hat man eine prächtige Aus­sicht", fuhr mein ländlicher Cicerone fort; ,,auch die Kirche und die Trümmer sind sehr mtercssant. Dich stammt von dem an mancher- lei Kriegs- und andern Schicksalen reichen und berühmten Kloster Hirsau. Das Dorf, wo wir letzt halten, führt den gleichen Namen."

,^u)as für schöne Wiesen es hier gibt! Diese Fülle von Obstbäumen und Tannen und Laub- walvuug. dann oie rauschende Nagold! Dieß

lobte" üb ^ Berner Unterland",

^ hier viel schöner!" entgegnete in El 2°tr,otismus mein Müller, ob-

E ^ Werner Unterland noch nie

nennen gehört hatte.

Immer weiter und lustiger ging cs in dem grünen Thal fort. Die Höhen zu beiden Seiten wurden waldiger, der Fluß rauschte stärker, der Waldduft wehte würziger uns entgegen.

Hier ist Klein-Wildbad, wo die Liebenzeller Badegäste meist baden, eine 22 Gr. R. warme Quelle," erklärte mein geselliger Gefährte wei­ter, auf ein ziemlich großes Haus am Wege deutend,und dort ist Liebenzclll das Bad und drüben das Städtchen." .

Ein weitläufiges Gebäude, inmitten von Gartenanlagen und unmittelbar an einer Berg­halde gelegen, präsentirte sich freundlich dem Auge. Eine prächtige Allee alter, hochragender Ulmen führte zu dem Kurhause, und auf dem Vorplatze des Gebäudes empfing uns der Wirt.

Auch meine Hamburger Familie war wäh­renddessen mit Koffern und Kisten angelangt und verlangte nach Zimmern. Während der Wirth die reisemüden Gäste unterzubringen suchte, hatte ich Gelegenheit, auf eigene Faust Entdeckungsreisen in dem Kurhause und den Anlagen zu machen. Das Kurhaus, Unteres Bad genannt, ist ein einfach, aber bequem und luftig konstruirtes Gebäude mit geräumigen und freundlichen Zimmern. Diese sind nicht übermäßig luxuriös, aber wohlhabend und un- gemein behaglich und heimelig ausgestattet, und ans jedem Zimmer hat man eine prächtige Aussicht.

der Nachtischkaffee trinken läßt, und von die- semWäldchen leiten verschiedene Wege in eine weit ausgedehnte Tannenwaldung, die unmit­telbar über diesem Laubholz sich erhebt. Darin fand ich die größte Schönheit Liebenzells.

Hier weht dem Gaste Gesundheit ordentlich entgegen. Für Nervenschwache,^Rekonvaleszen­ten, Erschöpfte und Brustleidende ist diese Um­gebung unübertrefflich günstig und angenehm, überhaupt ist dieser Kurort ausgezeichnet da­durch, daß der Kurgast gar nicht sich anzustren­gen braucht, um alle die Annehmlichkeiten und Schönheiten eines Gebirgsaufenthaltes zu ge- nießen. Für eigentlich Schwerkranke ist Liebcn- zell nicht geeignet, aber für Abgespannte, Schwächliche, für Lungen- und Halsleidende im ersten Stadium, für Solche, die eine schwere Krankheit überstanden haben, als ruhiger, er­quickender Sommerausenthalt für Großstädter, ist Liebenzell ein herrliches Plätzchen.

Bon der lauwarmen Quelle hinter dein Hause wird getrunken und auch Bäder genom­men. Das Wasser hat Ruf in Frauenkrank­heiten. Klcin-Wildbad aber, nur fünf Minuten vom Kurhause entfernt, kann in neuerer Zeit als eigentliche Quelle Liebenzells betrachtet werden. Durch die Bahnverbindung einerseits mit Pforzheim, andererseits als direkte Linie vom Norden her in die Schweiz, ist Liebenzell in den großen Touristenverkehr gezogen.

Die Haltstation ist ganz in der Nähe des Kurhauses, der Vorgarten führt fast an den Perron heran. Pavillons und eine Terrasse am Eßsaal sah ich beinahe vollendet. Diese sind ein

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Helferinnen des Deutschen Koten Kreuzes betreuen unsere verwundeten Soldaten aufs beste (Scherl)

Vor dem Beschauer breitet sich das Nagold­thal zu einem fruchtbaren und wasserreichen Thalgrund aus, in welchen kulissenartig be­waldete Berge ihren Fuß Hineinstrecken und geheimnißvoll mancherlei Gebirasthäler und Thälchen sich öffnen. Fast am Schluß dieses Wiesengrundes erhebt sich das kleine Städtchen Liebenzell, und über diesem ragt die graue schöne Ruine der Burg Liebenzell aus dem Walddickicht. In sanften Linien leiten die Bergzüge weiter den Blick das Thal hinauf, in neue Gründe und waldige Seitenthäler lockend.

Nachdem ich mich an der Aussicht erquickt, wanderte ich im Hause weiter und kam ganz unerwartet in den Kur- und Speisesaal. Ich war überrascht durch diesen geschmackvollen Bau, dessen hochgewölbte Kuppel ihn eben so originell für das Auge erscheinen läßt, als er im Sommer kühl sein muß.

Von diesem Saal führen ein paar Schritte in einen kleinen hochstämmigen Laubwald, so daß, wenn man aus der Thür tritt, Einen so­fort Walddämmerung empfängt. Dort sind Tische und Stühle ausgestellt, wo sich prächtig

Zugeständniß für die neu hereinbrechende Baoeperiode Liebenzells, die Periode als Eisen­bahnstation.

Die Vetpfleaung fand ich fein und gut, be­sonders die Milch und das Brod vortrefflich. Elftere ist sehr wesentlich für die Kurgäste, und der Besitzer hält Kühe, um diesen eine unver­fälschte Milch zu verschaffen.

Zum Schluß wollen wir noch einige Aus­flugsörtchen erwähnen, die eine sehr an­genehme Abwechslung in den Aufenthalt brin­gen können. Zuerstdas Kaffeehaus" am Walde oberhalb des Kurhauses, dann etwas entfernter das Kolbachthal mit seinen Fels- partieen und Wasserfällen, Lautelstein, Hirsau, das hochgelegene Dorf Monakam, dann Pforz­heim, wo die Badegäste wieder Stadtluft ath- men und mancherlei Unentbehrliches einkaufen können.

Ein Tagesausflug, ist Wildbad von Pforz­heim aus in einer halben Stunde zu erreichen, und so kann in kurzer Zeit der Badegast mitten aus der Waldidhlle in das Wellbadtreiben kom-, men, wenn er danach Verlangen trägt.

Unser Heimatgebiet im Wandel der Zeit

Vor 5V Jahren (Juni 1893)

Das Ereignis, das alles andere an Bedeutung überragte, war dieNeuwahldesReichs- tages, der, weil die Forderungen der Regie­rung auf Ermöglichung einer stärkeren Schlag­kraft des Heeres von einem kurzsichtigen Parla­mente abgelehnt worden waren, aufgelöst wer­den mußte. Gewählt wurde im 7. württ. Wahl­kreis, der die Oberämter Calw, Herrenberg, Nagold und Neuenbürg umfaßte, Freiherr von Gültlingen (Reichspartei), der bisher schon den Wahlbezirk in ausgezeichneter Weise ver­treten hatte.

Die Hauptsorge, nicht nur unserer Schwarz­waldbauern, sondern darüber hinaus aller Landwirte in Württemberg, ja in ganz Deutsch­land,, war die auf Grund sengender Sonne und des Ausbleibens wohltuenden Regens entstan­dene Dürre, die katastrophale Ausmaße an­zunehmen begann. Es entstand eine riesige Fut­ternot. Vieh wurde zu beispiellosen Schleuder­preisen abgesetzt. Die Heuernte fiel so ziemlich ganz aus. Die Nagolder Metzger verkauften fet­tes Rindfleisch für 44 Pfg., Kalbfleisch für 46 und Schweinefleisch für 66 Pfg. das Pfund, Ende des Monats Rindfleisch für 40 und 30 Pfg. das Pfund. Als Ersatz für Heu wurde den Tieren frisches Buchensägmehl verfüttert. Man mischte letzterem Kleie und Gerstenmehl mit Salz bei. Der Schaden, der den Landwirten entstand, war ungeheuer. Freih. v. Gültlingen

in Berneck, der auch im Landtag energisch für Maßnahmen der Regierung zur Unterstützung der Landwirtschaft eintrat, gab an Notleidende Streu und Waldgras ab. Das Württ. Finanz­ministerium verfugte, daß an die Streubedürf, tigen Moosstreu aus den Staatswaldungen ab­gegeben werde. In Nagold wurden die Feuerspritzen eingesetzt, um Wiesen und Äcker zu bewässern. Auf Betreiben 'des Nagolder Oberamtmanns Vogt verschaffte der Landw. Bezirksverein Nagold in größerem Um­fange aus anderen Gegenden, so aus Ungarn, Heu, Welschkorn, getrocknete Biertreber aus München, Reisfuttermehl, Ölkuchen, Malz­keime, Mohnkuchen, Sesamkuchen usw. Meh- rere Waggon Mais trafen ein. Die Gemeinde­kassen wurden angewiesen, das Geld vorzuschie­ßen. Die Stadt Nagold gab Dekorationsreis, Laub und Zweige zur Stallstreu ab.

InAltensteig wurde ein dort geschossener Hirsch ausgehauen, das Pfd. zu 35'Pfg. Der Preis für Rindfleisch wurde auf 25 Pfg. für das Pfund herabgesetzt. Kälber wurden zu 6 bis 8 Mark gekauft.

Ein Deckenpfronner kam nach Pforz­heim, um zwei Pferde wegen Futtermangels an einen Pferdemetzger zu verkaufen. Da chm ein Spottpreis geboten wurde, überließ er ein Pferd dem Hausknecht imKreuz" für daS Futter- und Stallgeld von 80 Pfg. als Eigen- tum, mit dem anderen ritt er heim.

Die Flößerei wurde des geringen Wasser«' ständes wegen zum Teil eingestellt.

Die Spar- und VorschußbankHai«' terb ach hatte 239 Mitglieder. Aktiva untz Passiva beliefen sich 1892 auf 592 000 Mark.«

Die Bienenzüchter des Oberamts Na­gold tagten in der Oberamtsstadt.

singen hatte mancherlei Besucher auS Nagold und auch aus Stuttgart, die das roman­tische Waldachtal kennen lernen wollten. Die Gemeinde errichtete für ihre neue Quellwasser- verchrgung im Waldachtal eine Pumpstation.

Fisch Wilderer traten stark in die Er- scheinung von Nagold bis Emmingen und vom Gutlcuthaus bei Calw bis Klcinwildbad.

Die Stadtkapelle Nagold leitete seit 1. 6. 93 der städtische Musikdirektor Fehr.

Eine Kuh des Nagoldcr Bauern Schill erhielt auf der großen Landw. Ausstellung in München einen 3. Preis (100 Mk.

Bad Rötenbach bei Nagold fand im­mer mehr Beachtung. Nun wurden auch Kräu- ter-, Fichtcnnadel- und Wacholderbäder ver­abreicht. Die Augenquelle war jetzt laufender Rohrbrunnen.

Stationsmcister S t e inh a u s e r im Bahn­hof Günd ringen erlag einem Herzschlag.

InEbhausen starb im Alter von 54 Jah­ren Mühlebcsitzcr Chr. Kempf.

Die G. W. Za iser' sche Buchhandluns und Buchdruckerei in Nagold ging durch Kauf an Emil Zaiser über, Prokurist war Redakteur Steinwandel. Ins Handels­register wurden ferner eingetragen: Johannes Weik, Mehlhandlung in Wildbcrg, Inhaber, Johannes Weil zurRose"; Heinrich B u s ch, Kaufmann in Wildberg; bei E. C. Völmle in Wildberg: Geschäft und Firma sind auf die Witwe übergegangen.

Am 28. Juni brannte das Sägewerk des Werkmeisters Benz an der Herrenberger« straße in Nagold vollständig ab.

In Neuweiler wurden vier schöne An­wesen bei starkem Ostwind ein Raub der Flaüime n. Das Rathaus war in großer Ge­fahr, die Kirche wizrde erheblich beschädigt. 7 Familien wurden obdachlos, darunter ein junges Ehepaar, das 8 Tage vorher Hochzeit hatte und 14 Tage vorher hatte heiraten wollen, wenn nicht an letzterem Tage dem Bräutigam Haus und Hof abgebrannt wären.

In Neuenbürg brach hinter demBären* Feuer aus. Zwei dreistöckige Häuser brannten ab. 7 Familien wurden obdachlos. Am Abend desselben Tages branure der Wald bei der unte­ren Sensenfabrik.

Schullehrer Arnold verließ Nagold, um eine neue Stelle in Ebhausen anzutrcten.

Oberholzhauer Wilh. Karl Schneider in Spielberg erhielt für vorsätzliche Brand­stiftung eine Gefängnisstrafe von 5 Monaten.

In Wenden trat die Maul- und Klauenseuche bösartig auf.

Die Gemeinde Ebershardt baute ein neues Waaghäuschen.

Vom 24.26. Juni hatte Calw Ein­quartierung: 20 Neiteroffiziere, 37 Unter­offiziere und Mannschaften und 36 Pferde.

Der Darlehenskasse »Verein Rot­feld en wurde ins Genossenschaftsregister eingetragen.

In Unterreichenbach fand das dritte Gaufest des Enz- und Nagoldgau-Sänger- bundes statt.

In festlicher Weise feierte die über und über geschmückte Stadt Nagold am 25. Juni das 50jährige Jubiläum desL Leder- kranz Nagold", mit dem das Gau-Lieder­fest des Schwäb.Sängerbundes verbunden war. U. a. war eine Tübinger Militärkapelle erschie­nen. Die Festrede hielt Stadtschultheiß Brod » beck. Bei den gesanglichen Vorführungen trat vor allem der im ganzen Lande geschätzte Musik­oberlehrer am Lehrerseminar Hegele in die Erscheinung. Außerordentlich zahlreich hatten sich die Gesangvereine von nab und fern ein­gesunden. Eine schöne neue Fahne des Verein- Würde eingcweiht.

In Bös in gen wurden an drei dem Zim­mermann Jakob Findling gehörenden Obst­bäumen die ganzen Kronen bis auf zwei Meter Höhe abgeschnitten.

In Wildberg wurde die Kloster­brücke durchgreifend erneuert.

Am 24. 6. wurde das ElektrizitätS- Werk Nagold, wie an anderer Stelle schon berichtet, in Betrieb genommen. Es war dem Besitzer, Bauingenieur Klingler, gelungen, dasselbe in 21L Monaten fertigzustellcn. Am ersten Tage brannten in Nagold bereits 400 Lampen in 70 Häusern, außerdem waren 7 Elektromotoren mit 15 ?8 angeschlossen.

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In Sulz wurde am 29. Juni das JähreS- fest des KinderrettungSvereinS für das Oberamt Nagold gefeiert.

Der Württ. Schwarz waldverein hielt in Alten steig am 29.'Juni seine Hauptversammlung ab.